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von Peach08 » Di 18. Mai 2010 17:06
Hallo zusammen. Im Moment geh ich immer ein bisschen mit Bauchweh auf die Hundewiese. Innerhalb von 4 Wochen ist es mir und meiner 1,5 jährigen Goldi Hündin jetzt schon 3 mal passiert das wir angriffslustige Hunde getroffen haben. Heute schon wieder...Mein Problem dabei ist das meine süße sich dann nicht unterwürft sondern sich wehrt. Es sieht dann immer so aus und hört sich auch so an als ob die Hunde sich beißen aber zum glück war es dann wohl doch nur luft geschnappe oder so. Kenne mich da leider nicht so gut aus. Ich habe aber jedesmal total Angst um meinen Hund und weiß nicht so genau was ich in so einer Situation machen soll. Heute war es so das ein Herrchen seinen Hund gerufen hat un ihm dann ein leckerli gegeben hat und weil meine gerade in der nähe war ist die auch hin und daraufhin hat der Hund diese angetäuschte Beißerei angefangen. Also Futterneid... Ich hatte bis jetzt immer das Gefühl das die anderen Hunde angefangen haben und meine sich nur wehren wollte weil sie zwar bellt und in der luft schnappt in richtung Hund dabei aber total unsicher dasteht und die Rute einkneift. Ist das ok das sie sich so wehrt oder ist das auch schon ein Anfang von aggressivem Verhalten? Ich wünschte ja sie würde sich unterwerfen aber das kann man ja schlecht beeinflussen  Ich hab halt total Angst das sie mal an den falschen Hund gerät der dann mal richtig zubeißt  Habe unsere Hundetrainerin schon zu dem Thema befragt aber sie meinte nur das es wie bei Menschen auch Hunde gibt die sich nicht mögen und das es im Hundeverhalten auch "normale" aggresivität gibt wie bei Menschen...Hab das aber nicht so ganz verstanden.... Sie meinte das normal sozialisierte Hunde das untersich regelen und man erst dazwischen gehen soll wenn das geschnappe richtung bauch geht, denn dann hätten Hunde wohl eine ernsthafte tötungsabsicht...Heute sind wir dann aber auch dazwischen gegangen denn ich hatte das Gefühl das die Hunde von alleine nicht aufhören... Das Herrchen meinte dann übrigens nur zu mir das sein Hund das immer macht wenns um Futter geht und beim Rottweiler davor der meinenn Hund so "angegriffen" hatte meinte das Frauchen das sie keine anderen Hündinnen mag...Da frag ich mich dann aber auch warum solche Leute ihre Hunde auf einer öffentlichen Hundeweiese frei laufen lassen...???
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von Babsi » Mi 19. Mai 2010 05:55
Hallo Peach08,
also ich sage nur allgein was dazu und meine Meinung und wie ich es immer mache. 1. Ich finde auch das ein Hund nicht alle mögen muss. Er aber trotzdem sozialverträglich ist bzw. sein kann.
2. Ich greife auch immer erst ein wenn ich merke, dass es in Ernst umschlägt.
3. Finde ich das die Leute die einen Hund haben der nicht alle mag, dann eben erstmal anleinen sollten udn fragen sollten welches Geschlecht und/oder ob man es versuchen möchte.
4. Wenn Leute wissen ihre Hunde sind Futterneidisch, dann kann ich eben kein Leckerli den geben wenn ein anderer in der nähe ist.
5. Man sollte wirklcih die Hundesprache lernen und genau hinschuen wer hier wen provoziert, es ist nicht immer leicht.
MFg Babsi
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von Roma0606 » Mi 19. Mai 2010 16:58
hallo peach, also erstmal ist es natürlich richtig, dass es normal ist, wenn hunde aggressivitäten zeigen. aggressiv sein gehört zum hündischen verhaltensrepertoire. nun scheint es aber menschlich zu sein, dass wir immer versuchen alles, was wir nicht mögen weg zu reden, zu ignorieren oder so zu tun, als wäre es ja gar nicht soooo schlimm. das ist wie alle leute, die gewalt gegen menschen gleich setzen mit gewalt gegen hunde und für die schon ein stuken oder ein rempeln gewaltätig ist und keine abstufung mehr vorgenommen wird 1. und zweitens es auch scheinbar völlig egal ist, dass hunde sehr wohl körperlich sind, wie du ja selbst auch schon feststellen musstest. aber ich habe hier ja schön öfter von usern gelesen, dass sie körperlichkeit gegen ihre hunde ablehnen und auch davon reden, dass sie zwang ablehnen. da muss ich immer ein wenig schmunzeln, weil das halsband auch zwang ist... hab zumindest noch keinen wolf gesehen, der freiwillig ein halsband und eine leine trägt.
aber mal zurück zum thema. du hast einen goldi... richtig? ich kenne dich ja nicht und kann nur meine eigene erfahrung schildern. retriever haben oft eine sehr geringe individualdistanz und unterschreiten diese bei fremden hunden nicht selten auch massiv. meine hunde z. b. haben z. t. eine ziemlich große individualdistanz. sie wollen nicht, dass diese einfach so, ohne sich mal "höflich vorzustellen" unterschritten wird und reagieren dann auch durchaus mit körperlichen disziplinierungen.
ich finde es immer schwer zu sagen, ich gehe immer dazwischen oder ich gehe nie dazwischen. ich mache das nach bauchgefühl. wenn, so wie hier ja in dem einen post geschrieben, einer meiner hunde angegriffen werden würde, ohne dass da vorher irgendwas gelaufen ist, dann gehe ich dazwischen und dann muss ein fremder hund auch damit rechnen, von mir ernsthaft eins drüber gebraten zu bekommen. da verhalte ich mich einfach rudelkonform. einer für alle, alle für einen! so wie meine hunde es auch für mich tun würden und schon getan haben!
wenn es so wäre, wie du beschrieben hast, ich rufe meine hunde ran, gebe denen ein leckerlie, deiner kommt - entschuldige - einigermaßen dreist einfach dazu und kriegt von meinen eines drauf, würde ich nichts machen, ich würde allerdings auch nichts machen, wenn es umgekehrt wäre, es sei denn, ich sehe, so wie du offensichtlich auch, dass es eben nicht mal nur ein bißchen rumgekloppe ist. ich finde sowas geht nicht. warum läßt du deinen hund zu jemanden laufen, der seinen grade ranruft und füttert? das muss doch nicht sein. da finde ich persönlich, dass du selbst auch ein bißchen aufpassen solltest und dich selbst vielleicht mal fragen musst, ob solche situtationen nicht vermeidbar wären, wenn du einfach selbst auch ein bißchen aufpaßt.
soviel zu der einen seite.
zu der anderen seite, pflichte ich babsi bei. alle leute glauben immer, dass ihre hunde es ja soooo toll finden, wenn sie ganz viele andere hunde treffen und mit denen spielen. dass die meisten erwachsenen hunde das gar nicht mehr toll finden und auch nicht wirklich spielen, schnallen ja die wenigstens! ich würde mit meinen hunden niemals auf so eine wiese gehen, denn meine hunde finden das ätzend. sie haben ein, zwei hundefreunde und mehr brauchen sie auch nicht. wer diesen firlefanz mal behauptet hat - hunde brauchen gaaaanz viel hundekontakt - hat echt NICHTS verstanden. warum die dame, deren hündin keine anderen hündinnen mag auf eine hundewiese geht, ohne diese hündin zu sicher, wenn das dann schon aus welchem grund auch immer sein muss, erschließt sich mir nicht. warum jemand einen hund, der futterneidisch ist auf einer öffentlichen hundewiese mit leckerlies versorgt erschließt sich mir ebenfalls nicht, sieht für mich sogar grob fahrlässig aus!
die frage an dich, warum gehst du da hin? gibts nicht einen nicht so überlaufenen ort, wo du vielleicht mit ein oder zwei leuten gassi gehen kannst, wo sich die hunde verstehen? warum setzt du deine hündin dieser gefahr aus? warum riskierst du, dass sie lernt, dass du gefahren nicht abschätzen und ihr womöglich - das weiß ich nicht - nicht adäquat helfen kannst?
ich frage mich immer wieder, ob hundebesitzer wirklich oft nicht wissen, was ihre hunde von ihnen wollen? das ist doch nicht viel? ein hund will schutz, ein hund will sehen, dass wir uns örtlich auskennen, ein hund will sinnvolle auslastung in einem vernünftigen maß und er will futter... und dann sicher auch sozialkontakt... ich finde das ist nicht viel und gut lösbar! was hunde nämlich meistens nicht wollen ist mehr oder weniger jeden kontakt zu 30 verschiedenen hunden, es wäre übrigens auch für die meisten menschen ziemlicher stress, sich jeden tag aufs neue mit 30 mehr oder weniger netten menschen auseinander setzen zu müssen, sie wollen nicht sinnlos bällen hinterher jagen, sie würden gerne was für ihr futter tun, sie möchten nicht ständig betuddelt, nicht ständig gemanagt werden...
geht nicht gegen dich peach... aber vielleicht denkst du mal drüber nach, ob das wirklich eine so gute beschäftigung ist, wie du glaubst?
lg roma
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von Tala » Mi 19. Mai 2010 22:04
Sehr schöner Beitrag Roma!!!
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von Isabel » Do 20. Mai 2010 06:41
Kann ich auch nur unterschreiben. -Toller Beitrag!!!
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von Yola » Fr 28. Mai 2010 20:41
Ich schließe mich an...ein sehr guter Beitrag  . Ich würde aus Erfahrung heraus empfehlen,nicht mal eben in eine Hundebeißerei einzugreifen, wenn ich nicht genau weiß, wie ich diese Situation unter Kontrolle kriege. Hier wird richtig zugebissen! Mir ist selbst folgendes Passiert. Mein Hund angeleint auf einem Spazierweg. Ein völlig fremder Hund kommt auf meinen Hund zu und fällt ohne Vorwarnung über meinen Hund her.Es entsteht eine heftige Beißerei, wobei ich,und das ist mein Fehler, versuchte meinen Hund aus der Gefahrenzone zu ziehen. Beim Zurückziehen, schnappt mein Hund zu und beisst mir in den Oberschenkel.Er hat nicht nach mir geschnappt, er wollte sich verteidigen gegen den Angriff. Vielleicht hätte ich die Leine loslassen sollen, damit mein Hund genausoviel Freiraum gehabt hätte.Sein Besitzer kam herangelaufen und schrie seinen Hund an und schmiss seine Hundeleine nach ihm und traf meinen direkt mit. Wie schlimm der Biss war, bemerkte ich erst im Auto auf der Rückfahrt. Bin dann direkt zu Arzt. Tetanus, Penicilin und jeden Tag zum Verbinden zum Arzt. Hundebisse werden nicht gern genäht, man lässt sie offen verheilen, so sagte man mir. Es bilden sich fast immer Entzündungen unter der Naht. Den Hundebesitzer und seinen Hund sahe ich nie wieder dort.
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von Kiara » Fr 28. Mai 2010 21:16
Genau das sind Gründe, warum ich nicht mehr auf sogenannte "Hundewiesen" gehe. Das fand ich in der Zeit der Sozialisierung in gewissem Maße noch wichtig, aber inzwischen kann man deutlich sehen, dass meiner Hündin die meisten fremden Hunde nicht interessieren. Sie hat so ihre paar Kumpels, mit denen sie gerne tollt und richtig spielt. Wen sie nicht mag, den hat sie gefällig zu ignorieren, so lange er sich benimmt.
Wie Roma schon sagte: Hör auf dein Bauchgefühl und wenn das dir sagt, dass du deinen Hund aus der Situation herausholen möchtest, dann tu es auch.
Ich persönlich lass Aggressivität bis zu einem gewissen Grad auch bei meiner Hündin zu. Wenn zum Beispiel ein Hund die ersten Zeichen nicht versteht, dass er zu weit geht, dann darf Kiara auch gerne mal deutlicher werden. Wenn ich merke, dass es nichts wird mit den beiden Hunden bzw. der andere immer wieder nachhakt und sie asozial benimmt, dann gehen wir.
Andererseits unterbinde ich jede Form von Aggression die in Richtung Eifersucht/Futterneid in meiner Nähe geht. Das will ich nicht. Punkt.
Triff dich lieber gezielt mit anderen Hundebesitzern, mit deren Hunden sich deine Hündin gut versteht. Und wenn das nur eine Mal in der Woche ist - deiner Hündin und dir bringt es mehr als sich ständig durch solche Situationen schlagen zu müssen. Sicherheit und Vertrauen in dich lernt sich durch solche ständige Konfrontationen nicht.
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von Jacky0507 » Mi 23. Jun 2010 15:59
Hallo, Super Beitrag. Eben hatte ich darüber nachgedacht genau diese Thema mal zur Diskussion zu stellen, weil ich und eine Freundin von mir da momentan sehr unterschiedlicher Meinung sind! Sie lässt ihren Hund z. B. ohne Leine auf jeden anderne Hund zu laufen, weil sie meinte, er macht nichts und auch wenn sie sich mal keilen wäre es ja nicht so schlimm und ausserdem zeigt ihr Hund an der Leine aggressives Verhalten. Ich habe mit meinem Hund schon andere Erfahrungen gemacht und aus einem "der macht nix" ist eine heftige Prügelei geworden. wenn dann noch dazu kommt, dass der Größenunterschied zwischen den keilenden Hunden relativ groß ist, kann sowas auch mal ohne allzuböse Absicht ins Auge gehen. Deshalb hatten wir letztens diskutiert, weil ich meinen Hund NIEMALS einfach ohne Leine zu einem fremden Hund laufen lasse und schon dreimal nicht wenn dieser angeleint ist. Ich finde auch: mein Hund muss sich nicht mit jedem verstehen. Man kann das andere H errchen oder Frauchen auch einfach ansprechen und es nichts schlimm daran, wenn die beiden nicht miteinander spielen wollen. Ggfs. habe ich somit dann meinem Hund einen stressigen Machtkampf mit irgendeinem anderen Hund, den wir mal eben zufällig auf einem Spaziergang getroffen haben... Ich bin sehr froh, dass ihr auch dieser Meinung wart!! Romas Beitrag hat einfach alles auf den Punkt gebracht  Grüße Jessi
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Jacky0507
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