Er "hört" nicht mehr

Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Lea » Do 15. Okt 2009 11:00

hallo
das was mir aufgefallen ist, bei deiner beschreibung- du rufst ihn immer aus für ihn sehr interessanten situationen raus- und er bekommt 1 lleckerli dafür- darf er dann weiter laufen oder "muss" er in deiner nähe bleiben?
uns ist es damals in der welpenschule so erklärt worden, dass man anfangs, wenn man das heranrufen mit mehr ablenkung als bisher (eben aus dem spiel, wenn etwas interessantes gefunden wurde, usw) geübt wird, den hund danach gleich wieder laufen lassen sollte- damit er eben nicht verknüpft- kommen ist nicht gut für mich, denn dann darf ich nicht mehr weiterlaufen, spielen, usw.
vielleicht hat er sich das kommen "abgewöhnt" weil danach einfach nichts mehr interessantes passiert ist

das kann man aber wirklich super mit schleppleine trainieren- ich würde aber gar keinen absichtlichen ruck an der leine geben, sondern rufen, kommt er nicht, leine einholen, super leckerli, oder spiel und dann wieder das kommando lauf-
so kann er nicht davonlaufen und du hast die möglichkeit ihm zu zeigen- das der spaß mit herankommen nicht aufhört, sondern nur eine belohnung zwischendurch bedeutet
gudrun und jenni haben mir das damals so gesagt , lea wollte nie aus dem wasser kommen- hat nach einigem training aber super funktioniert
lg
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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Klein Günthi » Do 15. Okt 2009 12:02

Hallo,

@lea: nein, nein, ich lass ihn nach dem Ranrufen, Kommen, Belohnen wieder loslaufen. Daran kanns also eigentlich nicht liegen...
Vorhin haben wir nochmal geübt, da funktionierte es plötzlich wieder gut.... naja, so ein Hund is eben auch nur ne Zicke :-D
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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Lea » Do 15. Okt 2009 12:09

:mrgreen:
dabei hast du doch einen netten rüden- und männliche zicken sind ja nichts gegen weibliche (ich weiß das- mein freund ist auch eine zicke- aber gegen mich hat er keine chance)
und der kleine kommt jetzt in ein alter, da kann sich von einem tag auf den anderen alles ändern- und am nächsten tag sowieso
viel spaß :twisted:
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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Kiara » Do 15. Okt 2009 12:36

Günther kommt jetzt in das Alter, in dem er sich löst und die Welt auf eigene Faust erkundet. Ich glaube aber, mit ein paar kleinen Regeln wirst du gut zurecht kommen.

1. Gib ein Kommando nur, wenn du sicher bist, dass du es durchsetzen kannst. Negativ-Beispiel: Klein Günthi läuft ohne Leine und entdeckt etwas soooo Tolles. Er ist dir zu weit weg, du rufst "Komm". Er findet das Tolle immer noch viel interessanter. Und er lernt: "Komm" lässt sich gut ignorieren. Positiv-Beispiel: Selbe Situation, du hast ihn aber an der Schleppleine. Kaum merkst du, dass du für ihn Luft bist, bereitest du dich vor dem "Komm"-Kommando vor. Leckerlis in die Hand, Schleppleine ihn die andere. Du sagst deutlich "Komm" und machst dich interessant, indem du wegläufst, dich kleinmachst, Geräusche von dir gibst. Wenn ihn das nicht animiert, rufst du nochmal "Komm" und ziehst ihn mittels Schleppleine in die Richtung. Du sollst ihn natürlich nicht über die Wiese schleifen, denn meist reicht schon ein kleines Zupfen am Anfang und der Hund weiß, wie der Hase läuft. Und immer: Bis in den Himmel loben, vollstopfen, spielen...

2. Meine Meinung: Ich gebe ein Kommando höchstens zweimal. Und auch nur, wenn es Sinn macht. Wenn meine Hündin völlig unkonzentriert ist, dann macht es keinen Sinn, sie vollzutexten. Da lenke ich ihre Aufmerksamkeit erst einmal auf mich. Wenn ich davon ausgehe, dass sie in der Lage ist, das Kommando auszuführen, gebe ich es - entweder per Akustik- oder Sichtzeichen oder parallel. Wenn sie darauf nicht reagiert, gibt es das Kommando noch einmal. Davor stelle ich aber sicher, dass ich sie wirklich dazu bringen kann, es auszuführen. Es kann ja schließlich auch sein, dass ich es tatsächlich zu ungenau gegeben habe.

3. Gerade auf weiten und unheimlich interessanten Wiesen würde ich Günther in der nächsten Zeit nur noch an der Schleppleine führen. Es darf keine Selbstbestätigung für ihn geben, wenn er ein "Komm" ignoriert. Und andersrum muss es sich für ihn auch immer gewaltig lohnen, wenn er dann zu dir kommt. Genauso solltest du ihn auch bestätigen, wenn er von allein zu dir kommt oder dich ansieht, sich also an dir orientiert.
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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Gudrun » Do 15. Okt 2009 12:49

Hallo Adrienne,

guter Moment, um auf "Hiier!" umzusteigen - neuer Befehl, neues Glück *grinz*. Das "i" wird besonders auf Distanz ganz hervorragend gehört, fast wie die Pfeife, besser als "Komm!". Systematisches Training ist angesagt mit ganz toller Belohnung, aber auch spontaner Einwirkung, wenn Hund anders will. Aber bitte mit Schleppleine zur Sicherheit! Kolja hat mir mit 4 Monaten einen Fahrradfahrer erlegt, weil ich der Meinung war, er würde aus dem Rudel von ca. 15 Collies aus der Verwandtschaft, mit denen ich zu dem Zeitpunk gerade unterwegs war, bestimmt nicht weg kommen. Zuviel des Vertrauens.

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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Klein Günthi » Do 15. Okt 2009 13:26

Hallo,

@Gudrun: Achherrje, was heißt denn "erlegt"?? (gefressen...ohne Flexileine wär das nicht passiert :mrgreen: )

Momentan verstehen wir beide uns komischerweise gerade sehr gut - er kommt wenn ich rufe, bleibt wenn ich sage er soll bleiben. Hm. Vielleicht hat er meine Sorgen mitgelesen?

Danke für all die Tipps, falls sich das Problem nicht wieder gibt, probier ich alles aus!!!
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Re: Er "hört" nicht mehr

Beitragvon Gudrun » Do 15. Okt 2009 14:09

Ähm, ja, peinliche Situation...

also, der Fahrradfahrer fuhr auf der einspurigen Straße, wo eigentlich selten jemand fährt. 10 m drunter, unterhalb einer richtig steilen Böschung spielten die Collies im mehrere Meter breiten Bach. Der Wanderweg mit uns Menschen war auf der anderen Seite des Bachs. Kolja muss die Reifengeräusche des Rades zum Anlass genommen haben, die Böschung hochzuspurten. Er konnte ihn nicht gesehen haben. Mein "Hiiiier!" ignorierte er. Er sauste die Straße entlang, dem Fahhradfahrer hinterher. Ein Wolfshagener, wie mein Mann, erfuhren wir später. Angst vor Hunden. Radelte schneller, wollte ausweichen, geriet auf Lehm und stürzte. Nein, er wurde nicht gefressen und ihm ist gottlob auch nichts passiert. Als ich ihm erzählte, dass sein Verfolger ein Welpe sei, der z. Z. nicht mal Zähne in der Gusche hatte, musste er sogar lachen. Nochmal Glück gehabt.

Shit happens! Bleibt wachsam!

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