Hund greift mich an

[tinka]

hallo ihr lieben, ich bin über eine suchmaschiene zu euch weitergeleitet worde. da ich viele eurer beiträge sehr interessant finde, habe ich mich beschlossen einfach mal bei euch hilfe zu suchen.

ich habe einen 5 jährigen berner-sennenhund, weibl. sie ist schon immer sehr scheu im bezug auf andere menschen und tiere gewesen. sie ist auch immer sehr aufgeregt und findet selten komplette ruhe.
letzten samstag wurde sie von einem rottweiler angegriffen, hat sich ihm sofort unterworfen, gottseidank ist nicht schlimmeres bis auf eine kleine bisswunde geschehen.

vorgestern am späten abend habe ich ihren namen gerufen, sie hat sich sehr gefreut, daraufhin wollte ich sie streicheln, plötzlich greift sie mich an.. ich habe mich ruhig verhalten, so ließ sie es schnell wieder bleiben. erst dachte ich sie sei im halbschlaf und fühlte sich angegriffen, aber sie hatte mich angeschaut und mit dem schwanz gewedelt.
gestern abend das gleiche wieder, sie war definitiv wach. ich trau mich kaum noch meinen hund zu streicheln, trotz freude greift er mich an, ich habe ihn nie geschlagen oder sonst etwas schlechtes getan
könnt ihr mir weiterhelfen wie ich mich am besten verhalten soll und was ich machen kann um das in den griff zu bekommen? ich danke euch schon im vorraus.

[Kiara]

Ich würde auch sagen: Hol dir Hilfe von außen! Natürlich können wir dir hier Tipps geben. Aber deine Situation könnte noch weiter eskalieren und das sollte natürlich vermieden werden.

[Bluebell]

Hallo Tinka,

also Tolicos Beitrag finde ich ganz wichtig. Lass sie erstmal richtig durchchecken. Vielleicht tut ihr doch was weh.

Auch Doris und Kiaras Rat, Dir einen Hundetrainer zu suchen ist richtig. Allerdings bitte keinen von Animal Learn, deren Thesen sind nun schon seit gut zwei Jahren widerlegt und ALLE namenhaften Hundeleute distanzieren sich ganz klar von der gut Frau v. Reinhard. Zwei meiner Hunde sind mit "DEREN METHODE" total verdaddelt wurden... diese Beschwichtigungswelle ist gelinde gesagt sch... Ein studierter Tierpsychologen von der ATN oder Canis ist sicher gut. Aber auch ein wirklich ausgebildeter Hundetrainer macht Sinn!

Wenn es nichts körperliches ist. Fühlt sie sich bei Dir wahrscheinlich nicht mehr sicher. Beißattacken können Traumas (Reizverarbeitungsprobleme) auslösen und zu solchen Verhaltensweisen führen! Es kann gut sein, dass sie denkt, dass solche Vorkommnisse mit Deiner Anwesenheit zu tun haben!

Da ist ganz viel Vertrauens- und Bindungsarbeit von Nöten. Ggf. trainier ihr einen Maulkorb an. Wenn sie Dich beißt und Du ggf. verletzt bist und zum Arzt muss, muss dieser das melden. Passiert das öfter, kann der Hund Dir weggenommen werden. Also ist auch keine Lapalie!

Lieber Gruß

Bluebell

[tinka]

Vielen Dank für eure Tips, ich werde mich gleich an einer Hundeschule die mit "Problemhunden" arbeitet erkundigen.. trotzdem sind eure worte das man das wieder in den griff bekommen kann in solchen minuten sehr hilfreich und erleichternd ) liebe grüße

[tinka]

meint ihr wir sollten die andere partie von der sie gebissen wurde anzeigen? unsere nachbarin meinte dass wir durch eine anzeige die kosten für die hundeschule wiederbekommen könnten, allerdings habe ich damit nicht soviel erfahrung und weiß auch nicht welche strafen auf die anderen partie zukommen würden.

[Kiara]

Wenn ihr mit den Leuten und dem Rottweiler noch in Zukunft zu tun haben werdet, würde ich von einer Anzeige absehen....

[Kiara]

Ich sehe es bloß so, dass man Nutzen und Kosten abwägen sollte. Klar, natürlich waren die im Unrecht. Doch was ließe sich mit einer Anzeige erreichen? - Ich habe da kein juristisches Fachwissen, kann mir aber nicht vorstellen, dass man weit kommt. Höchstens über die Haftpflichtversicherung. Außerdem mangelt es wahrscheinlich an Zeugen.

Und da es sich so anhört, als ob die beiden sich öfter mal träfen, denke ich, dass eine Aussprache sinnvoller wäre. Vielleicht sind sie ja sogar freiwillig bereit, einen Teil zur Trainerin/Hundeschule etc. beizutragen.

Im Übrigen könnte man auch drüber nachdenken, mit beiden Hunden zusammen mal Unterricht zu nehmen. Die beiden sollen sich ja gar nicht lieben lernen, aber ein friedliches Ignorieren könnte vielleicht erreicht werden.

[Bluebell]

Hallo Ihr Lieben,

also ich kann mich nur in sofern anschließen, als das NICHTS TUN für mich nicht in Frage käme! Und da wäre es mir auch egal, ob und wie oft ich den Leuten über den Weg laufen würde. Denn das sind doch genau die Leute, weswegen Hunde wie Rottweiler und Co ins Gerede kommen und genau diese Leute sind es auch oft, die unbelehrbar sind!!

Mein Weg wäre der zu den Besitzern. Ich würde ihnen selbst sagen, dass ich möchte, dass sie mit ihrem Hund zum Training gehen, damit sowas nicht nochmal passiert. Denn das muss nicht sein. Könnten die den Hund lesen und kontrollieren, wäre es kein Problem. Dann könnte der so giftig sein, wie er will!! Ich würde hinzufügen, dass ich bei nicht einhalten Anzeige bei der Polizei erstatte und das ohnehin tun werden, wenn sowas nochmal passiert!

Ich würde IMMER Anzeige bei der Polizei erstatten, weil es dann einen wesentlich offizielleren Weg nimmt. Ein schönes Beispiel hier aus dem Nachbarort: Der Bauer, dem Kijani gehört hat, hatte bestimmt schon 20 "Anzeigen" übers Ordnungsamt. Und Kijani hatte nicht nur andere Hunde gebissen, sondern auch schon Menschen. ABER, der Ordnungsamtmensch hat jeden Mittwoch mit dem am Stammtisch gesessen und schön ein paar Bierchen gezischt... da kann man sowas schon mal vergessen. Erst als eine "Kundin" von mir, deren Hündin auch von hinten angegriffen wurde, Anzeige bei der Polizei erstattet hat, wurde was getan - samt Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Ordnungsamtmenschen. Gleicher Ort, gleicher Ordnungsamtmensch, anderer Hund!! Der Hund hat einen anderen Hund - eine Podencohündin - hat den anderen Hund gebissen und zugegeben schwer verletzt. Dieser hatte SIE aber drei Tage vorher aus dem NICHTS angefallen. Die Besitzer von dem gebissenen Hund haben Anzeige bei Ordnungsamt erstattet. Die "Opfer" sind in der Gemeinde recht wohltätig und haben ein dickes Konto. Zwei Wochen später hatte die Podencobesitzerin einen Brief im Kasten: Anhörung zum Fall - schriftlich!! Sie hat sich schriftlich geäußert und den Fall dargelegt. Zwei Wochen später Mitteilung vom Amts.Vet. Leine und Maulkorb!! Wenn der Hund frei läuft, dann nur auf einem mindestens 2m hoch eingezäuntem Gelände. Und das, ohne dass der Hund mal angesehen wurde, der ansonsten nämlich ein absolutes Schaf ist und sich mit jedem gut versteht!
Und die Podencobesitzerin hatte bei dem Beißunfall, wo ihr eigener Hund eine abbekommen hat nämlich AUCH nichts unternommen, weil es ja Nachbarn sind!!

Von solchen Fällen könnte ich bestimmt noch 30 aufzählen. Die Poente ist, dass es sich in keinem Fall lohnt die Schnauze zu halten. Im schlimmsten Fall ist man selbst der Angesch...

Zeigen die Leute sich nicht einsichtig, würde ich noch Anzeige erstatten!

Lieber Gruß

Alex

[tinka]

vielen dank, die idee mit beiden eine hundestunde zu machen finde ich hervorragend, warum hat man selbst nicht immer eine solche idee danke, ich denke wohl auch das eine anzeige nichts bringt, das reden ist etwas schwierig. selbst jetzt sagen sie noch dass ihr hund nichts tut und wohl nur nicht ausgetobt war, echt blödsinn aber ich werde es nochmal versuchen liebe grüße

[MacHovi]

Es sind schon viele Tipps gekommen und so reduziere ich mich auf den Rat, wegen ihrer Unruhe durchaus mal einen guten!!! Tierarzt aufzusuchen.Ich beziehe mich hier auf deine Aussage

sie ist auch immer sehr aufgeregt und findet selten komplette ruhe.

Ich habe von Fällen gelesen, in denen eine Epilepsie der Auslöser für ungewöhnliches Verhalten - auch mit Beißen - war. Auszuschließen ist auch nicht eine Schilddrüsenfunktionsstörung. Ich würde es mal checken lassen.