Mit meinem Hund ist es auch nicht anders - er verträgt sich nur in den SELTENSTEN Fällen mit großen, oder gleichgroßen Hunden, weil er damals, wo er in Pflege war, NUR von den anderen gebissen und immer runtergemacht wurde. Sobald ein anderer großer pöbelt, geht meiner auch ab wie die Luzie.
Kleinere Hunde haben bei ihm so gut wie immer Narrenfreiheit, auch wenn die kläffen oder so, da macht er nicht mal annähernd so ein Theater.
Auch hat er nie wirklich gelernt, vernünftig und vorsichtig, mit anderen Hunden zu spielen.
Der ist immer direkt bekloppt und wild, sodass ich stoppen muss und mit dem Kommando "Laaangsam" Ruhe einkehren lassen muss. Denn entweder, können die anderen Hunde das Raudi-Gehabe nicht ab, oder pushen so hoch, dass dann zum Ende hin doch noch Aggressionen hochsteigen.
Es hat mich harte Arbeit gekostet, einen Hund an der Leine zu führen, der NICHT SOFORT abgeht, sobald er einen anderen Hund SIEHT. Mittlerweile ist es ganz okay, er pöbelt meistens nur noch zurück. Und in 85% der Fälle schaffe ich es auch, das zu unterbrechen, in dem ich ihn auf mich lenke und mit Leckerlie absitzen lasse, bis der andere pöbelnde Hund vorbei ist.
Es ist noch gar nicht so lange her, da bin ich mit meinem Freund und meiner besten Freundin mit dem Hund unterwegs gewesen. Es war schon später Abend und demnach auch schon ziemlich düster.
Als wir plötzlich wie verrückt eine Frau ihren Hund rufen hörten... Da lag er dann, ein gleichgroßer, heller Labrador. Becks fixierte ihn gleich an, die Situation drohte schon im Vorfeld zu eskalieren.
Mein Freund hielt meinen Hund an der Leine, der andere kam auf uns zu geschlichen und mein Freund versuchte unseren Hund wegzuziehen und hielt ihm Halsband.
Dann ging der andere auf unseren Hund los, in sekundenschnelle hat sich unser Hund aus dem Halsband gerauft und die beiden fielen übereinander her.
Ich war regelrecht panisch, aber ich gab keinen hysterischen Mucks von mir, im gegensatz zu der Besitzerin. Ich wusste, dass das die Hunde nur noch mehr hochpushte.
Also kam auch noch der Mann hinzu und mit vereinten Kräften konnten mein Freund und der andere Mann die Hunde trennen.
Was soll ich sagen?! Wenn die beiden sich auch nur von weitem begegnen, wird ausgerastet.
Obwohl ich es sogar selbst dabei schon geschafft habe, meinen Hund abzulenken!
Man wird die anderen Hundebesitzer niemals ändern können, aber man kann sein eigenes Verhalten ändern. Sich gekonnt auf Situationen vorbereiten und immer im Hinterkopf behalten - was wäre wenn.
Klar, es kann immer anders kommen.
Aber deswegen sollte man nicht genau so Igorant werden, wie manch anderer.
Und zu dem Stöckchen werfen. Es gibt bei uns wirklich nur einen Hund, mit dem das klappt.
Das ist der Hund meiner besten Freundin und der ist der beste Freund von meinem Hund.
Ich nehme zwar grundsätzlich ZWEI Bälle mit, wenn wir spazieren gehen, und werfe auch beide, aber meist wird nur mit einem gespielt. Und zwar friedlich. Becks ist fast immer schneller, als der Hund meiner besten Freundin, aber manchmal lässt Becks ihm auch den Vortritt.
Also wirklich, er wartet dann extra ein bisschen, lässt den anderen Hund vorlaufen und läuft erst dann los, wenn der andere Hund fast am Ball ist und dann laufen die beiden um die Wette.

Jeder wird irgendwann schlechte Erfahrungen machen, ich denke, das gehört einfach dazu.
Aber es gibt so viele Möglichkeiten, um schlechte Situationen positiv zu bestärken.

Lg,
Claudia