Leinen-Gepöbel

Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Gudrun » Mo 8. Mär 2010 00:08

Hallo Ihr,

auf diesem Foto seht Ihr gut, wie breit der Weg unterhalb unseres Hauses ist und wie es rechts und links davon aussieht. Es ist die einzige Zuwegung zu unserem Haus und gleichzeitig eine beliebte Promenade für Touristen und Spaziergänger aus dem Ort. Die Breite beträgt stellenweise nur 80 cm, bergan Mauer, bergab Zaun und Abgrund. Wohin mit dem Bogen?

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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon bellina » Mo 8. Mär 2010 06:29

guten morgen alle miteinander,

@gudrun, was für ein tolles Foto von Dir u. Aaron, und was für eine tolle "übungsmöglichkeit".

tja, wenn wir von stress reden, DEN HAB ICH!!!!! :roll: :roll: :roll:
nicht unbedingt meine hunde

und da fehlt mir bei direkten!!! hu-begegnungen schon die führungsstärke, muss ich zugeben.

also bitte nochmals tips, wie geh ich's an. augen zu und durch, dran vorbei, bellen ignorieren, oder bella weiter mit futter vollstopfen, so dass sie gar nicht zum bellen kommt :twisted: :twisted:
oder stehen bleiben, hunde absitzen lassen, mit körper den direkten blickkontakt "verstellen" :evil: :evil: oder beim ersten bellen einen festen leinenruck geben mit der ansage schluss :evil: oder WAS???????????????????

ich bin rudi ratlos :roll: :roll: :roll: :shock: :shock:
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Lea » Mo 8. Mär 2010 10:36

guten morgähn

wegen dem souveräne führung- natürlich find ich dass das zu artgerechtem verhalten gehört und sicher einen großteil gerade in "gefahrensituationen" ausmacht, das hab ich auch nie bestritten.
also den punkt hab ich auch verstanden- mir war/ist nur unklar, warum sich ein bogen gehen, bzw. eine ausweichmöglichkeit bieten und souveräne führung ausschließen sollten.

und eben auch bei mir darf es gar nicht dazu kommen, dass sie anfängt zu pöbeln, ich hab zwar kein rudel, dafür aber einen pitbull an der leine, von daher kann ich mir und ihr so ein verhalten schon gar nicht erlauben.
nur bin ich eben davon ausgegangen, dass sich so ein verhalten gar nicht entwickelt, wenn ich den hund nicht ständig in situationen bringe die für ihn so "unnatürlich" sind, dass er mit der zeit aggressionen aufbauen könnte
und das waren halt so die punkte an die ich gedacht hab, wenn es darum geht, wie leinenaggression überhaupt entsteht- eben entweder durch frust, weil welpi sonst immer zu allen hunden hin durfte und jetzt nicht mehr, viele schlechte erfahrungen mit anderen hunden oder eben relativ große individualdistanz, die ständig unterschritten wird. hab da ehrlich gesagt gar nicht dran gedacht, dass es da auch einfach um einen führungsanspruch seitens des hundes gehen kann.
und ich versteh auch, dass es nicht sinn der übung sein kann, sein leben lang einen halbkreis von drei kilometer durchmesser abzulaufen, nur damit fiffi sich nicht in die leine hängt, aber die distanz wird doch beim training ohnehin immer weiter verkleinert- zumindest so wie ich das verstanden hab

@gudrun: also bei solchen stellen würde ich mit einem hund dem andere hunde piepegal sind einfach weitergehen, bei einem hund der dazu neigt, an der leine zu drohen, fixieren oder überhaupt austickt, wärs doch da aber besser einer der beiden besitzer setzt den hund ab und wartet bis der andere den engpass überwunden hat oder?
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Kromi » Mo 8. Mär 2010 11:21

Hallo
was ich nicht ganz verstehe , Jenni bitte nicht böse sein ,jetzt meinst Du man soll keinen Bogen laufen, aber in Deinem wirklich guten Bericht über Leinen Agressionen /Leinenpöpler schreibst Du man sollte einen Bogen laufen was ist denn nun richtig :?: , das widerspricht sich doch !
Wir haben es mit Einzelunterricht und dem Bogen laufen der dann immer mehr verkleinert wurde ,so toll hinbekommen das wir heute ohne Gezicke an jedem Hund ausser " seinem Erzfeind " vorbeigehen können also kann das Bogenlaufen doch nicht falsch sein !
LG
Heike & Charly
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Whoopsy » Mo 8. Mär 2010 11:33

Kromi hat geschrieben:Wir haben es mit Einzelunterricht und dem Bogen laufen der dann immer mehr verkleinert wurde ,so toll hinbekommen das wir heute ohne Gezicke an jedem Hund ausser " seinem Erzfeind " vorbeigehen können also kann das Bogenlaufen doch nicht falsch sein !


Hallo Heike,

in der Hundeerziehung gibt es kein richtig und kein falsch. Jeder Hund und jeder Halter ist individuell und wenn es bei Euch so geklappt hat, dann ist das doch super und für Euch genau das Richtige!
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Fuzzy » Mo 8. Mär 2010 13:34

Hallo
Natürlich ist das Bogen laufen grundsätzlich nicht verkehrt.
Und Hunden diese Möglichkeit "zeigen" und dadurch klarmachen, "du kannst so einen Konflikt vermeiden" ist auch in Ordnung.
Aber ich gehe diesen Bogen draussen doch nicht generell. Selbst wenn genügend Platz vorhanden wäre.
Wenn Hunde nie gelernt haben wie sich Konflikte bei Begegnungen vermeiden lassen, zeige ich ihnen dass dies durch Bogen laufen möglich ist. Richtig. Der Bogen wird mit der Zeit immer kleiner. Auch richtig. Aber Bogen laufen, doch nicht bei jeder Hundebegegnung.
Hundi muss auch merken dürfen, dass er sich bei Begegnungen auf mich und mein Tun verlassen kann und ich sehr wohl in der Lage bin, ihn souverän an bestimmten Konfliktherden vorbeizuführen. Auch ohne Bogen zu laufen. Und dazu gehört eben auch , dass ich den "anderen" ignoriere, dieser mir im wahrsten Sinne des Wortes am A.... vorbeigeht, es aber genauso wenig dulde, dass mein Hund neben mir auch nur den Ansatz einer Zickerei zeigt.
Viele viele HH sind beim Bogen laufen so dermassen auf ihren Hund konzentriert, dass sie überhaubt nicht mehr wahrnehmen, was für ein Gegenüber ihnen begegnet. Ist ja ein Hund! Das genügt!
Variabel arbeiten ist da eher meine Devise.
Jeder spricht davon Hunde lesen zu lernen. Dann lest sie aber auch. Und zwar richtig. SAowohl euren als auch den der euch begegnet. Ich sehe meinem Hund deutlich an, wann er bei welchem Gegenüber am liebsten Stunk machen würde und ersticke dies im Keim. Sehe aber auch ganz deutlich wenn ihm sein Herz in die Pfote rutscht. Beide male vermittle ich ihm durch klare Ansagen meinerseits, in Form von sicherem Auftreten und evtl. verbaler Ansage, da musst du durch, kannst mir vertrauen. Ebenso ist mir der Hund der uns begegnet, ein offenes Buch. Auch mir ist es möglich dem anderen Hund entsprechende Signale zu senden nach dem Motto: Junge probiers erst garnicht!
Äusserst selten bin ich, seit ich Hunde führe in die Lage gekommen einen Bogen laufen zu müssen.
Meine Hunde haben es im Freilauf trotzdem gekonnt und in entsprechenden Situationen richtig angewandt. Gerade weil es so manchesmal nicht möglich ist auszuweichen, sollte das ganz normale Vorbeigehen an anderen Hunden dort geübt werden, wo die Möglichkeit des Ausweichens besteht, damit dann in den Situationen, wie auf Gudruns Bild, das "ordentliche" Vorbeigehen bereits gehändelt werden kann.

Grüßle
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Whoopsy » Mo 8. Mär 2010 13:40

Fuzzy hat geschrieben:Sehe aber auch ganz deutlich wenn ihm sein Herz in die Pfote rutscht. Beide male vermittle ich ihm durch klare Ansagen meinerseits, in Form von sicherem Auftreten und evtl. verbaler Ansage, da musst du durch, kannst mir vertrauen.


Und wie machst Du das, dass er Dir vertraut? In einer Angstsituation? Das ist nämlich grad unser grosses Problem. In solchen Situationen schaltet mein Hund den Kopf aus. Da kann ich weder körperlich noch verbal auf sie einwirken. An der Leine geht es aber nicht im Freilauf. Im Prinzip kann ich sie gerade gar nicht frei laufen lassen, weil ich nicht weiss, vor was sie als nächstes Angst hat. Und im Prinzip hat ja jagen, Angst haben oder Pöbeln die gleiche Auswirkung, der Hund ist nicht ansprechbar. Ich bin da gerade echt wie gelähmt.
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Lea » Mo 8. Mär 2010 13:52

Fuzzy hat geschrieben:Jeder spricht davon Hunde lesen zu lernen. Dann lest sie aber auch. Und zwar richtig. SAowohl euren als auch den der euch begegnet. Ich sehe meinem Hund deutlich an, wann er bei welchem Gegenüber am liebsten Stunk machen würde und ersticke dies im Keim.


so und das ist das was ich meinte, mit viel über das verhalten des hundes zu lernen
aye kapitän- ab jetzt les ich meinen hund und alle anderen richtig! so einfach ist das?
das ist doch genau das problem um was es geht- das man eben nicht einfach so mit den fingern schnippsen kann und das auf einmal perfekt versteht
sind sich doch noch nicht mal hundetrainer einig, wenn sie ein und den selben hund beobachten, warum er gerade was wann macht und welche zeichen er zeigt
wie soll man das dann auf einmal als anfänger können? vor allem auch noch in situationen, in denen man selbst gestreßt ist- genau das ist ja auch der grund, warum man dann in solchen situationen seinen eigenen hund beobachtet- nein, nicht man, ICH
weil ich eben noch nicht so weit bin, aus den augenwinkeln sofort instinktiv weiß wie mein hund bzw ein fremder hund reagieren wird- ich muss mich auf gewissen zeichen konzentrieren und anhand derer versuchen die situation einzuschätzen

einfach- lest mal richtig schreiben, find ich jetzt keine aussage mit der man was anfangen und aus der man was lernen kann
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Gudrun » Mo 8. Mär 2010 14:03

Hallo nochmal,

an den 80 cm-Stellen muss man wirklich nicht direkt jemandem begegnen, da geb ich Andi recht, aber so breit, wie auf dem Foto, ist der Weg maximal. Im Prinzip kommt man gut aneinander vorbei, wenn beide Hundehalter "Fuß!" zuverlässig einsetzen können und zügig weitergehen. Bei mehr als 2 Hunden heißt das bei mir "Hinter mir!". Aber ich halte die Leinen dann so kurz, dass auch keiner zum fremden Hund hinspringen kann, wenn es ihm plötzlich doch wichtig erscheint, weil der gerade böse fixiert oder lospöbelt oder was auch immer. Bei mehreren muss ich immer auf kleine Frechheiten gefasst sein. Die Hunde scheinen ganz gerne voreinander anzugeben und vergessen dann mal kurz den Respekt mir gegenüber. Also muss ich im Zweifelsfall sofort gegensteuern können. Dass durch das Kurzhalten der Leinen die Spannung erhöht wird, ist auch richtig, aber immer noch ungefährlicher, als den Hunden so ganz zu vertrauen.

VG Gudrun
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Re: Leinen-Gepöbel

Beitragvon Fuzzy » Mo 8. Mär 2010 15:49

@Woopsy
Klare Führung eines Hundes hat immer mit der inneren Einstellung des einzelnen HH zu tun.
Bei unsicheren oder Angsthunden ist glasklare Führung wichtiger als in allen anderen Problemkonstellationen.
Innere Einstellung besteht aus einer Grundeinstellung und dem allgemeinen Miteinander mit seinem Hund. Also muss ein HH bei entsprechenden Problemen immer auch sich im Umgang mit seinem Hund offen und ehrlich hinterfragen. Oder von jemandem der echt Ahnung hat hinterfragen lassen. Hierbei kristallisieren sich meist Dinge heraus, die jetzt nicht ursächlich für die Probleme sein müssen, aber die die Probleme eher noch fördern als hemmen. Weshalb manche HH sich mit ihrem Hund quasi in einer Spirale bewegen und ohne entsprechende Hilfe von außen nicht mehr herauskommen.
Natürlich liegen bei verschiedenen Rassen auch genetisch bedingte "Schwachstellen"vor. Diese können aber, wenigstens zum Teil, durch entsprechende Führung kompensiert und stabilisiert werden.

Mehr kann ich aus der Ferne von meiner Seite aus hierzu nicht sagen.
Ich schick dir aber heute Abend noch ne PN.

Grüßle
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