Zur Zeit habe ich die Meldestelle für unsere jährliche JRT-Show.
Neulich ging eine Mail bei mir ein, wo eine Hündin (*28.12.09) angemeldet wurde. Eigentlich dem Alter nach in der Welpenklasse.
Bei weiterem Schriftverkehr stellte sich dann raus, dass diese Hündin diese Woche kastriert werden sollte!
VOR der 1. Hitze!
Ich habe sehr höflich und vorsichtig versucht, Gegenargumente zu liefern- fürchte aber, dass es nichts genutzt hat...
Ein anderes Beispiel:
Vor etwa 6 Jahren hat in Berlin ein Mann bei einem Bekannten einen Rüden erworben.
Die Elterntiere waren beide unter 30 cm Widerristhöhe. In einer Zeit, wo an vielen Stellen der JRT (Parsontyp) immer größer gezüchtet wurde, also eine wirklich Rarität.
Monate später beschwerte sich der Käufer beim Züchter und wollte sein Geld zurück!
Grund: er wollte einen JRT, der so um die 36 cm groß wird!

Er habe ihn nach Empfehlung seines Tierarztes EXTRA jung kastrieren lassen, damit der Hund größer wird!

Die Tatsache ist, dass sich die Wachstumsfugen nicht schließen, wenn kein Testosteron gebildet wird!
Wird teilweise bei Pferden angewendet, aber ich denke, bei einem JRT dürften das allenfalls ein paar Millimeter ausmachen!
Und ich bin überzeigt davon, dass die Natur es schon als wichtig vergesehen hat, dass die Wachstumsfugen sich schließen- hört sich jedenfalls gesünder an.
Manche Gerüchte halten sich sehr hartnäckig:
Hunde dürfen kein rohes Fleisch, sonst werden sie wild!
Hunde dürfen NIEMALS Knochen fressen!
Impfungen müssen jedes Jahr durchgeführt werden!
Und noch vieles mehr!
Und diese "Halbwahrheiten" werden ganz oft von Menschen verbreitet, die sich als "Fachleute" verstehen oder angesehen werden.
Ob und wann eine Kastration angemessen ist, das denke ich, kann man hier in einem Forum nicht beurteilen.
Für mich ist aber Fakt, dass eine Kastration keinesfalls eine Erziehung ersetzt. Und das scheinen manche Menschen nicht zu verstehen!
LG Anja