Moment, hab ich da was falsch mitgeschnitten?
Der Hund schnappt auf der Straße nach Fremden und läuft ohne Leine???

öhm... ja...
Ich meine, es ist wirklich schön, dass er das kann,... ich hab meinen Golden jetzt seit November und wir laufen noch immer nicht ohne Leine, obwohl ich auf dem Land lebe und das hier gang und gebe ist.
Mein Hund ist freundlich zu anderen Hunden und allen Menschen, aber ich denke einfach: Solange er nicht ZUVERLÄSSIG (und das heißt eben nicht nur, wenn es Monsieur gerade in den Kram passt) hört, muss er leider an der Leine gehen. Der Hund wiegt 30kg und nicht jeder ist von der Vorstellung begeistert, 30kg auf sich zuwalzen zu sehen, sei es auch in freundlicher Absicht.
Die Verantwortung muss ich tragen.
Dein Hund ist nach deiner Beschreibung allerdings nicht immer freundlich gesonnen. Woher nimmst du die Garantie, dass er hundertprozent hört - zumal nach 4 Wochen?
Da würde selbst ich als Hundemensch ein Problem mit haben, wenn so ein Hund auf mich zukommt.
Er hat sein Verhalten nach 2 Wochen bei dir umgestellt. In diesen 2 Wochen hat er folgendes gemacht: Er hat sich an deinen Tagesablauf gewöhnt, hat geschackert, dass er nun bei dir bleibt und hat angefangen dich zu beobachten und dich auszutesten. Was da gelaufen ist, kann man nicht sagen, aber hier liegt höchstwahrscheinlich der Kern des ganzen. Dass er dich offensichtlich beobachtet könnte für Kontrollverhalten stehen. Muss aber nicht.
Vorhin hast du geschrieben, dass er schon die Türen zerkratzt, wenn du ihn wegsperrst. Das geht schon auch in die Richtung Kontrolle.
Zumindest akzeptiert er deine Entscheidung nicht. Ich finde es recht nachvollziehbar, dass ein Tier, v.a. ein Rüde an der Tür kratzt, wenn er weggesperrt wird, weil Besuch in sein Revier eindringt. Allerdings habe ich das mit meinem viel gemacht am Anfang und heute mache ich das noch teilweise, wenn z.B. Handwerker in die Wohnung kommen. Und Fido akzeptiert das, frag mich nicht warum, aber wahrscheinlich, weil ich es niemals akzeptieren würde, dass er an der Tür kratzt.
Ich hab da über deine Situation mal nachgedacht. Da es ansonsten ja gut läuft, glaube ich nicht, dass er direkt die Rangordnung in Frage stellt.
Meine persönliche Vermutung ist (und das ist schwammig, weil über Internet und dich noch nicht mit ihm gesehen), dass er dir "die Führung des Rudels nicht zutraut". Er fühlt sich wohlmöglich in Situationen mit Dritten mit dir nicht sicher genug.
Such dir einfach schnellstens einen Hundetrainer, der bereit ist für Einzelstunden zu dir nach Hause zu kommen.
Wenn es das ist, dann könnten folgende Dinge solange tatsächlich Besserung versprechen (und zwar schnell):
1) Bei Besuch in der Wohnung, ruhig an die Leine nehmen. Du gibst deinem Hund zu verstehen: Ich habe alles im Griff, die Verantwortung liegt bei mir. Du brauchst dich nicht zu kümmern.
2) Draußen. Nimm ihn an die Leine. Dein Hund hat FUSS, gegebenfalls ein Stück hinter dir zu gehen. Zwing ihn auf dich zu achten. Versucht er z.B. dich zu überholen, ändere ohne ein Wort ruckartig die Richtung. Er wird gucken wie ein Auto.
3) Zu Auto und Katze fehlen mir leider auch die Ideen. Katze keine Erfahrung und Auto... ich weiß wie nervig das ist. Die Hündin meines Ex konnte das auch. Da hat das mein Rüde geregelt. Den hats nämlich auch genervt.