Hundeforum.de

Hallo, ich habe von unserem Jäger einige fleischige "Reste" von der letzten Treibjagd bekommen. Hab alles in einen Bräter gelegt, Deckel drauf, und draußen im Wintergarten bei 1-4°C vergessen. Das Rehlein ist nun schon ne gute Woche tot und ich frage mich, ob ich die durchaus deftig duftenden Stücke meinem Hund noch kredenzen kann oder besser nicht. Genau eine Woche nach Abschuss gab es den Rippenbogen und mein Hund war glücklich, während sich mir der Magen drehte.
Jaaa, ich weiß, Aasfresser und so... und die menschliche Nase ist empfindlich... Ich kann es im Garten geben, also alles kein Problem.
Aber ist es unbedenklich? Wirklich luftdicht abgeschlossen ist so ein Bräter aus Metall ja nicht, aber ich bin einfach unsicher. Sonst bekommt mein Hund regelmäßig aufgetautes Fleisch, meist Rind und Reh.
Würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könnt. Danke!

Hallo auch,

ich würde es kochen und verteilt über mehrere Tage zufüttern. So bist Du auf der sicheren Seite, sowohl in Bezug auf Bakterien und Pilze als auch in Bezug auf das bereits gebildete Gift.

VG Gudrun

Hallo,
Mein Sohn ist Jäger und deshalb hängt bei uns öfter auch Wild herum.
Es ist ganz normal und sogar notwendig, Wild muß abhängen und reifen.
Damit das Fleisch auch schön zart ist, kann bei 5°C ein Stück ruhig 10 Tage lagern.

http://www.wildbret-vom-jaeger.com/3-EI ... eitung.htm

https://www.djz.de/r30/vc_content/bilde ... g_0608.pdf


Fritz.

Hallo,
das mit dem Gift ist nur bedingt richtig, es gibt zahlreiche Toxine die hitzebeständig sind. Luftdicht abgeschlossen ist auch kein Garant dafür, dass es nicht gammelt, es gibt zahlreiche Bakterien, die auch ohne oder nur mit geringsten Mengen an Sauerstoff klarkommen.
Ich hab auch schon Sachen verfüttert, die schon tüchtig "klebten" (Rind, Hammel), mein Hund hat dadurch nie Verdauungsauffälligkeiten gehabt. Wenn dein Hund generell eher unempfindlich ist, sollte das kein Problem sein.
Ich bin bei Wild nur immer vorsichtig, was Parasiten angeht. Nachdem ich selber ein Reh seziert und gesehen hab, was da so alles drinstecken kann... Von daher würde ich Wild vermutlich generell 1-2mal einfrosten. Ich bin aber auch nicht ganz über die Fleischbeschau bei Wild im Bilde...

Viele Grüße !

Sophia hat geschrieben: Luftdicht abgeschlossen ist auch kein Garant dafür, dass es nicht gammelt, es gibt zahlreiche Bakterien, die auch ohne oder nur mit geringsten Mengen an Sauerstoff klarkommen.

Ich glaube genau um Clostridium botulinum ging es der Threaderstellerin als sie darauf hinwies, dass es eben nicht luftdicht gelagert wurde. Diesbezüglich würde ich mir dann auch keine Gedanken machen.

Ansonsten ist es wohl Einstellungssache ob man es noch verfüttert oder nicht. Kochen würde ich mir bei angegammeltem Fleisch jedenfalls nicht antun *bäh* Also entweder roh oder gar nicht mehr. Wenn der Hund bisher immer einen stabilen Magen hatte, würde ich es vermutlich noch verfüttern, sofern es mir noch nicht grün-glitschig durch die Finger glibbert.

Hallo auch nochmal,

das Gift, was schon gebildet wurde, bleibt beim Kochen erhalten, daher in kleinen Portionen füttern - die Dosis macht das Gift!

Clostridium botulinum stirbt aber beim Kochen, so dass der Hund vor Botulismus geschützt wird. Wenn sich die Biester in seinem Darm niederlassen und dort fröhlich weiter Gift produzieren, kann er nämlich sein Problem mit der Zeit noch bekommen. Dann lieber mal stinkigen Kram kochen!

VG Gudrun

Ich hoffe, Wölfen und anderen Aasfressern wird ebenfalls ausgerichtet, dass sie ihr Futter besser kochen und nur in kleinen Portionen verspeisen sollten

Belosheltie hat geschrieben:Ich hoffe, Wölfen und anderen Aasfressern wird ebenfalls ausgerichtet, dass sie ihr Futter besser kochen und nur in kleinen Portionen verspeisen sollten

Was für eine abgedroschene und verantwortungslose Bemerkung!

Hallo nochmal,

die Vergleiche mit Wölfen bin ich auch leid. Einerseits haben wir Hunde, deren Verdauungssystem ja nun dank Domestikation ganz anders ausgerichtet ist als das der Wölfe, andererseits haben Wölfe eine Lebenserwartung von ungefähr 5 Jahren in freier Wildbahn - was soll ich mir daran abschauen wollen? Meine Hunde leben dreimal so lange!

VG Gudrun

Gudrun hat geschrieben:

die Vergleiche mit Wölfen bin ich auch leid.

und ich erst.

Die Natur lässt nur die Gesunden und Starken überleben .

Diese Selektion basiert vor allem auf Gesundheit und ist knallhart.

Krankheiten dienen als " natürliche Auslese".

Die Natur betreibt eine Art "natürliche Zuchtauswahl" , wo nur die lebenstauglichen Individuen
durchkommen , mit dem einzigen Ziel, die nächsten Nachkommen zur Arterhaltung produzieren zu können.

In der Natur wird kein Wolf gesund gepäppelt oder medizinisch versorgt, wenn er sich den Magen durch Gammelfleisch verdorben hat oder ein Knochen im Hals oder Darm hängenbleibt .

Ich glaube, Leute , die die Natur als Vorbild für unsere Hunden sehen , wissen überhaupt nicht, wovon sie reden.