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von Jenni » Fr 9. Okt 2009 20:29
Hallo Bellina,
mich würde mal interessieren, wie ich mir die "Größenverhältnisse" vorstellen muss. Ein Kromi ist ja nicht sooo groß.. Bei Aussis gibts da schon gravierende Unterschiede. Wie schwer ist Alaska, wie schwer ca. der Aussi!?
Und dann würde mich interessieren, ob Alaska im Umgang mit anderen Hunden insgesamt sicher ist!? Also packt sie evtl. mal unkontrolliert zu? Oder hast Du das noch nie erlebt!
Die Situation wie Du sie beschrieben hast, erinnert mich an die "Cocker-Situation", die ich im Thread "Endlich nicht mehr läufig" beschrieben habe. Der Cocker ist auch kaum zu beruhigen. Bellt, wenn er mal einen Moment warten muss, ist kaum in die Leinenführigkeit zu bekommen - selbst mit erhöhtem Tempo und kontrollierter Führung (z.B. durch mich) nur sehr schwer und mit hohem Zeitaufwand - wenn er spielt rennt er auch schon mal wen um und ist insgesamt zwar wirklich, wirklich niedlich, aber sehr schnell hochgedreht. Da unser (Frauchen und mein) Eingreifen einfach nicht `gelandet` ist, habe ich mich entschlossen zu schauen, was Naya macht. Naya ist insgesamt ziemlich sicher im Umgang - grade - mit Schnöseln (Pubertierende). Oft `bitte ich Sie um Hilfe`, wenn ich wissen möchte ob ich richtig handle (also wenn das was ich tue einfach nichts bringt). Naya hat den Cocker, der sehr aufdringlich war, zwei Mal verwarnt (das ging so schnell, dass man es kaum mitbekommen hat). Hat aber nichts gebracht. Dann hat sie etwas gemacht, was sie noch nie gemacht hat in der Form, sie hat einen Schnauzengriff angewandt und den Hund ohne Einsatz der Pfoten oder ähnliches, auf den Rücken geworfen (muss man echt so sagen). Der Cocker war sofort ruhig, hat nicht mal einen Mucks gemacht, sofort Rute geklemmt und weggeguckt und sie hat sofort von ihm abgelassen. Er steht auf, schüttelt sich, ist etwas verdutzt. Und war von dem Moment an zwar nicht "kuriert", aber etwas ruhiger und ansprechbarer...
Also - lange Rede kurzer Sinn. Wenn Alaska es kann und Du es ihr zutraust und sie selbst dadurch keinen Schaden von trägt, dann würde ich es laufen lassen und eine Grenze ziehen lassen. Niemand kann einem Hund so klar sagen "HÖR AUF MIT DEM MIST!" wie ein Hund!
LG
Jenni
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von bellina » Sa 10. Okt 2009 10:01
jenni,
danke für deine ausführliche antwort; naja, alaska ist weiss gott -leider- KEIN SICHERER hund, d.h., sie ist noch NIE!!!! jemand angegangen geschweige denn sie hat geschnappt.
einmal ist sie mir sogar davon gerannt aus lauter panik, weil ein bedrängender rüde!!!!! sie einfach nicht in ruhe liess und ich -schande über mich- da nicht rechtzeitig reagiert hatte.
also alles in allem: die erziehung von alaska wird wohl ein leben lang dauern!!!!!!!!!!!!!!!!!
nun ja, alaska wieg 11,5 kilo, den aussie schätz ich auf ca. 20 kilo, der grössenunterschied ist nicht gravierend, alaska hat z.b. mit grossen hunden, die sanft und relaxt sind keinerlei probleme, ihre lieblingshündin ist eine deutsch-draht-haar/labi-mix hündin mit ca. 45 kilo lebendgewicht........
ich werde mich am dienstag wieder mit meiner schwester u. ihrem sohn samt rüden treffen......, mal seh'n, wie's läuft.......................
evtl. -wenn gar nix geht- bitte ich benedikt seinen rüden an die leine zu nehmen und ich nehm meine alaska an die leine und dann laufen wir mal eine weile ruhig nebeneinander her......., stell ich mir zumindest so vor
in alaska körper stecken 2 seelen: sie ist eine sehr liebe, vorsichtige und ruhige hündin, die sich auch gerne anderen hunden, die ebenso ruhig in ihrer körpersprache sind unterwirft und damit keinerlei probleme hat...............
nur bei aufgeweckten kerlchen -egal ob rüde oder hündin- wird sie nervös und total unsicher und durch diese unsicherheit kann sie auch ihr anderes gesicht zeigen, nämlich das einer grantigen zicke.....
und ich kann meinen hund -und das nach fast 2 jahren- immer noch nicht so ganz 100%-ig verstehen in ihrem ausdrucksverhalten.................
so, jetzt isses aber lang geworden!!!!!!!!!!!!!!, wenn du willst, kannst du mir ja evtl. auch nen tip für dienstag nachmittag geben??????????????
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von Jenni » Sa 10. Okt 2009 12:29
Hallo Bellina,
es ist natürlich schwer einem unsicheren Hund klar zu machen, dass er ruhig Grenzen setzen darf. Ich kenne das Problem zur Genüge!
Eine Waage zu finden zwischen "das sollen die mal alleine klären" und "das regel ich für meinen Hund" finde ich auch echt schwierig. Ich bin früher, als Naya und Cassidy noch jünger waren (so bis 1,5 Jahre), quasie zwischen ALLES dazwischen gegangen, weil ichs so gelernt hatte und es auch einleuchtend fand, dass der "Chef" alles regelt. Dann habe ich mich aber viel mit Hunde- und Wolfsrudeln beschäftigt, war auf einigen Praktikas (bei Freiland- und Gehegewölfen, sowie bei verwilderten Haushunden) und konnte da etwas sehen, was mir eigentlich logisch erschien.
Eigentlich handhaben Hunde und Wölfe es wie Eltern! Solange sich die "Kleinen" im Rahmen "kloppen" machen sie nichts, behalten es aber im Auge. Die Jungen sollen auch ein Stück lernen miteinander klar zu kommen, ohne sich jedes Mal die Köppe einzuhauen. Sie sollen lernen, sich zu unterwerfen und wann man das auch mal nicht tun sollte. Die Elterntiere greifen ein, wenns zu arg wird und die Jungen (manchmal auch die Älteren) es nicht alleine, sozusagen ohne Schlichter geregelt bekommen.
Nun hatte ich aber ein Problem.. zwei Hündinnen, die NIE etwas alleine geregelt hatten und dann teilweise auch schon ihre Strategien fuhren. Cassidy war immer die nette Tante, die sich selbst für freche Welpen auf den Rücken legte (sich zwar nicht unterwarf, aber quasie alles mit sich machen ließ). Nicht der beste Lehrmeister für Welpen. Naya war zwar etwas sicherer im Umgang mit Welpen, aber wurde schnell zickig. Auch nicht optimal!
Wir haben uns dann über die Welpen langsam an ein gesundes Selbstbewußtsein rangetastet. Ich war zwar immer in der Nähe, ließ sie aber auch mal machen, weil ich wußte, dass sie niemals verletzen würden. Ich musste Naya ab und zu etwas bremsen, wenn sies zu bunt trieb, was aber gut funktionierte, weil sie ein wirklich sehr aufmerksamer Hund ist. Cassidy hingegen musste ich immer mal wieder sagen: "Ist ok, mach mal was!" Mittlerweile ist Naya mit Welpen und Junghunden sehr, sehr sicher und korrigiert wirklich gut, stellt sich manchmal auch schützend vor einen und mittlerweile spielt sie ach mal, oder die Welpen dürfen sie auch mal anrempeln. Sie unterscheidet mittlerweile gut zwischen frech und UPSI SORRY HAB DICH NICHT GESEHEN! Mit älteren Hunden und deren Erziehung will sie nichts zu tun haben und das ist auch ok!
Cassidy ist noch immer everybody darling, setzt aber mittlerweile Grenzen. Allerdings setzt sie eigene Grenzen und greift nicht erzieherisch in Situationen ein, wo sich z. B. zwei über das Mass hinaus balgen. Aber auch damit kann ich leben.
Was ich damit sagen will... solange Du das Gefühl hast, dass Alaska etwas alleine geregelt bekommt, ohne dabei ängstlich oder unsicher zu sein, würde ich es beobachten und laufen lassen. Sobald Du das Gefühl hast, dass es ihr zu bunt wird, würde ich einschreiten. Hierbei hilft oft, wenn man sicherer Hunde im Umgang miteinander beobachtet. Naya z. B. fackelt nicht lange mit rüpeligen "Bulldozern". Sie verwarnt einmal, vielleicht auch noch ein 2. Mal, aber sicher kein drittes Mal! Spätestens dann geht die Pfote auf den Rücken mit Schmackes und der Hund wird umgedreht mit einem ordentlichen Knurrer! Je nach Hund besteht sich auch aufs liegen bleiben!
Eigentlich würde ich Dir fast empfehlen, Alaska mal mit Welpen laufen zu lassen. Da kann sie evtl. nochmal einen Schub in Richtung Selbstbewußtsein bekommen. Wir fangen bei unsicheren und nicht aggressiven Hunden hier und da nochmal von vorne, also bei den Welpen an. Wir sprechen das mit den Welpenleuten ab und dann kommt ein erwachsener Hund dazu. Hier kann er auch mal größer und schneller und stärker sein, als alle anderen. In 98% aller Fälle funktioniert das. In den 2 anderen Prozent hatten wir zumindest keine Verschlechterung, sondern ehr ein noch größeres Spielkalb *lach*...
LG Jenni
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von bellina » Sa 10. Okt 2009 16:29
DANKE jenni für die wirklich super-grosse mühe;
es ist so: bella, meine 1.hündin ist ab und an sogar figuranten-hund (schreibt man das so?), weil sie einfach anscheinend ein tolles benehmen hat und mit verschiedenen hunden gut umgehen kann!
da hat alaska schon viel gelernt von ihr, früher war das ja alles viel viel schlimmer..................
werd meiner trainerin mal deinen tip mit den welpen sagen...................
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von Shiba-Rudel » Sa 10. Okt 2009 18:17
bin ja nicht gudrun, jenni oder akira,
aber ich möchte trotzdem etwas dazu schreiben.
so wie du es beschreibst, hat sich alaska doch nicht aggressiv auf den rüden gestürzt sondern hat ihre meinung gezeigt und ist dann wieder zurück gegangen. also eigentlich in meinen augen ein gutes benehmen das einfach grenzen gesetzt hat. natürlich hat sie, so wie du beschreibst, nicht gerade ein sicheres suveränes verhalten aber dafür ist sie doch recht gut mit dieser situation umgegangen. zumindest was ich aus der ferne durch deine worte heraus gelesen habe.
ich würde es aber auch beim nächsten treffen erstmal mit gemeinsamen laufen an der leine probieren, so kommen alle runter und können gelassener miteinander umgehen.
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von Jenni » Sa 10. Okt 2009 20:15
Kann mich Shiba nur anschließen!
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von hundeversteher-nrw » So 11. Okt 2009 12:23
Ja wenn das So ist, und Du die Wahrheit und kein Süßholzrasspeln hören willst? Wie Du lesen kannst sollst du Dich aber besser nicht auf meinen Rat verlassen, was mich nun aber (weil Du mich genannt hast) nicht davon abhält, Dir meinen Tipp zu schreiben. Zunächst muss es so sein, dass Deine Schilderung der Real-Situation wirklich entsprechen. Darauf baue ich nun und meine: Nach meiner Erfahrung ,lese ich daraus das die Hunde eher nur Sozialkontakt aufnehmen wollen, und sich dabei ganz artgerecht Verhalten haben. SIE klären Ihr Rudel-Struktur-Verhältnis ,welches sich laufend ändern kann, und ganz bestimmt wenn ein weiterer Hund sich hinzugesellt/kommt. Wird ein Hund zu aufdringlich, dann zeigt der Andere (in artgerechter Weise = durch innerartliche Distanz-Aggression) welche direkte Annäherung er zulässt, oder welchem Artgenossen er den Vortritt einräumt... . Wir HH müssen darauf sehr achten das wir nicht versehentlich den eigenen Hund anstacheln/aufstacheln zum aggressivem Raufen. Dieses passiert dann ganz schnell, wenn wir uns gegenüber unserem Hund in der Situation unsicher und ängstlich zeigen. Über die Körpersprache erkennt der Hund das, und besonders dann wenn wir mit der Leine herumfuchteln und unsere Stimme der Hund erregender als vorher erlebt. Wir schieben ihn damit in die höhere Eigen-Handlung-Motivationsebene und blitzschnell beginnt er den HH zu beschützen. Viel Hundehalter bekommen gleich ein mulmiges Gefühl, schon wenn Sie den anderen Hund in der Ferne sehen, und machen den eigenen Hund auf die nun "kommende Gefahr aufmersam". Wer das tut hat seinen Hund bereits in die aggressive Angriffstellungs-Eene gebracht. Wer sich dann wundert ... hat dass, wie ein Hund allgemein tickt, noch nicht verknüpft....? Wie es bei Dir ist, musst Du selber einschätzen. Habe Dir nur "meine" Sichtweise geschrieben, und wünsche mir das ich Dir einen Denkanstoß in die richtige Richtung geben konnte. Wünsche Dir viel Spaß und Freude mit den WUFFIS !
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von Jenni » So 11. Okt 2009 18:45
Ja, Ewald... das ist ja nun mal wirklich eine "total neue und innovative Sichtweise", wie man Hunde versteht und mit ihnen umgeht. "Bin total beeindruckt von so viel Neuheiten" hundeversteher-nrw hat geschrieben:SIE klären Ihr Rudel-Struktur-Verhältnis
Das ist nun leider total veraltet und längst überholt! Aber wie gut, dass wir ja so von Gestern sind!  Weißte was? Ich bin mittlerweile total froh, dass Du weiter mitschreibst...
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von hundeversteher-nrw » So 11. Okt 2009 19:30
Jenni hat geschrieben:Ja, Ewald... das ist ja nun mal wirklich eine "total neue und innovative Sichtweise", wie man Hunde versteht und mit ihnen umgeht. "Bin total beeindruckt von so viel Neuheiten" hundeversteher-nrw hat geschrieben:SIE klären Ihr Rudel-Struktur-Verhältnis
Das ist nun leider total veraltet und längst überholt! Aber wie gut, dass wir ja so von Gestern sind!  Weißte was? Ich bin mittlerweile total froh, dass Du weiter mitschreibst...
Hallo, JENNI ! Wie bist Du den Drauf ??? Es dürfte Dir aufgefallen sein, das ich direkt aufgefordert wurde einen Tipp zum Problemgedanken zu schreiben, und ich bin der Bitte gerne nachgekommen. Nun möchte ich mich direkt bei Dir entschuldigen weil mein geschriebener Tipp NUR meine Erfahrung und Kenntnisse wiederspiegeln kann, weil es eben NUR meine Erfahrungen sind , sich logischerweise nicht mit Deinem Fachfrau-Wissen decken kann; wäre ja dann nur 2x Deine Meinung. Ist mir jetzt schon öfter aufgefallen das Du keine ALTERNATIVEN und andere Erfahrungsmeinungen zulassen willst??? Für mich klingt das so, als wenn Du überall das Haar in der Suppe suchst? Hoffentlich irre ich mich? Nur warten wo man eine Kritik landen könnte muss doch auf die Dauer anstrengend sein? kenntnis zu nehmenei
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von Jenni » So 11. Okt 2009 20:06
Haha... biste doch nicht so cool, wie Du tust!?? Kaum fühlst Du Dich provoziert, da wirste pampig *lach*!!
Vielleicht ließte einfach noch mal richtig nach! Mit meinem ersten Satz habe ich letztendlich nur eines gesagt: Nicht neu! Nicht innovativ! Von falsch oder so war nie die Rede... Du scheinst Dir Deiner Sache nicht besonders sicher zu sein... Ich habe einfach von jemandem, der sowas schreibt wie "Hundeerziehung war gestern..." was anderes erwartet. Es freut mich zu lesen, dass Du auch nur mit Wasser zu kochen scheinst!
Und zu "SIE klären ihr Rudel-Struktur-Verhältnis"... glaubst Du wirklich, dass Hunde, die sich einmal treffen und noch nie vorher gesehen haben, eine Rudelstruktur klären oder wie meinst Du das? Eine Rudelstruktur bauen ALLE CANIDEN erst auf, wenn sie mindestens drei Wochen ununterbrochen miteinander laufen, leben, fressen, spielen bzw. interagieren... Aber vielleicht meinst Dus ja auch anders, dann kannst Dus mir ja gerne verdeutlichen! Wenn Du tatsächlich glaubst, dass Hunde bei einem Mal treffen eine Rudelstruktur klären, finde ich es amüsant, dass Du meinst, hier wären einige von GESTERN...
Und ich bin wirklich froh, dass Du weiter mitschreibst. Denn so konnte zumindest ich rausfinden, dass wir beide vielleicht doch gar nicht sooo unterschiedliche Ansichten haben - wenn ich den Inhalt Deiner Worte verstehe -. Und Deine Art mit Menschen umzugehen muss ich ja nicht mögen... Warum auch?
Trotzdem seltsam, dass Du Dich offensichtlich so angemacht fühlst... Passt da etwa ein Schuh? Ich hätte Dich doch für souveräner gehalten - enttäusch mich nicht *grins*!!
LG
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