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So langsam wird mein 10 Monate alter Rüde unruhig - wir haben hier viele Hunde und Hündinnen in der Nähe und allmählich reizen diese ihn doch sehr - und dann heißt es rennen, rennen, rennen....

Auf Dauer kein Zustand - er soll kastriert werden, hat aber ja nun (s. Rubrik Gesundheit) einiges hinter sich. Wie lange sollte ich da noch warten - ich wäre allerdings froh, es wäre bald überstanden....

Und er vielleicht auch....?

LG

Sarai

Hallo Sarai,

ein sehr gutes Buch das eine Menge Fragen beantwortet ist das Buch:

Kastration beim Hund: Chancen und Risiken - eine Entscheidungshilfe v. Dr. Gabriele Niepel.

Es ist immer sehr schwierig da Tipps zu geben wenn man den Hund nicht kennt. Unter normalen Umständen würde ich sagen ist eine Kastra in diesem Alter ein absolutes No-Go, doch auch da kann es Ausnahmen geben.

Hol Dir mal das Buch und sprich auch ruhig mit zwei, drei Tierärzten. Bei sowas würd ich mir immer mehrere Meinungen anhören.

Alles Gute für Euch.

lieben Gruß

Andrea

Sarai hat geschrieben:So langsam wird mein 10 Monate alter Rüde unruhig - wir haben hier viele Hunde und Hündinnen in der Nähe und allmählich reizen diese ihn doch sehr - und dann heißt es rennen, rennen, rennen....

DAS sind für mich keine Gründe einen Hund kastrieren zu lassen. Das hat was mit Erziehung zu tun. Er ist halt langsam in der Pubertät und wird mutiger, erwachsener und testet alles mögliche. Hier seid ihr gefragt und nicht der Tierarzt. Es ist absolut nicht gesagt dass das durch eine Kastration besser wird.
Mein Rüde war in der Pubertät und ist heute noch Phasenweise auch ziemlich schwierig, aber ihn deshalb kastrieren zu lassen käme für mich nicht in Frage. Mal ganz davon abgesehen dass es laut Tierschutz eigentlich verboten ist einem Tier ohne medizinischen Grund was abzuschneiden (ach ja die Gesetzeslücken in D). Da machen es sich viele Hundebesitzer ziemlich einfach, einen Hund haben wollen und wenns dann ein paar Schwierigkeiten gibt dann wird halt mal kastriert...würdest du das bei einem Teenager auch machen?
Ich kenne genug Hunde die aus deinen Gründen heraus kastriert wurden und die danach noch genau so waren wie vorher.

Meine Meinung, LG Dani

Wie Dani schon geschrieben hat ist Kastration an und fuer sich verboten, lediglich bei medizinischer Indikation erlaubt.

Um zu sehen wie sich Hund verhaelt nach einer Kastration koennte man auch erst mal mit der Spritze anfangen sprich eine chem. Kastration. Da bekommt Hund ein kleines Implantat was dann ca nach 4-6Wochen anfaengt zu wirken und ein halbes Jahr anhaelt.

Also wenn keine gesundheitlichen Probleme vorliegen oder der Hund wirklich sehr leidet wenn heisse Huendinnen in seiner Naehe sind, sprich er ist nur noch am rumjammern, frisst nichts mehr, nimmt an Gewicht ab usw. ist eine Kastration rein rechtlich gesehen nicht erlaubt.

lg

Danke für die Tipps - ich bin da auch eher immer sehr zögerlich gewesen, bis ich diesen Hund bekam.
Die medizinische Indikation liegt bei ihm eindeutig vor, doch bisher zögere ich ja auch noch sehr (wäre eh erst im Herbst in Frage gekommen), weil mir irgendwie unwohl ist. Deshalb ja auch mein Frage an euch.
Was ich nicht wusste: Kastration ist bei Tieren verboten???
Mein Kater ist als Freigänger kastriert, als er erwachsen und geschlechtsreif war und dazu stehe ich voll und ganz - er hätte sonst ja Unmengen von neuen Katzen "produziert" und das wäre für mich absolut unverantwortlich gewesen.

Aber nun der Hund - oki, wie gesagt: bei seiner labilen Verfassung liegt diese Indikation vor, doch dass es generell verboten ist - hm....Ich kenne viele kastrierte Hunde - demnach hätten sich da ja zig Tierärzte strafbar gemacht. Seltsam.

Mögt ihr mal mehr dazu schreiben? Thanks, falls.

LG

Sarai

Hier http://www.tierundnatur.de/tsg-pa06.htm kannst Du den Paragraphen nachlesen.

Laut TSchG ist eine Kastration ohne medizinische Indikation demnach verboten. Wobei die Indikation ja auch eine Auslegungssache ist.

Leider sind viele Tierärzte und auch Hundehalter sehr schnell und mittlerweile auch sehr früh zu einer Kastration der Hunde bereit. Da jedoch die Sexualhormone eben nicht nur für die Sexualität zuständig sind, sondern auch für die körperliche und geistige Reife, können sie damit auch Schaden anrichten.

Für eine reine Verhinderung der Fortpflanzung wäre eine Sterilisation wesentlich sinnvoller und würde eben nicht die Entwicklung des Tieres beeinflussen.

Da die Kastration jedoch häufig auch durchgeführt wird um unerwünschtes Verhalten (das man eher erziehungstechnisch lösen könnte und sollte) wird das nicht in Erwähgung gezogen.

Zum Thema chemische Kastra:

Es gibt ja die "alte" Methode mittels Spritze welche ca. 4-6 Wochen hält und die neuere Methode mit dem Chip der unter die Haut gesetzt wird und ca. 6 Monate wirkt.

Das Problem mit dem Chip ist bei vielen Hunden, das dieser erst nach ca. 6 Wochen anfängt zu wirken und man davor durchaus noch eine Verschlechterung des hormongesteuerten Verhaltens feststellt.

Daher wird an einigen Stellen empfohlen erst die Spritze setzen zu lassen, welche sehr rasch wirkt und dann im Wirkzeitraum dieser Spritze den Chip.

mit besten Grüßen

Andrea

Hm das eine Kastration verboten ist wusste ich bis jetzt auch nicht. Hab aber mal gelesen (im TH an einer Pinnwand) das eine Kastration gegen Krebs schützt

Vivi_und_Balu hat geschrieben: das eine Kastration gegen Krebs schützt

Zumindest die entfernten Teile können nicht mehr an Krebs erkranken... Woanders kann er weiterhin wuchern, wenn es so sein soll.

Eine allgemein getätigte Aussage ist es dass durch eine Kastration von Hündinnen, das Gesäugetumorrisiko deutlich verringert wird. Fakt ist, das es statistisch bewiesen ist, das nur 2% der unkastrierten Hündinnen (über alle Altersgruppen gesehen; 8% bei über 8-jährigen) Tumore bilden. Ein weit größerer Risikofaktor für die Bildung von Gesäugetumoren stellt eine Fehlfütterung der Hündin im ersten Lebensjahr dar. Wenn ihr also Eure Hündin vor einem Tod durch Gesäugekrebs schützen wollt, so sollte nicht die Kastration das Mittel der Wahl sein, sondern: Verzicht auf zu fleischhaltige Ernährung und schlank halten der Hündin insbesondere in ihrem ersten Lebensjahr.

(Quelle: Kastration beim Hund: Chancen und Risiken - eine Entscheidungshilfe v. Dr. Gabriele Niepel)

Kleine provokante Randbemerkung:
Habt Ihr schon mal davon gehört, dass einer gesunden(!) Frau der Rat gegeben wurde, sie solle sich vorsorglich die Brüste entfernen lassen, für den Fall, dass vielleicht eventuell irgendwann mal Krebs entstehen könnte. Selbst bei erblicher Vorbelastung ist dies nicht üblich.

bordes hat geschrieben:Kleine provokante Randbemerkung:
Habt Ihr schon mal davon gehört, dass einer gesunden(!) Frau der Rat gegeben wurde, sie solle sich vorsorglich die Brüste entfernen lassen, für den Fall, dass vielleicht eventuell irgendwann mal Krebs entstehen könnte. Selbst bei erblicher Vorbelastung ist dies nicht üblich.

Hatte dieses Argument in irgendeinem anderen Thread auch mal angebracht. Ich kenne nur eine Schauspielerin, die das konsequent durchgezogen hat.