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von diamantdeluxe » Di 23. Feb 2010 12:02
Hallo ihr lieben, ich habe vorgestern einen Hund in Pflege genommen, sie ist bereits 7 monate und ziemlich verängstigt. Obwohl sie langsam "auftaut". Ich schildere einfach mal ihr Verhalten, sie liegt hauptsächlich den ganzen Tag auf dem Sofa, gestern war sie auch noch sehr geschafft von der langen Reise aber sie bewegt sich nicht mehr als nötig, es sei denn man lässt sie mal alleine, da frisst sie dann auch (sprich läuft zum Napf) ... Da sie vorher im Tierheim lebte wurde ihr nicht beigebracht, an der Leine zu laufen. Wie kann ich sie am besten dazu bringen, nicht den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen und auch das sie an der leine einige strecken läuft? Ich war schon öfter mit ihr draussen, doch legte sie sich in die ecke und und bewegte sich wieder nicht. Vielleicht sollt ich ihr Zeit geben? Halt ich auch für sinnvoll, sie einfach "in Ruhe " zu lassen, so kann sie alles erstmal beobachten und für sich kennenlernen. Oder? Wäre lieb wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt. Danke und LG
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von Kiara » Di 23. Feb 2010 12:20
Ich würde sie erst einmal in Ruhe lassen. Immerhin hat sie bei dir schon ein Fleckchen gefunden, an dem sie sich sicher fühlt. Ab und zu kannst du sie ja zum Spielen oder Leckerli fressen animieren. Geh dabei aber immer eher von ihr weg als auf sie zu. Wenn sie nicht will, dann ist das halt erst einmal so. Hast du es draußen mal mit einer längeren Leine und einem Super-Duper-Leckerli versucht (z.B. Innereien...)? Wichtig ist, dass du den Grat findest, zwischen dem auf sie eingehen und dem klar zeigen, was du möchtest, wenn es mal wichtig ist. Versuch, sehr selbstbewusst aufzutreten und zeig ihr dadurch, dass es bei dir sicher ist. Habt ihr einen Garten? Größere Spaziergänge würde ich im Moment gar nicht versuchen, sondern eher kleine Runde drehen, damit sie die Umgebung kennenlernt und sich dort auf dich konzentrieren kann.
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von zottelliese » Di 23. Feb 2010 12:57
Ihr müßt ja jetzt erst einmal Vertrauen aufbauen. Ich persönlich bin mit meinen mittlerweile schon drei Tierheimhunden ganz gut damit gefahren sie ausschließlich aus der Hand zu füttern die erste Zeit. Auch wenn sie ersteinmal nicht kommen...ich habe mich ruhig in Ihre "ertragbare" Nähe gesetzt mit leckerem Futter in der Hand...so, dass sie es riechen...ich habe mich nicht auf sie zubewegt, sondern einfach nur gesessen...manchmal mit einem Buch weil es doch lange dauern kann... Wenn sie sonst wirklich außer Wasser nichts an Futter angeboten bekommen, dann werden sie irgendwann kommen und es dir abnehmen...das ist der Moment, an dem Du Dich riesig freust, aber Du mußt genauso ruhig bleiben wie vorher. Fütter sie die nächsten Wochen danach immer aus der Hand...die Geschichte des Hundes kenne ich nicht, aber wir wissen nicht, was eben dieser Hund mit dem Menschen verknüpft hat... Ich will nicht hoffen, dass jetzt einige entsetzt aufschreien, dass der HUnd dann wohlmöglich einige Tage hungert...ja, das tut er dann...aber verhungern wird er dabei nicht...bestimmt nicht!
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von bellina » Di 23. Feb 2010 19:09
huhu zottelliese, wieso sollten wir aufschreien? ich find es absolut richtig u. gut, was du da geschrieben hast.
ich würd nur evtl. dem hund das futter nicht frontal! anbieten, sondern mich seitlich setzen und ihm die hände seitlich! anbieten und ihn dabei zuerst einmal nicht direkt in die augen schauen.
auch beim freuen wär ich am anfang noch ganz ruhig, ich würd mich eher innerlich freuen
und ich würd dem hund alle zeit der welt geben, sich erst mal im haus oder in der wohnung einigermassen sicher zu fühlen
und das mit der leine kommt schon noch irgendwann, das wäre jetzt erst mal mein geringstes problem....
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von Blauvoegelein » Mi 24. Feb 2010 16:21
Hallo, das kommt mir sehr bekannt vor, ich abe mir eine Yorksire Terrierhündin aus einer Auffangstation geholt. In der Wohnung hat sie sich in den engsten Winkeln verkrochen und war nicht zu bewegen, herauszukommen. Zum Gassi gehen musste ich sie mit Gewalt holen und da wäre sie ,wenn sie nicht angeleint gewesen wäre,unter jedes Auto, Strauch o.ähnliches geflüchtet. Fressen nur aus der Hand, nie wenn jemand dabei war und nur nachts. Jedem Kontakt mit mir ist sie ausgewichen. Ich hatte das Gefühl, sie lehnt mich ab. Nach ca.14 Tagen lief sie an der Leine immer neben mir, ignorierte andere Hunde und orientierte sich nur an mir.Nach 7 Wochen ging sie auch schon ohne Leine, blieb immer neben mir und die ganze Lage schien sich zu entspannen, dann hat sie sich vor irgend etwas so erschrocken, dass sie weggelaufen ist und jedes Geräusch sie weiter in Panik versetzt hat. Ich war am Boden zerstört. 3 Wochen haben wir und alle Hundebesitzer nach ihr gesucht. Sie hat sich überwiegend im Wohngebiet aufgehalten, ist aber vor jedem Menschen in panischer Angst davongelaufen. An einer eingerichteten Futterstelle konnten wir sie wieder einfangen und sie war glücklich wieder bei uns zu sein, aber wir waren auch von unserem Trauma erlöst. Es dauert manchmal sehr lange, bis man das Vertrauen gewinnen kann, man muss den Hund sehr genau beobachten um zu erahnen, was er für einschneidende Erlebnisse im Vorleben hatte und geduldig mit ihm arbeiten.
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Blauvoegelein
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