Mein Hund ist der Chef, was tun?

Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Bankotsu » Di 25. Nov 2008 11:28

Hallo zusammen,
Wie bereits im Vorstellthread erwähnt, hab ich bei meiner Hündin Xena zuviel durchgehen lassen, sie ist ja so ein arme gequähltes Tier, sie wäre fast umgekommen etc. so habe ich die ganze Zeit gedacht, umso mehr habe ich mich gefreut , als sie mich anstubsen kam und wurde, wie ich jetzt erfahren habe falsch belohnt mit Streicheleinheiten.
Sie ist noch nicht so lange bei mir, also denke ich mal ist das einfacher wieder aus ihr heraus zu bekommen als bei manch anderen Hunden.
Wie bereits gesagt, wurde ich durch das Magazin "Hat ihr Hund sie gut im Griff?" darauf aufmerksam und möchte es natürlich ändern.

Ihr Hund fordert Sie durch Schnauzenstubser und/oder Pföteln dazu auf, ihn zu streicheln oder mit ihm zu spielen. Wenn er genug hat, geht er wieder. Versuchen Sie, die Zuwendung vorher zu beenden, bedrängt er Sie weiter. Mensch denkt: "Mein Hund zeigt mir seine Zuneigung" und freut sich. Die Bedeutung für den Hund: Der Chef bestimmt Zeitpunkt und Dauer der Zuwendung.


Ihr Hund liegt am Boden. Wenn Sie an dieser Stelle vorbei müssen, gehen Sie entweder um Ihren Hund herum oder steigen über ihn drüber. Mensch denkt: "Er liegt so friedlich und vertrauensvoll da, daß ich sogar über ihn steigen kann, ohne daß er sich bewegt". Der Hund versteht: Den Chef vertreibt niemand von seinem Liegeplatz. Alle untergeordneten Rudelmitglieder weichen aus.


Wenn Sie das Haus zum Gassigehen verlassen, stürmt Ihr Hund grundsätzlich vor Ihnen aus der Tür. Mensch denkt: "Er freut sich so auf den Spaziergang, daß er es kaum erwarten kann". Bedeutung für den Hund: Der Chef geht immer voraus.


Besuch kommt. Ihr Hund rast aufgeregt, vielleicht bellend, zur Tür. Sobald diese geöffnet wird, ist er kaum zu beruhigen, bellt, springt den Besuch an. Sitzt der Gast endlich im Wohnzimmer, will der Hund gestreichelt werden. Mensch denkt: "Mein Hund freut sich so, daß er jeden stürmisch begrüßen will". Der Hund versteht: Jeder der das Revier betritt, hat sich dem Chef zu fügen. Der Chef fordert Zuwendung und Aufmerksamkeit und bekommt sie auch.

Dies sind so meine Problemstellen, ich hoffe ich bekomme hier Hilfe!

Vielen Vielen Dank!

LG Sabine
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Bankotsu » Di 25. Nov 2008 12:28

Also übertreibt da jemand einfach nur? Dann bin ich ja beruhigt :D
Das letzte davon ist übertrieben, Xena rennt zur Tür und guckt nur werd da steht, aber das hat mich jetzt echt geschockt!Ich dachte Xena steht im Verborgenen mit einer Peitsche hinter mir und lenkt mich :shock:
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Whoopsy » Di 25. Nov 2008 13:18

Hallo Bankotsu,

nein ich denke nicht, dass da "jemand" übertreibt sondern dass man nur nicht alles 1 zu 1 auf jeden Hund übertragen kann. Meiner Meinung nach kommt es auf die Rasse und/oder den Charakter des Hundes an.

Meine Hunde stellen mich nicht dauernd in Frage und haben von Natur aus ein "will-to-bring" und deshalb kann ich manche Dinge einfacher bzw. lockerer sehen als z.B. jemand, der einen Gebrauchshund (Rottweiler o.ä.) hat, der eben eine konsequente Erziehung braucht und der es austestet, wenn man mal nicht konsequent ist. Verstehst was ich mein?

Wenn Du mal ein bisschen nach Beiträgen von Bluebell oder Jenni suchst, wirst Du dazu einige tolle Tipps finden.

Grüssle Marion
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Mellie » Di 25. Nov 2008 14:41

An einem Tag zwei Beiträge mit "Chef" in der Überschrift und mit "Pantoffel" im Thread....

....also, Zufälle gibt's.....
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Bankotsu » Di 25. Nov 2008 14:57

Meine Hündin ist ein Collie/Chow Chow und Schäferhund Mix, sie ist ziemlich ruhig und zurück haltend, deswegen habe ich ja auch nicht gedacht, das sie meine Stellung als Mensch anfechten würde. Sie ist einfach nicht der Typ dafür, ich war nur im ersten Moment geschockt, weil ich soviele Gemeinsamkeiten in diesem Magazin und in ihren Verhalten gesehen habe.
Richtig übertragen lässt es sich ohnehin nur minimal auf Xena, sie liegt eh die ganze Zeit bei mir und wird gestreichelt, sie stubst mich während ich sie streichel oder legt ihre pfote auf mein Bein.
Draußen ist sie nur vor mir, weil ich erst die Tür zu machen muss etc. ich habe mir einige Gedanken dies bezüglich gemacht und ich habe maßlos über reagiert, wenn man möchte kann man diese Beschreibung sicher auf jeden Hund übertragen!

2 Posts mit dem selben Inhalt? Liegt daran das mir vorgeschlagen wurde, einen eigenen Thread mit meinem Problem aufzumachen!

LG Sabine
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Whoopsy » Di 25. Nov 2008 15:01

Bankotsu hat geschrieben:wenn man möchte kann man diese Beschreibung sicher auf jeden Hund übertragen!


Ja, da hast Du absolut recht. Ist wie mit Krankheiten. Gleiche Symptome für viele Krankheiten. Von harmlos bis schlimm ;)

Grüssle Marion
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Jenni » Di 25. Nov 2008 23:13

Hallo Bankotsu,

also ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wenn Du keine offensichtlichen Probleme mit Deinem Hund hast, dann lass alles so, wie es ist.

Meiner Meinung nach ist das Problem, was viele Hundehalter haben oft genau anders rum.

Hunde leben in einer Hierarchie, diese macht sich oft schon dadurch aus, dass diese Gruppe ein Familienverband ist, geleitet von den Elterntieren. Und hier kann man durchaus mal in eine gut laufende Menschenfamilie gucken. Wo läufts denn am besten?

Dort wo es zwar klare Grenzen und Regeln gibt, die Kinder sich innerhalb dieser Grenzen aber frei bewegen dürfen und ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen. Wenn sie diese Grenzen "verletzen" und es angebrachte "Disziplinierungen" gibt, dann wird auch klar, dass die Eltern souveräne und verlässliche Personen sind. "Im Guten, wie im Bösen."

Und so sollte man auch seinen Hund verstehen und ihn einfach mal Hund sein lassen. Natürlich kann ich einem Hund seine Grenzen nicht erklären, ich muss sie ihm notfalls zeigen, ich kann ihm auch nicht erklären, warum er eines darf und anderes nicht, auch das muss ich ihm zeigen. Aber auf einer hundegerechten und fairen Form.

Die größten Probleme sehe ich in Familien mit Hund dann, wenn der Hund behandelt wird wie ein Kind, welches den Inhalt von Worten versteht, wenn keine klaren Grenzen gezogen werden, wenn der Hund also zu viele Entscheidungen treffen darf, um nicht zu sagen muss.

Das wollen Hunde genauso wenig wie Kinder. Sie wollten Grenzen haben und nur in diesen fühlen sie sich wohl und das geht im Normalfall auch ohne harte Strafen und zweifelhafter Dominanztheorie. Die allerallerwenigsten Hunde wollen sich tatsächlich sozial explorieren. Von 1000 Hunden ist es wenn überhaupt einer.

Ich kann von mir und meinen Hunden nur sagen, immer wenn ich mal wieder so eine Anwandlung habe und glaube meine Hunde werden aufmüpfig und wieder mein Königszepter schwinge, habe ich hinterher mehr Probleme als vorher, bis ich mich eingekriegt habe, mal schaue, warum meine Hunde sich so verhalten und dann der Situation entsprechend reagiere... Außerdem sehe ich, immer wenn ich meinen Hunden NICHT zutraue, dass sie etwas richtig machen, dann MACHEN sie es auch nicht richtig... Wenn ich ihnen aber zutraue, dass sie alles genauso machen, wie ich es gerne sehen würde, dann machen sie das auch und meistens sogar besser... ;)

Lieber Gruß

Jenni
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Ricky+Snoopy » Di 25. Nov 2008 23:33

Snoopy stellt meine Position iegtnlich nie in Frage.
Mich hat mal jemand gefragt wie das überhaupt sein kann? Snoopy darf ins Bett, aufs Sofa, keiner scheucht sie weg wenn sie irgendwo liegt, sondern alle streicheln sie im vorbeigehen. Beim Gassigehen stürmt sie los und ist die erste die rausrennt (wenn sie bei ihrem rumgehüpfe die Möbelstücke heil lässt bin ich froh :D ). Ich achte nicht drauf zeitlich vor ihr zu essen, und gehe wenns passt auf Spieltrieb ein, auch dann wenn sie es gerade möchte.

Klingt als wär ich furchtbar von ihr dominiert, oder? Dem ist aber nicht so.

Ich habe sie im Griff wenn's drauf ankommt, und sie unterwirft sich mir sofort, wenn sie merkt dass sie was falsch gemacht hat. Warum? Ich denke tatsächlich, dass das wie vorher schon jemand schrieb mit der inneren Ausstrahlung zu tun hat. Ich liebe meinen Hund, ziemlich bedingungslos. Ich habe aber auch nicht im geringsten Angst vor Snoopy und vollstes Vertauen zu ihr. Ich kann ihr wortwörtlich den Kopf in den Mund stecken, wenn sie z.B. Leckerchen bekommt achtet sie darauf nicht auf meine Finger zu beißen und mir weh zu tun. Es ist einfach eine sehr starke Vertrauensbindung da und doch ist klar, dass im Zweifelsfall ich bestimme. Sicher kann man nicht mit jeder Rasse und jedem Wesen Hund so locker umgehen, doch ich denke wenn eine Autorität nur durch Vorspielen und Einhaltung äußerer Merkmale besteht, und die innere Ausstrahlung fehlt merkt das ein Hund auch, und reagiert entsprechend. Wenn aber das von gegenseitigem Respekt - ich finde davon kann man durchaus sprechen - geprägte Verhältnis stimmt und funktioniert, können hier oder da äußere Merkmale vernachlässigt werden.
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Bankotsu » Mi 26. Nov 2008 07:52

Vielen Dank der Link hat mir sehr weiter geholfen :D
Ein letzte Frage habe ich doch noch, ich habe meine Hündin seit etwa 2 Wochen, ich stehe regelmäßig für sie auf und halte morgens und abends die Zeiten ein, sie pinkelt mir aber nachts trotzdem noch in die Bude, wie kann ich ihr auf sanfte Art zeigen, das sie das nicht machen soll?
Bisher habe ich geschimpft, das natürlich auch nicht laut und schlagen würde ich sie niemals auch nicht mit weichen Hausschuhen, wie ich hier irgendwo gelesen hatte.
Gibt es da irgendeinen gewaltlosen Trick?

LG Sabine
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Re: Mein Hund ist der Chef, was tun?

Beitragvon Kiara » Mi 26. Nov 2008 08:09

2 Dinge:

a) Nachts noch einmal aufstehen.
b) Eine schließbare Box zum Schlafen.
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