Mein Hund hört überhaupt nicht

[Jacqueline]

Hi,

ich habe meinen Hund seit ca. vier Monaten. Er kam aus Rumänien in eine Hundenothilfestation. Er ist jetzt ca. 9 Monate alt.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter und bin kurz davor ihn weg zu geben, weil es nicht auszuhalten ist. Er zerkaut meine Schuhe bzw. alles wo er ran kommt zerkaut er. Mittlerweile habe ich kein Dekokram mehr auf der SChrankwand. Manchmal kriegt er seine austicker und beißt und hört nicht wieder auf. Er kaut auf meinem Arm rum oder beißt mir in die Beine. Wenn ich in die Küche oder so gehe, beilßt er mir in die Hacken, bei jedem Schritt. Dann fängt er an zu bellen und hört nicht wieder auf. Egal was ich mache, er hört einfach nicht. Auch mit leckerlies hab ich es schon versucht.

Wenn ich etwas esse bettelt er, obwohl ich ihm auch etwas hinstelle zu fressen, aber sobald er fertig ist, kommt er bei mir an. Wenn ich ihm nichts gebe fängt er an zu bellen und zu beißen. Gassi gehen kann man auch nicht mit ihm, er ist nur am zerren. Wenn ich es mal ohne Leine versuche rennt er los und hört nicht wenn ich ihn rufe. Auch über straßen rennt er einfach rüber.

Jedenfalls ist er ziemlich agressiv und ich weiß nicht mehr weiter.

Bitte bitte helft mir.

[Gudrun]

Hallo auch,

klingt stressig und gefährlich. Du solltest Dir mal einen professionellen Hundetrainer dazu holen, der sich anschaut, wie Du mit dem Hund umgehst. Sicher hat er dann konkrete Tipps. Ohne wirklich guten, individuellen Einzelunterricht wirst Du ihn wahrscheinlich bald abgeben müssen.

Mitfühlende Grüße

Gudrun

[gimola]

HALLO
dass hört ziemlich stressig an ich habe mich heute mit jemand unterhalten, sie gibt welpenkurs, vielleicht kann du bei euch in der Nähe auch eine Welpenkurs besuchen der geht nur bis zur 20. wochen. Nach dem du so schielderst will er nur spielen.
Wünsche euch viel glück in der Welpenschule
LG Gimola

[Jacqueline]

Hi,

ich danke euch für eure Tips. Ich denke ohne Hundeschule wird es wohl wirklich nichts mehr werden. Hoffe es wird sich dann bessern, ansonsten muss ich ihn wahrscheinlich wirklich weggeben obwohl es mir wirklich schwer fällt. Aber ich komm schon gar nicht mehr gern nach Hause weil ich weiß wie meine Wohnung aussieht.

Vielen Dank nochmal.

[Melli2104]

Hallo,

das hört sich nicht gut an. Also ich sage auch, dass du dir besser einen professionellen Hundetrainer suchst, der dir helfen kann.
Was das Fressen angeht: Meine Labrador Hündin ist 6 1/2 Monate bekommt ihr Fressen immer nachdem wir gegessen haben, so ist das im Rudel ja auch, denn ich bin schließlich der Chef. Das klappt auch ganz gut. Bevor sie ihr Futter bekommt muss sie erst ruhig sitzen und dann darf sie fressen.
Zu den Möbel ankauen, das hat Frieda auch gemacht. Irgendwann ist mir mal ausversehen in der Küche Pfeffer umgekippt und auf Friedas Lieblingsteppich gelandet. Als ich den Staubsauger holen wollte fing sie an den Teppich anzukauen und fing tierisch an zu nießen. Seitdem macht sie das nicht mehr. Mein Mann und ich sind selbständig und ich mache das Büro, habe also den Hund den ganzen Tag bei mir. Sobald sie etwas anbeißt, kommt ein klares NEIN. Man muss es dem Hund immer wieder verbieten dann hört er irgendwann von alleine auf. So war es bei uns.
Oft ist es ja auch nur Langeweile. Wieviel Zeit beschäftigst du dich denn am Tag mit deinem Hund?
Mach doch einfach mal Klickertraining. Das fordert den Hund und stärkt die Bindung zu ihm. Hunde wollen lernen und eigentlich auch gehorchen. Ich mache 5 x am Tag 10 min Klickertraining. Danach ist sie so müde, weil sie sich so konzentrieren muss und schläft sie. Danach gehen wir eine Runde spazieren.
Probier das einfach mal aus. Bei Frieda hat es geklappt. Dafür klappen zur Zeit andere Sachen nicht so gut, aber sie ist ja auch noch klein.

Das wird schon.

[Jacqueline]

Hallo Melli,

das schlimme ist ja, auch wenn ich zu ihm sage "Nein" oder "Aus", er hört einfach nicht. Ich hab es im guten probiert und dann hab ich es ihm etwas lauter gesagt, aber hört einfach nicht. Mir wurde das Klickertraining auch schon empfohlen, bin gerade dabei es zu probieren. Mach das jetzt ca. drei Tage, aber ich denke das dauert noch ne weile. Ansonsten geh ich jeden Tag, kommt drauf an wie ich arbeite, bis zu zwei mal mit ihm zum Kanal für ca. zwei Stunden wo er toben kann ohne ende. Er scheint extrem viel Energie zu haben, denn zu Hause gehts dann weiter. Dann muss ich mit ihm mit dem Tennisball spielen. Das Problem ist nur, das mein Freund und ich jeden Tag arbeiten müssen und ihn nicht ständig beschäftigen können. Wir kommen manchmal erst abends gegen halb neun von der arbeit. Wir haben jetzt drüber nachgedacht ihn in eine andere Familie zu geben wo ein Garten vorhanden ist. Wir haben ja nur ne 3-Zimmer-Wohnung und das ist für ihn zu klein. Als wir ihn bekommen haben wussten wir auch gar nicht wie groß er wird, weil niemand wusste was das eigentlich für ein Hund ist. Er sieht ähnlich aus wie ein Golden retriever. Aber was da sonst noch mit bei ist, wissen wir nicht. Was denkst du? Wäre es besser ihn weg zu geben?

[Melli2104]

Also den gleichen Kampf hatte ich mit Frieda auch. Die war mit 4 Monaten so bescheuert und hat auch gebissen aber mittlerweile hab ich ihr echt eine gute Beißhemmung antrainiert.
Man muss sehr konsequent sein. Wenn ich esse muss Frieda im Körbchen liegen (ansonsten schleicht sie mir um die Beine und wartet, dass was runterfällt). Sie ist immer wieder aufgestanden und ich hab sie sie wieder hingelegt. Das ging ungelogen 45 min. Hinstellen, hinlegen. Ich war innerlich so genervt (hatte ja Hunger) aber ich hab es durchgezogen. Habe sie als sie seitlich zu mir stand einfach die gegenüberliegenden Beine weggezogen, so dass sie auf der Seite lag (natürlich auf einem weichen Kissen, will ihr ja nicht weh tun) und hab gesagt bleib. Und das 45 min, aber dann hat sie es kapiert. Seitdem bleibt sie liegen, wenn ich sage Platz und bleib.
Was ich damit sagen will, ist das mann einfach konsequent bleiben muss auch wenn man innerlich explodiert. Du darfst dir das bloß nicht anmerken lassen, du bist der Chef und solltest deinem Hund geistig überlegen sein. Jetzt weiß ich natürlich nicht wie dein Hund darauf reagiert wenn man ihn umwirft, weil er auch schon älter ist und man ja auch nicht weiß was er in Rumänien so erlebt hat, ob er vielleicht geschlagen worden ist.
Hast du eine gute Anleitung zum klickern? Am Anfang reicht es ja wirklich aus zu klickern, wenn du ihn rufst und er zu dir schaut. So kann er sich daran gewöhnen. Frieda hat auch Power und nach 30 min spazieren geht ist sie noch lange nicht müde, aber mehr darf sie auch am Stück nicht laufen in dem Alter. Deshalb klickern wir, das strengt sie an, weil sie sich extrem konzentrieren muss.
Wo kommst du denn eigentlich her?

Gruß Melli

[Jacqueline]

Hi Melli,

ehrlich gesagt hab ich auch gehofft das es irgendwann mit ihm besser wird, aber ich hab die Hoffnung schon aufgegeben. Eigentlich wird es immer schlimmer. Mein Freund und ich haben noch nicht mal mehr lust mit ihm spazieren zu gehen ohne Leine, denn er rennt immer weg und hört nicht wenn wir ihn rufen. Noch dazu springt er Radfahrer an oder Leute die da lang laufen. Vielleicht wäre es auch anderes gewesen wenn wir mehr Zeit gehabt hätten. Aber wir arbeiten beide Vollzeit. Wir werden es noch zwei bis drei Wochen versuchen mit ner Hundeschule. Mal sehen, wies wird. Falls es nicht besser wird geben wir ihn in eine andere Familie mit Garten oder so.

Ich komme aus Lohnde und du?

Liebe Grüße Jacqueline

[Melli2104]

Hallo,

wo ist das denn? Ich komme aus Heide/Holstein. Mal ehrlich, wieso holt ihr euch denn dann einen Hund wenn ihr gar nicht zu Hause seit? Das der Hund wenn ihr wieder kommt eure volle Aufmerksamkeit haben will ist doch klar. Er ist noch jung und "rastet natürlich dann aus". Zwischen dem 7. und 15. Monat sind Hunde nunmal nicht einfach. Frieda bringt mich zur Zeit auch zum ausrasten, weil sie direkt abhaut wenn sie nicht an der Leine ist und wenn ich sie rufe dann werde ich ignoriert, selbst Leckerchen helfen zur Zeit nicht obwohl sie total verfressen ist. Auch wenn ich dann ausrasten könnte, sobald ich sie hab nehm ich sie wortlos und sperr sie im Flur wo ihr Körbchen steht für 10 min ein. Da kann sie überlegen was sie gemacht. Danach lass ich sie raus und sie wird erstmal für ein paar Minuten nicht beachtet. Sie muss ja nicht meinen, dass sie der Mittelpunkt des Lebens ist. Wir gehen nur noch mit Leine raus. Fertig. Irgendwann legt sich das wieder. Die Hunde sind halt auch in der Pubertät und tun genau wie wir Menschen in der Zeit, immer das was sie nicht dürfen um ihre Grenzen auszutesten. Man muss nur konsequent sein und das ist ein hartes Stück Arbeit, aber man sagt nicht umsonst: Das erste Jahr kümmerst du dich intensiv um deinen Hund, danach kümmert er sich intensiv um dich. Der Hund ist schließlich der beste Freund des Menschen. Setz deinem Hund klare und verständliche Grenzen. Er muss verstehen was er darf und was nicht. Such dir eine gute Hundeschule. Am besten du machst parrallel Welpenspielgruppe damit der Hund lernt sich in eine Rangordnung einzufügen (und Hunde können das am Besten) und den Kurs Grunderziehung würde ich im Einzeltraining machen, damit dein Hund sich erstmal auf dich konzentrieren kann. Das fällt euch beiden sicher leichter und der Hundetrainer kann besser auf dich und den Hund eingehen. So machen wir das auch. Wichtig ist, dass der Trainer viel mit Körpersprache trainiert und nicht für jeden Hund die gleichen Methoden anwendet. Jeder Hund ist unterschiedlich. Du musst ihm das alles in einem ruhigen Gespräch schildern. Gehst du mit Halsband oder Geschirr spazieren? Gute Geschirre (und die bekommst du nicht bei Fressnapf und so) müssen gut gepolstert sein. Hier ein guter Link wo du super Geschirre herbekommst. Die haben einen Online-Shop: zottelmopp.de. Ich hoffe für euch das ihr das hinbekommt und du den Kleinen nicht wieder abgeben musst.

Gruß,

Melli

[Kiramaus88]

Also nix für Ungut, aber der Beitrag ist von sept. 2007 ?
Oder seh das nur ich bei mir so?