Halswirbel ausgerenkt

Halswirbel ausgerenkt

Beitragvon Bellibraut » Di 28. Mai 2013 08:21

Hallo,
ich habe eine ganz liebe, verspielte Labrador Hündin (Lena). Sie ist gestern vom Tierarzt am Halswirbel eingerenkt worden. Gemerkt haben wir es, da sie sich nicht mehr streicheln lies und sich nicht mehr schütteln konnte. Nun meine Frage:
Meine Freundin hat eine Schäferhündung - sehr dominant! - Diese drückt Lena ständig mit Ihrer Pranke runter sobald sie sich nicht so benimmt wie sie es gerne hätte. Kann mir jemand sagen, ob es dadurch passiert ist? Und vor allen Dingen - wie bekommt man einem Hund so eine "Überdominanz" ausgetrieben? Es wäre schade, wenn wir nicht mehr zusammen gassi gehen könnten :-(
Vielleicht weiß ja wirklich jemand einen Rat :-)
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Re: Halswirbel ausgerenkt

Beitragvon fleckenmonster » Mi 19. Jun 2013 11:08

Also 1. hatte Dein Hund keinen Halswirbel ausgerenkt. Das ist Unsinn. Wenn das so ist, ist ein Hund gelähmt. Durch die Wirbelkanäle laufen Nervenbahnen. Jetzt stell Dir mal ganz plastisch vor so ein Wirbel "renkt sich aus". Was passiert dann mit den daran liegenden Nervenbahnen? Das Märchen vom "Einrenken" erzählen viele "Therapeuten" und sogar etliche Tierärzte ihrem Kunden. Viel eher hatte der Hund eine Zerrung o.ä. Das heilt nur leider von ganz alleine aus und der sog. "Therapeut" oder Tierarzt verdient nix dran. Da kann man lieber sinnfrei auf dem Hund rumdrücken und sagen man würde irgendwas "einrenken". Auf gut Deusch: Kundenverarsche, oder gar Betrug. Das Runterdrücken ist dafür auch mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht verantwortlich.

2. zur Dominanz:

Dominz ist keine Eigenschaft von Individuen sondern eine Eigenschaft von Beziehungen. DEN dominanten Hund gibt es daher gar nicht. Der Schäferund ist Deinem Hund gegenüber dominant. Die Beziehung "Dominierender" und "Dominierter" ist eine freiwillige, d.h. Deine Hündin fügt sich in die Rolle der Dominierten. Dominanz hat auch nichts mit Aggression zu tun, wird nur leider auch gerne verwechselt oder in ursächlichen Zusammenhang gebracht. Von daher gesehen sehe ich keine Veranlassung in diese Beziehung einzugreifen. Es ist für viele Hundebesitzer schlimm, ansehen zu müssen das ihr Hund bei anderen "nix zu melden hat". Aber so ist nunmal die hundliche Natur. Das Wort "Überdominanz" ist auch nicht angebracht, das gibts überaupt nicht, auch nicht in Anführungszeichen.
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Re: Halswirbel ausgerenkt

Beitragvon Pudelfan » Mi 19. Jun 2013 13:46

Oh mal wieder so ein Oberschlauer :? .
Nein bei einem ausgerenkten Wirbel muß man nicht gelähmt sein, ebenso wenig, wie bei gebrochenen Wirbeln (hatte selbst schon 3 Wirbel gebrochen) oder einem Bandscheibenvorfall. Die Nerven können leicht gequetscht sein und das gibt sich dann, wenn der Wirbel wieder an der richtigen Stelle ist. Ehe ich so einen Quatsch schreibe, würde ich mal einen Osteopathen fragen.

Und das die Beziehung Dominierender und Dominierter immer eine freiwillige Beziehung ist, ist auch Quatsch. Sie beruht immer auf Überlegenheit, teilweise gepaart mit physicher Stärke. Ein schwächerer Hund muß in dem Moment die Stärke des anderen schon aus Selbsterhaltungstrieb akzeptieren, (wo liegt da Freiwilligkeit), wird es aber später evtl. wieder versuchen dagegen aufzubegehren.

Gruß Uta und die Viererbande
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Re: Halswirbel ausgerenkt

Beitragvon Gudrun » Mi 19. Jun 2013 15:09

Hallo auch,

da möchte ich Uta in allen Punkten zustimmen. Ich würde sogar empfehlen, einem so stark drangsalierten Hund diese Beziehung zu ersparen, denn sie kann kontraproduktiv sein und die Freude an anderen Hunden generell verleiden, was zu ähnlichem oder schlimmerem Verhalten gegenüber deutlich unterlegenen Hunden führen kann. Gut sozialisierte, ausgeglichene Hunde, die dieses ständige Dominanzbeweisen nicht nötig haben, sind da bessere Partner und Vorbilder.

VG Gudrun
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Re: Halswirbel ausgerenkt

Beitragvon Sophia » Do 20. Jun 2013 17:48

Hallo,
als derjenige in unserer Mensch-Hund-Beziehung, der u.a. für die Sicherheit und Ruhe zuständig ist, teile ich meinem Hund mit, dass er andere nicht zu drangsalieren bzw. komplett in Ruhe zu lassen hat, wenn ich das möchte. Das würde ich deiner Freundin ans Herz legen, wenn ihr (und eure Hunde) entspannt zusammen spazierengehen wollt.
Wichtig ist aber auch die Frage: In welchen Situationen wird denn dein Hund gemaßregelt ?
Dass einem kräftigen, kompakten Hund wie einem Labrador durch die Geste was passiert, halte ich für eher unwahrscheinlich, ist aber natürlich nicht ausgeschlossen.
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