
Rein rechtlich ist es nun mal verboten. Im übrigen gibt es auch schon Gerichtsurteile, in denen beschlossen wurde, dass auch vorsorgliche Eingriffe nicht rechtens sind.
Es ist und bleibt dann eine Amputation eines gesunden Organs.
Ist eine Kastration aus med. Gründen angeraten, ist das wieder ein ganz anderes Thema.
Da ist dann aber die Frage, wo fängt medizinisch an. Das ein Rüde an der Leine agressiv gegenüber anderen Rüden ist, ist an sich etwas relativ normales für den Hund. Das Problem haben wir damit.
Oftmals wird dann aber kastriert und obwohl es häufig (m.M.n) nur ein Mangel an Erziehung ist.
Das Hündinen scheinschwanger werden ist normal. Ab einem gewissen grad, aber natürlich nur noch Stress.
Ich finde, bei solch einer Entscheidung sollte man sich gut informieren und zwar nicht nur bei Tierärzten. Man sollte für und wider genaustens abwägen.
Es kann und DARF immer nur eine EINZELFALLENTSCHEIDUNG sein (wieder nur meine Meinung).
Problematisch finde ich immer die KAstration wegen "Verhaltensauffälligkeiten" grad bei ängstlichkeit führt eine Kastration oft genau zum Gegenteil. Die Hunde werden nur noch ängstlicher und unsicherer.
Durch eine Kastration können auch Nachfolgeerkrankungen wie Schilddrüsenproblematiken entstehen.
Das Hormonsystem ist im gesunden intakten zustand ein fein austariertes System in dem jeder eingriff zu einem ungleichgewicht führt.
Ich bin nicht für oder gegen, aber ich bin dafür nur in notwendigen situationen und nach reiflicher erwägung aller vor und nachteile und nach mehreren Meinungen, auch von guten Hundetrainern, kastrieren zu lassen.
Desweiteren, geht es nur darum, dass die Fortpflanzung unterbunden wird, kann man Tiere auch einfach Sterilisieren lassen. Dabei wird nicht in den Hormonhaushalt eingegriffen, aber das Tier kann sich nicht weiter vermehren. Der eingriff ist kleiner, weniger riskant und hat weniger Nachwirkungen für das Tier.
Was für mich allerdings ein NO-GO ist, außer in wirklichen Notfällen in denen nichts anderes mehr möglich ist, - Frühkastration.
In diesem Fall wird dem Hund das erwachsenwerden mit Pubertät und Reifeprozess komplett verwährt.
Desweiteren greift eine Frühkastration auch in den Reifeprozess des Körpers massiv ein. Sehnen, Bänder und Knochen können nicht mehr richtig ausreifen und es kann später zu massiven Problemen im Bewegungsapparat kommen.
Ich kann jedem, den diese Thematik interessiert nur ans Herz legen mal das Buch von Dr. Gansloßer "Kastration und Verhalten beim Hund" zu lesen.
Was mich bei solchen Themen auch immer bewegt ist einfach der Punkt: Der Mensch ist derzeit das Besterforschteste Säugetier. Bei einer Frau gibt es nach einer Kastration oft ihr Lebenlang eine Nachsorgetherapie.
Über den Hund und die Folgen der Kastration, egal ob bei Hund oder Hündin, gibt es kaum Erfahrungen.