von Bluebell » Di 2. Sep 2008 15:28
Hi, hi...
...ein Beaglechen... ich glaube ja nicht, dass er Stress hat. Ich glaube, dass er wirklich frech ist. Aber auch das liegt an Dir!! Meistens ist es doch so, dass die Leute ihren Hund rufen und es klappt vielleicht 20 Mal gut, dann beim 21. Mal wird gerufen, Hund kommt nicht, und keiner besteht drauf. Warum sollte er also kommen? Oft wird grade das rankommen viel zu wenig geübt!!
Schleppleinentraining, evtl. die Konditionierung einer Pfeife und Leckerchen... Warum machst Du es denn ohne Leckerchen, wenn Dein Hund doch auf Leckerchen kommt? Soll er kommen, weil er Dich so lieb hat? Ehrlich, ich mochte meinen Chef früher auch - trotzdem habe ich nicht für umsonst gearbeitet und wollte am Monatsende meinen Gehaltscheck haben... Warum sollte Dein Hund für umsonst arbeiten!?
HÄUFIGSTEN PROBLEME:
- Hund kommt erst nach mehrmaligen Rufen
- Hund kommt unter Ablenkung gar nicht
- Hund haut ab
- Hund geht jagen
- Wenn Hund andere Menschen oder Hunde sieht, läuft er dort hin
- Hund attackiert andere Hunde mit lautem Gebell
- Hund ignoriert Besitzer komplett
WIE ENTSTEHEN DIE MEISTEN PROBLEME:
- er muss etwas Interessantes unterbrechen für etwas Uninteressantes
- nur Spazieren gehen ist oft langweilig
- Kommando falsch verknüpft am Anfang
- Zu selten in der richtigen Situation angewandt
- Zu oft hintereinander gerufen, ohne dass etwas passiert
- Hund stellte irgendwann fest: Wenn ich weit genug weg bin, kommt keiner mehr an mich ran.
- Wenn er länger weg war, wurde er dann fürs rankommen nicht gelobt oder sogar gestraft.
- Er weiß, Herrchen/ Frauchen wartet ja auf ihn.
- Hund weiß, wenn er kommt, ist der Spaß vorbei.
RUFEN UND KOMMEN AUS SICHT DES HUNDES:
Aus Sicht des Hundes funktioniert das oft nicht, weil die Spaziergänge totenlangweilig sind. Daran ist vieles wahr – wir würden uns auch nicht viel um ein Familienmitglied scheren, das uns die meiste Zeit ignoriert. Trotzdem ist es nicht die ganze Antwort. Meistens kommt das Problem dadurch zustande, dass wir selbst die Grundzüge der Hundepsychologie nicht verstehen.
Betrachten wir das Ganze einmal aus der Perspektive des Hundes. Wenn sich ein Welpe über den Junghund zum erwachsenen Hund entwickelt, entdeckt er all die faszinierenden Gerüche in seiner Umgebung, spielt mit allen anderen Hunden und untersucht alles, was um ihn herum geschieht. Diese Vergnügen werden ständig durch Wiederholung bestärkt. Währenddessen sind Sie natürlich das Letzte, woran der Hund denkt- beziehungsweise Sie werde es, falls Sie Ihren Hund nicht zum Kommen auf Zuruf erzogen haben. Wenn Sie Ihren Hund rufen, geht es nur um die Frage, ob seine Motivation, zu Ihnen zu kommen, stärker ist als die Vergnügungen und Ablenkungen in diesem Augenblick – und genau das ist der springende Punkt. Die meisten Menschen lassen ihre Hund gerne frei laufen, damit sie mit anderen Hunden spielen können. Das ist auch richtig, weil Ihr Hund so Sozialverhalten lernt- ein wichtiger Teil bei der Formung eines gesunden Wesens. Genauso wichtig aber ist, klarzustellen, dass Entdeckerdrang und Schließen von Freundschaften erst an zweiter Stelle hinter Ihren Kommandos stehen. Sie müssen also den Hund dazu bringen, dass er Sie viel interessanter findet als alles andere, was er vielleicht gerade tut. Keine einfache Aufgabe – zumindest nicht für Menschen, die mit dem Hund wenig Aufwand treiben wollen.
SO HÄTTE ES SEIN SOLLEN:
o Hundi läuft vor, Herrchen und Frauchen wollen ihn wieder bei sich haben. Herrchen/ Frauchen macht auf sich aufmerksam mit tollen Geräuschen, rumgehoppel oder ähnliches, Hundi guckt, weil er das interessant findet, der Name wird gerufen und man läuft ein bisschen von Hundi weg, wenn Hundi sich dann voller Aufregung auf den Weg zu Herrchen und Frauchen macht, rufen die das Kommando: „KOMM HER!“ und freuen sich ein zweites Loch in den Bauch. Das machen Herrchen/Frauchen jetzt ein paar Wochen lang NUR so!!
SO IST ES ABER MEISTENS:
o Herrchen und Frauchen haben mit Hundi drinnen und im Garten das Rufen geübt auch draußen klappt es jetzt schon seit ein oder zwei Wochen ganz gut. Dann rennt Hundi auf einmal weg, weil er etwas tolles gehört hat und Frauchen ruft: „HUNDI KOMM!“, während Hundi am weglaufen ist. Das passiert mehrfach am Tag und Hundi lernt: Das Kommando Komm wird gerufen, wenn ich weglaufe! Alles klar!!
DER HUND MUSS LERNEN: Ohne Herrchen oder Frauchen bin ich nichts!! Abhängigkeit!!
Einen Beagle zu erziehen ist schwer. Er wurde nicht auf Gehorsam selektiert. Aber nicht unmöglich. Allerdings ist der Beagle die klassische Rasse, die in eine Abhängigkeit gebracht werden muss. Füttern nur noch aus der Hand oder aus dem Dummy wäre eine gute Alternative zum Napf!
Lieber Gruß
Alex