Eine Macke nach der anderen...

Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Jenni » Sa 31. Jan 2009 13:28

Hallo liebe Foris,

ich würde mich freuen, wenn sich mit mir mal wieder mehr Gehirne anstrengen...Leider ist die Geschichte etwas länger, ich versuche sie kurz zu halten.

Vor ca. 1,5 Jahren kam eine Kundin zu mir. Sie hatte sich einen Hund aus Spanien geholt. Er ist jetzt ca. drei Jahre alt. Ich nenne sie mal Cora und ihren Hund mal Lord. Lord ist ein Catalanischer Hütehundmix, also mit Eigenschaften eines Herdenschutzhundes.
Problematik damals: Lord hat an der Leine alles angemacht, was Hund hieß. Egal ob männlich, weiblich, kastriert, unkastriert. Er selbst ist kastriert! Hat man ihn davon abhalten wollen, z. B. durch Leine kurz, anticken, zurücknehmen, festhalten, später dann ggf. auch disziplinieren, hat er auch durchaus den Menschen packen wollen, der das getan hat.
Wir haben dann einen Maulkorb antrainiert und ihm erstmal mitgeteilt, dass wir es nicht dulden, wenn er uns packen will. Einmal auf die Seite legen hat gereicht und er hats verstanden.
Wir haben dann das souveräne Führen mit der Leine trainiert und für absolute Notfälle eine Wurfkette zum unterbrechen verknüpft.

Ganz generell war die Problematik damit wirklich beseitigt. Sie kommt allerdings immer mal wieder hoch, weil Lords Familie nicht besonders konsequent im Einsatz ist. Aber nicht aus Böswilligkeit... die sind wirklich nett, aber manchmal etwas lieb verhuscht!

Dann fing Lord an die Hasen im Garten im Stall zu jagen. Auch das haben wir mit Training in den Griff bekommen.
Plötzlich durften auf dem Platz andere Hund Cora nicht mehr zu nah kommen. Auch das geht, wenn Cora aufmerksam ist. Dann hat er angefangen, sich bestimmte Hunde auszugucken und die geht er an, unabhängig, von Alter und Geschlecht, und zwar - meiner Meinung nach - nur als Puffer ohne Grund... Er mag sie einfach nicht - also eigentlich mehr Hündinnenlike! Solange Cora aufmerksam ist, passiert nichts.

Nun hat er seit einigen Monaten etwas, was wirklich anstrengend ist. Er ist futterneidisch. Angefangen und extrem bemerkt wurde es, als Cora mit ihrer Familie bei Freunden war, die einen Boston Terrier hatten. Lord lag unter dem Tisch (wir brauchen nicht drüber diskutieren, dass das ein Riesenfehler war), der Boston kam in die Küche, Lord stürzte sich auf ihn, packte ihn im Nacken und schüttelte. Im Prinzip ist nichts passiert, allerdings ist dem Boston Terrier ein Auge rausgefallen, was aber wieder "reingesetzt" werden konnte. (sorry für die Formulierung, is aber so gewesen und auch nicht soooo ungewöhnlich bei den Glubschäugigen)
Dann wars auf dem Platz, wenn wir z. B. Tricks geübt haben und ein Hund seiner Cora und seinen Leckerchen zu nah kam. Er droht dann auch nicht und geht gleich drauf.
Dann lagen mal Leckerchen auf dem Boden, wir haben alle abgesammelt und er hat die Stelle bewacht. Wer zu nah kam, wurde angegangen.
Jetzt haben wir gestern mit dem Dummy gearbeitet und da knurrte er sogar Cora an, die mit ihm spielen wollte und den Dummy noch in der Hand hatte.

Nun muss ich dazu sagen, dass Cora SEHR temperamentvoll ist. Sie kann von SUPERDUPERLOB bis ICHSTAMPFDICHUNANGESPITZTINDENBODEN alles und übertreibt jeweils so, dass ich sie regelmäßig ausbremsen muss. Gestern habe ich ihr dann auch gesagt, dass sie aufhören soll, ihn jedesmal anzuschreien, auf die Seite zu legen oder sonstewas, wenn er sie anknurrt. Zumal er sie in ihren Disziplinierungen schon echt nicht mehr ernst nimmt. Sie kann sich aber oft nur schwer beherrschen!

Dabei zu wissen ist vielleicht noch, dass er es nicht macht, wenn ich in unmittelbarer Nähe stehe. Er zeigt es verhalten, wenn ich irgendwo im Umfeld bin. Egal, was es ist. Er zeigt bei mir keine Leinenaggression, er sucht sich keine Hunde aus, er zeigt keinen Futterneid! Mir ist klar, dass es daran liegt, dass ich von der Führung her ruhiger und klarer bin. Aber mir ist auch klar, das Cora so niemals sein wird! Das geht einfach nicht, weil sie ein anderer Typus Mensch ist. Und sie gibt sich wirklich viel Mühe, was aber nicht immer klappt!

Ich habe ihr jetzt gestern den Auftrag gegeben, Lord wann immer es geht aus dem Dummy oder der Hand zu füttern! Wenn sie mit dem Dummy arbeitet, fixiert sie ihn jetzt erstmal immer über diesen, bis er wegsieht, in der Hoffnung, dass er versteht, dass es ihrer ist!

Habt Ihr insgesamt noch mehr Ideen? Was übersehe ich? Lord ist kein sicherer oder souveräner Hund. Er ist schnell im Stressbereich, aber auch genauso schnell wieder runter! Er ist wirklich sehr unterordnungsbereit... wenn er was anstellt und ich spreche ihn an, schmeißt er sich schon hin und zeigt aktive Demut, ist dabei aber nicht ängstlich. Er läßt sich super über Stimme lenken.
Ich mag Cora supergerne, eben weil sie so quirlig ist. ABER, das ist es auch, was Lord so wuschig macht... und ich suche einen Weg, der es uns ermöglicht, Lord trotzdem dahin zu bekommen, wo wir ihn haben wollen...
Jenni
 
Beiträge: 2344
Registriert: Mo 5. Mai 2008 10:52
Wohnort: Hildesheim

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Gudrun » Sa 31. Jan 2009 19:34

Hallo Jenni,

offenbar nimmt der Hund sie mit ihren "Anfällen" nicht ernst. Im Gegenteil, sie machen ihn neurotisch. Klingt vielleicht blöd, aber löst vielleicht Euer Problem: Frauchen braucht Einzelunterricht, zunächst einmal OHNE Hund. Übe mit Ihr, cool zu bleiben. Trainiere Situationen, die Ihr Euch vorstellt, ohne dass der Hund dabei ist. Vielleicht spiel jemand den Hund. Übt so einzugreifen, wie Du es tun würdest. Übe mit ihr, souveränes Verhalten, Körpersprache, wie der Hund sie verstehen müsste. In den Seminaren von Ekard Lind wird viel über solche Trockenübungen gearbeitet. Macht durchaus Sinn! Vielleicht sollte sie selbst Beruhigungströpfchen nehmen, wenn sie ihr Temperament sonst nicht gezügelt bekommt.

Wenn sie es nicht schafft, an ihrem Führungsstil zu arbeiten, sollte sie über das Abgeben des Hundes nachdenken und sich vielleicht einen anderen Typ Hund anschaffen.

VG Gudrun
Gudrun
 
Beiträge: 3271
Registriert: Di 17. Jul 2007 19:24
Wohnort: Wildemann im Harz

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Claudia + KY » Sa 31. Jan 2009 20:27

Hi Jenni!

Ich stimme Gudrun zu. Aus Deinen Erzählungen geht heraus das es wirklich an der Besitzerin liegt. Da muss wohl sie trainieren. ;)
Aus eigener Erfahrung weis ich wie schnell sich Hund und Besitzer gegenseitig Aufpuschen können.
Vielleicht hilft ihr Autogenes Training um quasi auf Kommando wieder herunter zu kommen. Ich hatte das schon mal in einem anderen Thread beschrieben.

Wenn Du willst beschreib ich´s Dir noch mal.

LG Claudia + Bande
Claudia + KY
 
Beiträge: 1266
Registriert: Mi 18. Jul 2007 08:55

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Jenni » Sa 31. Jan 2009 22:19

Hallo Gudrun,

das ist ne tolle Idee. Vielen Dank! Das werde ich ihr mal vorschlagen... sowas sollte ich sowieso mal öfter machen... dann werden die Hunde nicht immer gleich - und ja leider im ersten Step erst falsch - "behandelt"!

Es wäre super Claudia, wenn Dus mir nochmal schreibst oder mir den Thread schickst, dann guck ichs nach...

Die is wirklich eine ganz Liebe und ich mag die super gerne und ich möchte ihr einfach total gerne helfen, weil auch der Hund ein Süßer is... irgendwie tun mir beide leid. Die reiben sich gegenseitig auf!

Heute hatten wir ein tolles Erlebnis, ich habe ihr vorgeschlagen, mit Lord mal in unser Gerätetraining zu kommen. Lord ist nämlich nur schwer für "Spielchen" zu begeistern und hat einen ausgesprochen eigenen Kopf - wen wunderts! Aber das Gerätetraining macht er toll. Er hat heute viel vorgemacht, weil er vor nichts Angst hat, weder Sacktunnel, noch Brücke noch sonst was... das hat heute beiden einen Aufschwung gegeben und Lord hatte sichtlich Spaß... Das war wirklich mal wieder richtig gut...
Jenni
 
Beiträge: 2344
Registriert: Mo 5. Mai 2008 10:52
Wohnort: Hildesheim

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon PrincessFuture » So 1. Feb 2009 01:16

Hallo Jenni!

Ich geb jetzt mal ganz unqualifiziert (noch ;) ) meinen Senf dazu...

Ich kann mich auch ganz schön doll aufregen, vorallem wenn ich eine emotionale Beziehung zu dem Hund habe. Unter anderem daran scheiterte auch die Beziehung zu meinem ersten eigenen Hund. Denn da war das ähnlich wie bei Lord und Cora! Nur dass ich leider keinen kompetenten Trainer an meiner Seite hatte sondern nur jemanden, der den Hund mit Wattebäuschchen bewerfen wollte... :?
Nun gut, jedenfalls habe ich mir nach dieser herben Enttäuschung (ich habe am Ende den Hund abgegeben, seeehr ruhige, entspannte Leute die viel mit ihm machen und bei denen er inzwischen selber viel, viel ruhiger geworden ist) fest vorgenommen, dass ich es beim nächsten Mal anders machen will.
Die beiden Hunde, die ich jetzt habe, sind mir eher passiert, als dass ich mir vorgenommen hatte, mir einen Hund anzuschaffen, aber sie sind genau richtig.
Pattex hat mich gelehrt, dass ich EGAL wie ich mich in dem Moment fühle, den Blick auf ihn lenken MUSS. Ich muss Ruhe ausstrahlen und souverän sein, da mein Kleener ein Panikfisch ist.
Milo braucht auch mal "nen Brüller", aber auch bei ihm muss ich viel mit ruhiger Art arbeiten, weil ich ihn sonst hochpushe.
Ich bin dazu übergegangen, wenn ich merke, dass ich im Training zu emotional werde, dann pack ich den Hund kurz ins Auto/lein ihn irgendwo an o.ä. und geh beiseite, zähl bis zehn, trampel ein bisschen...und ich führe mir immer wieder vor Augen, dass der Hund NICHTS aus Boshaftigkeit tut.
Das hat mir sehr gut geholfen, inzwischen hab ich mich da sehr gut im Griff und reg mich nichtmal ansatzweise mehr so sehr auf.

Allerdings finde ich die Idee mit dem autogenen Training und den Rescuetropfen auch sehr gut.

So, jetz genug Seelenstriptease für heute :oops: :)

LG
Jella
PrincessFuture
 
Beiträge: 82
Registriert: Mo 26. Jan 2009 01:47
Wohnort: Berlin

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Jenni » So 1. Feb 2009 12:08

Hallo Jella,

das ist es ja, was es für mich so schwierig macht... ich kann sie soooo gut verstehen. Im Umgang mit meinen Kundenhunden bin ich die Ruhe selbst. Es passiert mir selten, dass ich mich da erst runterfahren muss. Vielleicht einmal im Jahr und auch nur, weil der Hund zum 26. Mal schon wieder den gleichen Mist baut. Aber auch da habe ich genug Distanz, um nachzufragen, was ggf. eben auch WIR - also der Kunde und ich - denn falsch machen, so dass der Hund uns falsch versteht.

Aber bei meinen eigenen Hunden fällt mir das manchmal schon schwer. Ich sehs im Moment grade wieder. Wir konnten über den Winter eben nicht so viel in Gruppen zusammen arbeiten, wie im Sommer. Ich lasse sie im Sommer, wenn ich was erkläre, eben auch mal am Rand liegen. Bei den jetzigen Temperaturen mache ich mir immer sorgen, dass sie sich verkühlen, auch wenn ich meine Hunde noch nie vor Kälte hab zittern sehen oder ähnliches. Das sorgt aber dafür, dass ich sie eben ehr mal im Auto lasse, als sie mit auf den Platz zu nehmen und das widerrum dazu, dass wir nicht mehr so eingespielt sind.
Da passieren dann Dinge wie: Frauchen sagt "liegen bleiben - warten!" und beide Hunde entscheiden sich mehr oder weniger gleichzeitig doch aufzustehen und hinter mit herzukommen, einen anderen Hund, der bereits angeleint ist, abzuschnüffeln, so für Ärger zu sorgen oder wie gestern im Physility, wo Cassidy dann meinte, immer AUF den Tunnel zu springen, anstatt durch ihn durch zu laufen. Da kann ich auch schon mal wütend werden! Ärgere mich aber fast im gleichen Moment auch über mich selbst, dass ich mich nicht zusammen reißen kann... Zumal ich weiß, dass ich den beiden wirklich einiges abverlange und ja auch weiß, wie gerne sie das tun und das ich die Fehler mache und nicht sie. Aber das zeigt mir eben immer wieder, dass wir alle nur Menschen sind und auch ich meine Hunde einfach zu sehr lieb habe, als dass ich alles immer aus der Distanz betrachten könnte.
Gestern und vorgestern war einfach ein BAD-DOG-DAY... sie haben mich teilweise echt vorgeführt und wie gesagt, ich weiß ja, dass der Fehler bei mir liegt!! Das nervt noch mehr!

Und deshalb kann ich Cora ja so gut verstehen. Ich weiß einfach, dass sie es nicht böse meint. Sie kann sich aber einfach nicht beherrschen. Und sie hat sich auch nicht so gut im Griff, dass sie es in dem Moment hinbekommt, sich runterzufahren und ihn ggf. mal irgendwo anzubinden!!

Wobei ich auch - da muss ich mal ehrlich sein - gar nicht verstehe, wo der auf einmal herkommt! Hätte er den schon gehabt, als er aus Spanien kam, hätte ich das ja noch irgendwie verstehen können, auch wenn ich es für die Auslandshunde - SO EXTREM - schon komisch gefunden hätten. Aber das hat er sich ja er "neu" zugelegt. Und das kann ich gar nicht verstehen. Er bekommt ja genug zu futtern und es ist auch unabhängig davon, wie viele Leckerchen und welche er vielleicht schon bekommen hat.

Was dazu vielleicht noch interessant ist: Gestern hatten wir wie gesagt Physility, also Gerätetraining und Cora wollte, dass er über eine Wippe geht und hat ihm ans andere Ende der Wippe ein Leckerchen gelegt. Cassidy und Naya lagen ca. 1,5 m. von der Wippe entfernt und ich half einer Kundin. Plötzlich lacht Cora schallend. Ich drehe mich um und siehe da, Cassidy (noch so ein Ding, was mich gestern genervt hat) hat ihr Kommando aufgelöst, ist zur Wippe gegangen und hat Lord das Leckerchen geklaut. Lord hat GAR NICHTS gemacht... der hat nicht mal müde gelächelt! Wir haben das dann nochmal etwas getopt und siehe da, ich kann ihm alles wegnehmen, darf überall ran und auch meine Hunde haben Narrenfreiheit bei ihm... andere Hunde hingegen diszipliniert er sofort und ziemlich heftig und auch andere Menschen knurrt er an, wenn diese an sein Futter wollen. Dass es bei mir Ruhe gibt, kann ich mir noch irgendwie erklären, weil er einen angenehmen Respekt mir gegenüber an den Tag legt... warum aber meine Hunde bei ihm so eine Narrenfreiheit haben... gut, das ist mein Rudel... aber trotzdem waren sie ja unglaublich frech!
Das verwirrt mich eben, weil ich mir nicht mal sicher bin, obs richtiger Futterneid ist. Oder ob nicht ehr was anderes dahinter steckt. Nur was... da hab ich grad ein Brett vorm Kopf!
Jenni
 
Beiträge: 2344
Registriert: Mo 5. Mai 2008 10:52
Wohnort: Hildesheim

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Gudrun » So 1. Feb 2009 14:35

Hallo Jenni,

ich denke auch, "Futterneid" ist nicht wirklich das Problem in Eurem Fall. Die zu verteidigenden Futterbröckchen, Dummys, was auch immer, sind allein das Medium für seine Machtdemonstration. Er zeigt sich gerne dominant, bei denen, bei denen er es zu schaffen glaubt. Also nicht gerade beim "Platzhirsch" und seinen Schutzbefohlenen. Hunde haben ein sehr feines Gespür dafür, wer wo gerade Chef ist. Wenn Du Kurse leitest, schauen alle Hunde früher oder später respektvoll zu Dir, denke ich mal. Dass man sich nicht gleich mit dem Chef anlegen sollte, ist auch den meisten Macho-Doggies klar. Herdenschutzhunde werden oft recht dominant, was mit ihrer Zuchtauslese zur Selbständigkeit zusammenhängt.

VG Gudrun
Gudrun
 
Beiträge: 3271
Registriert: Di 17. Jul 2007 19:24
Wohnort: Wildemann im Harz

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Kiara » So 1. Feb 2009 20:11

Hallo Jenni,

das kenne ich auch sehr gut. Ich übe manchmal auch mit einer Bekannten und ihren beiden Hunden, soweit es mein Wissen und meine Kenntnisse eben zulassen. Da bin ich auch viel geduldiger und viel reflektierter als mit Kiara... :oops:

Als Erstes ist mir für die beiden eben Doga eingefallen. Das gibt es bei uns in der Hundeschule, ich weiß nicht, ob du es schon mal gesehen bzw. gemacht hast. Es ist Yoga für Hunde und Besitzer. Erst klingt es ein wenig nach Firlefanz, ist aber wirklich hilfreich, da das Mensch-Hund-Team lernt, nicht nur zusammen Action zu machen, sondern auch gemeinsam zu entspannen und eine Pause einzulegen.

Ist die Besitzerin eine von denen, die ihren Hund zutexten?

Der Hund kommt mir Kiara sehr ähnlich vor. Nur, dass ich ihr solche Mätzchen eben erlaube. Sie ist auch ein eher unsicherer Hund, der aber die Macht voll ausreizt, wenn sie mal Gelegenheit dazu bekommt. Bei ihr ist es wichtig, zwar Grenzen aufzuzeigen und auch zu korrigieren, aber eben auch immer die positive Alternative aufzuzeigen. Von der Arbeit mit Leckerlies bin ich inzwischen eher abgekommen und zu Belohnen durch Spielzeug übergegangen. Ich sehe den Vorteil einfach darin, dass es eben a) nicht irgendwo liegen bleibt und b) ich es als meinen Besitz wieder in meine Tasche stecken kann. Meins und weg ist es. Punkt.

Wie klappt denn die Arbeit auf Distanz mit ihm? Den Vorschlag mit der Trockenarbeit finde ich sehr gut. Du kannst mit der Besitzerin quasi ein Repertoire an Reaktionen auf die typischen (Kommunikations-)Probleme erarbeiten. Dass braucht sie dann nur noch abzuspielen und gerät nicht in die Gefahr, wieder völlig zu übertreiben. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Hund auch wieder ein wenig sensibilisiert werden muss. Also erst einmal wieder leise bzw. gar nicht mit ihm reden, das Nötigste an Körpersprache und nur die grundlegenden Kommandos.
Kiara
 
Beiträge: 3194
Registriert: Sa 2. Feb 2008 13:47
Wohnort: Berlin

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon Jenni » So 1. Feb 2009 23:48

Hallo,

also erstmal ist Lord kein "Dominanzbolzen". Ich glaube auch nicht, dass das was mit Dominanz zu tun hat, denn seine ganze Körpersprache sagt ehr Demut und dann kommt der Knurrer... mir fällt leider kein Beispiel ein, dass es bildlich macht. Das hat fast was von Hassliebe!

Ne, sie quasselt ihn nicht übermäßig zu. Ist im normalen Bereich.

Leider läßt Lord sich absolut GAR NICHT zum Spielen animieren. Wir haben echt schon alles versucht. Sogar beim Clickertrick "HATSCHI" hat er sich das Tuch, welches er aus Coras Tasche ziehen sollte selbst ausgesucht... erst dann hat er´s im Training in die Schnauze genommen. Wir haben schon so viel versucht: Treibball, Dummy, Clickern usw. aber er ist einfach kein Spieler!

Doga kenne ich zwar. Wir bieten es aber nicht an und hier gibts auch keine Hundeschule, die das anbietet. Und ich kenne mich auch gar nicht mit Yoga oder ähnlichen Entspannungstechniken aus. Aber die Trockenübung die geht sicherlich!
Jenni
 
Beiträge: 2344
Registriert: Mo 5. Mai 2008 10:52
Wohnort: Hildesheim

Re: Eine Macke nach der anderen...

Beitragvon PrincessFuture » Mo 2. Feb 2009 03:24

Also Hunde können ja SEHR gut unterscheiden, bei wem sie was dürfen. Drum find ich es logisch, dass er es, wenn Du dabei ist nicht macht. Außerdem sind Deine Hündinnen ja auch irgendwie "Chefs" auf dem Platz, die gehören zu Dir...

Ich hab noch die Idee, dass sie ihn vielleicht unbewusst irgendwie in dem Verhalten bestärkt...also er halt mehrmals Erfolg hatte mit dem Knurren und es deshalb jetzt immer wieder macht!
Außerdem muss es einen Weg geben, der Cora souveräner macht. Hat sie Kinder? Wie ist sie denn mit denen? Also ich meine, weil ich mit meinen Babysittingkids ganz anders bin als mit den Hunden, inzwischen nicht mehr so, aber zu Anfang hab ich das sehr gemerkt. Bei den Kids bin ich total ruhig, souverän, gelassen und hab irgendwann überrascht festgestellt, dass die sich so verhalten, wie ich das auch bei den Hunden gern hätte (wieviel Parallelen die Wichte zu den Fellnasen haben *hihi*).
Hatte sie den schonmal einen anderen Hund an der Leine? Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht und vielleicht würde eine weniger emotionale Bindung an den jeweiligen Hund ihr mal vermitteln, was Du meinst, wenn Du von Ruhe und Souveränität sprichst.

Find es total schön, wieviele Gedanken Du Dir machst...

LG
PrincessFuture
 
Beiträge: 82
Registriert: Mo 26. Jan 2009 01:47
Wohnort: Berlin

Nächste

Zurück zu Erziehung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste