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Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 13:06
von beccimania
Hi,

habe ein kleines Problem. Seit 2 Wochen haben wir eine Hündin aus dem Tierheim. Sie ist schätzungsweise 1,5 Jahre und aus Rumänien. Sie war jetzt ein halbes Jahr im Tierheim bis wir kamen. Wir sind 3 Wochen mit ihr gassi gegangen und dann haben wir sie mit nachhause genommen. Sie ist ein Mischling laut Tierheim Labrador/Doberman. Sie hat sich eigentlich schon super eingelebt, sie war ja sehr ängstlich. Zu mir hat sie schon vertrauen und ich kann sie auch schon ohne Leine laufen lassen. Sie ist echt zuckersüß, aber nun zu unserem Problem. Mit meinem Freund wird sie irgendwie nicht warm. Vor ihm hat sie nach wie vor Angst. Manchmal nimmt sie Leckerlies von Ihm uns manchmal nicht. Einen Tag so einen Tag so... Naja und gestern dann ist mein Freund ins Wohnzimmer gekommen sie lag auf dem Boden. Er kam auf mich zu und wollte sich auf mich legen und mich ärgern und was macht unsere Kira: Sie bellt ihn an. So gesehen hat sie mich verteidigen wollen. Ist ja grundlegend nicht falsch. Aber es kann nicht sein, dass sie gegen ihr Herrchen geht...
Nun ist mein Freund natürlich sauer und wir sind ein wenig ratlos. Jetzt will er es so machen, dass sie nur von ihm Futter bekommt und zwar aus der Hand. Das haben wir in verschiedenen Foren gelesen. Aber ich weiß nicht ob das richtig ist... bin irgendwie total verzweifelt... Wir wollten sie ja beide haben. Sind wir zu ungeduldig oder verlangen wir schon zu viel von ihr??

Ich weiß nicht weiter, vielleicht kann mir jemand helfen und ein paar Tipps geben...
Vielen Dank!!!

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 14:34
von Gudrun
Hallo zurück,

Im Moment scheint sich zwischen ihr und Deinem Freund eine Konkurrenzsituation aus Eifersucht und/oder Angst aufzubauen, die mit ihrem wachsenden Selbstvertrauen umso gefährlicher wird. Der Ansatz Deines Freundes ist absolut richtig. Er sollte auch möglichst viele alltägliche Dinge mit ihr unternehmen, nicht nur gassigehen, sondern auch spielen und erziehen, zunächst, soweit möglich, rein positiv. Er muss sich die "Herrchen-Rolle" erarbeiten, sonst bleibt er Eindringling und Feind!

VG Gudrun

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 20:35
von Jenni
Hallo Ihr Lieben,

beccimania, hast Du das Gefühl, dass sie - zumindest meistens - wirklich Angst vor Deinem Freund hat? Dann würde ich tatsächlich etwas anders arbeiten, als von Euch vorgeschlagen. Zumindest erstmal!!

Ist immer blöde, wenn man mit Büchern anfängt, aber als ich das eben gelesen habe, fiel mir sofort "Angst bei Hunden" von Martin Rütter ein. Da gibts einen Fall drin, der ist fast genauso wie Euer.

Die Hündin kommt glaube ich sogar auch aus dem Ausland, hat Angst vor Männern und somit auch vor dem Freund der neuen Besitzerin. Die arbeiten mit ihr über die Besitzerin und das hat super geklappt! Ich würde Dir dieses Buch wirklich aller wärmsten empfehlen, denn es würde hier absolut den Rahmen sprengen, wenn ich das alles abtippe!

Denn dann wirst Du sicher sehen, dass Ihr ein wenig zu viel von ihr verlangt und im schlimmsten Fall mit dieser Arbeit im ersten Step, so wie Ihr sie vorhabt, alles schlimmer macht!
Arbeit mit "Angsthunden" ist übrigens IMMER sehr langwierig und schon Kleinigkeiten können einen zurück werfen!

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 21:16
von Gudrun
Hallo Jenni,

wenn es reine Angst wäre - ich habe da so meine Zweifel. Die Hündin hat gerade gelernt, was "ihr Frauchen" ist und das will eben dieses für sich allein. Aber sicher gibt es auch Möglichkeiten, über Frauchens "wohlwollende Dominanz" das Problem zu lösen, wie ich es jetzt mal kurz nennen möchte, (ohne das angegebene Buch gelesen zu haben, wie ich zugeben muss). Etwa so, wie ich meinen Süßen - auch den Rüden - klargemacht habe, dass der 3-jährige Drago jetzt wieder zu uns gehört.

VG Gudrun

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 21:31
von beccimania
Hi,
danke für eure Antworten !!! Buch habe ich gerade bei Amazon bestellt, das Geld ist sicher nicht schlecht angelegt...

Ich weiß auch nicht ob es Angst oder Eifersucht ist. Ich denke mal ne Mischung aus beidem mit ner Portion unsicherheit. Heute waren wir 2 Stunden spazieren. Da hat sie sogar mit ihm gespielt und er konnte sie zu sich rufen obwohl ich gute 20 Meter weg stand. Sie nahm Leckerlies alles nahezu normal. Hier in der Wohnung ist sie dann wieder unsicher aber sie hat ihm heute ihre Portion aus der Hand gefressen... wenn er im Raum ist beobachtet sie ihn dauernd und es dauert lange bis sie sich wieder ruhig hinlegt...

Naja, ich denke ich sollte mal nach nem guten Hundetrainer suchen...

Mein Freund hat halt Angst das sie vielleicht mal zubeißen könnte und es soll ja unser Hund werden...
Wir kabbeln jetzt halt ab und zu mal und dissen uns und knuddeln, dass sie merkt das das normal ist. Wenn der Gund allerdings Eifersucht sein sollte wird das echt schwierig...

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 21:40
von Gudrun
Hallo nochmal,

dass sie draußen, auf "neutralem Boden" besser mit ihm klarkommt als "in ihrem Revier" spricht für Eifersucht bzw. einen besonderen territorialen Anspruch, gerade auch das Fixieren innerhalb der Wohnung. Sie will ihn kontrollieren und am liebsten an den Rand oder nach draußen verbannen.

Bin gespannt, wie es weitergeht. Ihr habt Problembewusstsein und arbeitet dran, das ist schon mal klasse. Ihr kriegt das sicher hin!

VG Gudrun

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 21:56
von beccimania
Gerade haben wir wieder ein bisschen gekabbelt und diesmal habe aber ich meinen Freund gedisst. Und was macht unsere Kleine? Sie knabbt mir in den Ellbogen. Jetzt weiß ich garnichts mehr. Vielleicht will sie ja auch mitspielen nur hat noch nie mit Menschen gespielt und ist deshalb ein bisschen grob. Ich glaube langsam wirklich wir brauchen professionelle Hilfe...

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 22:21
von beccimania
wir haben sie beide zusammen geholt und waren vorher auch immer zusammen im Tierheim. Wir haben die 2 Wochen auch Frei gehabt und haben uns immer gemeinsam mit ihr beschäftigt. Naja, natürlch braucht sie noch zeit und die soll sie auch kriegen!!! Sie hat in den 2 Wochen schon so viele Fortschritte gemacht, das hatten wir uns nicht träumen lassen. Vielleicht erwarten wir deshalb ein bisschen zu viel. Mein Freund ist jetzt auch wieder ein bisschen positiv gestimmt, weil er jetzt gemerkt hat, dass sie nicht direkt gegen ihn gegangen ist sondern auch auf mich geht, bzw. wahrscheinlich spielen will... Morgen ruf ich mal im Tierheim an und bemühe mich um ne Hundeschule. Und ich halte euch hier auf dem laufenden und bin euch unendlich dankbar für eure Anteilnahme!!!
LG

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: So 7. Dez 2008 22:57
von Gudrun
Hallo auch nochmal,

war das Schnappen nach dem Ellenbogen denn wirklich spielerisch oder war da ein drohendes Vorzeichen bei? Sollte letzteres der Fall sein, muss auch Frauchen unbedingt dominanter auftreten lernen. Vielleicht neigt die Dame ja dazu, ihrerseits eine Dominanz zu entwickeln, die gefährlich werden kann. Das ist nach ein paar Wochen der Eingewöhnung nicht selten der Fall, gerade wenn einem ein Hund als "ängstlich" beschrieben wurde und man immer nur lieb und nett sein wollte.

Hundeschule ist auf jeden Fall eine gute Idee.

VG Gudrun

Re: Ängstliche Hündin aus Tierheim

BeitragVerfasst: Mo 8. Dez 2008 17:24
von Jenni
Hallo nochmal,

woher kommt Ihr denn? Vielleicht kenne ich zufällig einen guten Trainer in Eurer Umgebung und kann Euch helfen?

Wißt Ihr, was da für eine Rasse drinsteckt??

Nach zwei Wochen schon knapsen finde ich auch - naja - nicht unbedenklich. Da müsst Ihr glaube ich schnell die Weichen richtig stellen. Hört sich ein wenig so an, als würde sie Oberwasser bekommen.