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von Wuz87 » Mo 29. Dez 2008 00:27
Hallo, hab hier einiges über das Barfen gelesen und bin ehrlich gesagt total begeistert, hab mich auch den ganzen Abend belesen, aber ehrlich gesagt ich bin total überfordert. Hier mal'n paar Angaben zu meinem Baby: Alter: 8 Geschlecht: weibl. Rasse: American Stafford Gewicht: 21-22kg vielleicht kann mir jemand helfen und mir genau erklären was ich machen muss. Würde mich total über hilfreiche Tipps freuen, gibt ja genug die das hier machen. 
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Wuz87
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von Jenni » Mo 29. Dez 2008 10:30
Hallo,
was würde Dir denn weiterhelfen?
Brauchst Du Mengenangaben, brauchst Du mal einen Beispielplan? Worüber hast Du Dich denn schon informiert? Das ist ein bißchen schwer so allgemein, denn das füllt ja Bücher!
Weißt Du schon, was Du so in der Woche verfütterst, also z. B. welches Fleisch, Quark, Gemüse, Obst, Eier usw.?? Weißt Du schon, wo Du das Fleisch herbekommst? Denn nicht alle Schlachter geben Fleisch ab.!? Weißt Du schon, was Du nicht füttern darfst, also z. B. Schwein in roher Form!?
Ich kann Dir gerne einen Beispielfutterplan zusammen stellen. Aber grade wenn Du damit anfängst, würde ich Dir definitiv zu guter Literatur zusätzlich raten, dann hat man immernoch mal was, wo man nachschlagen kann.
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von Wuz87 » Mo 29. Dez 2008 16:19
Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort. Also so ein Beispielplan würde mir helfen und natürlich auch die Mengenangaben... Zusätzlich vielleicht ein paar Tipps wieviel und wann man Gemüse, Quark etc. füttern muss und ob zustzliche Vitamine notwendig sind. Informiert hab ich mich bereits über Fleisch,-Gemüsesorten usw... Fachliteratur ist auch schon unterwegs. Will meinem Schatz nur nicht schaden und möglichst alles richtig machen... Danke nochmal. Könntest du mir evtl. noch ein gutes Buch zu diesem Thema empfehlen, denn da gibt's ja auch enorm viele...
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von Akira » Mo 29. Dez 2008 16:41
Hallo Wuz hab vor etwas mehr als einem Jahr auf´s Barfen umgestellt .Und diese 2 Bücher waren meine Ratgeber B.A.R.F. Artgerechte Rohernährung für Hunde. Ein praktischer Ratgeber von Kynos Verlag Natural Dog Food . Ein praktischer Leitfaden von Susanne Reinerth Kann übrigens sein das dein Hund 1 Tag sehr dünnen Stuhl hat. Das ist normal also nicht erschrecken. Macht übrigens richtig viel Spaß den Hunden dann beim futtern zu zusehen LG Akira und Frauchen
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von Wuz87 » Di 30. Dez 2008 13:20
hallo Akira,
danke für die Buchtipps, hab's gleich mal in die Tat umgesetzt.
Wünsche einen guten Rutsch...
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von Jenni » Di 30. Dez 2008 14:02
Hallo,
sorry habs gestern nicht mehr geschafft.
Also das BARF - Artgerechte Rohernährung für Hunde von S. L. Schäfer und B. R. Messika kann ich auch nur empfehlen. Es ist einfach geschrieben, enthält Ernährungspläne, an die man sich erstmal halten kann, bevor man sicherer wird und ist wirklich gut zu lesen.
Mengenangaben... Normalerweise sagt man beim barfen, dass der Hund zwischen 2 und 3% vom eigenen Körpergewicht bekommt. Ich würde bei einem Gewicht von 22kg anfangen mit 450g über den Tag verteilt. Wenn sie dann zu viel abnimmt (gewisse Abnahme ist ok) dann kannst Du hochschrauben. Ich würde ehr bei 2% bleiben, da Deine Hündin schon 8 Jahre alt ist und Hunde ihren Grundumsatz an Energie zwischen dem 6 und 7 Lebensjahr um 20% runterschrauben und ab dem 9. Lebensjahr nochmal um 20%. Ich denke, dass Ihr mit 2% oder sogar wenig..
Jenachdem, woher Du Dein Fleisch beziehst - ich brauchs nicht, weil ich es schon entsprechend bestelle - brauchst Du Mixer, Pürierstab, Hackbeil, Knochensäge, Fleischermesser, Küchenwaage.
Von 450g sollten 30% Gemüse oder Obstmahlzeit sein und ca. 70% Fleisch und fleischige Knochen. Also ca. 135g Gemüse und Obst und ca. 315g Fleisch und Knochen.
Alles wird roh gegeben. Nicht kochen! Gemüse wird püriert, genau wie Obst oder Du hast einen guten Lieferanten (so wie ich *grins*), da gibts Flockengemüse, die mit Wasser aufgegossen werden und dann genauso vollwertig sind. Für faule Barfer! Gemüse und Obst muss püriert werden, weil der Magen des Hundes mit der Zellulose (also den Zellwänden von Obst und Gemüse) nichts anfangen kann. Nur durchbrochene Zellulose wird im Hundemagen verdaut und nur so kann der Hund Vitamine und Mineralien rausziehen.
Ich gebe Fleisch und Gemüse zusammen und z. B. Getreide und Knochen zusammen, weil Getreide und Knochen längere Verdauungszeiten hat, um keine Gefahr zu laufen über Geflügel Salmonellen zu produzieren.
Du kannst an Fleisch füttern:
Rind - sehr nahrhaft - Achtung bei Pansen und Blättermagen hat ordentlich Power und macht Fett, wenns zu oft gegeben wird - spreche aus Erfahrung (lach)
Kalb - sehr mager, sehr teuer, aber gut für Magenempfindliche Hunde
Lamm - fett- und cholesterinarm, daher sehr gut für etwas mopsige Hunde, mag aber nicht jeder
Ziege - ziemlich fettarm
Pferd - cholesterin- fett-, und harnsäurearm
Geflügel - sehr gut für Hunde im Wachstum
Wild - bitte ehr selten grade die Innerein, weil sehr fettig
Fisch - mit Kopf und Gräte roh füttern Achtung bei fettigem Fisch
Rinderknochen Rindermarkknochen Luftröhre Kehlkopf Ochsenschwanz Kalbsbrustknochen Kalbsrippen Kalbsschwanz Lammrippen Geflügelknochen Kaninchen
Obst:
Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Kiwis, Manderinen, Klementinen, Tangerinen, Satsumas, Orangen, Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen, Mirabellen, Zwetschgen,
Gemüse:
Bataviasalat, Brunnenkresse, Chicorée, Chinakohl, Eichblattsalat, Endiviensalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Frisseesalat, Kopfsalat, Löwenzahn, Römischer Salat, Salatgurke, Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Karotten, Möhren, Kohlrabi, Porree, Rosenkohl, Rote Beete, Zucchini, Zuckermais, Bohnen, Fenchel, Mangold, Kürbis, Ruccola, Rotkohl, Weißkohl, Sellerie, Spinat, Wirsing
Milchprodukte:
Buttermilch, homogenisierte Milch, Hüttenkäse, Joghourt, Kefir, Magermilch, Quark, Sauermilch, Schmand, Ziegenmilch
Nüsse (achtung fettig):
Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Pistazien, Erdnüsse, Cashewnüsse
Öle und Fette (einige Vitamine sind nur fettlöslich deshalb immer einen EL dazu)
Lebertran Lachsöl Butter Nachtkerzenöl Olivenöl Rapsöl Leinöl Nussöle
Verboten oder nicht empfohlen:
Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Brennnesseln, Bohnenkeime, Sojaprodukte, Alfalfa, unreifes Obst, Obstkerne- und steine, Schweinefleisch, Nachtschattengewächse wie Tomaten und Paprika
Getreide, Reis, Nudeln, Kartoffeln wirken wie reiner Zucker, kann man im Prinzip auch weg lassen. Manche Hunde brauchen es, wenn sie z. B. dazu neigen, Magenprobleme zu haben, dann bitte mit zufüttern. Sind schwer verdaulich und sorgen einfach dafür, dass länger was im Magen ist. Ich persönlich füttere mit Getreidearten.
Futterplan mach ich nachher fertig!!
LG Jenni
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von Claudia + KY » Di 30. Dez 2008 15:33
Hi Jenni! Wow, das ist ja mal ausführlich. Ich sag auch schon mal danke, kann ich auch immer brauchen! Ich hab nur noch ne Frage: Hab gehört das man Kohlartige Sachen nicht füttern soll weil´s bläht und Mais von den Hunden nicht verdaut wird. Binn jetzt verwirrt weil´s bei Dir doch drinn steht. HILFE!!! Luna frisst im Sommer super gerne Tomaten von meinen Pflanzen im Garten. Sollte ich mir da Sorgen machen? Was kann da passieren? Danke! LG Claudia + Allesfresser
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von Jenni » Di 30. Dez 2008 19:33
Hallo Claudia,
Du hast Recht, der Hund kann, wie oben beschrieben, NICHTS an Obst und Gemüse verwerten, wenn die äußere Hülle drum rum ist. Mais ist ein wichtiges Getreide für Menschen, die kein Gluten (Klebereiweiß in heimischen Getreide) vertragen (Zöliakie). Gut zum Abnehmen (Ballaststoffe) und für Zuckerkranke, weil Maiszucker nur ganz langsam ins Blut geht. Wenn Du ihn gibst, dann musst Du ihn tatsächlich schälen. Sonst kann der Hund es nicht verwerten.
Lauchsorten und Kohl sollte in Maßen gefüttert werden und eher selten, es sollte hier auch zunächst versucht werden, ob der Hund dies auch verträgt und nicht evtl. Durchfall oder Blähungen durch Fressen von Kohl oder Lauchsorten bekommt. Meine vertragen es sehr gut und mögen es. Es gibt keine Probleme mit Blähungen.
Also im Prinzip musst Du Dir keine Sorgen machen, wenn Dein Hund gerne Tomaten frißt. Nachtschattengewächse enthalten im unreifen und keimenden Zustand hohe Mengen an Solanin und sind daher sehr giftig! Im reifen Zustand ist der Solaninanteil minimal. Solanin wird durch Kochen zerstört. Ich füttere gar keine Tomaten und Paprikas.
Ich hoffe, das beantwortet Deine Fragen ausreichend.
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von Jenni » Di 30. Dez 2008 19:42
So und hier mal ein möglicher Futterplan aus unserer ersten Zeit:
Montag: Obstmix aus Beeren, Banane, Quark, Öl und Honig Ziegenfleisch mit Gemüsemix Ziegenknochen
Dienstag: Batavia, Rote Beete, Quark, Lebertran, Apfel, Möhre und Spirulina Pferdefleisch Pferdeknochen
Mittwoch: Feldsalat, Kohlrabi, Gurke, Sellerie, Perna Canaliculus, Ei, Birne, Hüttenkäse, Öl halbes Kaninchen
Donnerstag: Blumenkohl, Friseesalat, Joghurt, Chlorella, Nüsse, Lachsöl, Möhren 1/2 Huhn Gemüsemix
Freitag: Fenchel, Apfel, Perna Canaliculus, Bierhefe, Leinöl, Salat Schaffleisch Schaf-- Lammknochen
Samstag: Grüner Pansen Grüner Pansen
Sonntag: gedünsteter Spinat, Ziegenquark, Chlorella, ein Stück Butter, Nüsse, Feldsalat, Apfel kein Fleisch komplette Fische
Mittlerweile sieht mein Plan nicht mehr so abwechslungsreich aus, er wechselt ehr von Woche zu Woche und ich mache auch nicht mehr jeden Gemüsemix selbst. Obst fressen meine Hunde in gar keinem Zustand.
Ich gebe auch nur noch einen Futterzusatz, nämlich Complement! Da ist alles drin, Muschelextrakt, Bierhefe, Algen etc. alles... das Zeug is sehr cool!!
Blättermagen oder grüner Pansen eignen sicih hervorragend als Tagesmahlzeit, da das vorverdaute Gras wichtige Vitamine etc. liefert und den Magen reinigt.
Man kann auch einen Tag absolut fleischlos füttern, oder ein ganzes Kaninchen mit Innereien, Kopf etc. füttern - selbst Fellstücke sind verdaulich und wichtige Kalziumlieferanten, allerdings sollte jeder für sich entscheiden, was er sich zumuten kann!
Als Leckerlies nehme ich persönlich Chewies, die sind ganz gut. Es geht aber auch getrocknetes Obst. Und im Zweifelsfall stehen im Barfbuch auch drei nette Rezepte für Leckerlies zum selber machen.
Viel Spaß und falls noch was unklar ist, gib LAUT *lach*
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von Wuz87 » So 4. Jan 2009 17:54
Hallo Jenni, jetzt möchte ich mich erst einmal in aller Form für deine Mühe bedanken! Hätte nicht gedacht, dass mir jemand so sehr hilft, vielen Dank. Jetzt kann's also los gehen und mein Baby kriegt nur noch das Beste vom Besten. 
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