Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon Hope07 » Do 15. Jul 2010 12:54

Hallo alle zusammen

Ich bin seit kurzem Besitzerin einer kleinen spanischen Mischlingsdame aus einem Tierheim von Mallorca. Größe knappe 40cm, Alter 1 3/4.

Sie hat sich bisher gut eingelebt, frißt gut, Verwertung auch i.O. :D .
Die Leinenführigkeit hat sich schon deutlich verbessert. Ich muss dazu sagen, sie hat leider mehr jagdtrieb als ich gedacht und haben wollte. Schnufft ständig auf der Erde entlang. Meine Ablenkmanöver mit Leckerli klappen schon besser, ihre Aufmerksamkeit bleibt jedoch nicht lange bei mir, wenn überhaupt.

Ich hätte nun gerne Eure Unterstützung in Erziehungssachen. Vorweg: Ja, ich gehe auch demnächst zur Hundeschule. Ich wollte sie sich nur ersteinmal einleben lassen. Ich denke Agility würde ihr großen Spaß machen. An dem Gehorsam arbeiten wir schon. Unabgelenkt klappt es schon recht gut, wobei alles immer an einer Schleppleine.

Problem A)
Sie läuft beim Gassi gehen, bei Sicht von anderen Hunden, geduckt und mit Bürste (Nacken und Rücken) auf den jeweiligen Hund zu und läßt sich hierbei auch nur schlecht ablenken. Beim Anschnüffeln ist meist alles Ok. Bürste bleibt manchmal im Nacken stehen, wenn es zuviel wird, vor allem bei größeren Hunden, knurrt sie auch schon mal leise, um sich Raum zu verschaffen. Dieses geduckte Anschleichen wirkt vor allem auf die Besitzer der anderen Hunde sehr bedrohlich. Ich will auch nicht, das sich das ganze aufbauscht. Was kann ich tun ?

Problem B)
Beim Spielen mit uns, "beisst" sie gerne in die Hände. Nicht doll, es tut auch nicht weh. Sie ist sehr vorsichtig. Es nervt nur einfach.
Sie soll eigentlich auf "Schluss" reagieren und aufhören. Tut sie natürlich nicht. Wir ignorieren ihre Spielerei, legen die Hände flach an unseren Körper und halten still und sagen SCHLUSS. Sie lässt dann nach einigen unbefriedigenden Versuchen ab, versucht es aber sofort wieder. Oder wir versuchen dann beim Spielen ihr einen Baumwoll-Beissknochen hinzuhalten als Beissobjekt, sie will aber immer die Hände. Mit dem "Auf dem Rücken legen" habe ich schon gelesen. Durch den "Schnauzengriff" wird sie nur noch aktiver. Sie hat leider noch nicht die Lust am apportieren gefunden, so das wir anders mit ihr spielen können. Habt ihr Tipps für uns ?

Ansonst macht sie uns viel Freunde und ist einfach eine tolle Maus. :mrgreen:

Danke für eure Unterstützung
Hope07
 
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon lotte » Do 15. Jul 2010 13:07

hallo und herzlich willkommen! erstmal vorweg: wir stehen überhaupt nicht auf hundefotos oder so! neeeiiin blos nicht!!! :mrgreen:

zu problem A)
ich würde sie vielleicht erstmal garnicht zu den hunden hinlassen, das scheint ja für sie nichts schönes zu sein!
also wenn ein hund entgegenkommt sie an die kurze leine nehmen (und wenn mal wieder ein "der andere ist zwar angeleint, aber ich lass meinen mal hinlaufen, der TUT JA NIX!"-besitzer entgegen kommt, dessen hund freudig auf euch zustürmt würde ich mich vor sie stellen und den hund von ihr fern halten.)

mit der zeit wirst du die hunde in deiner umgebung ja kennenlernen, oder vielleicht auch leute mit denen du mal zusammenläufst, dann kannst du sie ganz langsam zusammenführen. alles im tempo deines hundes...

wenn sie es auch an der kurzen leine macht würde ich es ihr mit abbruchsignal verbieten. wenn sie darauf nicht reagiert mit einem kleinen seitwärtsschritt ihr mal so nebenbei den weg etwas abschneiden und dann zügig deines weges gehen ohne dich groß um sie zu scheren.
oder auch gleich zügig deines weges gehen, ohne groß zu verbieten, je nachdem wie stark sie es macht oder wie du sie einschätzt.

was ich halt wichtig finde ist nicht auf "der arme spanische tierheim hund" zu machen. sie lebt jetzt in deinem rudel und hat sich von anfang an an deine regeln zu halten. und wenn du nicht möchtest, dass einer deiner untertanen andere hunde anschleicht, dann hat er das nicht zu tun!

jenni hat das letztens ca. so gesagt: hunde leben im hier und jetzt und wenn dein hund in ein hunderudel gekommen wäre hätte auch niemand gefragt "und was hast du bisher so erlebt? ochnee, du armer!" - nein da wird sich eingefügt und gut ist.

gerade das gibt ja auch sicherheit. sie ordnet sich unter und du regelst dafür alles für sie.

jetzt hab ich schon wieder so viel gequatscht. ich muss mich vor dem schreiben meiner hausarbeiten drücken!

also kurz B)
wenn sie das schluss nicht richtig ernst nimmt würde ich härtere konsequenzen ziehen wie 1 minute vor die tür. kann man halt nicht mehr mitspielen, pech...

frage mich allerdings, ob sie schon weiß was "nein" oder "schluss" heißt? ansonsten gibts ne gute übung: du setzt dich vor sie und hast in der hand ein leckerlie. du machst die hand auf und sagst nein. wenn sie ran will machst du die hand natürlich schnell zu. wenn sie nicht richtung leckerlie tendiert kann sie aus der anderen hand ein viel tolleres leckerlie haben, so dass es sich richtig gelohnt hat das "nein" zu befolgen. neins sind nämlich total toll und man bekommt immer was viel besseres!! ;)
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon Whoopsy » Do 15. Jul 2010 13:41

lotte hat geschrieben:was ich halt wichtig finde ist nicht auf "der arme spanische tierheim hund" zu machen.


Japp, das sagen auch Grewe, Baumann und sonstige namhafte Trainer. Hast Du aber gut erklärt Lotte :mrgreen:
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon lotte » Do 15. Jul 2010 13:44

und das gleich noch mit einer neuen wortkreation: "jemanden anschleichen" :mrgreen:
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon PeggySue » Do 15. Jul 2010 14:55

Zu Problem B) ist mir grad was eingefallen, weil ich mit meinem Pflegehundi ein ähliches Problem hab. Sie beißt auch gern in Hände und Arme und ich hatte es durch ein scharfes "Nein" bisher auch nicht ganz geschafft sie davon abzuhalten.
Dann eines Tages hatte ich mich mit Autan eingesprüht, weil wir einen Waldweg gegangen sind. Kannst dir ja denken was passiert ist, Madame hat wieder damit angefangen und sofort gemerkt "bäh, das schmeckt ja voll eklig!!!". Sie hat´s noch ein paarmal versucht, in der Hoffnung es würde anders schmecken, aber seitdem ist das Problem so gut wie erledigt :lol:

War zwar so nicht beabsichtigt, aber hat auch funktioniert. Trotzdem arbeiten wir natürlich am "NEIN", das ist ja klar.
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon Vivi_und_Balu » Fr 16. Jul 2010 08:11

Oh das mit dem Autan muss ich mir merken :). Vllt hilft das bei Balu auch. Ansonsten muss ich das mal mit der vor-der-Tür-setzen ausprobieren.
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon Hope07 » Fr 16. Jul 2010 21:10

Danke ersteinmal für eure Resonanz

Problem A)
Das Problem beginnt ja schon 50m bevor wir überhaupt den Hund auf gleicher Höhe erreicht haben.
Dann ist ja meist alles gut. Das VORHER wirkt furchteinflößend auf die anderen Hundebesitzer.
Wenn wir auf gleicher Höhe sind, schleife ich sie einfach weiter (sie bellt nicht), manchmal hebe ich sie am Geschirr etwas hoch und lasse sie strampeltn. Bin ich gemein. Bei netten Hund/Besitzer-Duo lasse sie hingehen und schnuppern. Der Weg ZUM Hund ist das eigendliche Problem.
Sie läuft dann so geduckt und bekommt so einen starren fixierenden Blick. Auf Leckerlie läßt sie sich nur äussert selten ein. Ich muss sie ihr regelrecht ins Maul stopfen. :D

Also in Zukunft lieber gar nicht hingehen lassen ?

Danke
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Re: Benötige Erziehungshilfe bei kleiner Spanierin

Beitragvon lotte » Fr 16. Jul 2010 23:51

nee ich würd ihr auf keinen fall hundekontakte komplett nehmen. das musst du halt selber sehen und abwägen in wieweit sie da stress hat, geht ja schlecht übers netz ;) denn es bringt ja nichts, wenn bei ihr noch verankert wird "da hinten kommt ein hund, gleich geht der mega stress schon wieder los! ich mach mich schonmal bereit"

ich würde an deiner stelle mal in eine gute hundeschule gehen. 1. kann da ein profi sich die körpersprache mal genau ansehen und 2. kann sie da kontrollierten hundekontakt haben mit gescheiten hunden und unter aufsicht ...
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