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von aquidan » Mi 2. Apr 2008 17:13
Hallo, ich bin neu hier und brauche dringend euren Rat.
ich besitze einen 16 Monate alten Eurasierrüden. Er bekommt als Fressen morgens 1 Kaffetasse voll mit Trockenfutter (mehr frißt er einfach nicht) und abends immer selbstgekochtes Fleisch mit Nudeln, Reis und Gemüse, manchmal barfen wir auch, oder es gibt ne Dose zur Abwechslung. Ich muss dazu sagen, dass er nie ein besonders guter, schneller Esser war, von Anfang an nicht. Aber die letzten drei Monate fast, bringt er mich regelrecht um den Verstand. Egal was er abends zu fressen von uns bekommt, er nimmt ein wenig mit langen Zähnen und dann hat er keine Lust mehr und legt sich irgendwo hin. Immer wenn es was Neues gibt, sprich Rindfleisch anstatt Hühnchen oder Reis anstatt kartoffeln oder Nudeln, dann ißt er am ersten Tag gut (das heißt bei ihm er macht seinen Pott fast leer), spätestens am zweiten Tag mag er dieses Fressen nicht mehr und verweigert (es wird ihm wohl zu langweilig). Wir haben in den letzten 3 Monaten wirklich schon alles ausprobiert. Wir nehmen ihm das Fressen nach spätestens 15 Minuten weg, oder bei deutlichem Desinteresse naturlich sofort und dann bekommt er erst am anderen Morgen wieder eine Kleinigkeit oder sogar erst Abends, meistens jedoch mit dem selben Ergebnis. man kann sagen einmal die Woche frißt er sich richtig satt, den Rest der Woche macht er FDH oder frißt gar nichts. Es gibt auch überhaupt kein Futter, weder fertig noch gekocht, nass oder trocken auf das er richtig scharf ist. Zig verschiedene Sorten Hundefutter, Fleischsorten und Varianten haben wir ausprobiert, und dabei haben wir nicht nach zwei Tagen aufgegeben, wir haben es ihm bis zu zwei Wochen manchmal vorgesetzt, er rührt es einmal an, dann nur noch sporadisch. Ihm ist eigentlich alles gleichgültig. Zur Info, wir füttern null zwischendurch, er bekommt keinerlei Leckerlis oder irgendwas sonst, so dass er denken könnte "ich bekomme schon mein Futter, ich muss meinen Pott gar nicht leer machen." Ich füttere abends grundsätzlich nach dem Gassigehen, so dass er eigentlich Kohldampf haben müsste. Wir haben schon versucht das Fleisch anzubraten, wir haben Maggi ins Essen gemischt, Bratensoße drüber gegeben, die Nudeln in Hühnerbrühe gekocht. Das funtioniert nur einmal (solala) und dann das selbe Desinteresse wie immer. Er ist der einzige Hund in unserem Haushalt, außerdem haben wir zwei Katzen. Morgens füttern wir eigentlich nur um einer Magendrehung vorzubeugen, denn er gilt schon als großer Hund. Er ist 63cm groß und wiegt 25kg. Alle seine Geschwister und Rassekollegen sind bzw. waren in seinem Alter mindestens 5kg schwerer, was laut Tabelle auch normal wäre. Klar entwickelt er sich noch bis zu seinem dritten Lebensjahr, aber das Problem, dass er nichts ißt bleibt unabhängig davon bestehen. Er hat keinerlei Schildrüsenprobleme oder ist sonstwie krank, apathisch oder gehandicapt. Er ist, wie es für sein Alter normal ist, verspielt und lebhaft.
ich hoffe hier liest irgendjemand mit, der mir einen Tipp geben kann, denn wir wissen echt nicht mehr weiter. ich habe in meinem Leben schon mehr als 10 Hunde gehabt und bisher meinte ich ich kenne mich ein wenig aus, aber so einen schlechten Esser habe ich noch nicht erlebt:
Mit hundefreundlichen Grüßen
Aquidan
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von MacHovi » Mi 2. Apr 2008 20:05
Hallo Aquidan,
schlechte Phasen hat unser auch immer mal, aber so draastisch, wie du es erzählst, habe ich es noch nicht gehört. Zurzeit habe ich auch fünf Sorten Trockenfutter, 3 Sorten Gemüse von selbst gekocht bis getrocknet, 3 Sorten Konserve, davon 2 Sorten sündhaft teures pures Fleisch...... Vornweg noch ein paar Fragen: a) Was sagt die Züchterin dazu? b) Hat er schon einmal in Gemeinschaft mit einem anderen Hund gefressen (Futterneid)? c) War er schon immer mäkelich oder hat sich das entwickelt? d) Hast du mal beim Tierarzt gefragt? Evtl. hat er Probleme mit dem Magen, Leber oder der Bauspeicheldrüse. e) Wie hältst du es mit Belohnungen unterwegs? Eventuell bietet es sich an, seine normale Ration über einen Futterdummi immer in kleinen Portionen anzubieten. f) Hast du es mal mit frischem, grünen Pansen probiert und das als langen Streifen (direkt vom Schlachter). Das ist das einzige, was meiner leidenschaftlich gern frisst. Trockenfutter nur untergemischt. Als Leckerli ja, aber als Mahlzeit nein. g) Hast du mal daran gedacht, ebentuell zu einem Tierheilpraktiker zu gehen?Ich habe mal eben in meinem Buch H.G. Wolff: UNsere Hunde - gesund durch Homöopathie nachgesehen und in dem Kapitel "Appetitstörungen" nachgeschaut. Es ist zu lang um es zu zitieren, aber die Beschreibung scheint schon zu passen. Vielleich besorgst du es mit einmal. h) Wie sind die Aussscheidungen?
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von Gudrun » Do 3. Apr 2008 07:07
Hallo auch!
Mit etwa 12 Monaten - also passend zu Euren 16 minus 3 Monaten - nimmt die für Welpen typische Fressgier plötzlich ab. Der Körper hört auf, so schnell zu wachsen und braucht auch weniger. Ich nehme an, dass die morgendliche Tasse Trockenfutter ihm ausreicht. Er bekommt schlicht zuviel angeboten. Dass er 5 kg weniger wiegt, als irgendwelche Tabellen für einen Eurasier ausweisen, kann auch bedeuten, dass Euer Exemplar etwas zierlicher gebaut ist. Nicht alle Vertreter einer Rasse sind präzise gleich in Größe und Körperbau. Hat dein Tierarzt ihn für zu rippig und unterernährt erklärt? Wenn nicht, würde ich ihm solange sehr viel weniger geben, bis er gut frisst. Es ist noch kein gesunder Hund vor seinem gefüllten Futternapf verhungert!
Solange Allgemeinbefinden und Kotabsatz normal sind, würde ich mir keine Sorgen machen. Vergiss die Tabellen! 25 kg bei 63 cm ist bei meinen Collies mit etwa 1 bis 3 Jahren normal und die sind, verglichen mit anderen Collies, schon sehr kräftig gebaut.
VG Gudrun
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von aquidan » Do 3. Apr 2008 09:31
Erst einmal Danke für eure Antworten und Tipps.
@McHovi Zu a) Mit der Züchterin stehe ich in sehr engem kontakt, daher weiß ich auch, dass seine Brüder alle schwerer sind und auch besser essen als er. Zu b) Ja hat er, unsere bekannten haben alle Hunde, wenn einer zu besuch kommt oder wir Bekannte besuchen die einen Hund haben, ist der pott ratz fatz leer (hatte ich vergessen zu schreiben, sorry) Zu c) Er ist seit seiner geburt ein gemütlicher Esser gewesen, aber in letzter Zeit schläft er fast ein dabei Zu d) Wie geschrieben, er ist völlig gesund Zu e) Bei Gassitouren interessieren ihn Belohnungen nicht die Bohne, wenn wir spielen oder üben frißt er Belohnungen. Ich habe aber Angst wenn er zu viele Belohnungen bekommt, dass er dann überhaupt nichts mehr aus dem Fressnapft möchte/braucht. Zu f) So Knabber- und Kaukram findet er super. Das kann aber nur für zwischendurch sein, als Dauerernährung ungeeignet. Zu g)Werde ich mir zulegen Zu h) Ganz normal, regelmäßig und fest.
@Gudrun Fressgier hatte er nie, er hat wie gesagt manchmal etwas schneller gegessen wenn ein anderer Hund in der Nähe war, ansonsten schläft er fast bei ein. Zierlich würde ich ihn nicht nennen, weil er 5cm über dem rassestandardt liegt und seine Brüder vergleichbar groß sind, aber deutlich mehr wiegen. Der Tierarzt hat keine Bedenken, unterernärt ist er auf keinen Fall. Auf einer Hundeschau ist er von der Richterin mal als sehr dünn und schmal auf der Brust bezeichnet worden, das liegt aber auch mit daran, dass er eben sehr groß in seiner Rasse ist. Sein Vater überigens ist genauso groß wie er und hat in seinem Alter schon 32kg gewogen. Der Eurasier an sich ist ein sehr robuster, stammig wirkender, kompakter Hund, deswegen fällt es bei ihm sehr auf, dass er zu wenig wiegt.
Vielen Dank nochmal für eure Hilfe
Aquidan
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von Gudrun » Do 3. Apr 2008 11:59
Hallo nochmal,
die Schulterhöhe gibt keine Auskunft darüber, ob ein Hund zierlich oder stämmig gebaut ist. Nicht jeder Hund ist perfekt im Sinne seines Rassestandards. Das Urteil "dünn und schmal auf der Brust " heißt für mich, dass er zuwenig Rippenwölbung und Brusttiefe im Vergleich zu den ausstellungsmäßig erfolgreicheren Verwandten hat. Einen solchen Unterschied kannst Du nicht wegfüttern! Du erreichst höchstens einen übergewichtigen und dadurch kränklichen Hund, der den Anschein erweckt, als sei er so gebaut, wie die anderen. Sei froh, dass Du einen gesunden, normalgewichtigen Hund hast und vergiss das Ausstellungswesen!
VG Gudrun, deren "Ableger" auch nicht alle für Ausstellungen zu empfehlen sind.
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von aquidan » Do 3. Apr 2008 12:16
Ich habe mir schon gedacht, dass wenn ich die Ausstellung erwähne solche Sachen aufkommen. Es ist mir völlig egal was irgendwelche Richter sagen. Die Zuchtschau war Bestandteil des Kaufvertrags und ist für die Nachkommensüberprüfung von großer Bedeutung. Nichts liegt mir ferner als mich über ein Statussymbol "Hund" zu profilieren. Ich habe dies nur als weiteren Punkt von Vielen erwähnt. Mir geht es einzig und allein darum, dass der Hund vernünftig ißt, das tut er nicht und ist dementsprechend schlank, dabei ist das Thema Vitaminzufuhr auch nicht zu vernachlässigen. Versteh mich nicht falsch, aber bei einer Reduzierung auf das Thema Zuchtschauen oder Zucht reagiere ich allergisch. ich möchte nur, dass mein Hund gesund ist. Bei einem zu schlanken menschen würde man ja auch versuchen etwas an gewicht zuzulegen. Ich will meinen Hund weder überfüttern noch soll er übergewichtig werden.
Trotzdem Vielen dank
Aquidan
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von Berberfrau » Do 3. Apr 2008 12:39
Hallo aquidan, meine Colliehündin war auch ein mäkliger Fresser und auch heute mit 18 Monaten frisst sie noch lange nicht Alles. Du schreibst, das du ihm morgens eine Tasse Trockenfutter fütterst. Ich würde sagen, das er damit bereits fast seine Tagesration inne hat. Meine Hündin bekommt morgens den Rand des Brotes mit Pute von meinem kleinen Sohn, da er die Kruste nicht mag. Dann gibt es über Tag aus dem Futterbeutel Leckerlies oder gekochte Putenstückchen als Belohnung bei den Übungen und Abends dann halt einen Becher Trockenfutter mit gekochten Kartoffeln (1-2) und ein wenig Gemüse oder Obst. Zweimal in der Woche gibt es auch mal Frischfleisch anstatt Trockenfutter. Maggie und Soße würde ich wegen der Gewürze nicht untermischen. Der Eurasier meines Bekannten frisst übrigens auch in diesem Mengenverhältnis und meine Colliehündin powert sich von der Bewegung her, abgesehen von den Spaziergängen,  bestimmt täglich zwanzig bis 30 Minuten richtig aus. Wenn selbst dein Tierarzt das Gewicht nicht zu beanstanden hat, würde ich mir keine Gedanken machen. Die Menge sagt ja auch im Prinizip nichts aus sondern die Inhaltsstoffe. Meine Pferde z.B. bekommen zweimal am Tag die Menge die mein Hund an Trockenfutter bekommt halt als Müslifutter, während die anderen Einstaller 4-6 kleine Eimer Hafer und Pellets verfüttern. Viele Grüße Martina
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von Whoopsy » Do 3. Apr 2008 12:50
Hallo Aquidan, meine Bearded-Collie-Hündin war auch von Anfang an eine schlechte Fresserin. Teilweise hat sie nur eine halbe Tasse vom Trockenfutter gefressen. Sie war aber immer Topfit, quirlig, tempramentvoll und gesund. Nur eben sehr schlank, um nicht zu sagen dünn. Laut Standard ist 20-25 kg (je nach Grösse) normal. Meine Hündin hat immer um die 15 kg gewogen und war normal gross. Und sie ist fast 14 Jahre geworden. Mach Dir keinen solchen Kopf. Ich hab mich von anderen auch immer verunsichern lassen, weil mir teilweise sogar unterstellt wurde, dass ich meinem Hund nicht genug zum futtern gebe. Aber auch der Tierarzt hat gemeint, lieber etwas zu schlank als zu dick. Und... noch kein Hund ist vor dem vollen Napf verhungert (solange gesundheitlich alles abgeklärt ist). Und.. meine Hündin ist bis zum Schluss immer schlank gewesen, hat auch nach (gesundheitsbedingter) Kastration (mit 11 Jahren) und im Alter nicht zugenommen. Ich denke, dass ist, wie bei uns Menschen auch, einfach Veranlagung. LG Whoopsy
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von Gudrun » Do 3. Apr 2008 13:07
Hallo auch nochmal!
"Bei einem zu schlanken menschen" spricht man von "untergewichtig". Danach hatte ich gefragt, findet Dein Tierarzt offenbar nicht. Wenn Dir es nicht mal um Ausstellungsehren oder die Zucht geht, verstehe ich Deine Eitelkeit offen gestanden überhaupt nicht.
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von Whoopsy » Do 3. Apr 2008 13:54
Gudrun hat geschrieben:Hallo auch nochmal! "Bei einem zu schlanken menschen" spricht man von "untergewichtig".
Danach hatte ich gefragt, findet Dein Tierarzt offenbar nicht. Wenn Dir es nicht mal um Ausstellungsehren oder die Zucht geht, verstehe ich Deine Eitelkeit offen gestanden überhaupt nicht. VG Gudrun
Wobei ja schlank ein sehr dehnbarer Begriff ist. Warum sollt ich (als Mensch) zunehmen bzw. was an der Ernährung ändern, wenn ich schlank und satt bin?! Auch vorausgesetzt, gesund?! Ist denk das ist alles Ansichtssache.
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