Hallo auch,
also ich habe zwar keine Dogge Zuhause, aber einen Border-Aussie-Mix, der auch gute 30kg auf die Waage bringt. Früher hat er auch JEDEN angesprungen, über den er sich gefreut hat.
Aber sowas geht einfach nicht, alleine schon, wenn man zum Beispiel mit dem Hund im Regen und Matsch unterwegs war, nach Hause kommt, sich gute Klamotten azieht und weg will und der nette Hund einen dann noch schön anspringt und wieder richtig dreckig macht.
Ich habe letztes Jahr meinen Blinddarm raus bekommen und ich hatte schon im Krankenhaus die Befürchtung, dass er mich anspringen wird und ich direkt wieder zurück ins Krankenhaus fahren kann und die Narbe wieder aufreisst oder sonstiges.
Nennt eurer Tochter sowas doch mal als Beispiel. Sie soll sich einfach mal vorstellen, dass sie zum Beispiel operiert werden muss und euch besucht. Wie ist es dann? Freut sie sich dann auch, wenn euer Riese sich dann sooo freut und sie im vollen Karacho anspringt? Das glaube ich nämlich nicht.
Bei mir war es damals ab diesem Zeitpunkt so, dass mir klar wurde, dass jetzt SOFORT was geändert werden muss, nicht erst nach und nach, wie wir es vorher gemacht haben. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und nach Hause kam, hab ich meinen Hund überhaupt nicht beachtet. Das fiel mir und ihm zwar wahnsinnig schwer, weil ich eben seine Bezugsperson bin und wir uns halt 8 lange Tage nicht gesehen haben, aber es ging einfach nicht. Es war einfach nicht drin, so ein Risiko einzugehen.
Sobald er ankam, habe ich mich schlagartig weggedreht, sodass er gar nicht erst die Möglichkeit hatte, an mir hochzuspringen. Ich habe ihn weder angesehen, noch angesprochen, noch habe ihn mit sonst irgendeiner Geste von mir beachtet. Beachtet wurde er erst dann wieder, wenn er runter gekommen ist und sich beruhigt hat. Dann habe ich ihn zu mir gerufen und ihn vor mir absitzen lassen.
Wenn er das gemacht hat, habe ich ihn belohnt, in dem ich ihn gelobt und gestreichelt habe.
Hat er gewünschtes Verhalten nicht erzeugt, hatte er Pech und wurde weder korrigiert, noch beachtet.
Das klingt vielleicht hart, aber nur so sind wir zum Ziel gekommen.
Bereits nach 3 Tagen hat er niemanden mehr angesprungen. Auch ist er nicht mehr aufgedreht, wenn jemand zu Besuch kam oder sonst was. Er hat gelernt, dass er nur beachtet wird, wenn er Ruhe ausstrahlt, sonst eben nicht.
Wie gesagt, sag deiner Tochter so was einfach mal. Oder erklär es ihr halt anhand des Beispiels einer alten Dame. Aber besser ist es, wenn sie sich vorstellt, selber in so einer Situation zu sein.
Und ganz ehrlich, mir wäre es auch egal, wenn sie beleidigt oder eingeschnappt wäre. Entweder, sie spielt "das Spiel" nach euren Regeln, oder sie spielt überhaupt nicht mit.
Wenn sie sich benimmt, wie ein Kleinkind, müsst ihr sie auch behandeln wie Eines. Das ist eine ganz klare Kiste.
Ich bin selber erst 17, aber mein Hund ist mein eigener Hund und er ist für mich irgendwie mit einem Kind vergleichbar. Und wenn ich später Kinder habe, dann möchte ich auch nicht, dass einfach jeder mit daran herumerzieht, wie er gerade lustig ist. Und schon gar nicht mit Verhaltensweisen, die ich nicht akzeptiere und hinter denen ich nicht stehe.
Ich wünsche euch viel Erfolg, aber wohl er bei dem Training mit eurer Tochter, als bei dem mit eurem Hund.

Tiere lernen generell schneller als Menschen, besonders Hunde. Weil sie die Hintergründe einfach nicht interessiert. Sie wollen einfach nur zu "ihren Vorteilen" handeln. Und das ist eben der Vorteil für uns Menschen.

Lg,
Claudi