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Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: So 8. Mär 2009 16:55
von Kirsten
Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu hier. Ich bin eine Cavalier King Charles Spaniel Züchterin. Meine Zucht ruht allerdings, da über 90% der untersuchten Cavaliere ein Kleinhirnvorfall (Arnold Chiari Malformation) und ein Teil als Folgeerscheinung Syringomyelia haben. Unter http://www.syringomyelia.hack-webdesign.de/ findet Ihr Informationen dazu.

Zusätzlich kommen noch die Herzerkrankungen hinzu. :(

Leider kennen normale Tierärzte Syringomyelia nicht, sodaß erkrankte Cavaliere immer eine Untersuchungsodysee hinter sich haben, bis die Besitzer aus Unwissenheit einen Spezialisten (Neurologen) aufsuchen. Die Kleinhirnvorfälle sieht man nur im MRT.

Die Symtome sind kurzgefasst: Häufiges Pseudokratzen im Halsbereich (vermehrt bei Stress), teilweise heftige Schmerzäußerungen bei Aufregung, Skoliose, Berührungsempfindlichkeiten im Hals-Nackenbereich.

Es gibt wohl eine große Dunkelziffer bei den erkrankten Cavalieren.

Ich kämpfe nun dafür, daß es in schnellstmöglicher Zeit eine geeignete Bekämfung- und Vorbeugemaßnahmen für die Cavalierzüchter gibt und vor allen Dingen, daß hilflose Besitzer aufgeklärt werden und die richtigen Spezialisten finden.

Die Spezialisten werden auf der oben genannten Seite im Forum benannt. Es geht da nur um diese Erkrankungen und es soll nur eine große Hilfe für Betroffene sein, bitte nicht als Werbung verstehen!!!

Bitte helft, mit diesem Thema den betroffenen Besitzern den richtigen Weg zu weisen, damit die Hunde nicht so lange leiden müssen. Die normalen Tierärzte schildern diese Symtome als Eigenart oder Macke :( , da sie nur im MRT zu erkennen sind und meist nur Tierneurologen sie kennen, was sich aber zunehmend ändert.

Und wir brauchen die Öffentlichkeit, um die VDH Vereine und Züchter noch schneller und noch intensiver zu motivieren, weiter etwas gegen diese schrecklichen Erkrankungen zu tun. Die Forschung bemüht sich

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit

LG Kirsten

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: So 8. Mär 2009 17:15
von Kirsten
Bitte informiert Cavalier King Charles Spaniel Besitzer darüber. Wir sind auf die Hilfe der Öffentlichkeit angewiesen. Das sind tückische Erkrankungen, die in erfahrene Ärztehände gehören und man erreicht nicht alle Besitzer alleine, ganz lieben Dank im Vorraus :P

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009 08:13
von PeggySue
Hallo Kirsten!

Ich find es toll, daß du dich so einsetzt zu informieren und daß du auch selber so vernünftig bist die Zucht deswegen einzustellen.

Wie werden denn die betroffenen Tiere behandelt? Muss da operiert werden?

Sag mal, gibt´s sowas auch bei anderen Rassen? Ich saß mal vor längerer Zeit in der Tierklinik im Wartezimmer. Da war ein Dalmatiner, der plötzlich und ohne jeglichen Grund ganz schrecklich zu schreien anfing, er hat den Rücken gekrümmt und ganz jämmerlich geschrien. Sein Besitzer war schon total am Ende und sagte sein Hund hätte diese Anfälle immer wieder ohne Grund. Ist das so ein Symptom von dieser Krankheit, weil du geschrieben hast "heftige Schmerzäußerung"?

Die Tierklinik ist in meiner Nachbarschaft, aber die werden wohl nicht sehr begeistert sein wenn ich dort sowas aufhäng oder?? :?

Liebe Grüße,
Maria

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009 11:02
von Kirsten
Liebe Peggysue,
meist kommen diese Erkrangen bei den Cavalieren vor oder auch bei anderen Zwerghunderassen.
Es ist einfach nur schrecklich anzusehen.
Die Cavaliere haben richtige Kratzanfälle bei Aufregung und später auch so. Meist fängt diese Erkrankung erst mit 2 Jahren an, was die Zucht zusätzlich irritiert.
Manche Hunde schreien dabei vor Schmerzen. Wie schon geschrieben, haben über 90% der untersuchten Cavaliere einen Kleinhirnvorfall, wo das Kleinhirn hinten aus dem Hinterhauptsloch gequetscht wird, die Schweregrade sind unterschiedlich.Zu kleiner Kopf für zuviel Gehirn.

Dadurch entstehen Abflußstörungen des Hirnwassers und der Druck des ablaufenden Hirnwassers erhöht sich und es kommt zu Verwirbelungen. Entlang des Rückenmarks enstehen dann Ausstülpungen, gefüllt mit Hirnwasser, die Syrinx. Mal stärker mal weniger. Diese drücken dann auf die angrenzenden Nerven des Hundes und enstehen starke Mißempfindungen und Schmerzen. Diese Syrinx sind am häufigsten im Halsbereich.

Durch Kratzen wollen die Cavaliere diese Mißempfindungen und Schmerzen beseitigen. Manchmal entsteht ein Pseudokratzen, da die Berührungen ja wieder schmerzen. Es gibt Videos auf der oben genannten Seite, von betroffenen Cavaliere.

Halsbänder können diese Cavaliere garnicht vertragen. Aufregung und Halsband verursachen ein ständiges Kratzen beim Spazieren gehen. Oft laufen die Hunde dreibeinig, da sie sich immer Kratzen wollen und der Kopf wird schief gehalten.

Aufregung läßt den Hirndruck steigen und das verursacht zusätzliche Schmerzen.

Die Ärzte verschreiben meist Gabapentin, Neurontin, Prednisolon und Dimazon auf.

Die Dosierungen und Verträglichkeiten sind unterschiedlich. Deshalb bedarf es einen Spezialisten, die auch auf der Infoseite im Forum zu finden sind.

Es gibt ja zusätzlich noch die Herzproblematik bei den Cavis, es muß etwas geschehen, ganz dringend. Ich danke Euch von Herzen, daß Ihr dieses Thema hier stehen gelassen habt und das Du nachfragst Peggy Sue.

Die Öffentlichkeit kann soviel helfen, manche Forschung und nötige effektive Zuchtmaßnahmen durch Druck zu beschleunigen.

Leider werden meine Hilferufe in anderen Foren entfernt, ich verstehe es nicht. :cry: :cry: :cry: Ich will keinen angreifen,ich will den betroffenen Hunden mit ihren Besitzern helfen und Alarm schlagen für diese wundervolle Rasse, sonst ist es zu spät für die Cavaliere und die Dunkelziffer der erkrankten Cavaliere muß unbedingt bekannt werden.

Normale Tierärzte halten es meist ja für Eigenarten oder Macken des Hundes, da es ohne MRT nicht zu diagnostizieren ist.

Bitte helft, die Infos zu verbreiten. Die Arztpraxen haben soetwas leider nicht gerne, da andere Besitzer sehr verunsichert werden. Lieben Dank, Peggy Sue. Man kann nur verbreiten, daß es diese Erkrankungen gibt, daß betroffene Besitzer sich erstmal gut informieren über diese Krankheiten und gleich zum Spezialisten gehen und so dem Hund schneller helfen können. Wenn die Diagnose feststeht, sofort die Züchter und die VDH Vereine informieren, damit die Zuchtmaßnahmen dahingehend geändert werden oder die Eltern aus der Zucht genommen werden.

Es ist zu betonen, daß die Kleinhirnvorfälle oft vorkommen, aber die Syringomyelia (Ausstülpungen an dem Rückenmark, Syrinx) seltener sind. Kleine bit mittelgradige Kleinhirnvorfälle bleiben meist symtomfrei, da das Hirnwasser noch gut abfliessen kann!!!Nur sind die Kleinhirnvorfälle halt nicht als normal anzusehen und es muß züchterisch entgegen gewirkt werden!
Keine Panik also!

LIebe Grüsse Kirsten

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009 13:15
von Gudrun
Hallo Kirsten,

man müsste eine Datenbank aufbauen, in der man Namen und Herkunft der betroffenen, aber auch der gesund alt gewordenen Rassevertreter speichert und abrufbar macht. Das könnte der Zuchtplanung enorm helfen. Es tut mir sehr leid, dass Du wegen solcher Erbkrankheiten das Züchten Deiner Lieblings-Hunderasse aufgeben mussstest. Ich finde es aber toll, dass Du diesen Schritt gegangen bist und jetzt für Aufklärung sorgst.

VG Gudrun

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009 15:07
von Kirsten
Lieben Dank Gudrun,
ich kämpfe schon lange für eine Datenbank für Züchter! Aber :cry: :cry: :cry: :evil:

Drei Vereine für eine Rasse! :x
Viele verschiedene Erberkrankungen! :x
Keine Fortbildungspflicht für Züchter! :x
Persönliche Sympathien und Antipathin unter Züchtern werden nicht von den Zuchtmaßnahmen getrennt gesehen!! :x
Überteuerte Zuchthunde, was bei notwendigen Selektionsmaßnahmen, für motivierte Klein- und Neuzüchtern das vorzeitige Zuchtaus bedeuten könnte und aus Angst davor, nötige Untersuchungen gescheut werden! :x
Das alles in einen Topf :x :evil: :cry: :!:
Schreckliche Entwicklung!!

LG Kirsten

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009 16:23
von Gudrun
Hallo Kirsten,

ein lobenswerter Anfang in dieser Richtung ist auf www.mdr1-defekt.de zu sehen. Da geht es schwerpunktmäßig um den vergleichsweise harmlosen MDR1-Defekt, von dem etwa Dreiviertel der Collies zumindest als Vererber betroffen sind und der einfach weg zu züchten ist, da der Erbgang als autosonal-rezessiv bekannt ist und wir einen kostengünstigen Gentest auf den MDR1-Genotyp zur Verfügung haben.

VG Gudrun, bei der es durch entsprechende Zuchtpartnerwahl seit Sommer 2005 keine MDR1-defekten Collie-Welpen mehr gibt.

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009 16:26
von ShortysFrauchen

Re: Cavalierkrankheiten

BeitragVerfasst: Mi 11. Mär 2009 19:31
von Kirsten
Danke Shortys Frauchen.
Ja es ist sehr traurig, ich würde mir echt wünschen, daß sich die Öffentlichkeit total aufbäumt und dadurch schneller etwas zum Positiven hin geschieht.

LG Kirsten