Hallo nochmal,
würde gerne etwas hinzufügen... Aufreitverhalten ist weit weniger oft Provokation! Dein Hund kommt ja grade in die Pubertät und er lernt jetzt, was sexuelles Verhalten eigentlich ist! Von daher ist es nicht sooo hochdramatisch... Natürlich, darüber brauchen wir nicht diskutieren ist es nicht schön und sollte in den allermeisten Fällen unterbunden werden.
Problem ist, dass man selten weiß, warum ein Hund dieses Aufreitverhalten zeigt, wenn man nicht so halbwegs geschult ist.
Wir haben, nur als Beispiel, zwei Labradorrüden in der Hundeschule, die sich von Anfang an kennen und auch super miteinander spielen. Beide sind mittlerweile kastriert, weil beide gerne auch mal streunen gegangen sind, wenn die Hündinnen läufig waren. Sie haben sich dann immer "verabredet" und sind zusammen abgehauen - war irgendwie auch ganz lustig, natürlich nicht für die Besitzer, die Nachbarn und Freunde sind. Wenn die beiden, (Bolle und Oskar) bei uns auf dem Platz spielen und toben, heizen sie sich oft ganz schön auf und der jüngere Oskar ist teilweise ganz schön frech. Nun haben die beiden aber offensichtlich eine Art Übereinkommen, dass sie sich nicht ernsthaft verletzen wollen. Wenn sie also so aufgeheizt sind, dass der Stresspegel bei beiden so steigt, dass es auch für Menschen offensichtlich wird, dann besteigen die sich gegenseitig in schönster Einvernehmlichkeit und abwechselnd. Wir sind anfangs immer dazwischen gegangen. Dann hats aber regelmäßig hinterher zwischen den beiden geknallt. Jetzt lassen wir sie und das funktioniert wunderbar. Ich will das nicht verallgemeinern. Aber teilweise ist dieses sexuelle Verhalten einfach auch Stressabbau und wenn beide Partein einverstanden sind, dann ist das auch ok!
Man muss nur immer darauf achten, dass der, der grade bestiegen wird eben keine Unsicherheit, Angst oder Aggression zeigt. Dann kann man es stehen lassen, wenn sie sich dann nicht auch andere krallen!
Ich glaube wirklich nicht, dass es Dominanzverhalten ist, weil Du ja sagst, er macht das bei jedem... Vielleicht kennst Du jemanden mit einem gut sozialisiertem, sehr sozial sicherem und souveränen (evtl. sogar kastrierten Rüden) oder einer sicheren Hündin. Wenn ja, würde ich mich mal mit denen treffen und gucken, wie der andere Hund auf Deinen reagiert. Wird er diszipliniert, würde ich das ganz genauso machen! Lassen sie ihn, würde ich es vom Hund abhängig machen, der aufgeritten wird!
Bevor Du ihn übrigens ganz "entmannen"

läßt, gibts ein neues wirklich gutes Langzeitpräparat auf dem Markt. Ist eine chemische Kastration (also eine Spritze), die sechs Monate wirkt (bisher waren es nur sechs Wochen). DA kann man schön sehen, ob eine Kastration etwas bringen würde oder evtl. mal so eine Testosterongesteuerte Zeit überbrücken!
Lieber Gruß
Jenni