Hundeforum.de

Ich habe einen Straßenhund-Welpen aus Ungarn bei mir aufgenommen. Wir haben sie nun fast 2 Monate und sie ist ca. 6 Monate alt. Den ersten Monat hatten wir auch noch den Hund meiner Eltern, da diese zu der Zeit im Ausland lebten. Als sie vor 3 Wochen zurückkamen haben sie ihren Hund wieder zu sich geholt. Seitdem (denke ich) hat sie plötzlich vor fast jedem schreckliche Angst der sie mal streicheln will. Sie geht mit mir täglich in die Uni und hat kein Problem damit; Menschen dürfen ruhig im Raum sein das ist kein Problem.Sie weicht aber jedem aus der sie streicheln will und bekommt fast Panik. Manchmal knurrt und bellt sie auch. Bei mir und meinem Freund fühlt sie sich sicher und ist ein super Hund aber sobald Fremde kommen... bei manchen Leuten macht sie Ausnahmen aber bei meinen Eltern vielen Kommilitonen in der Uni etc hat sie total Angst.
Ich weiss nicht was sie damals in Ungarn durchgemacht hat. sie wurde mit ihren Geschwistern in einem Karton ausgesetzt von einer deutsche Tierhilfe dann nach Deutschland geholt und an mich vermittelt.

Wir werden morgen in eine Hundeschule gehen aber vielleicht hat hier auch jemand ein paar Tipps wie sie Vertrauen zu anderen Menschen wiedergewinnt.
Tierarzt war nie ein Problem aber heute total panisch.
Wie kann ich meiner Kleinen helfen?
Die Tierärztin meinte, dass sie sonst irgendwann vielleicht mal ein Kind beisst. Und das wollen wir natürlich nicht.

hallo und herzlich willkommen
wenn euer hund, wie du beschreibst, menschen in der nähe toleriert, obwohl er eigentlich angst hat, finde ich ist das schon mal sehr gut- bei manchen hunden ist das nicht so, die bekommen schon die krise wenn fremde auch nur in der nähe sind
was ich ganz wichtig finden würde, persönliche meinung, ist dass ihr grundsätzlich einmal akzeptiert, dass die hündin einfach nicht von fremden angegriffen werden will und auch sicherstellt, dass das nicht passiert
finde ich eben deshalb sehr wichtig, damit sie gar nicht auf die idee kommt sich durch knurren oder beißen schützen zu müssen
und das vertrauen in für sie fremde nur dann trainieren, wenn ihr mit der person abgesprochen habt, wie das zu laufen hat- anfangen kann man am besten mit futter,
zb ein freund/freundin die der hund nicht kennt kommt zu besuch, die hündin sollte am besten etwas hungrig sein der besuch sollte sie erstmal komplett ignorieren, keine blicke, kein hingehen, kein anfassen, sondern nur leckerli aus der hand fressen lassen (bzw wenn das anfangs noch gar nicht geht, soll der "fremde" einfach immer wieder leckerli fallen lassen) aber das ganze nicht in einer allzu angespannten atmosphäre, also ganz normal fernseher, radio laufen lassen, quatschen, kaffee trinken- die erfahrung mit meiner hündin hat mir zumindest gezeigt, dass das bei ihr besser anschlägt wenn eben eine normale stimmung herrscht, so wie immer, nur einfach eine person mehr.
dabei könnt ihr wahrscheinlich schon erkennen, reagiert eure hündin ängstlicher, wenn die fremde person sie anblickt (meine zb reagiert auch auf kurze seitenblicke mehr, als wenn einer im vorbeigehen den kopf tätschelt ohne sie anzublicken,....) oder die hand nach ihr ausstreckt, uswusf und könnt danach dann das training besser auf sie ausrichten

und je nachdem wie sich die hündin verhält kann man dann weiter gehen, aber wirklich nur schritt für schritt, immer an die hündin selbst angepasst- wenn ihr immer nur weitergeht, wenn die hündin dazu bereit ist, wird sie nie druck haben, es findet nichts statt, was sie mit fremden menschen negativ verknüpfen könnte und ich denke, dass sich so das problem langfristig sicher besser lösen lässt als wenn man hier mit druck arbeiten würde
wenn sie zb während so eines trainings knurrt, oder unsicherheit zeigt würde ich sofort abbrechen und beim nächsten malwieder einen schritt zurück gehen und dort nochmal starten, denn dann war sie anscheinend noch nicht so weit
nur schimpfen wenn sie fremde anknurrt oä würde ich persönlich nicht machen, sie lernt zwar sicher irgendwann, dass sie menschen nicht anknurren darf, aber das heißt nicht, dass sie ihre unsicherheit verloren hat

da ihr neu seid, schreib ichs auch hier dazu: ich bin kein trainer und habe auch nicht allzu viel erfahrung- ist nur meine meinung, habe selbst eine sehr ängstliche hündin)
lg
andrea und lea

Hallo,
ich denke es muss nicht unbedingt sein dass die Angst damit zusammen hängt dass der andere Hund weg ist. Mein Hund Sanchez ist seit seiner 9. Lebenswoche bei uns und war bis ca. 3-4 Monate total aufgeschlossen Fremden gegenüber. Es hat sich dann aber schlagartig geändert und jetzt hat er auch Angst vor Fremden Menschen obwohl er nie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das hängt teilweise wohl auch mit der jeweiligen Rasse zusammen.
Bei Sanchez ist es wichtig dass Fremde ihn nicht direkt anschauen und ihn nicht bedrängen. Wenn er sich bedrängt fühlt bellt er und rennt weg. Wenn die Fremden ihn nicht direkt anschauen und auch nicht auf ihn zu gehen dann kommt er vor Neugierde ganz alleine. Dann noch ein kleines Leckerlie geben und dann ist die Angst fast schon vergessen.
Grundsätzlich wäre ich an deiner Stelle froh, dass du einen Hund hast der sich bei dir wohl fühlt und nicht einfach so mit jedem Fremden mitgehen würde. Zeige ihr, wenn jemand Fremdes auf sie zukommt und sie Angst hat, dass du sie beschützt indem du den Fremden von ihr weg hälst.
Ich würde dir aber raten deine Hündin nicht ungewollt in ihrem Verhalten zu bestärken, d.h. wenn du sie beruhigen willst und sie streichelst und auf sie ein redest, könnte sie das als Lob verstehen für ihre Handlung. Sie denkt dann dass sie völlig zu Recht Angst hat und das auch ok ist so, schließlich wird sie dafür ja belohnt.
Ich bin auch kein Trainer, aber bei meinem Hund funktioniert es bis jetzt ganz gut und ich habe diesen Rat von einem Trainer bekommen.

LG Dani

Ich habe gestern erst gelesen, dass Angst vor Dingen, die vorher total unproblematisch waren, auch ein "Phänomen" der Pubertät ist.
In dem Artikel wurden allerdings Dinge, wie "Müllsäcke auf der Straße" usw. angesprochen, aber wenn ich mit Danis Beitrag so durchlesen, könnte das ja auf Menschen auch zu treffen!?