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von Petra-Kid » Do 15. Jan 2009 23:53
Hallo Gudrun, vielleicht erinnerst du dich ja noch an uns? An die Petra mit Kid dem "wilden" Wäller? Jetzt sind wir endlich wieder bei dir gelandet *freu* Habe zuerst einmal auf deiner HP und hier auch über das Leben deiner Collies "nachgelesen".... Besonders die "kleine" Belana war und ist für mich in ihrer ganzen Art und mit ihrem Temperament immer so eine Art "Doppel" vom Kid gewesen, zumal sie ja nur ca. 1 Jahr auseinander sind. Kid ist Jahrgang 1998. Meine Güte, da hat die Süße mit ihren Unfällen aber wirklich großes Pech gehabt  - trotzdem finde ich sie nach wie vor super mit ihrem starken Willen. Man merkt es ihr an, welch großen Spaß es ihr macht, für dich den Kong zu apportieren, und zwar trotz Rolli! Dies zu lesen und zu sehen hat mir sehr gefallen, denn mit Kid habe ich leider so was Ähnliches erleben müssen. Ich versuche mal, es halbwegs "kurz" zu schildern: Ende 2004 (da war er gut sechs Jahre alt) wurde er grundlos von 2 Staffs gleichzeitig von vorne und von hinten angegriffen und böse verletzt. Sie rissen ihm regelrecht Stücke aus der Lefze und aus der Brust und haben ihn ziemlich verdreht, obwohl er sich sofort ob der starken Übermacht ergeben hatte. Auf dem Weg zum Auto und zum Tierarzt mit dem blutenden Hund wurden wir noch von einem Boxer angegriffen, der sich "freute", den Kid hilflos zu erleben... Die Besitzerin mit den Hunden hätten wir polizeilich suchen müssen, sie verschwand spurlos... Einige Zeit später, wir glaubten, das Schlimmste mit seinen Wunden jetzt endlich überstanden zu haben, (es war schon Anfang Februar 2005) fiel mir der Kid beim Spaziergang von jetzt auf gleich schreiend hin und war ab Mitte Rücken gelähmt. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei und konnte meinen Mann erreichen, der mit dem Auto kam und mir half, den Kid vorsichtig zum TA zu transportieren. Unser Haustierarzt war nicht zu erreichen, ein uns empfohlender TA, der jedoch in Köln praktizierte, hatte zum Glück so etwas schon mal erlebt, denn er sagte uns, ansonsten hätte er Kid eine Spritze gegeben gegen die Schmerzen und bis zum nächsten Tag abgewartet. Dann wäre es aber zu spät gewesen, denn Kid hatte einen Rückenmarksinfarkt, eine so genannte Thromboembolie. Er hatte überhaupt keine Gefühl mehr in beiden Hinterläufen, Blase und Schließmuskel usw., alles war gelähmt. Man fragte uns, ob er einen Unfall gehabt habe oder eine schlimme Rüdenklopperei (was ja leider stimmte), denn dadurch hätten sich vermutlich kleinste Fasern von der Wirbelsäule/Bandscheiben (was weiß ich) gelöst und verklumpt und dieser "Klumpen" verschloss nun die beiden großen Beinvenen, daher die Lähmung. Eine Röntgenaufnahme ergab nämlich ansonsten nix, was man sehen konnte, also keinen Riss usw. Er überwies uns dann sofort in die TK Duisburg-Kaiserberg, wo man den Kid dann übernahm. Er musste 1 Woche dort bleiben, wir durften ihn leider nicht besuchen. Man machte eine Myelographie bei ihm und bestätigte die 1. Diagnose. Nach einer Erstverschlimmerung wurde es dann etwas besser, so dass wir ihn nach 1 Woche abholen durften... Er musste zuerst auch Schutzschuhe tragen und konnte kaum gehen. Aber wie bei Belana war sein Wille ungebrochen. Und wenn ich ihm sein Spielzeug nur in die Schnauze legen konnte, ohne durften wir nicht mit ihm "gehen" (zu Beginn waren es lediglich 5 Minuten über weichen Rasen...) Wir fanden einen Physiotherapeuten, der mir allerlei Tipps gab und Übungen vorschlug, die wir 3 x täglich machen sollten. Kid hat fleißig mitgearbeitet, und nach ca. einem Jahr konnte er schon wieder recht gut laufen, bis auf eine Restlähmung am linken Hinterbein, die bis heute geblieben ist. Vor einigen Wochen mussten wir im Norden erneute zur Physiotherapie mit ihm, weil er mit dem rechten Vorderbein umknickte, da er aufgrund der Lähmung hinten links die komplette rechte Seite überbelastet hatte... Seit etwa 1 Jahr bekommt Kid im übrigen Karsivan, da er letztes Jahr Weihnachten so eine "Art Schlaganfall" hatte (es war aber kein Vestibularsyndrom - ich kenne mich ja inzwischen damit aus...), und dank Karsivan geht es ihm wieder sehr gut. Er freut sich seines Lebens und ist nach wie vor an heißen Mädels interessiert *g* Natürlich benötigen wir fürs Auto eine "Behindertenleiter" und springen usw. darf Kid nicht mehr wirklich, obwohl er das manchmal einfach ignoriert. Ich bekomme immer einen Schreck, wenn ich sehe, dass dieser Hund trotz allem z.B. wieder versucht, über ein Bächlein zu springen  - Wenn er es schafft, dann ist er immer ganz stolz und schaut so, als ob er sagen wolle: "Siehste, ich kann das wohl noch!" Leider wurde er seitdem gleich mehrfach von Rüden angegriffen und gebissen, zweimal davon sogar bei mir an der Leine! Und seitdem hat Kid ein Problem, besonders natürlich an der Leine, wenn unbekannte Hunde auf ihn zustürmen. Er wirkt dann "aggressiv" auf fremde Leute, aber er ist dann lediglich unsicher und möchte die fremden Hunde "wegbellen"! Wenn wir einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Hunden haben, ist es kein Problem. Im Freilauf ebenfalls nicht, aber halt an der Leine  Mittlerweile traue ich mich kaum noch mit angeleintem Kid an anderen Hunden vorbei. Alle, die seine Geschichte kennen, haben volles Verständnis für ihn, aber die meisten Leute kennen das alles nicht und sind natürlich mehr als verwundert, wenn unser Hund "grundlos" ihren Hund anbellt, der doch "nur" schnuppern/spielen usw. will.... Wie gesagt, zu Beginn konnte ich Kid immer wieder davon überzeugen, dass nicht alle Hunde "böse" und "aggressiv" sind, doch je öfter er gebissen wurde, desto weniger glaubte er mir  Falls du da einen heißen Tipp für uns hättest, wäre ich dir wirklich dankbar Liebe Grüße, besonders an Belana, von Petra und Kid dem Wäller! PS: Auch uns wurde damals gesagt, warum wir uns denn bloß keinen neuen Welpen holen würden, schließlich wäre Kid ja schon über 6 (also ein alter Hund  ) und man wüsste ja nicht, ob die Behandlung anschlägt!!!
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von ShortysFrauchen » Fr 16. Jan 2009 11:26
Oh man,DAS ist ja heftig! Toll,das ihr so viel Geduld mit dem armen Kerl hattet und habt 
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von Petra-Kid » Fr 16. Jan 2009 12:17
ShortysFrauchen hat geschrieben:Oh man,DAS ist ja heftig! Toll,das ihr so viel Geduld mit dem armen Kerl hattet und habt 
Hallo, ja, es war eine ganz schlimme Zeit. Als Kid überhaupt nicht kriechen konnte ließ ich mir ihm gegenüber nix anmerken (zumindest versuchte ich es) und habe ihm immer zugeflüstert, dass er ein gaaanz toller Kerl ist und dass wir Zwei das schaffen und dass er bald wieder laufen kann. Er schaute mich an und wedelte matt, aber in seinen Augen las ich, dass er mir glaubte und von da an hatten wir beide Hoffnung. Durch sein fleißiges 3 x täglich Üben haben wir das ja letztendlich auch geschafft, und Kid war ein echtes Vorbild. Wir mussten z.B. spezielle Übungen auf einer alten Matratze machen, die stand in einer Ecke im Wohnzimmer, sozusagen "allzeit bereit" *g* Eines Tages wollte ich die 2. Übungs-Session einfach schlabbern, ich glaube, ich hatte Kopfschmerzen. Das war aber kein Grund für meinen Herrn Wäller. Zielstrebig lief er zu der Matratze und versuchte mühsam, sie aus der Ecke zu bewegen. Natürlich machte ich dann brav mit ihm seine Übungen  - wo er doch so motiviert war. Dazu zählten auch bei gutem Wetter schwimmen und viel buddeln und z.B. rückwärts einen Berg hoch, um seine Muskulatur wieder aufzubauen. Irgendwann konnte er wieder wie früher pieseln und normale Häufchen absetzen und sogar wieder das gelähmte Beinchen heben. Da war er stolz wie Oskar! Tja und auf diese Art und Weise hat er sich quasi täglich mehr seine Welt erobert. Der 1. TA, der ihn nach dem Krankenhausaufenthalt sah meinte, das sei wie Dackellähme und wir sollten schon froh sein, wenn Kid vielleicht irgendwann wieder mal so für ne halbe Stunde langsam durch den Wald tapern könne. Nach einem Jahr des Übens schaffte der Teufelskerl doch wieder gut 2 Stunden. Danach war ich platt, aber nicht der Kid *freu* Wir wären dankbar und glücklich, wenn es ihm möglichst lange noch so gut geht wie jetzt. Die kleine Restlähmung (er humpelt beim langsamen Gehen hinten links) übersehen wir mittlerweile und hoffen, dass die neuesten Physioübungen ihm helfen, dass er nicht zu viel mit der rechten Seite macht, damit er nicht wieder dadurch neue Probs bekommt. Letztens war er so glücklich, dass er sich im Schnee wälzte wie früher und sogar in die Luft sprang. Wir hielten den Atem an, aber es passierte nix Schlimmeres. Seit dem Unfall haben wir natürlich mehr Angst um ihn... Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller! PS: Eins weiß ich aber auf jeden Fall. Wenn wir später irgendwann noch mal einen Hund haben werden, dann einen wesentlich kleineren und leichteren. Es war so furchtbar, dort zu stehen und dem armen Hund nicht helfen zu können. Er wog seinerzeit knapp 35 kg (jetzt 32 kg) und ich konnte ihn einfach nicht tragen 
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von ShortysFrauchen » Fr 16. Jan 2009 12:37
Petra-Kid hat geschrieben:Eins weiß ich aber auf jeden Fall. Wenn wir später irgendwann noch mal einen Hund haben werden, dann einen wesentlich kleineren und leichteren. Es war so furchtbar, dort zu stehen und dem armen Hund nicht helfen zu können. Er wog seinerzeit knapp 35 kg (jetzt 32 kg) und ich konnte ihn einfach nicht tragen 
Genau darüber hatte ich eben nachgedacht,das es mit einem Kleineren einfacher gewesen wäre. Aber es ist schon super wie ihr das zusammen geschafft habt! Die Tibeter hätten da ihr ganz eigene Meinung zu (tibetischer Buddhismus/Reinkarnation&Karma).
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von Claudia + KY » Fr 16. Jan 2009 12:59
Hallo Petra! Wow! Das ist ja mal ein starkes Stück!! Aber schön das er sich so gut erholt hat. Also 6 Jahre ist doch kein Alter!! Schon komisch welche Aussagen man manchmal zu hören bekommt. Andererseits hätte diesen Angriff ein kleinerer Hund sicher nicht überlebt. Ich wünsche Euch alles Gute und das wir noch viel schönes von Euch zu lesen bekommen. LG Claudia + Bande
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von Wisgard » Fr 16. Jan 2009 13:28
Hallo Petra, toll das du so an deinen Hund geglaubt hast und es ihm wieder besser geht! Leider wurde er seitdem gleich mehrfach von Rüden angegriffen und gebissen, zweimal davon sogar bei mir an der Leine! Und seitdem hat Kid ein Problem, besonders natürlich an der Leine, wenn unbekannte Hunde auf ihn zustürmen. Er wirkt dann "aggressiv" auf fremde Leute, aber er ist dann lediglich unsicher und möchte die fremden Hunde "wegbellen"! Wenn wir einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Hunden haben, ist es kein Problem. Im Freilauf ebenfalls nicht, aber halt an der Leine.
Mein Tipp: halte seinen Sicherheitsabstand unbedingt ein und achte drauf, dass die Leine nicht auf Zug kommt. Er darf nicht das Gefühl bekommen, durch die Leine hilflos zu sein und nicht weglaufen oder nicht kämpfen zu können. In diesem Sicherheitsabstand belohnst du ihn für das ruhige Anschauen fremder Hunde. Es geht darum seine Assoziation zu verändern von „Hund in Sicht = Emotionen der Bedrohung“ zu „Hund in Sicht = angenehm“. Du sagst im Freilauf ist er gut drauf. Suche dir einen Hundekumpel den er gut leiden kann (mit Mensch). Macht zusammen Spaziergänge und nimm ihn zwischendurch an eine ganz leichte lange Leine. Am Anfang reichen ein paar Sekunden und er muss sich mit der Leine dran wirklich frei bewegen können. Auch hier wieder die Veränderung der Assoziation „Leine an = ich bin hilflos ausgeliefert“ zu „Leine an = und meine Welt ist trotzdem in Ordnung“. Zusätzlich wäre es sicher sinnvoll, mt ihm ein „hinter mir“ zu üben, damit du dich zwischen ihn und einen anderen Hund begeben kannst und er wieder Vertrauen aufbauen kann „wenn ich an der Leine bin regelt Frauchen die Lage, für mich besteht keine Gefahr“. Liebe Grüße Wisgard
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von Petra-Kid » Fr 16. Jan 2009 16:17
ShortysFrauchen hat geschrieben:Petra-Kid hat geschrieben:Eins weiß ich aber auf jeden Fall. Wenn wir später irgendwann noch mal einen Hund haben werden, dann einen wesentlich kleineren und leichteren. Es war so furchtbar, dort zu stehen und dem armen Hund nicht helfen zu können. Er wog seinerzeit knapp 35 kg (jetzt 32 kg) und ich konnte ihn einfach nicht tragen 
Genau darüber hatte ich eben nachgedacht,das es mit einem Kleineren einfacher gewesen wäre. Aber es ist schon super wie ihr das zusammen geschafft habt! Die Tibeter hätten da ihr ganz eigene Meinung zu (tibetischer Buddhismus/Reinkarnation&Karma).
Hallo Namensvetterin, ich bin mit Hunden aufgewachsen (meine Eltern bekamen ihren 1. DSH als ich drei war...) und seitdem ich verheiratet bin und mir das zeitlich "erlauben" konnte - habe ich selbstverständlich auch selber Hunde. Kid ist jetzt unser dritter eigener Hund, aber alle waren bzw. sind Familienmitglieder, die einfach zur Familie gehören. Und um Familienmitglieder kümmert man sich halt auch, wenn es denen mal nicht so gut geht. So einfach ist das! Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller!
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von Petra-Kid » Fr 16. Jan 2009 16:28
Claudia + KY hat geschrieben:Hallo Petra! Wow! Das ist ja mal ein starkes Stück!! Aber schön das er sich so gut erholt hat. Also 6 Jahre ist doch kein Alter!! Schon komisch welche Aussagen man manchmal zu hören bekommt.
Hallo Claudia, ich war auch entsetzt als ich das von meiner Schwägerin und anderen Leuten hörte  - aber Leute, die selber keinen Hund haben, können das nicht verstehen *heul* Andererseits hätte diesen Angriff ein kleinerer Hund sicher nicht überlebt.
Das befürchte ich auch. Leider hat mir die Besitzerin der beiden Hunde absolut nicht geholfen, sie stand daneben und tat NICHTS!!!! Zum Glück hatte ich eine Wurfkette für den Notfall dabei *freu* und die habe ich einem der Hunde einfach auf den Kopf geworfen (mit den Händen traute ich mich nicht dazwischen zu gehen  )... Dadurch war der eine Hund irritiert und ließ Kid los, der andere Hund ebenfalls und mein schlauer Wäller kroch schnell zwischen meine Beine. Erst dann war die Besitzerin in der Lage, ihre beiden Hunde festzuhalten und verschwand rasch  , nachdem sie mir noch erzählte, dass MEIN HUND aber selber "Schuld" gewesen sei, denn er habe ja schließlich gebellt??!! Und außerdem hätte IHR ARMER HUND nun einen Kratzer auf der Nase?? Gebellt hatte er natürlich schon, aber doch nicht grundlos, sondern erst, nachdem der eine Staff ungefähr 5-6 x hinten beim Kid versuchte aufzureiten. Kid ist nicht kastriert und lässt sich so etwas in seinem Alter natürlich nicht gefallen. Wenn er selber das z.B. bei einer Hündin versucht oder bei einem kastrierten Rüden, der gut nach Mädel duftet..., dann hört er sofort damit auf und geht runter, wenn die bellen oder grummeln. Leider half ihm dieser Glaube bei den Hunden nicht. Der erste Hund biss sofort zu und der zweite Hund half seinem Kumpel natürlich (es war ein Pärchen). Ich hatte schon eine böse Vorahnung und versuchte, uns langsam aus der Gefahrenzone zu schleichen, aber die beiden Hunde verfolgten uns quasi, bis es zu dem Angriff kam. Man könnte glauben (menschlich betrachtet), dass die Hunde lediglich einen Hund "suchten", um angreifen zu können *grübel* Ich wünsche Euch alles Gute und das wir noch viel schönes von Euch zu lesen bekommen. LG Claudia + Bande
Danke für deine Wünsche - wir werden uns natürlich bemühen Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller!
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von Petra-Kid » Fr 16. Jan 2009 17:23
Wisgard hat geschrieben:Hallo Petra,
toll das du so an deinen Hund geglaubt hast und es ihm wieder besser geht!
Hallo Wisgard, ja, ich bin mir ganz sicher, dass man mit positiver Einstellung viel mehr bei Krankheiten erreichen kann, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei unseren Hunden. Mein Tipp: halte seinen Sicherheitsabstand unbedingt ein und achte drauf, dass die Leine nicht auf Zug kommt. Er darf nicht das Gefühl bekommen, durch die Leine hilflos zu sein und nicht weglaufen oder nicht kämpfen zu können. In diesem Sicherheitsabstand belohnst du ihn für das ruhige Anschauen fremder Hunde. Es geht darum seine Assoziation zu verändern von „Hund in Sicht = Emotionen der Bedrohung“ zu „Hund in Sicht = angenehm“.
Du, das hat auch eine ganze Weile prima geklappt, und zwar trotz der Beißereien, die nach dem eigentlichen "Vorfall" später passiert sind. Immer wieder versuchte ich erneut, ihn aufzubauen und immer wieder hat es dann auch irgendwann mal geklappt. Leider hatten wir diese beiden Erlebnisse an der Leine, die ich nicht verhindern konnte. Beim ersten hatte ich am Tag vorher einen Hexenschuss (war genau kurz vor Weihnachten vor 1 Jahr) und musste alleine mit Kid Gassi gehen. Ich suchte mir einen Weg aus, wo ich wusste, dass dort wenig Hunde waren, WEIL ich ihn schlecht halten konnte aufgrund meiner Schmerzen. Auf dem Hinweg konnte er frei laufen, aber auf dem Rückweg war es schon dunkel, also ließ ich ihn angeleint, weil ich nur eine kleine Taschenlampe dabei hatte und der Weg dort dicht neben einer Straße verlief. Auf einmal blieb Kid stehen, dann ging es blitzschnell. Ein fauchendes, bellendes Etwas sprang auf uns zu und hing sofort auf dem Kid. Dann eine Stimme aus dem Hintergrund: "Du verdammter Köter, kommst du wohl! Wo ist deine Leine? Der Mistköter hat seine Lederleine durchgerissen..." Tja und dieser "Köter" hing also schon auf dem Kid. Krampfhaft hielt ich Kid an der Leine fest, aber ich konnte den Hund nicht "abpflücken". Kid hat sich zum Glück selber geholfen (ich war überrascht, wie er das schaffte, denn der Hund war ein Colliemix, etwa so groß wie er selber und jünger) und den Hund von alleine in die Flucht geschlagen. Der fremde Hundebesitzer hat sich nicht mal entschuldigt. Im Gegenteil, er schimpfte noch furchtbar, weil er im Dunkeln seine Leine nicht fand.... Dem äußeren Anschein nach schien Kid unverletzt zu sein (bei seinem Fell bemerkt man leider viele Wunden erst, wenn sie sich entzünden, aber das war zum Glück nicht der Fall zu sein), aber seine Psyche hatte gelitten, war ja klar. Und beim zweiten Mal war ich fast zu Hause, als uns eine sehr alte Dame mit einem DSH und einem Rotti begegnete. Es war auf der Straße, Kid war also angeleint (und dort leine ich ihn auch niemals ab), aber ihre Hunde waren beide nicht angeleint. Sofort stürzte sich der DSH (Rüde) auf Kid, der sich aber nach erstem Schock gut verteidigte. Mein Mann, der diesmal auch dabei war und ich halfen Kid, den DSH wieder loszuwerden. Die alte Dame versuchte ihrerseits krampfhaft, wenigstens den Rotti zu halten, was ihr zum Glück auch mühsam gelang. Sie meinte noch wütend, dass sie schließlich nicht beide Hunde halten könne, weil die zu stark seien und dann kam die übliche Ausrede: "Das hat mein DSH ja noch nie gemacht. Sonst TUT DER NIX..." Tja, das waren die beiden letzten größeren Raufereien, leider jeweils an der Leine, die wohl sein jetziges Verhalten ausgelöst haben. Seitdem haben wir es nicht mehr so hinbekommen wie früher, dass Kid uns "glaubt", dass nicht alle Hunde generell "böse" sind! Manchmal bellt er sogar kleine Hunde an oder gar Hündinnen, was uns natürlich richtig peinlich ist. Wenn ich bemerke, dass es Mädels sind, dann frage ich oft, ob Kid mal näher an den jeweiligen Hund dürfte und dann "entschuldigt" er sich sofort bei der Hündin. Er muss also vor lauter Panik nicht mal bemerken, ob "Feind" oder "Freund, sprich nettes Mädel" ankommt.... Du sagst im Freilauf ist er gut drauf. Suche dir einen Hundekumpel den er gut leiden kann (mit Mensch). Macht zusammen Spaziergänge und nimm ihn zwischendurch an eine ganz leichte lange Leine. Am Anfang reichen ein paar Sekunden und er muss sich mit der Leine dran wirklich frei bewegen können. Auch hier wieder die Veränderung der Assoziation „Leine an = ich bin hilflos ausgeliefert“ zu „Leine an = und meine Welt ist trotzdem in Ordnung“.
Leider sind wir ja aus beruflichen Gründen mehrmals umgezogen und kennen hier leider noch keinen neuen Kumpel  und dort, wo wir früher wohnten sind seine ganzen alten Freunde mittlerweile gestorben. Er war der jüngste Hund im "Spaziergehrudel" Die "alten" Hunde aus seiner Hundeschule sehen wir ja auch nicht mehr, zudem durfte er AGI (just for fun) und Dog Dancing ja schon eine Weile nicht mehr mitmachen.... Zusätzlich wäre es sicher sinnvoll, mt ihm ein „hinter mir“ zu üben, damit du dich zwischen ihn und einen anderen Hund begeben kannst und er wieder Vertrauen aufbauen kann „wenn ich an der Leine bin regelt Frauchen die Lage, für mich besteht keine Gefahr“.
Genau DAS habe ich mit ihm schon fleißig geübt *g*, und zwar z.B. an unübersichtlichen Kurven usw. Einmal hat es sogar bei einem Hund geklappt, der Kid - wie so oft - angreifen wollte. War noch im alten Bezirk. Der Hund fühlte sich als "Chef" vom Ganzen (wie sein Besitzer stolz erzählte, der ihn nicht halten konnte, weil er ein Mix aus Irish Wolfhound usw. war) und griff grundlos JEDEN RÜDEN an, der nicht kastriert war und es "wagte" dort Gassi zu gehen, wo er Gassi ging. Eines Tages kam der wieder auf uns zu, aber ich konnte Kid mit "Platz hinter mir" tatsächlich stoppen. Kid blieb sogar liegen *stolzbin* und ich ging wütend auf den Hund zu, rasselte mit meiner Wurfkette (die habe ich seit damals nun immer in der Hosentasche...) und rief ihm drohend entgegen, dass er abhauen solle, und zwar sofort auf der Stelle zu seinem Herrchen!!! So etwas hatte ich vorher noch nie gewagt, aber - oh Wunder - es wirkte. Der Hund zögerte, blieb stehen, schaute mich nicht mehr an, sondern blickte diskret zur Seite und trollte sich zu seinem Besitzer. Als er weg war und Kid wieder zu mir laufen durfte, da bellte Kid dem "Sam" noch hinterher. Diese Geschichte war aber VOR den beiden Beißereien an der Leine, und ich konnte merken, wie stolz Kid auf mich war... Schade, dass das nun nicht mehr so ist Vielen Dank für deine Tipps  - gerade entdeckte ich deine HP, du kennst dich ja wirklich "richtig" damit aus *freu* - habe ich jetzt erst gelesen Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller! PS: Leider reagiert Kid bei meinem Mann viel "angstaggressiver" als bei mir, das verstehe ich irgendwie nicht. Müsste er sich nicht beim "größeren und stärkeren" Herrchen besser fühlen? Andererseits sieht Kid mich von Anfang an mehr als "seinen" Menschen an und nimmt mich ernst. Zu Beginn war es sogar oft so, dass Kid mich fragend anschaute, wenn Herrchen ihm Befehle gab. Deshalb lasse ich die Zwei auch am Wochenende gerne miteinander laufen, aber bei ihm zieht er auch viel mehr an der Leine *grübel* Ich muss dazu sagen, dass Männe nicht mit Haustieren aufgewachsen ist und dass wir nur Hunde halten, weil ich so ein Hundenarr bin *lach* Würde ich allerdings nur noch selber mit Kid gehen, dann wäre Männe wohl beleidigt, das ist eine echte Zwickmühle.... Sogar unseren drei erwachsenen Kindern fiel das schon auf.
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von Wisgard » Sa 17. Jan 2009 00:47
Hallo Petra, ein paar Überlegungen zum Verhältnis zwischen Kid und deinem Mann. Ich persönlich denke, dass Hunde oft mehr Vertrauen in die Personen haben, die auch in den Hund vertrauen setzen. Mal ein bisschen aus meinem Nähkästchen: Als die Fellnase mit den großen Ohren, den du auf meiner HP gesehen hast, vor über 12 Jahren bei mir eingezogen ist, hatte ich einen Lebensgefährten, der den Hund auch sehr mochte. Und der Hund mochte ihn. Mein Lebensgefährte hat den Hund aber mit ganz anderen Augen gesehen als ich. Er hatte oft Zweifel, ob der Hund auch gehorchen würde. Ich hatte diese Zweifel nie, denn ich bin immer davon ausgegangen: was er noch nicht kapiert hat, wird er schon noch begreifen. Als mein Welpe den zweiten Tag bei uns war, haben wir einen kleinen Ausflug in den Wald gemacht. Mein Partner wurde ziemlich nervös als ich den kleinen Racker ableinte. „Der haut ab“ meinte er und war dann ziemlich verdutzt, als der kleine Bello nicht im geringsten „zu flüchten“ versuchte  Diese leicht zweifelnde Einstellung hat er immer beibehalten. Ich hingegen habe immer sehr viel Vertrauen in den Hund gesetzt und er hat mich nie enttäuscht. Der Hund ist meinem Partner sogar einmal weggelaufen, als er Zweifel bekam, ob dieser eine Situation wuppen würde (zwei große Hunde kamen den beiden entgegen)...schnurstracks zu mir nach Hause. Frauchen…hiiiilfe  Ich habe immer versucht, auch in schwierigen Situationen, meinem Hund Selbstvertrauen „einzuhauchen“, was er mit einer freudigen Bindung an mich und gutem Gehorsam belohnt hat. Ich bin durch und durch Hundemensch, und aus deinen Zeilen glaube ich zu lesen, dass du es auch bist  Kann das kleine Beziehungsproblem zwischen Kid und deinem Mann vielleicht ähnlich gelagert sein? Wie denkt dein Mann über Kid? Was traut er ihm zu und was nicht? Liebe Grüße Wisgard
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