Fastentag - ja oder nein?

[DonParrot]

Bisher waren wir ja der Ansicht, der Fastentag für Hunde sein ein überholtes Thema.

Nun aber hat uns jemand, der es wissen sollte, erklärt, so ein Fastentag sei extrem wichtig für Hunde. Ich bin kein Biologe, weiß also nicht, ob ich das alles richtig verstanden habe und wiedergebe, doch was bei mir hängengeblieben ist war Folgendes:

Der Hund hat keine ständig arbeitende Magenperistaltik wie wir sondern einen Schlauchmagen, aus dem er immer dann Futter entnehmen kann, wenn er Energie benötigt. Deshalb verspürt ein ausgewachsener, gut gefütterter Hund bei dem dieses System funktioniert auch vier oder fünf Tage lang keinen Hunger, weil ihm ja immer noch ein Reservoir unverdauter Nahrung zur Verfügung steht.

Darum sei es höchst wichtig, alle ein, zwei Wochen einen Fastentag einzulegen, damit das Verdauungssystem des Hundes diese Technik nicht 'verlernt'.

Gibt es hier jemanden, der sich mit dem Verdauungssystem des Hundes gut auskennt und diese Aussage bestätigen oder widerlegen kann?

[Wisgard]

Hallo,

ich bin auch kein Biologe, halte den Fastentag aber trotzdem für überholt.

Viele Hunde haben ein recht empfindliches Verdauungssystem. Mein Hund reagiert auf Futterentzug beispielsweise mit Erbrechen von Magensaft.
Weiter denke ich, dass man Hunde damit zum Schlingen erzieht (wer weiß, wann es wieder Futter gibt), was auch nicht gerade gesundheitsfördernd ist.

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es für Hunde am bekömmlichsten, wenn sie ihr Futter täglich in mehreren Portionen bekommen. Das gilt ganz besonders für Hunde, die eine sensible Verdaung haben.

Außerdem: Futter ist immer auch ein Hightlight des Tages, von den ganz mäkeligen Essern mal abgesehen. Viele Hunde haben ohnehin schon wenig Abwechslung in ihrem Alltag, warum soll ihnen diesen Spaß auch noch vorenthalten werden.

Hunger macht auch reizbar und unausgelichen.

Oft wird argumentiert, dass Wölfe auch nicht immer einen gedeckten Tisch haben. Ich bin der Ansicht, dass das nicht auf unsere Hunde zu übertragen ist.

Lieben Gruß
Wisgard

[ShortysFrauchen]

Ich hatte ein Rudel von 7 Hunden,die haben ihren eigenen "Fastentag" eingelegt.
Wenn sie nicht fressen wollten,haben sie eine Mahlzeit ausgelassen.
Ich denke bei Rassen die verfressen sind (Labrador) sieht das sicher anders aus

Ich halte nichts vom Fastentag,da ich auch die Erfahrung machen mußte,das bei "leerem" Magen gerne Schleim gekötzelt wird.

Auch die Barfer sind da unterschiedlicher Meinung,die Einen sagen,dass der Fastentag sein MUSS,die Anderen meinen,der Hund regelt das von alleine ............. und diese Erfahrung habe ich eben auch gemacht.

[Gudrun]

Hallo auch,

ich habe ein Rudel aus 8 Amerikanischen Collies und füttere jeden Tag 1-2 Mahlzeiten geizig genug, dass wir keinen Fastentag vermissen. Ich füttere Selbstgemachtes und habe lauter sehr gute Fresser - inkl. Drago, der als Mäkelhund Anfang Aug. zurückkam.

Da meine auch Knochen fressen, führt eine ungewohnt lange Fütterungspause zum "Leerkotzen" von gelbem Verdauungs-Saft mit Knochensplittereinlage. Haben sie längere Zeit keine Knochen bekommen, führt eine ungewohnt lange Fütterungspause immerhin zum "Leerkotzen" von gelbem Verdauungs-Saft. Außerdem habe ich auch die Beobachtung gemacht, dass die Toleranz untereinander aufgrund schlechter Laune abnimmt. Ein Sicherheitsrisiko, das ich auch nicht brauche.

Meine 1. Colliehündin wurde fast 16, meine jetzt Ältesten sind immerhin 14 und 11-einhalb und noch gut drauf. Über meinen 14-Jährigen ließ ich mir zum letzten großen Blutbild im Rahmen der Altersvorsorgeuntersuchung sagen: "Da wird manch ein 4-Jähriger neidisch auf seine Nierenwerte".

So falsch kann meine tägliche Fütterung also nicht sein.

VG Gudrun

[Jenni]

Hallo DonParrot!!

Ich habe Dir hier erstens mal ein paar interessante Links rausgesucht:

http://www.partner-hund.de/info-rat/ern ... nkost.html
http://alexdogblog.blogspot.com/2008/10 ... assen.html
http://www.hundohneleine.de/unserhund/v ... ystem.html

Und ich weiß ja nicht, von wem Du das hast (kanns mir aber denken). Aber Hunde haben keinen Schlauchmagen... ein Schlauchmagen ist ein Begriff aus der Medizin. Menschen mit Adipositas lassen sich ihren Magen als "Schlauch" zurecht schnippeln. Damit sie nicht mehr so viel essen können.

Ich tipp Dir ja gerne alles zum Verdauungssystem des Hundes ab, was ich in meinen Ausbildungsunterlagen habe. Es geht aber schneller und besser mit einem Superlink!! Da kannst Du übrigens auch lesen, dass Trockenfutter 15 - 20Std. braucht, bis es den Magen-Darm-Trakt verlassen hat und nicht noch tagelang da rumdümpelt...

http://www.fressi-fressi.de/series/seri ... _hunde.htm

Alles was mir sonst noch zu Deinem Infogeber auf der Zunge liegt, verkneife ich mir nun besser doch, weil ich einfach nicht verstehe, warum Menschen von Dingen reden, von denen sie nichts wissen, die sie aber wissen könnten, wenn sie sich nur mal informieren würden und sei es auch im Internet. Und damit bist sicher nicht DU gemeint DonParrot!! Finde es gut, dass Du hinterfragst!!

[DonParrot]

Danke euch allen! Na, dann weiß ich ja Bescheid!

@Jenni - naja, teilweise von dort. Habe aber auch schon mehrfach gehört, dass Biologen der Ansicht sind, Hunde würden mit Fastentag ein höheres Alter erreichen.

Whatever - morgen geb' ich mir mal deine Links - Danke! Jetzt muss ich auf 'ne Freiluft-Party. *bibberr*

Die spinnen, die Jungs.

[DonParrot]

Und das mit dem Schlauchmagen war ein Wiedergabefehler meinerseits. Sackmagen wie bei fressifressi.de beschrieben wäre der richtige Ausdruck gewesen.