Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Ribnitz11 » Di 19. Apr 2011 17:52

Hallo ihr lieben!
Ich wollte euch Rat bitten, da ich wirklich nicht mehr weiter weiß.
Es ist so dass ich vor über zehn Jahren einen Hund bekommn hab, als ich selbst noch bei meinen Eltern gelebt hab. Sie ist ein Mischling, hatte wirklich nie irgendeine Krankheit, war immer top fit, super in form, weil ich immer sehr darauf achtete, dass sie soviel Bewegung und Futter bekam, wie sie brauchte. Vor zwei Jahren allerdings bin ich ausgezogen und konnte meine Kleine nicht mitnehmen, weil sie absolut nicht alleinbleiben kann. Sie bleib also bei meinem Vater, der selbst ein völlig falsches Verhältnis zu NAhrung und Essen hat. Aus meiner kleinen energiegeladenen Sportskanone ist innerhalb der letzten zwei Jahre ein Fettkloß auf zwei Beinen geworden, der nur noch faul in der Ecke liegen mag.
Mir stellen sich wirklich die Haare zu Berge, wenn ich zu Besuch zu Hause bin und sehe, was sie frisst. Der Napf ist immer gefüllt, wenn sie ihn geleert hat, gibt es Nachschub. Zusätzlich teilt mein Vater jedes Essen mit ihr. Leberwurst oder MArmelade vom Brot genauso wie den Sonntagsbraten und Schokolade. Täglich. Immer. Zu jeder Mahlzeit. Außerdem lagen eine Zeitlang sogar die Leckerliepackungen offen am Tischrand, so dass der Hund sich welche nehmen kann, wenn er Lust hat. Das konnte ich mittlerweile ändenr. Aber eben nur das.
Seine Nachbarn sind übrigens auch die Härte. Da laufen einige, die nichtmal selbst einen Hund haben, den ganzen Tag mit Leckerlies in den Taschen rum, nur um sie damit vollzustopfen, wenn sie sie sehen. und mein Vater freut sich darüber natürlich.-.-
Außerdem hängt an der Heizung ein Beutel mit getrocknetem Brot, an den der Hund immer ran kann, um sich mit alten Brötchen den Bauch vollzuhauen.
Ich hoffe, ich habe euch einen Einblick in ihren Alltag geben können. Ich verzweifle daran. Mein Vater ist so unvernünftig! Ich hab endlose Male mit ihm geredet, wir haben uns so sehr und sooft gestritten deshalb, aber er versteht es einfach nicht und sie wird immer dicker. Ich weiß nicht, was ich tun kann, denn es hat ja nicht nur mit Ästhetik zu tun. Seit einem halben Jahr ist sie ständig krank, hat ne Erkältung oder erbricht sich ständig,hat Durchfall und vor einiger Zeit sogar sehr hohes Fieber.
Heute hat mein Vater mich wieder angerufen um zu sagen, dass sie sich seltsam verhält, seit zwei tagen nicht gefressen hat und sich trotz des schönen wetters einfach nicht vom sofa erheben mag.
Er schiebt es immer auf ihr Alter. Klar seh ich ein, dass sie im Alter ruhiger wird, aber mit diesem Übergewicht hat es sicher auch zu tun.

Wie gesagt, sie ist ein Mischling, etwa 39 cm hoch und wiegt momantan etwa 13 kg. Ihr Normalgewicht in der Zeit als ich mich noch um sie kümmern konnte, war 7-8 kg, sie hatte in etwa den Körperbau eines Dalmatiners, war also eher schmal gebaut.

Wisst ihr, was ich noch tun könnte? Habt ihr einen Rat? Ich hasse es so, zusehen zu müssen ohne etwas ändern zu können :(
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon GINA08 » Di 19. Apr 2011 18:32

Hallo. Ich würde mit deinem Vater und dem Hund zum Tierarzt gehen, damit er ihm wirklich fachmännisch darstellt wie gefährlich sein Verhalten für den Hund ist. Vielleicht sieht er es dann ein. Und wenn nicht würde ich ihm den Hund wegnehmen. Vielleicht kannst du ihn bei Freunden oder so unterbringen. Ist für den Hund wahrscheinlich besser als irgendwann die Knochen kaputt zu haben oder an Überfettung zu sterben.....
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon samsfriend » Di 19. Apr 2011 19:22

Hallo, ich gebe wirklich nicht gerne böse Antworten, aber wo in der Welt überlasse ich meinen Hund mal meinem Vater oder sonstwem, von dem ich weiß dasß er selbst nur Pizza will ? War die Anschaffung so schlecht überlegt und so mies geplant?
Meinem Vorschreiber würde ich mich anschließen - versuch den Hund bei Hundeleuten oder vernünftig dosierenden Menschen unter zu bringen und versuch deinen Hund endlich zu dir zu bekommen!
ich wünsche Dir viel Glück, denn immerhin hast du das Übel erkannt und es liegt an dir es ab zu stellen.
vG
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Ribnitz11 » Di 19. Apr 2011 20:49

@samsfriend
vielleicht hast du nicht ganz richtig gelesen oder das gelesene falsch gedeutet...ich war zehn Jahre alt, als ich sie bekam und hab sie nicht "mal eben" meinem Vater überlassen, sondern bin ausgezogen um zu studieren. Es ist sozusagen jetzt sein Hund und ich kann ihm den nicht einfach wegnehmen. Mein Vater ist sehr temperamentvoll, impulsiv und vor allem unvernünftig. er würde mir das nie verzeihen, weil der hund das einzige ist, was er im leben noch hat. er hat keine familie mehr, ist rentner, alles was er hat ist dieses tier. wenn ich es ihm wegnähme, wäre das mal erstens irgendwie diebstahl und zweitens wäre ich für ihn sicher tot.
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Geena » Mi 20. Apr 2011 06:10

:roll: manche wollen auch einfach falsch lesen ;)
kenne das nur zu gut... meinen ersten Hund habe ich von einem alten Mann übernommen (der musste ins Pflegeheim) - jahrelang bin ich mit der Kleinen regelmäßig spazieren gegangen und musste mit ansehen, dass ihr Herrchen sie immer fetter füttert. Jedes Reden von uns wurde ignoriert. Ich konnte damals nichts machen... er war ja im Prinzip ein Fremder für mich (Nachbar auf einer Kleingartenkolonie) und ich noch Jugendlich. Als er dann ins Pflegeheim und der Hund zu uns kam, haben wir sie auf Diät gesetzt... sie war schätzungsweise so um die 40cm hoch (also so wie deine) und wog 25kg!!! wir haben fast jedes Kilo weniger gefeiert... leider hatte sie durch die jahrelange falsche Fütterung Diabetis bekommen und ein Teil ihrer Gewichtsabnahme ist wohl dem zuzuschreiben. Letztlich musste ich sie erlösen lassen. 2 schöne Jahre hatte ich mit ihr ;)

Versuche deinen Vater immer wieder auf die Gefahren hinzuweisen... ich glaub ich würde ihn zuschütten mit Infos was die artgerechte Ernährung betrifft, was die Verfettung bewirken kann usw. ein Gang zum TA - damit er sich von einem unabhängigen Menschen mal erklären lassen kann was er dem armen Hund antut.
Letztlich würde ich ihm zumindest drohen "wenn du nichts änderst, nehme ich dir den Hund weg"

Viel Glück ;)
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon GINA08 » Mi 20. Apr 2011 08:30

Dann mach deinem Vater klar das, wenn er so weiter macht, er seinen Hund bald begraben kann und dann gar nichts mehr hat... Stell es ihm dramatisch dar wie gefährlich das ganze ist. Und wenn er es nicht einsieht wäre es mir egal wie dein Vater drauf ist.... Willst du zugucken wie der Hund da nach und nach kaputt geht????
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Kiara » Mi 20. Apr 2011 08:34

Hallo,

das ist echt ein schwieriges Thema, weil die meisten sich da gar nicht reinreden lassen wollen. Du könntest einen Pakt mit dem TA machen: Stellt die Hündin dort vor, lasst Blut abnehmen, vielleicht die Gelenke röntgen und einen Ultraschall von Leber und Herz machen. Ist zwar nicht billig, aber zumindest drastisch. Ich würde mich mit dem TA verbünden und ihn bitten, deinem Vater echt Feuer unter dem Hintern zu machen und ihm notfalls zu erzählen, dass der Hund keine 2 Jahren mehr zu leben hat, wenn er so weitergefüttert würde. Das ist schließlich Tierquälerei.

Gibt es ansonsten irgendeine Person, die einen guten Einfluss auf deinen Vater hat (Nachbarn...)?
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Ribnitz11 » Mi 20. Apr 2011 19:58

Erstmal vielen Dank für eure Ratschläge.

@Gina
Genau das versuche ich, weil ich ja weiß, wie wichtig sie ihm ist. Ich hab schon oft gesagt, dass er sie zu Tode füttert, aber ich hab das Gefühl das wirkt nur für den Moment. Kurzzeitig ist er schockiert und dann verfällt er wieder in das alte Muster. Ich glaube das größte Problem ist die Vermenschlichung. Wenn sie mit ihren großen braunen Augen guckt und ihn vielleicht sogar noch mit der Pfote anstößt, kriegt er eeendlos viel Mitleid, weil sie gaaaanz sicher total traurig ist, weil er ihr kein Stück von seiner Bratwurst abgibt. Auch das habe ich versucht ihm klarzumachen. Also dass das überhaupt keine Trauer ist, sondern dass sie in den Jahren gelernt hat "wenn ich ihn schief anguck und ihn antippe, krieg ich lecker Futter".
Und natürlich will ich nicht zusehen, wie sie draufgeht, aber ich weiß eben nicht was ich machen soll. Einige Zeit könnte ich sie bei mir aufnehmen, aber eben nur vorübergehend und sobald sie wieder bei ihm wäre, würde ja alles von vorn losgehen. Sie bei mir behalten kann ich nicht, weil sie heult, sobald sie ne Minute allein ist. Ich habs aber noch nicht mit Training versucht, weil es dazu bisher weder Zeit gab noch die Notwendigkeit bestand.
Naja und wenn ich ein neues zu Hause für sie suche, kann ich ja auch nur hoffen, dass es ihr da gut geht...damit hab ich leider gar keine Erfahrung. Was nicht heißt, dass ich es ausschließen würde.

@Kiara
Ja das ist ne gute Idee, danke.

Ich werde mich jetzt erstmal intensiv darüber informieren, wozu das alles führen kann und werd ihn mir nochmal vorknöpfen. Ich halt euch aufm Laufenden.
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon GINA08 » Mi 20. Apr 2011 21:29

Sorry ist jetzt vielleicht hart, aber: Bring sie ins Tierheim. Da wird sie artgerecht ernährt und wieder gesund gefüttert und ihr wird ein gutes zu Hause gesucht mit Kontrolle.

So oder so hat er sie bald nicht mehr. Entweder geht sie drauf oder sie kommt dahin wo es ihr gut geht. Und da würd ich auch gar nicht mit ihm reden. Hinfahren, Hund weg und Ende. Dein Vater bekommt sich schon wieder ein...
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Re: Ich muss tatenlos zusehen, wie sie gemästet wird :(

Beitragvon Isabel » Do 21. Apr 2011 08:23

DAS kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, Gina!!! :evil:
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