Hund "begattet falsch"

Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon Herr Mannelig » Fr 3. Apr 2009 16:00

Hallo eti,

auch ich möchte mich hier einigen Vor"rednern" anschließen, sogar noch etwas weiter gehen und darum bitten, beide Hunde kastrieren zu lassen.
Nebenher arbeite ich bei uns im Tierheim und verstehe mich schon seit Jahrzehnten als Tierschützer. Wenn man gerade in Tierheimen und im Tierschutz die ganzen Geschichten mitbekommt was den Tieren alles widerfahren ist, treibt es einem das Wasser in die Augen... aus Mitleid, zum Teil aber auch aus Wut.
Tierheime sind nicht nur mit "Kampfhunden" rammelvoll wie viele denken, oder mit "zu großen" Hunden, sondern auch mit Mischlingen. Dazu kommen seit Jahren noch die ganzen "Ausländer" (wir haben selbst solch ein Exemplar), zudem ist ein regelrechter Trend nach kleinen Schoßhündchen festzustellen, sodaß viele Hunde kaum noch bis gar nicht mehr zu vermitteln sind. Selbst manche Züchter haben der "falschen" Rasse wegen schon Probleme.
Glashart gesagt, es gibt wahrlich genug Hunde die ersteinmal ein gutes Zuhause suchen, es müssen echt nicht noch mehr werden.
Wenn ihr euch überlegt, eines Tages noch einen Welpen bei euch aufzunehmen, fragt auch hier besser bei Tierheimen oder schaut in die Zeitungen, es müssen wirklich keine eigenen Welpen sein.

Was das Problem des "falsch Begattens" angeht würde ich die Hunde auch deswegen kastrieren lassen. Danach verhalten sie sich schon mal anders und man kann weiter sehen was man macht, sollten diese "Spielchen" nicht aufhören.

Ich hoffe, meine Zeilen kommen jetzt nicht als Gemecker an, sie sind tatsächlich als Bitte gemeint das Ganze grundsätzlich nocheinmal zu überdenken.

Lieben Gruß,
Frank
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Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon Tilljacker » Fr 3. Apr 2009 17:15

Ricky+Snoopy hat geschrieben:Ich persönlich hasse solche Hundevereine in gewisser Weise - Hunde sind Lebewesen wie alle anderen auch: Menschen brauchen auch keine "Zuchtzulassung" oder so was, und solche Ausnahmewege derart zu beschränken (und zwar auch im Europäischen Umland) halte ich für völlig überreagiert! Aber sie geben dem Hundewesen eine Grundstruktur und können damit in vielen Fällen Missbrauch vorbeugen, also ganz wegdenken möchte ich sie auch nicht.



Nun sicher entscheiden auch die Hundezuchtvereine nicht immer korrekt, aber vielen Leuten können so doch die Augen geöffnet werden, was den eigenen Hund betrifft.
Ich denke im Großen und Ganzen gelingt es den meisten Vereinen schon Gesundheit und nciht Schönheit an erster Stelle zu setzen.

Beim Jack Russell Terrier ist z. B. Patellaluxatin ein großes Problem.
Von manchen Leuten allerdings wird das Laufen auf 3 Beinen als "Macke" abgetan- ohne dieses Phänomen genauer untersuchen zu lassen... :(
Wenn solch ein Hund in die Zucht geht, dann sind Probleme bei den Nachkommen vorprogrammiert.
Als Züchter habe ich eine Verantwortung- sowohl den Welpen als auch den Käufern gegenüber.
Natürlich kann man auch trotz vieler Untersuchungen nicht ALLE eventuell auftretenden Probleme ausschließen.
Aber man kann sicher einiges an Unglück verhindern.

Hm, ob eine Kastration immer gleich eine gute Lösung ist?
Ich würde die beiden entweder in dieser Zeit räumlich trennen, wenn niemand dabei sein kann oder dem Rüden ganz klar und deutlich zu verstehen geben, dass sein Verhalten nicht geduldet wird.
Erziehung und nicht OP sollten hier meiner Meinung nach zum Ziel führen!

LG Anja
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Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon Herr Mannelig » Fr 3. Apr 2009 18:25

Hi Anja,

Hm, ob eine Kastration immer gleich eine gute Lösung ist?
Erziehung und nicht OP sollten hier meiner Meinung nach zum Ziel führen!


Da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt :(
Erziehung soll selbstverständlich zum Ziel führen, Kastration ist nur ein Mittel um noch mehr Hunde in die Welt zu setzen, die anschließend entweder gesundheitliche Probleme haben oder die niemand nehmen möchte.
Trotz aller Erziehung ist es ja dennoch nicht zu 100% auszuschließen, daß nicht doch einmal eine Hündin gedeckt wird. Nur all zu oft landen diese "Unfälle" dann in den Tierheimen, bei Katzen ist das am Schlimmsten. Wenn man nicht also geprüfter und angemeldeter Züchter einer Rasse ist, sollte man seine Tiere kastrieren lassen.

LG, Frank
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Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon Mellie » Sa 4. Apr 2009 09:10

Hallölle!

Unsere Leah stammt aus einem Zufallswurf, ist eine Wolfsspitzmix-Schäfermix-Hündin.
Wir haben sie geschenkt bekommen, weil sie niemand wollte.

Leah ist ne ganz Hübsche, und sogar unsere Tierärztin sagt: "Mensch, die müsste man mit nem Eurasier zusammenkommen lassen oder einem Wolfsspitz."

Unsere Tierärztin meint damit, dass es toll wäre, wenn hier hübsche Welpen auf die Welt kommen würden, aber wir alle wissen, das ist nur Wunsch-/Traumdenken, weil wir alle (Tierärztin und wir) nicht noch mehr Mixe in die Welt setzen wollen.

Bitte überdenkt Euer Handeln sehr genau.

Müssen noch mehr Hundemixe irgendwo untergebracht werden/nicht gewollt werden/in Tierheime gebracht werden?

Wenn ihr doch das Paarungsverhalten genau beobachten könnt, vermeidet es doch bitte, dass Eure Hündin trächtig wird.

LG
Mellie und Leah, die vielleicht mal gerne wollte und auch könnte, wenn sie dürfte.
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Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon Akira » Sa 4. Apr 2009 10:53

Hallo eti,
meine Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt. Sehe das ganz genauso.
Hast Du Dir schon mal überlegt was Deiner Hündin alles passieren kann? Lies doch mal hier unter Fox-Lions. Das ist nur eine von vielen Komplikationen, die Du einkalkulieren mußt. Und das wünsche ich echt keinem. Gudrun züchtet schon seid Ewigkeiten , und da haben die Welpen richtig viel Glück, das sie dort geboren sind. Ich weiß nicht ob man davor die Augen verschließen sollte.
Um züchten zu können, reicht der Wunsch alleine nicht aus. Nur weil Welpen so süß sind . So etwas bedeutet viel Planung und Vorbereitung.
Also bedenke dies bei Deinem Vorhaben bitte .

LG Akira und Heidi

PS. Unsere Tierheime sind leider auch schon reichlich voll. :roll:
Akira
 
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Re: Hund "begattet falsch"

Beitragvon PeggySue » Sa 4. Apr 2009 15:22

Hallo eti,

nur ganz kurz, weil du schreibst ihr hättet schon einige "Abnehmer" für die Welpen:
Vor ziemlich genau 11 Jahren haben wir unsere Bernersenn-Mix Hündin decken lassen, zum einen weil es immer hieß, einmal Welpen, dann gibts keine Probleme mit Gebärmutterkrebs etc. (is natürlich quatsch, das weiß ich heute auch) zum anderen weil so einige Bekannte, Freunde, Nachbarn usw. gesagt hatten sie wollen UNBEDINGT ein Welpen von ihr!
OK, die Welpen waren da und ALLE wirklich ALLE Interessenten wollten plötzlich doch keinen Hund mehr!!! Wir waren entsetzt, noch dazu weil es ein sehr großer Wurf war (11 Welpen, davon 3 Totgeburten) Einen hatten wir behalten und für die anderen galt es jetzt ein GUTES zuhause zu finden.. was verdammt nochmal bei großen Hunden sauschwer ist!! Dazu kam noch daß die Hündin einen Kaiserschnitt brauchte, da es Komplikationen gab bei der Geburt... das alles hat letztendlich eine Unsumme Geld gekostet (wenn man dann die ganzen Impfungen, und Welpenfutterkosten dazurechnet), von der man natürlich nix mehr wiedersieht, weil die Welpenpreise für Mischlinge sowieso nur Schutzgelder sind.

Also überlegt euch das alles bitte bitte superduper gut!

Liebe Grüße,
Maria
PeggySue
 
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