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von Fritz » Mi 31. Aug 2011 18:29
Hier der entsprechende Gesetzestext .
Die Qualzucht ist für Wirbeltiere in Deutschland nach § 11b Tierschutzgesetz – außer für wissenschaftliche Zwecke – verboten. Ein Beispiel für eine Ausnahme ist die als Modellorganismus vielfach verwendete Nacktmaus (athymische Maus). Gutachten zum Verbot von Qualzüchtungen [Bearbeiten]
Hauptartikel: Liste der betroffenen Merkmale des Gutachtens zur Auslegung des Verbotes von Qualzüchtungen
Das am 2. Juni 1999 im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichte Gutachten zur Auslegung von § 11b TierSchG (Verbot von Qualzüchtungen) „soll insbesondere allen Züchtern von Heimtieren helfen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Vorschriften des Tierschutzgesetzes, welche die Züchtung betreffen, in vollem Umfang zu beachten. Ziel ist das vitale, gesunde, schmerz- und leidensfreie Tier.“
Laut einer darin enthaltenen Definition ist die Qualzüchtung gegeben, wenn „... bei Wirbeltieren die durch Zucht geförderten oder die geduldeten Merkmalsausprägungen (Form-, Farb-, Leistungs- und Verhaltensmerkmale) zu Minderleistungen bezüglich Selbstaufbau, Selbsterhaltung und Fortpflanzung führen und sich in züchtungsbedingten morphologischen und/oder physiologischen Veränderungen oder Verhaltensstörungen äußern, die mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind“.
Das Gutachten beschäftigt sich vor allem mit Hunden und Katzen [4], berührt aber auch Kaninchen, Fische und Vögel. Es enthält eine Liste von Merkmalen, die nach Meinung der Gutachter zu einem Zuchtausschluss von Merkmalsträgern führen soll.
Österreich:
n Österreich verbietet § 5 Abs. 2 des Bundestierschutzgesetzes Züchtungen, „die für das Tier oder dessen Nachkommen mit starken Schmerzen, Leiden, Schäden oder mit schwerer Angst verbunden sind. (Qualzüchtungen),“ Dabei ist sowohl die Zucht als auch der Import, Erwerb, die Weitergabe und die Ausstellung verboten.[2][3] Im Gesetz sind die folgenden Merkmale zur Erkennung untersagter Züchtungen genannt:
Atemnot Bewegungsanomalien Lahmheiten Entzündungen der Haut Haarlosigkeit Entzündungen der Lidbindehaut und/oder der Hornhaut Blindheit Exophthalmus Taubheit Neurologische Symptome Fehlbildungen des Gebisses Missbildungen der Schädeldecke Körperformen, bei denen mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden muss, dass natürliche Geburten nicht möglich sind
Schweiz:
Nach Artikel 10 des Schweizer Tierschutzgesetzes kann die Zucht, das Halten und Erzeugen von Tieren mit bestimmten Merkmalen durch den Bundesrat verboten werden. Dabei sind laut Absatz (1) insbesondere Züchtungen verboten, bei denen mit „durch das Zuchtziel bedingte[n] oder damit verbundene[n] Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen“ gerechnet werden muss.[1] Ausgenommen sind davon Tierversuche, im von Artikel 17 angegebenen Rahmen. Der Begriff "Qualzucht" wird im Gesetz nicht verwendet.
§ 11b TierschutzG:
(1) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht, den bio- oder gentechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.
(2) Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei den Nachkommen a)mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen auftreten oder b)jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder c)deren Haltung nur unter Bedingungen möglich ist, die bei ihnen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führen.
Das Qualzuchtverbot bezieht sich nicht nur auf äusserlich erkennbare Merkmale, sondern auch auf unsichtbare Merkmale! Wer Hunde und Katzen züchtet und damit rechnen muss, dass die Nachkommen an einer erblich bedingten Krankheit erkranken werden, betreibt ebenso Qualzucht wie wenn er den Schädel so lange verformt, bis das Tier nicht mehr atmen kann.
Fritz.
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von Geena » Do 1. Sep 2011 09:30
wenn man nach den Kriterien in Österreich geht, dürften dort eine Menge Rassehunde aus der Landschaft verschwinden also ganz ehrlich, ich finde es geradezu eklig einer Bulldogge zu begegnen die hörbar Probleme mit der Atmung hat (armer Hund) - ebenso finde ich es bedenklich, dass Minihunde nur noch per Kaiserschnitt lebende Junge gebären können. Was ist an einem Mops schön, der aussieht als wenn er zu oft gegen die Wand gerannt ist? Was ist so toll daran, wenn Hunde taub und/oder blind zur Welt kommen, nur weil sie eine bestimmte Fellzeichnung-/Farbe haben sollen. Krank ist sowas Keine Ahnung wie man zukünftig damit umgehen soll...
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von Segler » Do 1. Sep 2011 11:18
Ist hier nicht auch der Käufer mit ins Boot zu holen?
Wenn es keinen bedarf mehr an nackten Hunden, Hunden mit Atemnot, Hunden die nicht laufen können, oder, oder gibt dann wird es sie bestimmt bald nicht mehr geben.
Mann kann nicht einfach aus einer Laune einen Hund kaufen nur weil er doch so Süß ist man muss sich auch über die Rasse und Ihre Probleme informieren.
Hier bei uns in der Nachbarschaft ist ein komplett nackter Hund mit rosa Haut. Das Frauchen sagt mir das Sie nur Morgens und Abends rausgehen kann weil der Hund eine Sonnenallergie hat. ( Wenn es nicht so Traurig währe währe hier ein Smilie wegen der Allergie )
Ich jedenfalls brauche einen belastbaren und langlebigen Hund der nicht bei der kleinsten Anstrengung zusammenbricht. Da finde ich das bekomme ich mit Sicherheit NUR bei einem richtigen Züchter. Wir haben immer Rassehunde gehabt und sind damit immer gut unterwegs gewesen. Und das Nächste mahl wieder.
Gruß aus Hessen. Miko, Skyla und Oliver.
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von Fritz » Do 1. Sep 2011 11:20
Hallo, ich freue mich ,das hier schon so viele von Euch so gut über dieses Thema informiert worden sind . Nur , kann ich nicht verstehen ,wie wenig Euch dieser erschreckende Tatbestand interessiert , man kann den Eindruck bekommen, viele wollten die Augen vor diesem Elend verschließen und verweigern sich , möchten es überhaupt nicht wahrhaben ? Es spiegelt ,so sieht es für mich aus ,die bivalente Sichtweise vieler Tierfreunde wieder . Auf der einen Seite erregt man sich fürchterlich über irgendwelche Einzelschicksale armer kleiner Hunde. Wenn es aber um die Zukunft der Hunde in unserer Gesellschaft geht kommt nur Unverständnis . Ich habe den Eindruck das Problem ist, Hunde haben bei uns häufig ihre Aufgaben verloren . Die Zuchtziele der Hundezüchter sind hauptsächlich auf das Äußere ausgerichtet und verfolgen dann ihr Idealbild bis ins Extreme ,ohne jede Rücksicht . Bei Gebrauchshundeschlägen die ihre Fähigkeiten täglich beweisen müssen, sind nur agile leistungsfähige Hunde erwünscht und werden weiter vermehrt , Äußerlichkeiten sind Nebensache . Mein Fazit : Die Abkehr nach dem Streben eines normierten ,äußerlich ins Extreme vervollkomneten Erscheinungsbild der Zuchthunde . Groteske Schönheitswettbewerbe , die sich Hundeausstellung nennen ,bei denen man glauben könnte, es wäre eine Veranstaltung der Frisörinnung und es ginge um den besten Haarstilisten sollten nicht mehr in unsere Zeit gehören . Fritz.
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von Gudrun » Do 1. Sep 2011 11:31
Hallo Fritz,
Du bist aber auch nur halb informiert. Sonst wüsstest Du, dass Ausstellungserfolge längst nicht das alleinige Kriterium für die Auswahl für die Zucht sind. Wesens- und Gebrauchseignungstests bis hin zum Nachweis einer erfolgreichen Ausbildung gehören inzwischen in vielen Vereinen bei vielen Hunderassen dazu. Auch in Züchterkreisen setzen sich neue Erkenntnisse allmählich durch - zumindest bei denen, die "ihrer" Hunderasse wahrhaft verfallen sind. Sicher, einen guten Züchter muss man finden und das kann man nur, wenn man infrage kommenden Züchtern die richtigen Fragen stellt. Das setzt einen gut informierten, seriösen Interessenten voraus!
VG Gudrun
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von Segler » Do 1. Sep 2011 12:09
Fragt sich nur wie du das erreichen möchtest. Ein Verbot für Hundeschauen ist denke ich mir weder sinnvoll noch zu erreichen. Das Thema ist nicht neu. MEINE Reaktion darauf ist das wir keine von den Risikogruppen gekauft haben. Wir haben bei einem Züchter gekauft der und eine ganze Reihe von Gesunden Vorfahren vorweisen konnte und der zu den Meisten seiner ehemaligen Welpen noch Kontakt hat. Bei einem Mischling kenne ich mich nicht so gut aus welche Negativen Eigenschaften da jetzt weitergegeben werden. Das Risiko das ich zum Beispiel bei eine DSH/Dalmatiner Mix an dienen Hund gerate der HD hat und Blind ist kann ich nicht abschätzen. Hier ist die Problematik die Du angesprochen hast Wichtiger. Ich habe den Eindruck das Problem ist, Hunde haben bei uns häufig ihre Aufgaben verloren .
Und wenn man den Hund seine Aufgabe gibt wird man angemeckert z.B. "Tierquäler" Wir hatten Gestern wieder den Fall. Es war Abend und 14 Grad warm, ideale Bedingungen für ein bisschen Zugträning. Kommt ein Mann daher mit Schäferhund (Ohne Leine im Wald) und meckert mich an warum meine Hunde am Traningswagen vorweg laufen anstatt nebenher. Wie soll das denn Funktionieren - Zughundetraning mit Hunden bei Fuß? In den Köpfen der Käufer muss sich was Endern. Wenn der Stadt Hundehalter kapiert das Hunde keine Handtaschen sind zu zur Garderobe Passen muss solange gibt es eben die Qualzuchten. Gruß aus Hessen. Miko, Skyla und Oliver
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von Geena » Do 1. Sep 2011 12:14
@ segler - ich unterschreib mal bei deinen Beiträgen. 
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von Tenni » Do 1. Sep 2011 14:56
ja das kenn ich @ segler, mit meinen alten rüden hab ich auch zugtraining gemacht, er liebte es, aber nie wurde ich so oft beschimpft wie in der trainingszeit
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von Whoopsy » Fr 2. Sep 2011 11:17
Fritz hat geschrieben: Bei Gebrauchshundeschlägen die ihre Fähigkeiten täglich beweisen müssen, sind nur agile leistungsfähige Hunde erwünscht und werden weiter vermehrt , Äußerlichkeiten sind Nebensache .
Und oftmals ist auch leider auch die Gesundheit eine Nebensache. Die wenigsten Schäfer lassen ihre Hunde vor der Verpaarung untersuchen sondern schauen "nur" nach Leistung. Ist ja auch nicht Sinn der Sache.
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von Geena » Fr 2. Sep 2011 12:08
ein gesundes Mittelmaß hat wohl noch keiner gefunden oder? ich mein kann man nicht Hunde (und auch andere Tiere) züchten, bei denen man auf Gesundheit, Leistung und vielleicht auch ein gewisses Aussehen achten kann (wir Menschen essen leider nicht nur mit den Augen, sondern auch unser Vierbeiner soll ästhetisch sein, schließe mich da nicht aus  ) - das dürfte doch nicht soo schwer sein, oder? Und - müssen immer Hunde gleicher Rasse verpaart werden? kann man nicht auch gezielt Mischlinge züchten um mal eine andere Blutlinie mit aufzunehmen... wird doch bei anderen Tieren (z.B. Pferden) auch gemacht. Von mir aus, können diese beiden Hunderassen auch einer "Vereins"-Zucht angehören aber gerade Rassen wie die Bulldogge oder dem Mops oder auch bei einigen Boxern, diese extrem kurzen Nasen - das muss doch aufhören. Auch wenn die Hunde immer kleiner werden, damit sie so schön ins Handtäschchen passen  muss das sein? Kleine Hunde ok aber Hunde die kleiner sind als meine zierlichen Katzen finde ich persönlich ein No Go aber nicht deshalb weil sie so klein sind, sondern weil es bei denen nur noch Kaiserschnittgeburten gibt.
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