Hundeforum.de

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal wieder Eure Meinungen und Hilfe, vielleicht hat jemand sowas schon mal erlebt.

Also, war gestern mit meinen lieben Hausfrauen unterwegs. Wir haben ein Training im Wald gemacht. Dabei war u. a. ein 8 Monate alter Golden Retrieverrüde Oranje und sein Frauchen Gaby.
Oranje war ausgesprochen hektisch, wuselig, hat kaum auf Ansprache reagiert, gezogen wie ein Ochse und war echt anstrengend. Nun war es warm und ich habe das auf die Gruppe geschoben, die er nicht kannte, auf sein Alter (Pubertät) und auf sein Frauchen, was auch irgendwie hektisch und kribbelig war. Es wurde dann zwischendurch auch immer mal ein bißchen besser und wir waren dann auf einer Lichtung und haben Leckerchensuchspiele und verschiedene andere Dinge zur Beschäftigung der Hunde gemacht. Auf einmal sagt Gaby: "Na, hat dich was gestochen?" ich drehe mich um und frage nach. Sie meinte, er hätte erst die Vorderpfote hochgehoben und dann die Hinterpfote und wollte sich reinbeißen. Jetzt sei es aber wieder gut. Wir standen da und ich fragte ein paar Sachen bezüglich des Jagdverhaltens von Hunden ab. Gaby stand hinter mir und ruft auf einmal: "Oranje, oh nein, was hast du denn?" Ich dreh mich um und sehe grade noch so, wie Oranje umkippt. Ich habe meine Hunde abgelegt und erstmal Vitalfunktionen gecheckt.

Die Schleimhäute waren fast so weiß wie die Zähne, der Puls war ganz flach und schnell, er hat gekotet und stark gehechelt. Er war nie wirklich weg und auch irgendwie ansprechbar aber mit wenig Reaktion. Er wollte dann hoch kommen und hat sich mehrfach übergeben, bis nichts mehr raus kam außer Schaum und war völlig von der Rolle. Ich habe Gaby und ihn mit einer anderen Kunden und deren Hund dann da in einem Unterstand gelassen, bin zu meinem Auto gejoggt, habe es geholt und bin zurück zu Gaby. Oranje hatte sich unter einer Bank verkrochen und kam aus dieser auch nicht selbständig raus. Ging dann aber selbständig zum Auto, reinheben mussten wir ihn dann aber doch.

In der Zwischenzeit hatte Gaby schon gut fünf Zecken abgesammel (nicht gebissen), im Auto noch mal so viele und der TA, wo wir hingefahren sind hat auch noch welche abgesammel (alle nicht gebissen). Oranje hatte einen ziemlich strengen Eigengeruch und hat dann etwas getrunken, was er sofort, als er beim TA aus dem Auto gestiegen ist, wieder erbrochen hat. Dort ging er noch recht torkelig und fing dann auch wieder an zu schwanken und zu sabbern.

Der TA konnte aber nichts feststellen. Der Kreislauf war weg, regulierte sich aber wieder, er wollte sich nicht an die Schnauze fassen lassen, hat zwischendurch mehrfach gebrochen und war total schlapp.

Habt Ihr sowas schon mal erlebt??

Meine erste Idee war: Epilepsie. Aber dagegen spricht, dass er nicht wirklich gekrampft hat und so viel Erbrochen hat. Ich kann mich aber düster erinnern, dass der erste Anfall bei einem früheren Nachbarshund ähnlich ausgesehen hat und dass der auch immer Erbrochen hat.

Eine andere Variante war: Insektenstich und allergische Reaktion darauf. Aber warum läßt er dann Kot? Warum war er vorher schon so unruhig? Und warum reguliert er sich dann ohne Medikamentengabe von selbst?

Nächste Idee: Er hat was Giftiges gefressen. Aber auch da finde ich die Reaktion schon sehr heftig. Zumal er dann ja auch wieder von selbst "zu sich kam"!.

Kennt einer das Vestibularsyndrom?? Könnte es das gewesen sein?

Oder habt Ihr noch eine andere Idee?

Lieber Gruß

Bluebell

Hallo Bluebell,

habe bis jetzt erst zweimal erlebt das ein Hund ohne ersichtlichen Grund umgefallen. Der eine Hund hatte Borriolose. Der andere Hund hatte einen herzfehler der vorher nicht bekannt war und erst bei Belastung aufgefallen sind.
Dieses Syndrom sagt mir leider nichts.

Schöne Grüße
Hantress

Als Nicht-Mediziner hätte ich ohne weiter nachzuhaken nun auch erst einmal auf Epilepsie oder nicht erkannte Diabetes getippt.

hallo
kann es nicht auch einfach "nur" ein kreislaufzusammenbruch aufgrund der hitze gewesen sein?
gerade weil er so gezogen hat, usw. hat er sich wahrscheinlich mehr angestrengt als die anderen hunde, wenn er zusätzlich auch noch sehr hitzeempfindlich ist kanns ja sein, dass in die wärme mehr mitgenommen hat als die anderen
weil bei Epilepsie wäre er doch zumindest während dem anfall überhaupt nicht ansprechbar gewesen, oder?
lg und gedrückte daumen für eine schnelle diagnose
andrea und lea

Hallo,

Borreliose hatte ich auch schon als Idee. Aber wieso erholt er sich dann wieder und warum kotet und kotzt er dann? Hast Du sowas bei Borreliose schon mal erlebt? Ich weiß es nicht.

Herzfehler wäre nachdenkenswert.

Wie kommst Du auf Diabetes Evelyn??

Und klar, es könnte auch ein Kreislaufkollaps sein. Aber warum? Er ist ja nun echt jung. Gut, ein Goldi, vielleicht überzüchtet... Und warum kotet er dann und warum läßt er sich hinterher nicht ins Maul gucken?

AHAHAH

Ich habe im I-net gerade was über das Vestibularsyndrom gelesen - ich finde, das passt nicht so richtig. Oder ist er dir vorher schonmal durch nicht vorhandene Koordination aufgefallen? Und Erbrechen und Kreislaufzusammenbruch habe ich nirgendwo als Symptom gelesen.

Ich hatte halt an einen hypoglykämischen Schock gedacht, aber das ist es mMn doch auch nicht.

Mit den Erscheinungsbildern von Epilepsie kenne ich mich nicht aus. Hat der TA denn Blut abgenommen? Ich würde wahrscheinlich erst einmal ein großes Blutbild machen lassen.

Das Koten spricht dafür, dass Oranje eben kurzzeitig seine Muskelfunktionen nicht mehr unter Kontrolle hatte, der Schließmuskel also auch nicht mehr arbeiten konnte. Hat er denn an dem Tag von den Besitzern irgendwas außergewöhnliches zu fressen bekommen?

Eine allergische Reaktion wäre auch möglich. Da könnte man vielleicht auch die erste Reaktion, das mit den Pfoten, einordnen. Wieso Kot? - Das Koten spricht eigentlich mehr für eine neurologische Reaktion... *grübel*

Also ich hätt jetzt aus dem Bauch raus auch auf einen neurologischen Defekt getippt. Hab aber auch mal gegoogelt und das gefunden (betrifft zwar den Menschen, aber die Symptome sind ähnlich):

Anämie (Blutarmut)
Die ersten Symptome sind meist Müdigkeit, Schwindel und Abgeschlagenheit, teilweise auch depressive Verstimmung. Bei schwerer körperlicher Tätigkeit äußern sich diese Beschwerden früher als bei ausschließlich sitzender Tätigkeit.
Da die roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport aus der Lunge in die Organe besorgen, ist eine stärkere Anämie mit mangelhafter Sauerstoffversorgung der Organe verbunden. Dabei kann es zu Konzentrationsschwäche, Ohnmachtsanfällen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Kälteempfindlichkeit, Atemnot, Angina pectoris und vor allem zu Herzklopfen oder -rasen kommen.
Im Bereich des Magen-Darm-Traktes sind Beschwerden im Sinne von Appetitlosigkeit, Durchfällen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Zungenbrennen, Schluckbeschwerden sowie Flatulenz (Blähungen) möglich. Menorrhagie, Libido- und Potenzverlust werden ebenfalls beobachtet.
Oft werden Haare und Nägel brüchig, Querrillen der Nägel können auffallen. Seltener kommt es zu Gefühlsstörungen in kalten und blassen Händen und/oder Füssen (könnte das Heben der Vorder-/Hinterpfote erklären..).

lg Whoopsy

Hallo und guten Morgen,

das ruft leider alte Erinnerungen hoch bei mir.
Unsere Hexe (8 Monate) erging es fast genaus. Hat vorher an einem Stock "gekaut" und viel auf einmal auf die Seite, wo sie "pumpend" liegenblieb. Alle Versuche, ihr hochzuhelfen und sie zu locken schlugen fehl, sie wackelte mit einknickendem Hinterteil und lag wieder auf der Seite. Viel Erbrochen und Kot lief aus dem Hintern. Verdacht meinerseits auch epelepsie.
Da sowas immer am WE passiert mußte ich erstmal einen TA erreichen. Gesagt getan, der TA im km entfernten Ort hatte Notdienst.
Wir den Hund ins Auto verfrachtet und losgefahren. Während der Fahrt ging es ihr nach letztem Erbrechen besser. Hat sich wieder hingesetzt. Der TA konnte nichts feststellen. Hat ihr vorsorglich eine Aufbauspritze und eine Antibiotikaspritze verpasst. Danach hat sie 2 Std. gepennt und die Welt war wieder in Ordnung.
Sowas wünsche ich noch nicht mal meinen größten Feinden, sowas zu erleben. Man geht durch die Hölle.

LG
Kleinefrechehexe

wollte mal fragen, ob da schon was rausgekommen ist?
hat der ta noch etwas gefunden?
lg
andrea und lea

Hallo Andrea,

gut dass Du mich noch mal dran erinnerst. Hab den Thread echt verschlampt. Ja wir wissen jetzt, was es war und den ausschlaggebenden Hinweis hat Gaby´s Sohn abends gegeben.

Gaby rief mich etwas später nochmal an und meinte, Oranje wäre schon wieder so seltsam. Total wuselig und würde ständig die Schnauze an irgendwas reiben. Als dann Abends ihr Sohn nach Hause kam, meinte der nur: "Was hast du denn mit Oranje gemacht? Der ist ja total aufgedunsen im Gesicht!"

Wir hatten das gar nicht so richtig mitbekommen, weil wir ihn ja die ganze Zeit gesehen haben. Aber Gabys Sohn hats sehr wohl gesehen und weil er eine sehr vertrauensvolle Beziehung zu Oranje hat, haben die beiden ihn dann nochmal zusammen abgesucht und siehe da, sie haben in der Schnauze ganz hinten neben den letzten Backenzähnen einen Wespenstachel gefunden, der noch immer steckte. Also ist er tatsächlich gestochen wurden.

Gaby war total von der Rolle, weil sie eben gar nichts mitbekommen hatte. Sie konnte das nicht verstehen, weil sie ja Suchspielchen mit Oranje gemacht hatte, als es passiert sein muss und ihn eigentlich im Auge hatte.

Weder sie noch ich können nachvollziehen, obs dabei oder schon früher passiert ist. Allerdings erklärt das sicher nicht, die große Unruhe vorher. Vielleicht war er aber auch einfach nur durch den Wind. Also ja, er hat allergisch auf diese Wespe reagiert!

Lieber Gruß

Alex