aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Peter Krause » Mo 30. Mär 2009 21:51

Hallo Freunde,

ich war letztes Wochenenden auf der Ausstellung in Berlin unter´m Funkturm. Über Sinn und Unsinn dieser Veranstaltungen kann man sich streiten, soll aber hier nicht meine Frage sein.
Ich habe eine Situation gesehen, wo ein großer bäriger Hund sich benommen hat wie eine Wildsau. Der hat jeden Hund attakiert der auch nur ansatzweise in seiner Nähe war. Eine Hündin hatte er sogar in die Rute gebissen die am Eingang zu Ausstellungsring lag - mit dem Rücken zu diesem Hund. Der Hund hat sich dann im Ring eigentlich genauso aufgeführt. Um Himmelswillen dachte ich. Aber die Richterin tat überhaubt nichts!?
Das frage ich mich doch, warum werden solche aggressiven Tiere überhaubt zu Ausstellungen zugelassen? Und warum hat die Richterin diesen Hund nicht sofort wieder rausgeworfen? Schreibt nicht der VDH vor, dass eigentlich souveräne Hunde und wesensfeste Hunde zur Zucht zugelassen werden sollten und nicht die hyperaggresiven? Dann dürften doch eigentlich solche Hunde gar keine Bewertung erhalten, dann kann mit ihnen auch nicht gezüchtet werden. Ich habe dann später gehört, dass diese Leute sogar schon seit einigen jahren diese Rasse züchten und deren Hunde irgendwie immer so sein sollen. Wer will denn sowas?

Bin gespannt auf Eure Meinungen. Vielleicht liege ich ja auch völlig falsch und das muss so sein ???

Liebe Grüße, der Peter
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Akira » Mo 30. Mär 2009 22:27

Hallo Peter
kann Dich da beruhigen. Gegen solches Verhalten kann ein Richter nix machen. Aber !!!! Der Hund wird von der Zucht im allgemeinen ausgeschlossen , und ebenso ist für Hund und Halter diese Ausstellung (bei sehr auffälligem Benehmen ) gelaufen.
Habe meine Kleine 2 mal erfolgreich Ausgestellt und dabei festgestellt das sie nicht nur sehr dem Standart entspricht , sondern , das sie Stress sehr gut wegsteckt. Mit Ihr kann ich sogar ohne Leine durch eine volle Halle gehen. ( :mrgreen: stolz bin)
Und letztens die Zuchttauglichkeitsprüfung , hat sie sich im und ausserhalb des Rings wie eine 1 benommen. Es ist nämlich ein Trugschluss zu glauben. Es würde reichen wenn der Hund sich nur im Ring gut benimt. Bei nichten, auch ausserhalb , oder sagen wir mal in der Sichtweites des Richters muß der Hund sich sehr gut benehmen. Ebenso ist extreme Ängstlichkeit nicht erwünscht.

LG Akira und Heidi
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Shiba-Rudel » Mo 30. Mär 2009 22:44

also ein richter hat schon die möglicheit auf aggressive hunde zu reagieren und zwar darf er dann disqualifizieren und sollte es auch tun.



wir haben ja takeru schon öfters ausgestellt und ich muss vorab sagen, dass takeru an der leine ein kleiner rüppelrüde (das aber nicht mit aggressiven beißen zu tun hat) sein kann, gott sei dank war er es bis jetzt noch nie im ring.


ich bin der meinung, dass aggressivität und ängstlichkeit vererbbar sind und von daher solche hunde nicht in die zucht dürften.

natürlich muss man auch immer unterscheiden welcher art dieses verhalten ist, also nur knurren oder wie du schon geschrieben hast beißen. ein beißen ist ein no go. ein knurrer würde ich unter umständen sogar bei dem stress verstehen und je nach verhalten und situation auch akzeptieren weil mir ist ein hund der einfach durch knurrer grenzen setzt immer recht.

aber okay ich habe solche kleinen knurrmonster und sehe es evtl. auch etwas gelassener. ;)
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Jenni » Mo 30. Mär 2009 23:17

Hallo Ihr Lieben,

also ich kenne mich mit Vorschriften für Ausstellungen nur sehr begrenzt aus und möchte mich diesbezüglich zurück halten.

Ich kann nur von der anderen Seite berichten. Nämlich von der, die dann mit den Leuten zu tun hat, die Hunde aus eben solchen Verpaarungen im Unterricht hat.

Ich mache das jetzt insgesamt seit 12 Jahren, habe in Vereinen angefangen, war angestellte Hundetrainerin und bin nun selbständig. Ich finde die Entwicklung der letzten Jahre sehr erschreckend. Wenn man früher vielleicht einmal im Jahr einen Hund hatte, der sich verhalten hat, als hätt ihn die Tarantel gestochen und der dann meistens aus dem Ausland kam, von einem Bauernhof oder aus sonst irgendwelchen widrigen Verhältnissen, hat sich das in den letzten drei Jahren schon sehr verändert.

Die Beißunfälle werden heftiger, sie werden häufiger und sie passieren viel öfter durch sogenannte Modehunde. Wenn es noch vor fünf Jahren undenkbar war, dass ein Goldi oder ein Labbi überhaupt seine Zähne zu was anderem benutzt, als zum Futtern, dann stehen sie in meiner persönlichen Beißstatistik mittlerweile auf Platz 1. Und auch in der Hefigkeit, sind diese Hunde sehr, sehr oft bemerkenswert im negativen Sinn!

Und ich kann wirklich, wenn überhaupt, dann nur die Hälfte dieser Zustände nur oder hauptsächlich den Besitzern zusprechen. Es gibt mittlerweile Züchternamen, Kennels etc. bei denen wir, wenn wir hören, dass ein Hund daher kommt, schon ein wenig vorsichtiger sind und leider bewahrheitet es sich immer wieder... Seltsam, wie einige Züchter das Wort "Verantwortung" so auslegen können... Schade um einige tolle Rassen!
Jenni
 
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon SigridM » Di 31. Mär 2009 06:03

Ich habe auch schon gesehen,wie aggressive Hunde oder ängstliche Hunde bei Zuchtschauen vorzügliche Ergebnisse erreicht haben,was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

LG
Sigrid und Co
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Akira » Di 31. Mär 2009 09:24

Hallo Sigrid
kann Dir da leider nicht wieder sprechen. Ich weiß aus eigener Erfahrung . Das Hunde auf verschiedenen Ausstellungen immer verschiedene Bewertungen bekommen. Das heißt auch die Toleranzgrenze, also was das Benehmen betrifft ist bei jedem Richter anders.
Kenne nur die Richter die da sehr rigoros sind. Wer sich schlecht benimmt , wird disqualifiziert.
Und das aggressivität sich weiter vererbt, hab ich schon von einigen gehört. Und das sagen Züchter die mehr als 20 Jahre züchten. Mit anderen Worten diese Züchter kennen sich nicht nur gut aus , sondern beobachten auch die Folgegenerationen. Und da wird dann offt der nächste Stein gelegt. Bei langjährigen Züchtern ist das nämlich auch ein Thema.
Als Beispiel:
Bei uns in der Nachbarschafft gibt es Irische Wolfshunde. Kannte diese Rasse vorher gar nicht. Und nur durch nachfragen hab ich dann erfahren was das ist. Und ich kann euch sagen , es gibt nicht viele Hunde vor denen ich wirklich Angst habe, aber vor diesen schon. Der 1. Hund ist nicht zur Zucht zugelassen worden ( keine Ahnung warum) und war auf einmal weg. Und den sie jetzt haben , der benimmt sich furchtbar. Macht andere Hunde an. Zieht bei jeder Gelegenheit wie verrückt an der Leine. Das ist der Moment wenn ich diese Familie sehe.wo ich mich ganz schnell vom Acker mache. Da diese Hunde kaum bewegt werden und Gott sei Dank nicht frei laufen , Deshalb treffe ich sie auch kaum . Da sie wohl eher nicht so sehr gepflegt werden ,paßt das dann alles wieder zusammen .Das werden wohl auch Züchter werden wo unser eins ein schlechtes Bauchgefühl hat.

LG Akira und Heidi
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Re: aggresive Hunde auf Ausstellung in Berlin

Beitragvon Claudia + KY » Di 31. Mär 2009 10:29

Hallo!

Also generell ist es so das ein Richter den Hund sehr wohl disqualifizieren kann. Bei knurren wird noch abgewartet aber sobald ein Hund beisst (vor allem so wie es beschrieben wurde) ist er draussen.
Kann sein das die Richterin ihn dennoch bewertet hat (wenn auch negativ) um einem Streit aus dem Weg zu gehen.

Bei meiner letzten Doppelausstellung auf der ich mit KY war lief es leider am Samstag nicht so gut da KY dauernd von einem anderen Rüden angestenkert wurde. Er hat es sich eine Zeit lang gefallen lassen aber dann war´s irgendwann aus und somit hat er zurück geknurrt und auch mal böse gebellt. Was der andere Hund nicht gemacht hat, der hat nur geknurrt. :roll:
Somit war KY in den Augen des Richters der "Böse" und in seiner Bewertung stand drinn das er fett wäre und ein schlechtes Deckhaar hat (Bewertung "sehr gut" somit wertlos). :shock: :?
Man muss auch dazu sagen der Richter hat KY nicht mal angefasst und da er sehr viel Unterwolle hat trägt das halt mal auf. :D
Am Sonntag war dann eine Richterin da, KY lies sich gut ablenken obwohl auch wieder sehr viele Stenkerer (sowohl Hund wie auch Herrchen/Frauchen :lol: ) mit dabei waren. Und siehe da - anscheinend hat KY über Nacht 5 kg abgespeckt und das Deckhaar mit Extentions verbessert - wir bekamen ein Vorzüglich 4. Platz.

Was ich damit sagen möchte es oblieg sehr wohl den Richtern, in welcher Form auch immer, den Hund aus dem Rennen zu nehmen.

@Jenni
Ich glaube das das Hauptproblem dieser armen "Modehunde" darinn liegt das jeder diesen Hund haben möchte sich aber überhaupt nicht um dessen Bedürfnisse schert!! :evil:
Das bringt mich jedes mal auf die Palme!!
Nun ist leider die Rasse "Border Collie" drann. Sowohl Reinrassig als auch als Mix. Dank massivem Einsatz in Film und Werbung. Auch hier sind Beißvorfälle vorprogrammiert. Alleine in Wien seh ich viele dieser armen Kreaturen. Null ausgelastet und total kirre! :cry:

Nachdenkliche Grüße aus Österreich
Claudia
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