Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Whoopsy » Fr 30. Jul 2010 21:23

lotte hat geschrieben:die ganze zeit war ich voll dafür, aber so langsam denke ich halt muss das wirklich sein?? das schöne, weiche, glatte bäuchlein geht dann ganz kaputt :cry:


Nein Lotte, DIE Angst kann ich Dir nehmen. Das Bäuchen bleibt wie es war. Genauso rosa und kuschelig :P Und die Narbe siehst überhaupt gar nicht.

Die Taille wird nur schlanker (also bei Whoopy konntest das richtig sehen, dass da was fehlt). Ich kann Deine Ängste wirklich gut verstehen. Whoopy war ja schon 12 und ich hatte mehr vor der Narkose als vor der OP an sich Angst. Aber sie war danach wie ausgewechselt. Ist wieder richtig jung (naja ihrem Alter entsprechend) und fröhlich geworden. Wie wenn eine Last von ihr genommen wurde. Und nach einem Tag war sie schon wieder fit. Die Hundis stecken das erstaunlich gut weg.
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Abou-Kami » Fr 30. Jul 2010 21:33

Jenni hat geschrieben:Hallo Marco,

wo siehst Du das denn mit dem verteidigen von Beute?? Das würde mich mal interessieren??

Habe nun selbst ein Rudel, da gibt es sowas nicht. Auch das rangniedrigste Rudelmitglied darf sagen, DAS ist meines und das wird auch so akzeptiert.

Und in der Wolfswelt ist das übrigens genauso!!

Das bedeutet für mich, an die Näpfe meiner Hunde in der Art und Weise gehen, wie Du es praktizierst würde in einem Rudel ehr ein Wolf tun, der NICHT der Ranghöchste ist. Das hat der nämlich gar nicht nötig, sich so seinen Rang zu sichern. Bedeutet, das tut im Rudel maximal der Tyrann der Gruppe!

Ich möchte doch aber von meinen Hunden nicht als Tyrann wahr genommen werden!


Verzeih mir, dass ich vorläufig nicht auf die Kastrationsdebatte weiter eingehe. Zeitmangel und wie schon gesagt, ein Thema über das man sich jahrelang streiten kann.

Aber zum Rest gerne (weil ich glühender Verfechter bin *grins*)

Ich weiß nicht, wo du oder auch Lea euren Wissenstand her habt.

Ich habe ein Rudel, ich lese Bücher, ich schaue fern, ich gehe in Wildparks usw. usw.
Ich habe einige Möglichkeiten genutzt und erkenne immer und immer wieder das selbe !

Mal erst mal zu deiner Aussage, dass in deinem Rudel (ich denke mal, damit meinst du deine Hunde selbst für sich) auch der rangniedere sagen darf, dass ist meines.
Das ist auch völlig normal. Denn keiner deiner Hunde ist der Rudelführer.
Wenn doch, sollte schon gehörig was bei dir falsch laufen, aber davon gehe ich mal nicht aus,

Ich weiß nicht, ob Ihr schon mal in den Genuß gekommen seid und eine Dokumentation von Shaun Ellis sehen konntet ? Wenn nicht, kann ich das nur anraten.

Wenn es in einem Rudel einen Rudelführer gibt, dann "kann" dieser auch alles beanspruchen !
Das ein Rudelführer, der ständig alles für sich beanspruchen würde, sicherlich nicht all zu lange Zeit Rudelführer sein wird, ist da dann eine andere Geschichte !

Was genau ist denn ein Rudelführer ?

Ein Rudel besteht in freier Wildbahn zu 99% aus einer reinen Familie (und mit freier Wildbahn meine ich nun keine Freigehege in Wildparks oder so). Eine Familie also, aus zwei Rudelführern und deren Kindern. Während der gesamten Zeit, die dieses Rudel, so besteht, sind die Elterntiere dazu in der Lage Fressen, was die Kinder gerade an sich gerissen haben, zu beanspruchen. Und es wird von den Kindern auch frei gegeben. Ist das irgendwann mal nicht mehr der Fall, sind diese Kinder so weit, dass sie eigene Rudel bilden. Also dem Rudel ihren Rücken kehren bzw. sie werden dazu aufgefordert dieses zu tun, sich n Weibchen suchen und selbst Kinder machen und groß ziehen. Nun sind sie selbst Rudelführer und das ganze geht von vorne los :mrgreen:

In den 1% und in Gehegen von Wildparks und ähnlichem ist es anders. Dort werden fremde Tiere zusammen gewürfelt und sie arrangieren sich mit dieser Situation. Sie bilden also ein Rudel mit fremden Tieren. In diesem Rudel muss erst geklärt werden, wer der Rudelführer ist.

So, nun zum eigentlichen Rudelführer.
Ein Rudelführer hat, und das steht fest, nun einmal das sagen. Er gibt an, wann und wo gejagt wird.
Er erlaubt allen die Beute unter sich auf zu teilen. Er nimmt sich aber auch das Recht heraus, sich das beste der Beute (Die Leber wenn ich mich recht erinnere) vorher zu nehmen.
Ein Rudelführer ist somit eine Autorität im Rudel.

Nun ist es aber so, dass zwischen "eine Autorität sein" und einen autoritären Führungsstil zu pflegen eine Welt, gar ein Universum liegt.

In unserer Welt ist da kein Unterschied. Viele kennen das, ihr Chef auf der Arbeit pflegt vermutlich einen solchen Führungsstil und sie folgen seinen Anweisungen und halten im die Treue.
Adolf H. pflegte einen solchen Führungsstil. Fast ganz Deutschland folgte diesem Mann trotz, oder gerade wegen, dieses Führungsstils.

In der Tierwelt ist dies nicht möglich !
Ein unausgeglichenes Tier wird niemals, bzw. bleibt niemals lange, ein Rudelführer.
Ist ein solches Tier, auf Grund von Rangkämpfen Rudelführer geworden, sehen sich die Tiere seinen Führungsstil nicht lange an. Irgendwann wird es bei solch einem Rudelführer immer zu einem Sturz kommen.

Ein Rudelführer ist also eine Autoritätsperson, die keinen autoritären Führungsstil pflegt !!!!

So ein "normaler" Rudelführer lässt zB. fünfe auch mal gerade sein.
Er lässt die anderen auch mal völlig alleine die Beute unter sich aufteilen, denn er weiß (und alle Rudelmitglieder wissen dieses auch), dass wenn er seinen Anspruch stellen würde, ALLE sofort diesen akzeptieren würden.

Das ist es, was einen echten Rudelführer ausmacht. Er könnte, aber er nutzt es nicht ständig.
Und wenn er diese Macht nutzt, dann setzt er niemals rohe sinnlose Gewalt ein.
Sondern er bleibt ruhig und gelassen. Setzt aber konsequent seine Autorität ein und würde nur in seltensten "Notfall" seine Stellung auch bis auf`s Blut untermauern. (aber das wissen auch alle anderen, daher tritt dieser Fall auch so gut wie nie ein !)

Boah ey, ein Roman :lol: ;)
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Abou-Kami » Fr 30. Jul 2010 22:03

Lea hat geschrieben:na und genau das gegenteil bekommt man doch eigentlich immer öfter zu lesen
das eben der rudelführer nicht automatisch das recht hat, hinzugehen und eine beute als seins zu deklarieren, wenn an dem stück futter schon ein anderer frisst, bzw. der dann sehr wohl was dagegen sagen darf(wies in notzeiten aussieht, in denen sich jeder selbst der nächste ist, weiß ich ja nicht) aber ich dachte echt, das gilt mittlerweile als erwiesene tatsache, dass jedes individuum innerhalb der gruppe das recht hat zu sagen: DAS IST MEINS FINGER WEG!
oder hab ich das jetzt wieder falsch in erinnerung

na und den millan, ich mag die "methoden" nicht aber vor allem seine erklärungen zu verschiedenen verhaltensweisen(also ich muss natürlich zugeben ich hab mich mit ihm noch nicht wirklich beschäftigt) aber alles was ich bei ihm gesehen habe waren "überaus dominante" hunde (da war ein typisch überschwänglicher golden retriever, der vor lauter aufregung vorm gassigehen schier geplatzt ist und hochsprang usw.- die erklärung des "flüsterers" war eben, hund will weltherrschaft an sich reißen und das muss mit aller macht verhindert werden)
dann arbeitet der ja auch gern mit würger und teletakt und co. und das geht meiner meinung nach schon gar nicht (braucht man dann vielleicht für einen von tausend hunden, aber sicher nicht für jeden 10ten)
aber wie gesagt, viel mehr hab ich mich mit dem noch nicht auseinandergesetzt


Wie schon gesagt, ich freue mich, wenn jemand der Millan nicht mag bzw. seine Methoden, seine Meinung dazu sagt :)
Leider, und das meine ich jetzt nicht abwertend in deine Richtung sondern eben zu all diesen Leuten, kommen 99% der Abneigung von Millan zu Stande über 1. Meinungen Dritter, 2. Kurze Buchbeschreibungen, 3. Rezessionen anderer Buchkäufer und last but not least 4. Videoausschnitte, in denen ohne jede Hintergrundinformation etwas gezeigt wird, was so einzelnd gesehen eher abschreckt !

alles was ich bei ihm gesehen habe waren "überaus dominante" hunde (da war ein typisch überschwänglicher golden retriever, der vor lauter aufregung vorm gassigehen schier geplatzt ist und hochsprang usw.- die erklärung des "flüsterers" war eben, hund will weltherrschaft an sich reißen und das muss mit aller macht verhindert werden)

komisch, ich habe bisher über 40 Folgen seiner Sendung gesehen. Die von dir beschriebene Begründung war für den von dir beschriebenen Fall nicht mit dabei....................
Vielmehr erinnere ich mich an eine Folge, in der ein anderer Hund so reagierte wie du beschreibst (und aus dem gleichen Grunde, wie von dir erkannt). Dieser Hund wollte sicherlich keinesfalls eine NEW WORLD ORDER *grins*. Vielmehr hatte er einfach keinen Respekt vor seiner Halterin. Nichts anderes (in den meisten Fällen) ist dieses anspringen doch. Respektloses Verhalten.
Ein "sieh zu das du dich anziehst ICH WILL RAUS ! Mach hinne ALDE !" :D
Kein Teletakt (der im übrigen in den über 40 Folgen und somit über 120 Fällen ein einziges Mal angewandt wurde. Aus gutem Grund >> aber den erzähle ich gerne später mal << ! ) Kein Stachler und auch kein Würger wurde benötigt.
Einzig mit der richtigen Energie, kleinen körperlichen Korrekturen (Anstupsen, Anzischen !) und etwas Geduld wurde innerhalb kürzester Zeit der Hund ruhiger und konnte somit bei seinen Haltern bleiben. Denn die Frau hatte eine Krankheit, bei der dieses Anspringen gefährlich für ihr eigenes Wohl war !!!!

Ich weiß nicht, warum die ganze Welt immer und überall diese antiautoritären Führungsstile einsetzen will ? Dass das bei unseren Kindern schon völlig daneben ging sieht man doch immer wieder deutlichst !! Nicht viel anders ist es (für mich) bei Hunden. Mutter Natur zeigt uns so klar und deutlich, wie es funktionieren kann und trotzdem schreit ein Großteil danach, dass man einen Hund ja nicht grob anstupsen und unterwerfen soll .................*boah, da kriesch isch die Krätz*.......

Komisch, dass die von Muttertieren aufgezogenen Welpen keinen bleibenden Schaden davon tragen. Diese macht nämlich auch einen Schnauzgriff. Diese packt ihr kleines auch im Nacken und trägt es davon "so, hier bleibst du, bist du dich abgeregt hast ! Basta !"

Naja, ich kann nur jeden, der Millan Gegner oder eben einfach Nichtversteher ist, raten sich mal in Ruhe seine Bücher durch zu lesen und "danach" seine Sendungen anzusehen !

Viele Probleme heutiger HH, die HuSchu`s besucht haben, in denen ausschließlich über positive Konditionierung gearbeitet wird, und die dennoch die wesentlichsten Probleme damit nicht in den Griff bekommen haben, hätte man sich ersparen können, wenn man sich einfach mal Mutter Natur als Beispiel nehmen würde..............

Ein Hund der auf`s Wort Sitzt, Platz macht, eine Rolle oder Männchen kann, auf einen Baumstamm kraxelt um ein Leckerlie zu bekommen usw. usw. usw. ist zwar ein gut dressierter Hund, aber bei weitem noch kein Hund der perfekt im Gehorsam steht !!!!!
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Abou-Kami » Fr 30. Jul 2010 22:14

Jenni hat geschrieben:
Den Satz mit der Statistik kenne ich auch und benutze ihn auch regelmäßig, also touché!!

Nix da, ich war schneller also mein Punkt *hehehe* ;)
Und ich möchte BETONEN (Empörung macht sich breit ;) ), dass ich KEIN Kastrationsgegner bin. Ich kann nur nicht verstehen, dass sich alle Tierschützer furchtbar drüber aufregen, dass Dobermännern, Rottweilern, Boxern und Co. Schwänze und Ruten abgeschnitten werden, selber aber Kastrationen propagieren und das OHNE alle Fakten zu kennen!!


Da muss ich Jutta recht geben (im allgemeinen finde ich ihre Ansichten erstaunlich gut *smile*)
das zu vergleichen ist schon n ziemliches Ding ! (um es mal nett auszudrücken !)

Während man einem Hund mit dem kupieren seiner Ohren und seiner Rute einen Großteil seiner körpersprachlichen Möglichkeiten nimmt, die ihm sein ganzes Leben lang einschränken "können".
Von seiner Würde mal ganz abzusehen....... Die Gründe dafür ausschließlich darin liegen, dass der Hund einem Ideal entsprechen soll, welches von Menschen erstellt wurde.

Sind die Gründe bei einer Kastration doch wirklich wertschätziger !!!!
(was genau haben wir ja schon erörtert ! )
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Jenni » Fr 30. Jul 2010 22:28

Abou-Kami hat geschrieben:Verzeih mir, dass ich vorläufig nicht auf die Kastrationsdebatte weiter eingehe. Zeitmangel und wie schon gesagt, ein Thema über das man sich jahrelang streiten kann.

Da hast Du absolut Recht!!

Aber zum Rest gerne (weil ich glühender Verfechter bin *grins*)

Ich weiß nicht, wo du oder auch Lea euren Wissenstand her habt.

Bei Lea weiß ich es nicht. Ich selbst war zwei Wochen in Canada bei freilebenden Wölfen und zwei Wochen in der Toscana bei den verwilderten Haushunden im Laufe der letzten 5 Jahre. Desweiteren halte ich mich z. B. über Weiterbildungen bei G. Bloch und Dr. U. Gansloßer auf dem Laufenden und bin mit Beobachtungen an der Aufzucht von Timberwolfwelpen in einem Wildpark hier in der Nähe dabei - grade sehr aktuell.

Ich habe ein Rudel, ich lese Bücher, ich schaue fern, ich gehe in Wildparks usw. usw.
Ich habe einige Möglichkeiten genutzt und erkenne immer und immer wieder das selbe !

Wobei jeder, der schon mal mit Menschen zu tun hatte, die Wölfe im Freiland beobachten sagt, dass die Aufzucht in Wildparks oder auch von Menschenhand nicht mit dem freilebender Wölfe oder noch besser dem von verwilderten Haushunden vergleichbar ist. Das hat irgendwann sogar schon Erik Ziemen erkannt!

Mal erst mal zu deiner Aussage, dass in deinem Rudel (ich denke mal, damit meinst du deine Hunde selbst für sich) auch der rangniedere sagen darf, dass ist meines.
Das ist auch völlig normal. Denn keiner deiner Hunde ist der Rudelführer.
Wenn doch, sollte schon gehörig was bei dir falsch laufen, aber davon gehe ich mal nicht aus,

Den Satz verstehe ich nicht! Wann meinst Du, läuft bei mir was falsch? Wenn auch ein rangniedriger Hund sagt DAS IST MEINS oder wenn er das nicht tut? Und warum sollte er das nötig haben? Meine Hunde erfahren mich jeden Tag als Regulator für alles mögliche: Ruhe - in erster Linie - Ressourcen, Bewegung, Zuneigung... Es gibt keinen Grund irgendetwas für sich zu beanspruchen. Und ich sehe es überhaupt nicht so, dass etwas falsch läuft, wenn man einen ranghohen Hund im Rudel hat. Er sollte nur nicht ranghöher sein, als man selbst. Oder verstehe ich Dich falsch?

Ich weiß nicht, ob Ihr schon mal in den Genuß gekommen seid und eine Dokumentation von Shaun Ellis sehen konntet ? Wenn nicht, kann ich das nur anraten.

Ja, den kenn ich. Aber für mich sind seine Forschungen nur bedingt aussagekräftig. Sie zeigen für mich letztendlich nur, wie wilde Tiere sich unter Einfluss des Menschen entwickeln. Das gibt für mich aber keinen Aufschluss darüber, wie sie sich entwickeln, wenn sie sich in freier Wildbahn befinden oder eben verwildern. Damit will ich nicht sagen, dass man diese Aussagen nicht verwerten kann, denn immerhin stehen unsere Hunde ja auch unter unserem Einfluss. Ich bin aber grundsätzlich der Meinung, dass man, wenn man ein Verhalten als Normal oder eben nicht Normal beurteilen möchte erstmal wissen muss, was ist denn normal ohne den Menschen.

Wenn es in einem Rudel einen Rudelführer gibt, dann "kann" dieser auch alles beanspruchen !

Natürlich KANN er das! Es hat es aber nicht nötig das ständig und andauernd zu tun. Souveräne Hunde und souveräne Wölfe sind nicht die Leittiere, weil sie Ressourcen verwalten in erster Linie. Sie sind Leittiere, weil sie die meiste Erfahrung haben, weil sie gute Wildgebiete kennen, weil sie wissen, wie man am besten zu Beute kommt, weil sie wissen, wer im Rudel welches Talent hat und das entsprechend einsetzen können zum WOHLE des Rudels. Ein Leitwolf ist fast immer die Position im Rudel, die am allerwenigsten Aggressionen zeigt. Ansonsten passiert nämlich, was Du schon schreibst, er bleibt es nicht lange. Man hat an einem Wolfsrudel in Canada erlebt, dass das Rudel seine Leitwölfin getötet hat, die als tyrannisch bekannt war! Ein Leitwolf ist immer auf Harmonie bedacht und darauf, sein Rudel zu schützen! Das zeichnet ihn aus. Nicht das er alle Nase lang darauf besteht, dass er dieses oder jenes nun haben kann, weil er es eben will!

Was genau ist denn ein Rudelführer ?

Ein Rudel besteht in freier Wildbahn zu 99% aus einer reinen Familie (und mit freier Wildbahn meine ich nun keine Freigehege in Wildparks oder so). Eine Familie also, aus zwei Rudelführern und deren Kindern. Während der gesamten Zeit, die dieses Rudel, so besteht, sind die Elterntiere dazu in der Lage Fressen, was die Kinder gerade an sich gerissen haben, zu beanspruchen.

Warum sollten sie das aber tun. Ihre Kinder sind ihr genetisches Material. Wenn sie ihnen Fressen vorenthalten, überleben sie möglicherweise nicht und somit stirbt ihr eigener Genpool auch aus!

Und es wird von den Kindern auch frei gegeben.

Entschuldige, aber das ist nicht richtig! Jeder Wolf darf sein Futter behalten. Er darf behalten, was er in der Schnauze hat und jeder Wolf UND Hund darf sich wehren, wenn ihm Unrecht geschieht und das bleibt in der Hauptsache der Fälle ohne größere Konsequenzen. Fakt ist, dass alle Wölfe eines Rudels am Fressen teilnehmen, wenn sie Wild gefangen und getötet haben. Sie nehmen unabhängig von ihrem Rang bestimmte Fresspositionen ein und diese verteidigen sie auch. Auch rangniedere Tiere reißen selbständig Beute. Darum und um vermeintliches Imponiertragen kümmern sich die Alttiere gar nicht. An Kadavern reißen rang-, alters- und geschlechtsunabhängig alle Tiere Fleisch heraus. - Auch nachzulesen im Buch Wölfisch für Hundehalter auf den Seiten 170 - 174.

Ist das irgendwann mal nicht mehr der Fall, sind diese Kinder so weit, dass sie eigene Rudel bilden.

Somit stimmt das dann auch nicht, da jeder sein Futter verteidigen darf. Übrigens würden das auch unsere Haushunde tun, wenn wir ihnen nicht von klein auf an das AUS antrainieren würden. Sehen wir immer wieder im Welpenspiel. Kein Welpe gibt seine Beute freiwillig einfach so ab und das hat nichts damit zu tun, dass er sich als ranghoch empfindet, denn Welpen werden erst zwischen der 16. Woche und dem 6. Monat in die soziale Rangordnung eingegliedert. Das was sie ehr bildet ist bei Hunden die Futterrangordnung.

So, nun zum eigentlichen Rudelführer.
Ein Rudelführer hat, und das steht fest, nun einmal das sagen. Er gibt an, wann und wo gejagt wird.

Wenn Du damit sagen willst, dass der "Alpha" immer die Jagd anführt, dann weiß man mittlerweile, dass das nicht richtig ist. Es gibt keinen speziellen Jagdanführer. Zumal es so ist, dass Wölfe und verwilderte Haushunde im Sommer nicht als Gruppe unterwegs sind. Und selbst wenn die Gruppe jagt, müssen die Leittiere nicht unbedingt die Jagd anführen. Diese übernehmen die Führung meistens erst dann, wenn es zum direkten Kontakt zwischen Wolf und Beute kommt. Aber nur, weil sie mehr Erfahrung haben, als der Rest des Rudels, der aus Abkömmlingen besteht. (U. a. Seite 157 von o. g. Buch)

Er erlaubt allen die Beute unter sich auf zu teilen. Er nimmt sich aber auch das Recht heraus, sich das beste der Beute (Die Leber wenn ich mich recht erinnere) vorher zu nehmen.
Ein Rudelführer ist somit eine Autorität im Rudel.

Diese Behauptung kenne ich auch. Hier kann ich nur sagen, dass selbst namenhafte Forscher sich hier sehr zurück halten, weil das nämlich bislang noch niemand wirklich beobachten konnte. Was aber beobachtet werden konnte ist, dass die Leittiere sich nach der Jagd meistens erstmal hinlegen und sich ausruhen, weil sie nämlich erschöpft sind und die anderen schon anfangen zu fressen.

In unserer Welt ist da kein Unterschied. Viele kennen das, ihr Chef auf der Arbeit pflegt vermutlich einen solchen Führungsstil und sie folgen seinen Anweisungen und halten im die Treue.
Adolf H. pflegte einen solchen Führungsstil. Fast ganz Deutschland folgte diesem Mann trotz, oder gerade wegen, dieses Führungsstils.

Dazu sage ich jetzt mal nichts! Weil ich nicht feststellen kann, dass Menschen in meiner Umgebung sich wie Diktatoren verhalten. Und ich finde diesen Vergleich ziemlich seltsam, um es mal vorsichtig auszudrücken!

In der Tierwelt ist dies nicht möglich !
Ein unausgeglichenes Tier wird niemals, bzw. bleibt niemals lange, ein Rudelführer.
Ist ein solches Tier, auf Grund von Rangkämpfen Rudelführer geworden, sehen sich die Tiere seinen Führungsstil nicht lange an. Irgendwann wird es bei solch einem Rudelführer immer zu einem Sturz kommen.

Da stimme ich Dir prinzipiell zu. Wobei das aber ehr weniger vorkommen wird. Zumindest nicht in freier Wildbahn, da ein Rudel, wie Du selbst schon beschrieben hast, hauptsächlich ja eine Familie ist! Da wird niemand gestürzt... Im Gegenteil, da werden sogar noch die Alten und Kranken versorgt und gepflegt! Man hilft sich!

Ein Rudelführer ist also eine Autoritätsperson, die keinen autoritären Führungsstil pflegt !!!!

So ein "normaler" Rudelführer lässt zB. fünfe auch mal gerade sein.
Er lässt die anderen auch mal völlig alleine die Beute unter sich aufteilen, denn er weiß (und alle Rudelmitglieder wissen dieses auch), dass wenn er seinen Anspruch stellen würde, ALLE sofort diesen akzeptieren würden.

Das ist es, was einen echten Rudelführer ausmacht. Er könnte, aber er nutzt es nicht ständig.
Und wenn er diese Macht nutzt, dann setzt er niemals rohe sinnlose Gewalt ein.
Sondern er bleibt ruhig und gelassen. Setzt aber konsequent seine Autorität ein und würde nur in seltensten "Notfall" seine Stellung auch bis auf`s Blut untermauern. (aber das wissen auch alle anderen, daher tritt dieser Fall auch so gut wie nie ein !)


In Deinen letzten Ausführungen sind wir uns sehr einig und es würde mich nicht wundern, wenn wir das auch ansonsten sind, nur aneinander vorbei reden. Wer weiß!!?? ;)

Lieber Gruß
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Whoopsy » Fr 30. Jul 2010 22:28

Abou-Kami hat geschrieben:Ein Hund der auf`s Wort Sitzt, Platz macht, eine Rolle oder Männchen kann, auf einen Baumstamm kraxelt um ein Leckerlie zu bekommen usw. usw. usw. ist zwar ein gut dressierter Hund, aber bei weitem noch kein Hund der perfekt im Gehorsam steht !!!!!


Und wie definierst Du "perfekt Gehorsam"? Ein Hund, der sich aus dem (Jagd-)Lauf ablegen lässt (Platz) würde ich schon als "gehorsam" definieren.

Ich bin weder Hardcore noch Wattebäuschchenwerfer. Die gesunde Mischung auf den Hund angepasst macht es aus.

Und das mit der "aus-der-Natur-abschauen" ist auch so eine Defintionssache. Wer maßt sich an, das optimal umzusetzen?
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Jenni » Fr 30. Jul 2010 22:39

@ Marco, Deine letzten Ausführungen finde ich super! Und ich bin der festen Überzeugung, dass man auch hier aneinander vorbei redet.

Lea ist nämlich sicherlich keine Wattebäuschchenwerferin.

Ich finde es nur immer total schade, wenn jeder alles immer so "auslegt" (mir fällt grade kein passenderes Wort dafür ein), wie es grade paßt. Du redest von Mutter Natur. Du scheinst mit Deinen Hunden genauso umzugehen wie z. B. ich. Ich kenne nun den Milan (der übrigens nur mit einem "L" geschrieben wird *frechgrins*, *klugscheißermodusaus*) und finde ich wirklich gut. Etwas im Fernseh zu sehen ist immer so eine Sache. Mir persönlich hat das anschauen der Balser, die genauso arbeitet, wie der Milan mehr gebracht, es war für mich verständlicher und nicht so abstrakt. Aber ich wollte eigentlich was ganz anderes sagen.

Du redest von Natur und sagst, Hunden wird nur kupieren von Ohren und Rute eine natürliche Kommunikation genommen. Aber was sagt und die Natur noch? Wie kommen Hunde auf die Welt und welche Sinne stehen ihnen zur Verfügung? Als erstes die Nase! Dann die Augen, dann die Ohren! Das bedeutet, dass sie ein Leben lang hauptsächlich ihre Nase einsetzen, um zu kommunizieren und dann erst die Augen!! Wenn Du also sagst, dass Kastration i. O. ist, dann sage ich: Damit nimmst Du dem Tier seine Natürlichkeit, seinen eigenen Geruch! Oft sieht man souveräne, kastrierte Rüden, die von anderen Rüden, die sich das nie trauen würden, wenn sie unkastriert wären, angeflirtet (oder wo sogar versucht wird, diese zu besteigen). Warum? Weil WIR in der Natur rumfuschen und Geruch und Optik nicht mehr zueinander paßt!

Also nach der Natur zu handeln und zu Leben... TOLL!! Aber sie dann zu beschneiden, aus Gründen, die ich als solche einfach nicht anerkennen kann, widerspricht sich für mich total!!
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Abou-Kami » Fr 30. Jul 2010 22:49

Jenni hat geschrieben:Das habe ich mir gedacht Jutta, dass Du das so nicht machst und nur das meinte ich. Ich bezog das nur auf Marcos Beschreibung, wie er seinen Hunden etwas abnimmt, nicht darauf, dass es gehen muss! Das finde ich auch auf jeden Fall! I


Ich weiß nicht, ob du mich missverstanden hast, oder vielleicht doch richtig.
Daher nochmal etwas genauer dazu.

Ich gehe nicht ständig zu meinem Hund, knurre ihn an und/oder stupse ihn weg bzw. unterwerfe ihn mit roher Gewalt.

Hin und wieder fordere ich ein, was mir als Rudelführer zusteht.
Und das kommt genau überein mit meinen vorigen Post`s. Auch ein Rudelführer in einem Bspw. Freigehege, schaut sich geduldig alles an und beäugt sein Rudel. Er weiß, er könnte da jetzt hingehen und würde seinem Rang entsprechend auch so behandelt. Würde er aber tag ein tag aus nur wissen, dass er der Chef ist und es dabei belassen und nicht hin und wieder mal 1- etwas einfordern, 2. einen Streit unter Rudelmitgliedern klären, ein Rudelmitglied "runter holen" wenn dieses zu unausgeglichen ist, dann könnte ihm dieser Rang auch irgendwann abgesprochen werden................

Eine Verselbstständigung würde eintreten, in deren Verlauf auch die Möglichkeit besteht, dass sich ein neuer Rudelführer aus den anderen Rudelmitgliedern heraus kristallisiert.

Er braucht dazu doch auch keinen anderen Hund angehen, ihn anknurren oder gar beißen.
Er steht einfach auf von seinem Stammplatz, geht eine Runde direkt durch sein Rudel und legt sich dann irgendwann wieder hin. (kurz und vereinfacht dargestellt !)

Nichts anderes mache ich auch (im groben) !
Ich gehe auf meine Hunde (hin und wieder, eher seltener) zu und fordere zB. durch meine bloße Energie, um Abtretung ihrer Beute (also den Knochen, den sie Minuten vorher von mir oder meinem Weib bekommen hatten).

Und ebenso wie ein Rudelführer mit normaler Autorität, lasse ich fünfe mal gerade sein, oder teile meine Beute mit ihnen. Genau so, wie sie den Knochen zB. auch wieder bekommen. Ich teile dadurch dann einfach wiederum meine Beute mit meinem Rudel.

Ich teile meine Beute so wieso mit meinem Rudel................
Wenn ich vom Pferdeschlachter mit einem riesig großen Müllsack voll Pferdeknochen ankomme (viele liebe Grüße an alle Pferdefreunde *hehehe* ;) ) lasse ich mich von meinem Rudel, wie unter Tieren begrüßen. Sie erkennen meine Beute und umlagern mich. Ich gehe mit ihnen in den Garten und teile meine Beute, in dem ich jedem aus dem Müllsack (man könnte auch sagen aus dem Tier selbst) einen Knochen zu teile. Wie in freier Wildbahn nimmt sich dann jeder seinen Knochen und legt sich damit ein Stück weit ab um in zu fressen. Ist der Knochen bei allen alle, gehen sie eine Runde um zu schauen, ob noch jemand etwas vom Knochen übrig lies :D (was irgendwie meist nie der Fall ist *grins* )

Auf die Idee, den Knochen, der zu meinen Füßen liegt (den ich, man möge es mir nachsehen, nicht gefressen habe ;) ) zu beanspruchen, kommt keiner. Alle legen sich danach separat irgendwohin und schauen oder dösen vor sich hin.

Wenn ich irgendwann meinen Platz verlasse, und weit genug von MEINER Beute bin und sie somit nicht mehr beanspruche, dann kommen die Geier und machen unter sich aus, wer diesen Knochen oder Teile davon bekommt.......................

So, hoffe ich habe alle Klarheiten beseitigt :lol:
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon Shiba-Rudel » Fr 30. Jul 2010 22:52

lotte hat geschrieben:
Jenni hat geschrieben:Hey Lotte,

habe Deinen letzten Post erst jetzt gelesen. Das finde ich echt schwer... Verlaß Dich auf Deinen Bauch! Wenn Du da nicht voll hinter stehst, würde ich es echt canceln. Aber eine Entscheidung triffst immer Du für Deinen Hund. Du machst das schon ;o))!!


ich weiß nicht ob ich ein schlechtes gefühl oder einfach nur angst davor habe... ich bin leider ein sehr rationaler mensch, der ganz schlecht sein bauchgefühl hören kann! oder mein bauchgefühl spricht zu leise. es ist schüchtern. jahrelange unterdrückung...

die ganze zeit war ich voll dafür, aber so langsam denke ich halt muss das wirklich sein?? das schöne, weiche, glatte bäuchlein geht dann ganz kaputt :cry:


also leila bäuchlein hat nichts an weichheit usw. verloren. du siehst nicht mal eine narbe und sie hatte einen kaiserschnitt und eine kastration also von daher gleich zwei OP´s. also madita wird auch wieder ein hübsches bäuchlein bekommen, besonders bei der pflege, die du ihr angedeihen lässt. ;)
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Re: Mein Hund hört nicht mehr wenn er eine Hündin sieht

Beitragvon lotte » Fr 30. Jul 2010 22:56

Shiba-Rudel hat geschrieben:
also leila bäuchlein hat nichts an weichheit usw. verloren. du siehst nicht mal eine narbe und sie hatte einen kaiserschnitt und eine kastration also von daher gleich zwei OP´s. also madita wird auch wieder ein hübsches bäuchlein bekommen, besonders bei der pflege, die du ihr angedeihen lässt. ;)


dann ist ja gut. sie wurde auch heute nochmal gebürstet und massage-gebürstet ;)

armer threadsteller, gleich 2 OTs in seinem thread und noch nichts gelöst. doch schleppleine, punkt. thema beendet. :mrgreen:

so ich übergebe das wort wieder an die sinnvollere diskussion, die nicht von der weichheit von maditas bäuchlein handelt :D
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