Dreck + Leine + andere Hunde

Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon weissewolke » Do 7. Mai 2009 11:21

@ Purnimo: Ich habe das Gefühl, dass du dich immer gleich angegriffen fühlst, wenn man dich kritisiert. Kritik ist manchmal auch gut... Das mit der Leine bspw. war am Anfang schon etwas missverständlich ausgedrückt und jetzt ist es verständlicher...

Und du hast Recht. Ich will auch keinen perfekten Hund, genau das habe ich damit sagen wollen. Ich liebe meine Süße dafür, dass sie so ist, wie sie eben ist!
Aber dennoch bin ich sehr froh, dass es eben auch diese "perfekten" Hunde gibt. Gerade Spürhunde und Hilfehunde oder Blindenhunde oder Hunde, die andersweitig behinderten Menschen (oft auch Kindern!) helfen besser mit dem Leben klar zu kommen. Es ist in diesem Fall sehr wichtig, dass sie absolut gehorchen - also nahezu perfekt sind. Nicht auszudenken, wenn ein Blindenhund sein Herrchen über eine Bahngleise zieht, weil da drüben ne Katze läuft... Für so etwas haben diese Hunde ja dann meist ihre "Freizeit", aber während der "Arbeitszeit" darf das halt nicht passieren.

Du hast geschrieben:
aber sie bekommen natürlich auf prüfungen und wettbewerben die höchste punktzahl ....
- das ist halt deren Spiel, deren Lebensaufgabe. Bei dir hört es sich so negativ an. Nicht nur jeder Mensch hat sein eigenes Lebensziel - auch jeder Hund - egal ob Familienhund oder Behindertenhund...
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon Tosama » Do 7. Mai 2009 11:58

Hatte es ja schon mal in einem anderen Beitrag erzaehlt, unser Alex hat auch immer wie wild an der Leine gezogen, war ein Unding... sobald die Leine ab war ist er perfekt Fuss gegangen... und aufs Wort gehoert...

lg
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon dodger » Do 7. Mai 2009 12:08

Mir brennt hier jetzt doch etwas schwer auf der Seele. Ich habe bis jetzt hier immer sehr nette Erfahrungen mit diesem Forum gemacht. Ich kenne das auch ganz anders.
Obwohl Mellie der Meinung ist/war... ich hätte ein freches Maul.... das war wirklich nicht so gemeint und ich bin auch hier, um zu helfen und Rat zu geben. Also bitte nicht immer gleich alles so persönlich nehmen. Eigentlich ziehen wir doch alle am gleichen Stang, oder?

Mellie hat absolut Recht, was die Flexi-Bimmel Leine betrifft. Das Ding stellt einen permanenten Kontakt zu den Hunden her. Das sorgt dafür, dass der Hund sich gar nicht erst zu seinem Menschen umdrehen muss. Er weiß wo er ist ... am Ende der Leine! Und dazu kommt noch der Kontakt an einer sehr empfindlichen Stelle - dem Hals -
Das ist der Bereich, wo von Hund zu Hund Dominanzgesten ausgeübt werden. (Dominanz hat nichts mit "ich unterdrücke dich" etc. zu tun!!!)
Wir kommunizieren mit unseren Hunden sehr oft in hündisch, ohne es zu merken (wenn der Mensch es nicht weiß). Wenn Menschen einem fremden Hund über den Kopf und Hals streicheln, gibt es Hunde, die das richtig ätzend finden -> Dominanzgeste eines Fremden.... geht gar nicht für den Hund. Die meisten dulden es, aber viele eben auch nicht.
Mellie schreibt von der Schleppleine... Sie hat recht! 5m Leine... da hat der Hund einen Durchmesser von 10m. Mit der entsprechenden Kopfarbeit ist es kein Problem, den Hund richtig auszulasten. Besonders die Stadthunde, die schwer auf Distanz (wegen Platzmangel) zu arbeiten sind.
Weiter schreibt Sie...
Mellie hat geschrieben:Ein Hund, der zu "seinem" Menschen eine Bindung hat, läuft nebenher, oder sogar hinterher, ohne sich dabei was zu denken. Und zwar abgeleint.
und damit hat Sie 100% recht. Hunde, die eine wirkliche Bindung an ihren Menschen haben UND ihn für einen adäquaten Sozialpartner halten, folgen ihm ganz freiwillig und gerne. Auch die Hunde laufen mal vor, schnüffeln etc., aber sie überlassen ihrem Menschen das Sichern der Wege, die Kontrolle, ob der Entgegenkommende OK ist oder nicht, ....
Einige hier wiedersprechen sich in ihren Texten selbst.... Hunde, die einen Job hatten - Hof aufpassen, Revier sicher.... - finden es natürlich zutiefst langweilig, nur Spazieren zu gehen.
Hunde gehen nicht spazieren, das ist für sie völlige Energieverschwendung. Alles was sie tun, hat für sie einen Sinn.
Wenn es also nicht wichtig ist, wer vorne geht, könnte das auch der Mensch sein, oder? Wieso macht der Hund es dann?
Hunde sollten artgerecht und sinnvoll beschäftigt werden. Schutzhundeausbildung und der ganze schiet taugt dafür gar nicht. Unterordnung ohne Grund ist blöd ... Hunde sind nicht perfekt und das verlangt hier auch niemand
lotte hat geschrieben:Purnimo hat geschrieben:hunde müssen auch nicht perfekt sein .... es reicht wenn sie in unser leben passen .... es ihnen (und uns) gut dabei geht ...und sie für niemanden eine gefahr sind....*meinemeinung*

Was bedeutet für Dich ins Leben passen`?
Was glaubst Du denn, was es für Deinen Hund bedeutet? Passt Du in sein Leben?

Herzlichst
Ixe
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon weissewolke » Do 7. Mai 2009 13:55

Hallo dodger!

Ich verstehe deine Ansicht. Gerade das mit dem an der Leine laufen aber nicht. Vielleicht gibt es Hunde, denen es egal ist, ob sie vorn oder hinten laufen - bei meinem ist das eben nicht so. Aber warum sollte ich das ändern? Sie ist neugierig und will immer erster sein. Ich erlaube es ihr, wo es in Ordnung ist. Wenn sie nun mal vor mit gehen will, dann tut sie das, wenn sie neben/hinter mir geht, dann tut sie das eben. In Situationen, wenn wir bspw. in der Stadt unterwegs sind, wo es mir wichtig ist, dass sie neben mir läuft, (einfach aus Kontrollgründen) dann läuft sie auch neben mir. Warum muss der Hund 110%ig auf mich schauen beim Gassi gehen, wenn er doch eigentich jetzt bissel abschalten soll? Ich glaube auch nicht, dass ich damit meinem Hund schade. Sie ist glücklich und ich lasse mir von niemandem was anderes einreden, der meinen Hund nicht mal kennt...
Oder was wolltest du mit deinem Beitrag sagen?

Ich stimme dem Zitat von Purmino in deinem Beitrag zu, wenn sie es auch so meint, wie ich es verstehe: Ein Hund kann einfach so glücklich sein, wenn er in unser Leben passt (und meiner Meinung nach sollte es natürlich umgekehrt auch so sein). Wenn er mit der Umgebung klar kommt, wenn er gesund, verspielt, aufmerksam usw. ist, was ein glücklicher Hund auch immer ist - warum soll ich ihn dann mit irgendwelchen Sachen nerven, die nicht nötig sind? Ich finde Kopfarbeit für Hunde sehr wichtig. Aber nicht jeder Hund hat dazu die Veranlagung. Der Hund meiner Schwester bspw. verweigert solche Arbeit total. Er will nicht apportieren. Er könnte, aber er will nicht! Er mag keine Leckerli, außer man nimmt Würstchen, Fleisch o.ä. Er kann einige Grundkommandos. Ihn macht Laufen viel glücklicher als irgendwelche Befehle lernen. Und genauso "passt" er ins Leben meiner Schwester, die fährt nämlich gern Rad und hat somit eine super Beschäftigung für ihn...

Sorry, wenn ich bissel durcheinander geschrieben habe, aber sitze in nem Kurs und muss nebenbei auch auf den Trainer hören, damit ich was lerne... :roll:
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon Purnimo » Do 7. Mai 2009 14:08

Was bedeutet für Dich ins Leben passen`?
Was glaubst Du denn, was es für Deinen Hund bedeutet? Passt Du in sein Leben?



für mich bedeutet ins leben passen genau das was ich noch dazu geschrieben habe..... ich will (auf dauer gesehen) keinen ständigen stress mit meinem hund, er soll einen grundgehorsam haben sich mit anderen hunden und meinen katzen vertragen und ich will ihn mitnemen können ..... soweit das für ihn okey ist ....und für allem soll er keine gefahr für andere sein ... und natürlich soll er auch demnächst ohne leine laufen können ...soweit das in der stadt möglich ist .....mehr will ich nicht mehr ... aber ich denke das reicht auch

zur anderen frage

nein ich passe nicht in sein jetziges leben
und auch niemand sonst ...da niemand ihm das bieten kann was er bisher hatte .... grenzenlose freiheit
aber die wird er nie mehr haben
weil.... er hat jagtrieb und wird im dunkeln agressiv gegen fremde ..... und bei nem labrador rotweiler mischling ist das nicht so ohne

ich hoffe das irgendwann unsere leben zu einander passen ... den hunde verändern sich genau wie wir auch .... aber ich bin guter dinge.... da er wirklich viel gelernt hat in der kurzen zeit ... und er macht einen zufriedenen eindruck ....ist in der wohnung und auch draussen wesentlich ruhiger geworden....


und nochmal was zur flexileine.... es ist natürlich klar das ein hund daran nicht im üblichen sinn leinenführig wird ...aber das erwarte ich auch nicht ..... ich persönlich habe keinen bock den ganzen tag mit ner schleppleine rumzulaufen... übrigens zerrt er nicht mehr an der flexileine rum und ich kann ganz entspannt mit ihm rumlaufen ....lederleine heisst für ihn arbeiten und flexileine eben nicht ....ausser das ich ihn zwischendurch zu mir rufe ...aber das würd ich in freilauf auch machen...
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon lotte » Do 7. Mai 2009 17:39

also "passt man in das leben seines hundes" find ich ja eine seltsame frage! klar muss man den hund hundgerecht auslasten, der eine mag mehr dies, der andere das. so passt man sich auch seinem hund an.
aber in sein leben passen? mal ganz blöd gesagt hätte der hund doch ohne mensch kein leben. also klar hätte er, aber naja ein komplett anderes und kein geregeltes wo irgendwas rein oder rauspasst. er wird ja quasi in die menschenobhut geboren. und wenn man ein baby bekommt fragt man sich ja auch nciht ob man wohl in das leben des babys passt ... :roll:

wie der hund ins leben passt, ja so wie die anderen schon gesagt haben. er sollte halt alltagstauglich sein, nicht im sinne von "funktionieren" aber einfach für mensch und hund sollte so wenig wie möglich stress entstehen. wenn ich einen hypersensiblen, unsicheren hund hab und total unregelmäßige tagesabläufe passt das zb nicht unbedingt. der hund hat stress, entwickelt macken und so hat auch der mensch stress. weiß nciht, vielleicht versteht ihr ja was ich meine :lol:

lg lotte
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Re: Dreck + Leine + andere Hunde

Beitragvon dodger » Do 7. Mai 2009 20:45

Die Frage nach... ob wir in sein Leben passen... sollte einen Gedankenanstoß sein, einmal über artgerecht und sinnvoll nachzudenken.

Hunde leben nach einem Instinktkreis, der sich aus 4 Teilen zusammensetzt. Dieser Instinktkreis verändert sich in seinen Segmenten je nach Rasse und Charaktertyp. Das wiederum entscheidet darüber, welche Talente, Bedürfnisse und Veranlagungen der Hund mitbringt (Genetik). Wenn der Mensch die erkannt hat, kann er seinen Hund auch artgerecht und sinnvoll auslasten. Und dann passt der Mensch auch in das Leben des Hundes. Der Mensch zeigt sich somit als adäquater Sozialpartner, was den Hund befriedigt, glücklich macht und er sich vertrauensvoll in die Hände seines Menschen gibt.

Ich finde es schön, wenn Menschen einmal etwas kritisch über sich selber nachdenken können, ohne gleich beleidigt zu sein oder sich angegriffen fühlen. So ist es auch dieses mal nicht gemeint gewesen. Ich glaube eben, dass viele Hundebesitzer ihren Hund mit einer zu großen Oberflächlichkeit betrachten und gar nicht wirklich die Verantwortung für Ihren Hund übernehmen wollen. Ich denke zum großen Teil aus Unwissenheit, gegen die man etwas tun könnte.
Also, nichts für ungut.... hoffe ich.
Herzlichst
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