Hallo Frank,
also ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich sehe es bei uns auch, dass die meisten meiner "Schüler" (wohlgemerkt die menschlichen) zu schnell beim Bleib/Warte vorgehen.
Grundsätzlich trainieren wir erstmal, das SITZ, SITZ ist und zwar solange, bis Herrchen oder Frauchen etwas anderes sagen. Bei Hunden, die das noch nicht können, so wie Deiner, würde ein eigenständiges Auflösen des Kommandos sanft korrigiert werden. Bedeutet, wieder mit dem Hund auf den Ausgangspunkt, wieder absitzen lassen, ggf. dann loben und dann auflösen.
Viele Besitzer möchten ein Extra Kommando für Warte und dementsprechend trainieren wird das auch:
- Wir fangen an der kurzen Leine an. Der Hund ist an der Leine, die der Mensch in der Hand hat.
- Der Hund bekommt ein Sitz. Der Mensch setzt nur einen Fuss vom Hund weg, guckt den Hund dabei aber noch an und wippt nur kurz zurück. Wir setzen eigentlich immer gleich ein blockierendes Handzeichen mit ein, weil es für die Hunde ersichtlicher ist, was der Mensch will, also z. B. Fingerspitzen zum Himmel "biegen", Handinnenfläche zeigt zum Hund. Dann kommt auch schon ein WARTE/ BLEIB - auch wenn der Hund das noch nicht kennt.
- Mensch wippt zurück zum Hund lobt gibt ein Leckerchen und löst auf.
- Das machen wir solange, bis der Hund die "von ihm Weg Bewegung" super sitzen bleibend durchführt.
- Dann wird nicht nur ein Fuss weggewippt, sondern auch der zweite wird weggesetzt. Immer mit Handzeichen und in Ruhe.
Wenn das gut funktioniert fangen wir quasie nochmal von vorne an, weil der Hund sich dann mit "Leine wird auf den Boden gelegt" dran gewöhnen soll.
Erst wenn das gut funktioniert. Wird die Distanz vergrößert! Ein gut auftrainiertes Kommando, was später auch unter Ablenkung und außer Sicht funktionieren soll dauert bei uns mindestens 3 - 5 Stunden, also 3 - 5 Wochen. Natürlich wird da auch noch anderes trainiert, aber solange braucht das schon und dann erst wird ggf. der Schwierigkeitsgrad gesteigert.
Grundgehorsam is keine Hexerei. Ruhiges, konzentriertes Arbeiten, konsequentes Durchsetzen von gegebenen Kommandos - dem Ausbildungsstand des Hundes angepaßt (damit meine ich, wenn ich meinen Hunden, die auch mal ohne Probleme 30 Min. und länger liegen können und es sich normalerweise dann bequem machen, auf einmal schon nach einer Minute aufstehen und rumkaspern, setze ich mein Kommando natürlich deutlicher durch, als Du z. B. bei Deinem Hund, der grade anfängt es zu lernen). Wichtig ist, dass man fair bleibt. Nicht die Kommandos wechselt, sich seiner Körpersprache bewußt wird und z. B. Auflösekommandos IMMER einsetzt!