Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon hoellenbluemchen » Mi 6. Mär 2013 05:32

Also meine derzeitige Hündin ist unkastriert, unsere Letzte war es auch (sie ist übrigens nicht an krebs erkrankt). Beide hatten kaum stress und die Scheinträchtigkeit war bei jeder gut zuertragen bzw. kaum merklich. Unsere jetztige fängt kurz vorher an auf durchzug zustellen und wird schwerhörig ( ;) ). Sonst gibt es damit mit keine Probleme.

Rein rechtlich ist es nun mal verboten. Im übrigen gibt es auch schon Gerichtsurteile, in denen beschlossen wurde, dass auch vorsorgliche Eingriffe nicht rechtens sind.
Es ist und bleibt dann eine Amputation eines gesunden Organs.

Ist eine Kastration aus med. Gründen angeraten, ist das wieder ein ganz anderes Thema.

Da ist dann aber die Frage, wo fängt medizinisch an. Das ein Rüde an der Leine agressiv gegenüber anderen Rüden ist, ist an sich etwas relativ normales für den Hund. Das Problem haben wir damit.
Oftmals wird dann aber kastriert und obwohl es häufig (m.M.n) nur ein Mangel an Erziehung ist.

Das Hündinen scheinschwanger werden ist normal. Ab einem gewissen grad, aber natürlich nur noch Stress.

Ich finde, bei solch einer Entscheidung sollte man sich gut informieren und zwar nicht nur bei Tierärzten. Man sollte für und wider genaustens abwägen.
Es kann und DARF immer nur eine EINZELFALLENTSCHEIDUNG sein (wieder nur meine Meinung).

Problematisch finde ich immer die KAstration wegen "Verhaltensauffälligkeiten" grad bei ängstlichkeit führt eine Kastration oft genau zum Gegenteil. Die Hunde werden nur noch ängstlicher und unsicherer.

Durch eine Kastration können auch Nachfolgeerkrankungen wie Schilddrüsenproblematiken entstehen.

Das Hormonsystem ist im gesunden intakten zustand ein fein austariertes System in dem jeder eingriff zu einem ungleichgewicht führt.

Ich bin nicht für oder gegen, aber ich bin dafür nur in notwendigen situationen und nach reiflicher erwägung aller vor und nachteile und nach mehreren Meinungen, auch von guten Hundetrainern, kastrieren zu lassen.

Desweiteren, geht es nur darum, dass die Fortpflanzung unterbunden wird, kann man Tiere auch einfach Sterilisieren lassen. Dabei wird nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen, aber das Tier kann sich nicht weiter vermehren. Der eingriff ist kleiner, weniger riskant und hat weniger Nachwirkungen für das Tier.

Was für mich allerdings ein NO-GO ist, außer in wirklichen Notfällen in denen nichts anderes mehr möglich ist, - Frühkastration.
In diesem Fall wird dem Hund das erwachsenwerden mit Pubertät und Reifeprozess komplett verwährt.
Desweiteren greift eine Frühkastration auch in den Reifeprozess des Körpers massiv ein. Sehnen, Bänder und Knochen können nicht mehr richtig ausreifen und es kann später zu massiven Problemen im Bewegungsapparat kommen.

Ich kann jedem, den diese Thematik interessiert nur ans Herz legen mal das Buch von Dr. Gansloßer "Kastration und Verhalten beim Hund" zu lesen.

Was mich bei solchen Themen auch immer bewegt ist einfach der Punkt: Der Mensch ist derzeit das Besterforschteste Säugetier. Bei einer Frau gibt es nach einer Kastration oft ihr Lebenlang eine Nachsorgetherapie.
Über den Hund und die Folgen der Kastration, egal ob bei Hund oder Hündin, gibt es kaum Erfahrungen.
hoellenbluemchen
 
Beiträge: 5
Registriert: Mi 6. Mär 2013 04:37

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Pudelfan » Mi 6. Mär 2013 09:24

Wie Recht du doch hast!!!
Ich bin gerade wieder dabei Jemandem mit einer 5 Monate alten Border Collie-Labbi Mix Hündin auszureden, die Hündin überhaupt und vor der 1. Läufigkeit kastrieren zu lassen.
Ich könnte mich aufregen, wenn ich dann wieder so Argumente höre "Aber unser TA hat uns geraten..." :( . Sind die TÄ eigentlich nur noch bescheuert und sehen nur die Kohle? Meine Güte, das kann doch wohl nicht wahr sein.

Gruß Uta und die Viererbande
Pudelfan
 
Beiträge: 753
Registriert: Do 1. Dez 2011 17:56

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Fritz » Mi 6. Mär 2013 11:33

Nicht nur Tierärzte haben manchmal eine kurzsichtige Einstellung zur Kastration ,
besonders so genannte Tierschutzorganisationen machen eine Tiervermittlung häufig davon von
abhängig , oder kastrieren grundsätzlich aus Prinzip alle Tiere denen sie habhaft werden können .

Ein Freund fand nach langem suchen seine kleine Katze in einem Tierheim wieder ,
die Passanten ihm, im Garten vor seiner Haustür entführt hatten, um sie dort als Fundkatze abzugeben .
Die Katze wurde dort inzwischen kastriert ,geimpft und entwurmt ,
alles mußte Mein Freund bezahlen .
Einige Tage später , starb die Katze bei ihm zuhause an einer Infektionskrankheit . :mrgreen: :cry:

Fritz.
Fritz
 
Beiträge: 1813
Registriert: So 31. Jul 2011 20:00
Wohnort: Hamburg

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon ShortysFrauchen » Mi 6. Mär 2013 13:04

Fritz hat geschrieben:Einige Tage später , starb die Katze bei ihm zuhause an einer Infektionskrankheit . :mrgreen: :cry:

Na ja,lustig ist das sicher nicht!

Wir haben hier ziiiiiiiiiiiiiig Katzen,wären die nicht kastriert würden sie sich ohne Ende vermehren
und das braucht kein Mensch!

Ich kann jedem, den diese Thematik interessiert nur ans Herz legen mal das Buch von Dr. Gansloßer "Kastration und Verhalten beim Hund" zu lesen.

Muß man gar nicht ;)
Über google Udo Gansloßer Kastration bekommt man schon tolle Info!
ShortysFrauchen
 
Beiträge: 1959
Registriert: Fr 8. Aug 2008 12:43
Wohnort: NRW/Kreis KLE

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Belosheltie » Mi 6. Mär 2013 14:06

In dem Buch findet man aber noch weit mehr Infos als nur das, was man im Internet zu lesen bekommt. Ich schließe mich der Buchempfehlung zu 100% an!
Belosheltie
 
Beiträge: 536
Registriert: Mi 17. Dez 2008 00:12

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Pudelfan » Mi 6. Mär 2013 14:19

ShortysFrauchen hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Einige Tage später , starb die Katze bei ihm zuhause an einer Infektionskrankheit . :mrgreen: :cry:

Na ja,lustig ist das sicher nicht!

Wir haben hier ziiiiiiiiiiiiiig Katzen,wären die nicht kastriert würden sie sich ohne Ende vermehren
und das braucht kein Mensch!



Yep, bei Katzen, insbesondere bei Freigängern sehe ich das Ganze auch anders. Da kann man nicht drauf aufpassen, ob sie nun gedeckt wird oder nicht, da ist Kastration notwendig.

Gruß Uta und die Viererbande
Pudelfan
 
Beiträge: 753
Registriert: Do 1. Dez 2011 17:56

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon hoellenbluemchen » Do 7. Mär 2013 05:11

Pudelfan hat geschrieben:
ShortysFrauchen hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Einige Tage später , starb die Katze bei ihm zuhause an einer Infektionskrankheit . :mrgreen: :cry:

Na ja,lustig ist das sicher nicht!

Wir haben hier ziiiiiiiiiiiiiig Katzen,wären die nicht kastriert würden sie sich ohne Ende vermehren
und das braucht kein Mensch!



Yep, bei Katzen, insbesondere bei Freigängern sehe ich das Ganze auch anders. Da kann man nicht drauf aufpassen, ob sie nun gedeckt wird oder nicht, da ist Kastration notwendig.

Gruß Uta und die Viererbande



Gerade dort könnte man aber auch einfach Sterilisieren und würde der katze a) einen größeren Eingriff ersparen und b) das Hormonsystem in Ruhe lassen.

Kastration und Sterilisation sind zwei unterschiedlice paar Schuhe. Für die reine Geburtenkontrolle reicht eine Sterilisation bei Weibchen oder Männchen. In diesem Fall werden nur die Eileiter bzw. die Samenleiter durchtrennt. Das Hormonsystem bleibt intakt
hoellenbluemchen
 
Beiträge: 5
Registriert: Mi 6. Mär 2013 04:37

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon ShortysFrauchen » Do 7. Mär 2013 10:25

Ich denke eine dauerrollige Katze ist wohl auch nicht "normal" :?


Ist OT,da wir hier eigentlich über Hunde sprechen *sorry*
ShortysFrauchen
 
Beiträge: 1959
Registriert: Fr 8. Aug 2008 12:43
Wohnort: NRW/Kreis KLE

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Fritz » Do 7. Mär 2013 11:07

Sterilisation ist bestimmt die bessere Methode, wenn man Nachkommen verhindern möchte .
Ich weiß nicht warum diese "Tierschutzvereine " sich nicht darauf beschränken wollen .

Aber wie sieht es eigentlich rechtlich in dem Fall aus ,
wenn mein entlaufener Hund in einem Tierheim kastriert wird, bevor ich es verhindern kann ?


Fritz.
Fritz
 
Beiträge: 1813
Registriert: So 31. Jul 2011 20:00
Wohnort: Hamburg

Re: Kastration -für egoistische Hundehalter ?

Beitragvon Pudelfan » Do 7. Mär 2013 11:15

Fritz hat geschrieben:Sterilisation ist bestimmt die bessere Methode, wenn man Nachkommen verhindern möchte .
Ich weiß nicht warum diese "Tierschutzvereine " sich nicht darauf beschränken wollen .




Fritz.


Da denke ich, besteht dann oft die Schwierigkeit, daß sie meistens solche Tiere nicht weitervermittelt bekommen, weil viele ja dann die "Sauerei" einer blutenden Hündin nicht wollen :? oder glauben einen kastreierten Rüden kann man leichter händeln.

@Shortys Frauchen
An einer dauerrollige Katze hab ich auch grad gedacht. Außerdem ist es nervig, wenn man Hunde hat und eine Katze und dann sämtliche Kater der Umgebung ständig auf der Matte stehen hätte und obendrein noch, was für einen Schaden der Urin der Kater am Gebäude und an den Pflanzen im Garten angerichtet hätte, wobei der Geruch sicherlich auch besonders im Sommer, ganz toll wäre.

Gruß Uta und die Viererbande
Pudelfan
 
Beiträge: 753
Registriert: Do 1. Dez 2011 17:56

VorherigeNächste

Zurück zu Gesundheit und Ernährung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 189 Gäste