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Wirbelsäule ...? - Bitte um Einschätzung

BeitragVerfasst: Mo 19. Apr 2010 01:18
von cameron
Liebe Foristen,

unser guter alter Flo (kastrierter Schäfer-Windhund-nochwas-Mix, 12 Jahre alt) hat seit geraumer Zeit eine lahmende Hinterhand. Befund zweier TÄ nach Röntgen: leichte Spondylose, leichte Arthrose, Verdacht auf Cauda Equina (letzteres nicht verifiziert). Die übliche Therapie: schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel + mehrmalige Cortisongabe + zwei "Tonnen" Grünlippmuschel-Extrakt haben nullkommanull Erfolg gehabt.

Mir kommt die Sache allerdings ohnehin sehr spanisch vor. Die Beschwerden haben plötzlich eingesetzt und der Hund hat definitiv keine Schmerzen. Er ist zwar druckempfindlich an den "neuralgischen Punkten" der WS, aber er steigt Treppen (auch, wenn er nicht muss), läuft Abhänge rauf und runter, trabt bisweilen oder versucht es wenigstens, dreht sich zum Strecken auf den Rücken und ist ansonsten für sein Alter quietschfidel.

Meinem Eindruck nach hat er schlicht und einfach zunehmend weniger Gefühl in den Hinterläufen; die sind "taub" und knicken auch gerne mal weg. Er hat sich links durch das Schlurfen die Krallen abgelaufen gehabt; nun trägt er immer einen schicken Hundeschuh, der zwar einen Höllenkrach macht, aber Flo findet's klasse. ;)
Seit ein paar Tagen hat er nun ab und an unkontrollierten Kotabgang - nicht nur so ein bisschen was, sondern richtig. Mal mitten beim Laufen, mal bei Anstrengung (Aufstehen, Treppen o.ä.). Er merkt das aber nicht mal! Wiederum mein Eindruck: Enddarm bzw. Schließmuskel auch "taub".

Keine Sorge: Ich werde natürlich mit dem neuen Symptom nochmal zum TA gehen. Trotzdem frage ich mich - und euch - vorab, ob denn da noch irgend etwas anderes im Gange sein könnte als die diagnostizieren Umstände. Mir fällt zu den Lähmungserscheinungen im Zusammenspiel mit der Darm-Inkontinenz eigentlich nur ein Bandscheibenvorfall ein; dann müsste er aber doch - zumindest in bestimmten Positionen - aufgrund verkrampfter Muskulatur höllische Schmerzen haben bzw. gehabt haben. Hatte und hat er aber nicht.
Hat irgend jemand eine Idee oder etwas Ähnliches erlebt?

2010-schnee-flo2.jpg
Flo im Januar 2010

Re: Wirbelsäule ...? - Bitte um Einschätzung

BeitragVerfasst: Mo 19. Apr 2010 08:45
von Gudrun
Hallo auch,

dazu fällt mir nur CT ein. Lass mal einen Experten eine genaue Diagnose erstellen. Hatten wir bei unserem Anders jüngst auch nötig, leider mit niederschmetterndem Ergebnis der Art: "Tut mir leid, wir können nichts mehr für ihn tun..." - bei ihm hatte sich rechts am 5. Halswirbel ein Nervenwurzeltumor gebildet, der gleich 3 Gliedmaßen lähmte und binnen kürzester Zeit zur Querschnittslähmung geführt hätte. Wir ließen ihn mit nur 10 Jahren erlösen. Es gibt aber viele Wirbelkanal-Einschränkungen, an denen heute erfolgreich operiert werden kann. Ich würde ihm die Chance geben. Gibt der Wirbelkanal keine Auskunft, steckt wahrscheinlich ein schleichender Nervenabbau dahinter, den man so hinnehmen muss (degenerative Myelopathie). Dann kann man höchstens versuchen, ihn mit hochdosiertem Vit. B zu verlangsamen.

Viel Glück!

Gudrun

Re: Wirbelsäule ...? - Bitte um Einschätzung

BeitragVerfasst: Mo 19. Apr 2010 10:30
von cameron
Danke, Gudrun,
die degenerative Myelopathie macht Sinn. Er läuft hinten inzwischen auch oft auf dem Fußrücken.
Ich werde diesen Verdacht mal beim TA-Besuch Ende der Woche äußern und dann hier berichten.