Leine ziehen und andere Probleme

Re: Leine ziehen und andere Probleme

Beitragvon shary » Fr 6. Aug 2010 23:56

Sanchez:
Das mit „Aufmerksamkeit wollen“ gehört zu den GRÜNDEN die dafür sorgen, dass der Hund bellt... „etc., pp.“ deutet allgemein darauf hin, dass es neben den aufgeführten Beispielen noch MEHR GRÜNDE gibt, warum Hunde bellen...

Hier geht’s darum, dass der Hund seinen Haltern hinterher läuft, die Frage ob der Hund bellt, wenn er durch die Babygitter vom hinterherlaufen abgehalten wird, kam von mir, und ist keine Aussage der Hlaterin... Sie hat diesbezüglich leider nichts geschrieben... :(

Wenn der Hund wirklich meint Cheffe zu sein, warum reagiert er dann, wenn die Halter „sitzt“ „platz“ usw. von ihm fodern????
Will mir irgendwie nicht in den Kopf wie „gehorchen“ und „ich bin Cheffe“ zusammenpassen soll.... *grübel*
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Re: Leine ziehen und andere Probleme

Beitragvon lotte » Sa 7. Aug 2010 00:11

shary hat geschrieben:
Wenn der Hund wirklich meint Cheffe zu sein, warum reagiert er dann, wenn die Halter „sitzt“ „platz“ usw. von ihm fodern????
Will mir irgendwie nicht in den Kopf wie „gehorchen“ und „ich bin Cheffe“ zusammenpassen soll.... *grübel*


weil das konditioniert ist und nichts mit der beziehung zwischen hund und halter zu tun hat. auch ein hund der sich für den chef hält kann auf kommandos hören. vorallem wenn er dafür noch nen keks oder lob bekommt, denn das hat fast jeder hund gern.

die meisten hunde, die sich für den chef halten wären ja viel lieber keiner, denken aber sie müssen diese funktion übernehmen, weil ihr mensch das ja anscheinend nicht kann (weil er sich hundesprachlich gesehen paradox verhält). die wirklich souveränen, die auch einen souveränen menschen in frage stellen würden sch*** vielleicht auf den keks oder das lob, aber der große rest wird sich trotzdem freuen.

es gibt auch wildfremde menschen die stellen sich vor meinen hund und sagen "sitz" (wieso auch immer...) die setzt sich hin - weil sie den fremden für übergeordnet hält? wahrschenlich nicht. eher weil sie sich erhofft einen vorteil daraus zu ziehen, dass sie sich hingesetzt hat.
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Re: Leine ziehen und andere Probleme

Beitragvon Abou-Kami » Sa 7. Aug 2010 00:49

Toto1980 hat geschrieben:Hallo, wir haben mit unserem 11 Monate alten Rüden ein paar Probleme, wir waren auch schon in der Hundeschule mit ihm, aber aus Zeitgründen können wir die Schule leider nicht mehr besuchen, aber die Ansätze von dort haben wir mitgenommen und versuche diese auch umzusetzen.


Liegt vielleicht hier euer Hauptproblem ?
Zeitmangel spiegelt sich ja meist nicht nur darin wieder, dass man nicht mehr zur Hundeschule kommt, sondern eben auch nicht mehr so ganz die benötigte Bewegung / Beschäftigung des Hundes organisiert bekommt....................

Die Sache ist die, dass nur ein ausgeglichener Hund, der in sich ruht, auch genügend aufnahmefähig für Disziplin / Erziehung ist.

z.B. das an der Leine ziehen stresst uns doch sehr, wir machen es so,, wenn er zieht bleiben wir stehen und wechseln dann die Richtung, das machen wir schon seit wochen, ohne Erfolg. Ein paar schritte geht es dann gut und dann haut er sofort wieder rein in die Leine, er rafft es einfach nicht. Es macht keinen SPass mehr mit ihm gassi zu gehen, er schnürrt sich auch immer die Luft ab (kein Würgehalsband).


Diese Trainingsmethode funktioniert eher selten.
Und wenn, dann nur, wenn man ein wirklich sehr geduldiger Mensch ist.
Das ihr dass nicht zu seien scheint zeigt, dass ihr schon keinen Spaß mehr am Gassiegehen habt (was teils verständlich ist) und das ihr scheinbar halt wie oben schon erwähnt ein allgemeines Zeitmanagementproblem habt.

Es gibt eine wirklich gute Methode dieses Leinengezerre innerhalb einer wirklich sehr kurzen Zeit abzustellen und somit dem Hund und dem Halter unnötigen Streß zu nehmen.

Diese Methode muss aber auch verstanden werden (wie eigentlich jede) damit sie nicht in die falsche Richtung verläuft. Und dazu würde ich vorher gerne mehr über euch erfahren, bevor ich sie euch gerne im Einzelgespräch erkläre !

Ich habe diese Methode früher immer gerne sehr freizügig an andere weitergegeben, weil ich immer von dem Wissen und dem Können meiner eigenen Person ausgegangen bin. Dass dem in vielen Fällen nicht der Fall ist, ist mir im laufe der Zeit bewusst geworden, daher gebe ich diese "Bedienungsanleitung" (Sinnbildlich gemeint !) ungern einfach so "Jedem" in die Hand !

Desweiteren bellt er andere Menschen an, er sieht sie schon von weiten und fixiert sie schon, ablenken ist da auch nicht möglich, wenn wir die Richtung wechseln muss man ihn hinterher ziehen, er will an alles und jeden ran, nicht böse aber er ist so neugierig und immer total aufgeregt wenn wir mit ihm draussen sind. man kann auch nicht einfach so an radfahrern vorbei oder kindern, er will da immer hin.


Ihr seit nicht gerade die konsequentesten Hundehalter, oder ?
Ich vermute einfach mal blau in den Himmel, dass ihr zwei Arten besitzt.
Eine sehr liebevolle (hund = eher Kind) und eine recht grobe (Hund = unerzogenes Kind) die sich dann eher in Unruhe, innerlicher Wut, Verzweiflung, Scham usw. usw. wiederspiegelt.........

Beides sind ENERGIEN, mit denen Hunde nicht umgehen können.
Beide sind für Hunde eigentlich nur eines "Schwäche" !!!

Hunde sehnen sich nach Führung. Eine ruhige, ausgeglichene und dennoch konsequente Führung !
Liegt diese in ihren Augen nicht vor, sehen sie sich gezwungen diese selbst in die Pfoten zu nehmen !!!

Für euer Ganzheitliches Problem würde ich euch entweder, wie schon erwähnt wurde, zu einem Hundetherapeuten anraten, der euch Zuhause bzw. in eurer Gegend besucht und euch in Einzelstunden "perfekt" (wenn es ein guter ist) helfen kann.

Oder bzw. am besten UND zu einem Buch von Cesar Millan "Tipps vom Hundeflüsterer".....
Es ist keine Bedienungsanleitung (welche es auch GsD für Hunde nicht gibt !) aber es ist auch kein Sach- und Fachbuch, welches so trocken ist, dass man einzelne Wörter im Duden nachschlagen muss und nach einiger Zeit keine Lust mehr hat es weiter zu lesen. Vielmehr ist es ein kleiner Roman, der einem so nebenbei und fast unbemerkt die Augen öffnet und einem etliche "Aha-Effekte" verschafft !
Auch ist in den Erzählungen von Einzelfällen sehr viel zu verstehen und sich so anzueignen........

Dann verfolgt er einen in der Wohnung auf schritt und tritt, haben schon treppengitter für babys damit er mal getrennt von uns ist


Wenn dieses Verfolgen wirklich so intensiv ist, ist es schon krankhaft !!!!
Kein ausgeglichener Hund würde dieses in der Art tun.

Es kommt viel darauf an, wie der Hund bei dieser "Verfolgung" sonst so drauf ist, was er neben dem verfolgen mittels seiner Körpersprache noch ausdrückt.

Die beiden "fast" ausschließlichen Gründe sind 1. Verlustängste und 2. Kontrollzwang !
Das "fast" soll aussagen, dass man es dennoch nicht zu 100% mittels Ferndiagnose bestimmen kann !


Ach so, Sitz Platz, Bleib funktioniert alles super, man kann ihn auch ohne Leine laufen lassen und dihn dann abrufen
Viele Grüsse Thorsten


Sitz, Platz, Bleib usw. sind antrainierte Dinge, die rein gar nichts darüber aussagen, ob ein Hund seinen Halter als übergeordnet ansieht.

Diese abgeforderten Anweisungen stecken (wenn erfolgreich konditioniert) im Hund tief drin und können abgerufen werden. Der Hund spielt ein Programm ab !

Das Problem ist, den Hund dazu zu bekommen, dieses Programm auch zu jeder Zeit abzurufen.

Es ist ein Dressieren ! Ein Elefant im Zirkus wird auch dressiert und folgt den Anweisungen perfekt !
So lange, bis zB. eine Maus (nehme mal die Maus als Beispiel, weil sich so sicherlich jeder am besten vorstellen kann, was ich meine) vor seinen Beinen rum läuft. Oder auch andere Beispiele !

Was einen Rudelführer zB. ausmacht, ist dem Hund auch in für ihn unangenehmen Situationen oder in Situationen, in denen er andere Dinge als interessanter oder wichtiger hält, dazu zu bringen, diesen Anweisungen zu folgen und seine Angst, oder die Ablenkung usw. diesen Anweisungen unterzuordnen !

Was ich über Umwege sagen möchte, auch ein perfekt dressierter Hund kann seinen Halter als nicht fähig ansehen, die Führung des Rudels zu leiten. Und diese somit, trotz Erfüllung einzelner Wünsche seines Halters (Sitz, Platz usw.), selbst an sich nimmt !

Denn das schlimmste, was es für einen Hund gibt ist ein Rudel ohne Führung !!!
Abou-Kami
 
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