Problem mit Leinenführigkeit

Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon devastey » Do 27. Dez 2007 19:56

Ich bin neu im Hundeforum angekommen und sage erst einmal ein "herzliches Hallo" an alle Mitglieder!
Nun zu meinem Problem: Ich habe von einem bekannten Jäger einen Weimaraner übernommen; da besagter Herr einen Unfall hatte konnte er die Ausbildung nicht mehr fortsetzen. Mir wurde aber sogleich mitgeteilt, dass es sich bei der Gattung Weimaraner um eine schwierig Rasse handele.
Ich selbst hatte bisher nur Erfahrungen mit "Dobermann/Frau" . Der Welpe war also 3 Monate alt, als er zu uns (kl. Familie o. Kiner) kam. Die Grundkommandos hatte er entweder ganz vergessen :roll: oder kannte sie einfach nicht... Mittlerweile ist mein Weimi fast 6 Monate alt und beherrscht alle Grundkommandos, Fährtensuchen u. vieles mehr. Er läuft prima bei Fuss; auch bei Kommando "Bleib" (ich weiß, das klingt komisch!) läuft er in geringem Abstand m. leicht durchängender Leine neben mir; aber :mrgreen: sobald ich die Führungsleine verlängere ist er wie ausgewechselt. Er zieht sehr gewaltig; so sehr, dass ich ihn dann nur noch mit Ruck zurück befördern kann.
Die ganze Methode mit, stehen bleiben, zurücklaufen..., alles schon probiert. Ich habe es auch schon mit einer Feld/Schleppleine probiert - ebenfalls erfolglos... er fühlt sich dann frei.
Ich hoffe, es kann mir jemand einen Ratschlag geben!
Mfg, devastey
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon oOilkaOo » Sa 29. Dez 2007 21:41

Vllt hast dus schon probiert, aber ich würde, sofort wenn der Hund anfängt zu ziehen, in wieder an die kurze Leine holen, warten bis er brav "Bleib" :lol: geht und dann wieder länger lassen ... Ka obs funkzt, aber schaden tuts nich :P
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon Sayhisha » Sa 29. Dez 2007 21:57

Hallo,

das gleiche wie oOilkaOo hätte ich dir auch geraten, schaden kann es nicht :D

Wie wäre es, wenn du ihm zwar eine gewisse Leinenfreiheit lässt, sobald er aber zieht, du dich direkt danach umdrehst und einfach in die andere Richtung läufst? Weiß zwar nicht ob das was bringt, aber vielleicht bringt es deinen Hund ein wenig aus der Fassung :D
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon devastey » So 30. Dez 2007 20:17

Hallo oOilkaOo und Sayhisha,
vielen Dank für Euren Ratschlag! Werde ihn gleich morgen in die Tat umsetzen.
Ich habe ihn während unseres Spazierganges einfach mal von der Leine gelassen, um zu sehen wie er reagiert... hätte ich besser nicht tun sollen... :roll: , denn aus unserem (sonst zwei-stündigen) Spaziergang wurden "viereinhalb Stunden". Ich sah ihn nur noch einem Schatten gleich, Hügel rauf- Hügel runter; die armen Rehe taten mir sehr leid. :cry: Na ja, aus Erfahrung wird man klug!

Ich wünsche Euch alles Gute für das kommende Jahr!

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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon Sayhisha » So 30. Dez 2007 20:33

Hallo devastey,

das kenn ich :D

Wichtig ist, dass du ihm nicht nachrennst, ihn ein, bis zweimal streng rufst, und dich dann in die entgegengesetzte Richtung wendest und auch gehst. Schließlich bist du der Chef und nicht er!
Wenn er von seinem "Ausflug" wieder zu dir zurück kommt, musst du ihn reichlich loben.
Hört sich doof an, denn schließlich bist du sauer auf ihn, aber der Hund kann eine Bestrafung dann nicht mehr mit seinem schlechten Verhalten (das Wegrennen) verknüpfen, sondern verbindet es dann damit, dass er bestraft wird, wenn er zu dir zurück kommt. Und das wollen wir ja nicht. ;)

Vielleicht solltest du es mal mit einer Klapperdose versuchen. Du füllst eine Dose mit kleinen Steinchen und sobald er anstalten macht, abzuhauen, wirfst du sie, mit Schmackes, neben ihn auf den Boden.
Die meisten Hunde erschrecken darauf hin und der Jagdtrieb wurde abruppt unterbrochen, so dass du ihn wieder anleinen kannst. Bei Augenkontakt mit dir, sofort wieder loben. Es soll sich ja schließlich lohnen bei dir zu bleiben.

Ich wünsche dir auch alles Gute im neuen Jahr und viel Glück beim trainieren! :D
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon oOilkaOo » So 30. Dez 2007 21:54

Die Klapperdose ist super :) Hilft aber nur bei sehr dominanten Hunden und auch feste rütteln reicht ... mein Hund würde sich bei der Dose so erschrecken ... dann kommt er nie mehr zu mir, wenn ich die dose in der hand hab -.- Hast du schon Ergebnisse?!
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon Sayhisha » Mi 2. Jan 2008 12:52

Hi :)

Naja das wollen wir ja auch nicht, dass der Hund dann gar nicht mehr kommt. :D

Vielleicht reicht es ja schon aus, wenn du nur einmal "nach" ihm wirfst und danach kommst du ja vielleicht schon damit aus, einfach nur noch damit zu rappeln, wenn er sich mal wieder auf und davon machen will.
Wenn das mit der Dose klappt, solltest du sie aber dennoch weiterhin immer dabei haben. Ich denke, ein Versuch kann nicht schaden.
Würde mich auch freuen, mal zu hören, wie es momentan so bei euch läuft.

Liebe Grüße
Sayhisha
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon MacHovi » Sa 5. Jan 2008 02:13

An der langen Leine scheint dein Hund unabhängig von dir zu werden, d.h. er entscheidet, wohin er will. Das scheint mir unter anderem ein Bindungsproblem zu sein. Weimeraner sind gute Nasentiere und dein Hund will damit arbeiten. Kannst du ihm unterwegs vielleicht mal mit einem Mininest mit Leckerli eine Überraschung bieten, indem du ihn zurückrufst? Dann bist du diejenige, die die bessere Nase hat und über eine Beute "gestolpert" ist. Über Beute lässt sich gerade bei dieser Rasse viel lösen (Futtersäckchen etc) Kennst du "Natural Dogmanship"? Wäre vielleicht eine gute Möglichkeit. Es gibt auch tolle Spielebücher für unterwegs.
Für Hunde gibt es keine Spaziergänge. Sie suchen sich immer eine eigene Beschäftigung, wenn du ihnen keine bietest. Ein Geschirr könnte sich zudem anbieten, unterschiedliches Tempo etc.

Viele Grüße und toi, toi, toi,
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon Rowdi » Fr 11. Jan 2008 10:54

Hallo oOilkaOa

was die Leinenführigkeit angeht, hatte ich ein ähnliches Problem. Auch ich bin vom Dobermann auf eine andere Rasse umgestiegen (wegen der extrem hohen "Kampfhundesteuer") Leider kann ich Dir nur bepflichten, daß die Ausbildung von einem Dobi zu einem Weimaraner oder RR alles andere als einfach ist.
Ja, es gibt tatsächlich keinen eigentlichen Spaziergang beim Hund. Soviel muß ich da auch bestätigen. Wenn Hunde, und ganz besonders Rüden erst ein gewisses Alter erreicht haben, sehen sie den Spaziergang nicht mehr als " Losungsgang" an, sondern suchen den Kontakt zu weiblichen Artgenossen. Den Grund kennst Du. Auch meiner läuft super, wenn die Meter/2Meter Leine eingeklinkt ist. Mache ich die Flexi dran, flippt er aus. Seine Neugier und der Bewegungsdrang sind so hoch, daß ich mitunter Mühe hab, ihn zurückzuholen ohne daß die Flexi reißt. (Dann hab ich eh erst einmal verloren)
Nein, hinterher rufen bringt auch nichts. Bindungsproblem - ja, wahrscheinlich. Er ist sich einfach zu sicher, daß DU IHM FOLGST.
Ich habe bessere Erfahrung damit gemacht, daß sich der Hund erst austoben kann, auf unserem eingezäunten Gelände und ich dann mit ihm Spazieren gehen kann.
Aus Sicht des Hundes verlierst Du nämlich die Oberhand, wenn er allein entscheidet, wann und wo er schnüffelt. Eigentlich möchte er nur abklären, daß das, was er riecht für sein Rudel nicht gefährlich ist. Damit setzt er sich aber automatisch an die Spitze des Rudels.
Mit der Zeit wird er Dich immer weniger für "Voll " nehmen, und Dir seinen Willen aufzwingen.
- Mal ehrlich, Du ziehst ihn erst zurück, wenn er Anstalten macht, sich in einem Haufen Mist zu wälzen, oder.
Je weniger Du sprichst, je eher Du stehen bleibst, auch mit einer FLexi, desto eher merkt er, daß nicht er das Tempo und die Richtung bestimmt, sondern Du.
Zugegeben, es ist nervig (mindestens 3 Wochen), aber es lohnt sich.

Viel Gluück, und viel Erfolg.
LG
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Re: Problem mit Leinenführigkeit

Beitragvon Miss Doggy » Do 24. Jan 2008 19:53

MacHovi hat geschrieben: Weimeraner sind gute Nasentiere und dein Hund will damit arbeiten.
MacHovi

.. und Weimeraner sind Jagdhunde .. und Lauftiere .. das steckt bei denen nun mal auch im Blut ..
Miss Doggy
 

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