Hallo Jenny,
naja Tips sind auf Distanz echt schwer also bedenke bitte, dass ich Euch noch nie laufen gesehen habe. Ich kann nur sagen, was meistens "falsch" gemacht wird.
1. Die Leute haben oft eine bestimmte Strecke. "Wir gehen immer ums Carré" Die Runde hat dann vielleicht zwei Kilometer, die im Leinenführtraining schnell mal zwei, drei Stunden dauern können, wenn man es richtig macht. Richtig wäre, sich eine Zeit vorzunehmen: Ich laufe 30 Min. in die eine Richtung und 30 Min. wieder zurück. Wenn Du Dich dann über 50m bewegst, weil Du andauernd die Richtung änderst, ist das halt so.
2. Der Hund darf nach vorne hin nie erfahren, wie lang die Leine ist. Heißt, wenn Du eine 10m Leine hast, drehst Du mal um, wenn der Hund 2m vor Dir ist, mal wenn er 5m vor Dir ist, mal wenn er 3,50m vor Dir ist, aber spätestens bei 9.50m musst Du umdrehen. Nach hinten ists kein Thema!
3. Die Leine wird nicht gewickelt, sondern auf dem Boden fallen gelassen - ist ja eine SCHLEPPleine!! Das machen mittlerweile sogar namenhafte Hundetrainer falsch!
4. DER HUND WIRD NICHT ANGEGUCKT!!! Ganz wichtig! Du gehst Deinen Weg. Selbstbewußt und souverän... Wie ein Model auf dem Laufsteg!
5. Der Hund wird nicht angefaßt. GAR NICHT! - während des Trainings -
6. Der Hund wird nicht angesprochen. Es sei denn, er hat z. B. mitbekommen, dass Du die Richtung wechselst, BEVOR es einen Rucker an der Leine gibt, weil er geschlafen hat. Und dann nur verbal! NICHT HINFASSEN...
7. Wenn er mal eine Weile auf Deiner Höhe läuft, darf er gerne auch mal ein Leckerlie haben.
8. Du kannst zwischendurch, ohne zu wechseln, auch mal auf die Leine drauftreten. Wichtig, Du machst das wie zufällig drauf getreten... NICHT stehen bleiben! NICHT den Hund angucken. Du willst ihn nicht provozieren (indem Du quasie auf die Leine draufspringst, stehen bleibst, ihn anguckst, nach dem Motto ÄTSCH - DAS BITTE NICHT).
9. Wenn der Hund z. B. links läuft, kannst Du von im WEG WECHSELN - das bedeutet, Du drehst Dich auf dem Absatz RECHTS RUM, also von ihm weg und gehst in die andere Richtung.
10. Wenn der Hund z. B. links läuft, kannst Du aber auch VOR IHM EINWECHSELN - das bedeutet, BEVOR er Dich überholt, kreuzt Du seinen Weg, gehts also links rum. Damit beschränkst Du ihn auch gleichzeitig in seinen Freiräumen. Sehr souveräne Hunde bremsen sich so auch gegenseitig aus. Man sieht auch fast bei jedem Hund im Leinenführtraining, dass er auch kurz vor Herrchens Füßen die Seite wechselt und das ständig. Ist letztendlich eine Frechheit. Stell Dir vor, Du gehst durch die Stadt und plötzlich wechselt genau vor Deiner Nase in 20 cm Abstand ein 1,80m-Kerl den Weg... würdest Du auch nicht nett finden. Wärs auch nicht! Ists auch von Deinem Hund nicht...
Ich denke, das ist erstmal das Wichtigste. Vielleicht bringt Dich das schon ein bißchen weiter. Aber bitte, ich kenn Euch nicht und ich würde tatsächlich empfehlen, dass sich das ein Trainer ansieht.
Vielleicht kann Evelyn ja auch mal mit Euch laufen und gucken. Unbeteiligte sehen oft Dinge, die einem selbst schon nicht mehr auffallen.