Kastration ????

[jimmy]

Hallo , bin neu hier , habe mal eine Frage zur Kastration , unser Rüde ( Biegel-Münsterländer ) ist bereits 6 Jahre alt , er ist ein sehr lebhafter Kerl , er hat ständig ein Ball oder ein Stock im Maul und will ihn appotieren , er ist eigentlich immer sehr hibbelig , er würde sich nicht mal ruhig hinsetzen das man ihn streicheln kraulen kann , tagsüber ist er immer draußen im Garten , wir fahren täglich mit ihm ca. 10 Kilometer Fahrrad , größtenteils ohne Leine , er verträgt sich zu 90% mit anderen Hunden , in unerer Nachbarschaft sind einige Hündinnen , wenn sie läufig sind frisst er schlecht und jault wie ein Wolf , anscheinend leidet er sehr , jetzt meine Frage , sollten wir kastrieren lassen ??
Danke für Antworten

[Gudrun]

Hallo Jimmy,

Ihr habt einen temperamentvollen Hund, dessen Wesen sich durch die Kastration kaum verändern würde. Wenn keine tiermedizinische Indikation dazu kommt, würde ich ihm die Kastration jetzt mit 6 J. auch nicht mehr antun. Immerhin birgt schon die Narkose ein Risiko. Die Hormone lassen von selbst nach, wenn der Hund älter wird und er ist ja auch bisher mit läufigen Hündinnen in seiner Nachbarschaft klargekommen, ohne ernsthafte Prostata-Probleme zu entwickeln. Wenn in meinem Rudel die Hündinnen heiß sind, frisst ihr Bruder auch 5 Tage lang nichts. Das ist völlig normal. Er frisst nach der Läufigkeit der Hündinnen umso mehr und gleicht seine Diät-Phase damit wieder aus. Das Heulen und Jaulen ist bei uns nicht erlaubt. Spielanfang und -ende liegen bei uns Menschen. Das hat mit Dominanz zu tun, ist also eine Frage der Erziehung.

VG Gudrun

[MacHovi]

Hallo Jimmy,

wir haben unseren Rüden zwangsweise mit 11 Jahren kastrieren lassen müssen, weil er Hodenkrebs hatte. Er hat es prima überstanden, weil jeder vernünftige TA die Gabe der Narkose dosieren kann.
Mein TA sagte mir damals, dass bei Rüden in fortgeschrittenen Alter die Gefahr der Krebserkrankung (Hoden-, Prostata-, Darmkrebs) zunimmt. Daran ist unserer auch letztendlich mit 13,5 Jahren gestorben. Deshalb würden wir auch unseren jetzigen Rüden, wenn er nicht zur Zucht eingesetzt wird, kastrieren lassen - auch ohne weitere Not.

Wenn ihr noch züchten wollt, na dann.....
Wenn nicht, verliert der Hund (so gut wie) nichts. Wir leben hier in einer Umgebung mit vielen kastrierten Tieren, von denen keiner irgendwelche Auffälligkeiten zeigt, es hängt eben von der Haltung und der Beschäftigung ab. Der kastrierte Rüde meiner Nachbarin ist mit unserem Welpen so glücklich, es gibt keinerlei Probleme. Der pinkelt nach wie vor mit erhobenem Bein, markiert, alles völlig normal.

Viele Grüße
MacHovi

[Apologize]

Ohne medizinischen Grund würde ich niemals meinen Hund Verstümmeln lassen.
Das spricht einfach gegen die Natur. Außerdem weis niemand was unsere Süßen bei/nach so einer Operation alles durchleben müssen.
Ich würde auf jeden Fall davon abraten!
Ich habe auch 2 "echte" Rüden die auch jeder Hündin die heiss war/wird/ist hinterher, trotzdem würde ich das niemals tun!

[Melle&Kira]

hi
wir haben ne westie hündin fast 2 jahre alt. mein freund will sie sterilisieren lassen bzw. noch eher "abspritzen" lassen. kann mir da einer sagen wie das vor sich geht was das überhaupt ist das abspritzen? ist das eine bessere methode für die hündin um nicht schwanger zu werden?
er hat angst das sie marmartumore bekommt wie unsere erste hündin.damals sagte uns der TA das kommt davon weil sie nie gedeckt worden ist. und wir wollen keine welpen . von mir aus braeuchte kira keine eingriffe oder sonstiges ich pass da immer auf das sie nicht mit anderen rüde in kontakt kommt waehrend der laeufigkeit.
waere nett wenn mir einer helfen könnte.
lg melle

[Apologize]

Die Tumore können durch so ein "Spritzen" entstehen!
Es läuft so ab: Die Hündin bekommt alle 5-6 Monate eine Spritze die die Läufigkeit unterdrückt! Das ist aber schädlich für die Hündin...


Es hat nichts damit zu tun ob die Hündin gedeckt wurde oder nicht wenn Tumore entstehen dann enstehen sie!

Kastration bringt auch nichts mehr als Vorsorge vor Tumoren!
Wenn man ein Risiko ausschliessen will, dann muss man vor der 1 Läufigkeit kastrieren.

Also an deiner stelle würde ich die Westihündin weder "Spritzen" lassen, noch kastrieren lassen, da die Kastration eh nichts mehr bringt in Sachen Tumorvorsorge und die Spritzen die Tumorbildung fördern.

Mein Tipp: Bei der Läufigkeit einfach an der Leine behalten und keinen Rüden dranlassen.

[Melle&Kira]

guten abend
vielen dank für die antwort.
das mache ich sowieso wenn sie laeufig ist auch wenn die welpen egal welcher rasse süss sind aber das geb ich mir nicht. jetzt muss ich nur noch mein freund davon überzeugen. vielen dank hat mir sehr weiter geholfen.

[kli]

Hallo, ich stimme Apologize zu. Nur ein mediz. Grund oder übersteigertes sexuelles Verhalten rechtfertigen eine Kastration. Denn Niemand kann dir versprechen, das das Verhalten deines Hundes sich durch eine Kastration zum (für Dich) positiven ändert.

@ MacHovi

ähem . . .auch bei Menschen steigt mit zunehmenden Alter die Gefahr an Krebs zu erkranken

lg, kli

[Tini]

Hallo, bin bei diesem Thema immer hin und her gerissen. Wir haben zwei
Hündinnen, die ältere ist kastriert, die zweite noch ein Welpe (14 Wo). Mein TA rät mir dringend zur Kastration; in der Hundeschule rät man mir die 2. Läufigkeit abzuwarten, um das Erwachsenwerden nicht zu stören, denn sonst käme es zu Problemen mit anderen Hunden, da die früh Kastrierten sich immer noch wie Teenager benähmen, aber vom Alter her anders behandelt werden. Gibt es eigentlich Erfahrungen im Zusamnneleben von einer kastrierten und einer nicht kastrierten Hündin. Bin dankbar für alle Antworten, denn wenn ich auf den TA höre, müßte ich mich bald entscheiden.

Grüsse, Tini

[Gudrun]

Hallo Tini,

wenn Dich die Läufigkeit nicht stört, kannst Du die Kleine auch unkastriert lassen. Wenn sie die erste Hitze bereits hinter sich hat, ist das Gesäuge soweit aufgebaut, dass Du von einer Wirkung gegen Zitzenkrebs schon nicht mehr ausgehen kannst. Bei mir im Rudel sind 6 unkastrierte Hunde und eine aus tiermedizinischen Gründen im höheren Alter ausgeräumte Hündin. Sie kommen gut miteinander zurecht. Nur ich hab mehr zu bürsten wegen der "Babyfell"-Entwicklung. Spielt bei kurzhaarigen Hunden wohl keine Rolle, aber eben bei Langhaar. Tierärzte verdienen natürlich gerne an Routine-Eingriffen, zumal, wenn die Kastrierte danach wegen Inkontinenz gute Patientin bleibt. Ohne sehr konkreten tiermedizinischen Grund wird von meinen Hunden keiner kastriert.

VG Gudrun