Hundeforum.de

Hallo,
seit zweieinhalb Monaten wohnt Fritzi nun bei uns. Er ist ein zweijähriger Havaneser-Mischling, den wir von einer Tierschutzorganisation aus Ungarn haben. Wir alle haben ihn schon sehr ins Herz geschlossen, er ist wirklich ein ganz tolles Kerlchen, hört schon gut auf seinen Namen, lässt sich auch im Spiel mit anderen Hunden abrufen und macht Sitz. Nur ein Problemchen haben wir mit ihm, dass doch recht unangenehm ist. Und zwar pieselt er, wenn er sich unbeobachtet fühlt in unsere Betten

Klar, mann kann einfach darauf achten, die Zimmertüren geschlossen zu halten, aber dann hat er sich auch schon ein paar Mal andere kuschelige, versteckte Ecken gesucht. Die Pieselei passiert vor allem, wenn wir ihn mal kurz allein lassen, oder wir "abgelenkt" sind. Es hat aber nichts mit nicht einhalten könmnen zu tun, denn es passiert auch, wenn wir gerade erst von draußen kommen.

Wie können wir ihm das abtrainieren? Bin für jeden Tipp dankbar!

Nicole

Wie pieselt er denn? Markiert er richtig? Und was für Ecken sucht er sich dafür? Bleibt er sonst problemlos alleine?

Das kann ich nicht sagen, weil er es ja nicht macht, wenn man ihn beobachtet. Ich finde dann nur die nassen Flecken teilweise soagr seine Haufen. Deshlab bin ich auch so ratlos, denn das macht auch das "SOFORT"-Bestrafen unmöglich.

Hallo auch,

klingt nach einem psychischen Problem wie bei bettnässenden Kindern. Da hilft nur, ruhig und konsequent führen und wegsperren, sowie man selbst nicht auf ihn achten kann. Das Problem wird sich mit der Zeit sicher erledigen.

VG Gudrun

Hallo Gudrun,
also Du meinst, einfach nichts unternehmen kann die Situation schon entschärfen und er hört irgendwann einfach damit auf? Was können wir tun, um seine Psyche zu stärken, um ihn bei diesem Prozess zu unterstützen? Meinst Du also, das hat mit seiner Vergangheit zu tun? (Wir wissen, dass er zum Tierschutz kam, weil er schwer misshandelt wurde, teilweise merkt man an seinen Verhaltensweisen auch noch, dass das arme Kerlchen viel mitgemacht hat )

LG
Nicole

Hallo Nicole,
es klingt ein wenig nach Rudelgeruch verteilen und Angst einen angestammten Platz/Umgebung zu verlieren.Ein ähnlches Verhalten zeigte mein erster Hund, knapp zwei Jahre Aufenthalt im Tierheim hinterließ er an vielen Stellen eine kleine Marke, insbesondere dort, wo er sich am liebsten aufhielt,z.B. Schlafplatz.Der Zustand besserte sich nach gut einem dreiviertel Jahr, ich würde es so interpretieren-als er richtig angekommen und sich sicher war bei mir bleiben zu dürfen-.
Der Weg durch diese Zeit war geprägt von intensivem Spiel, Aufmerksamkeit und Zuwendung mit dem ersten Ziel einen sicheren Platz für ihn zu finden, Schlafplatz.
Dem folgte im zweiten Schritt lange Spaziergänge in denen er sich auspowern und lösen konnte.In deren Anschluß gab es eine Zuweisung des Ruheplatzes , bzw verlängerte ich immer mehr sein Zeitfenster "alleine" sein.
Ich denke je ruhiger und gelassener, so schwer es auch fallen mag, Du mit der Situation umgehst, desto eher wird sich das Verhalten legen.Er ist erst sehr kurz bei Euch, und seine Eindrücke der Vergangenheit noch viel zu frisch.Für ihn mag es sicher schwerer sein wieder in Menschen Vertrauen zu fassen nachdem, so wie Du es beschreibst lange mißhandelt wurde.

Geduld mit Dir selbst und Deinem Hund verbunden mit Beobachtungsgabe bringen Dich sicher ans Ziel.
lg
Frank

Nachtrag:
Einige andere Möglichkeiten-
-er kann sich nicht richtig lösen weil seine Aufregung die neue Umgebung (draußen) zu erfassen zu groß ist
-er sich nur löst wenn er für sich Zeit genug findet,
-er z.B. in seiner Vergangenheit nur Zeit hatte sich zu lösen wenn er alleine war, (Vorbesitzer,Zwingerhaltung o.ä.)

sorry, hatte absenden anstelle speichern angeklickt

Hallo Nicole,

mich würden mal einige Sachen interessieren!

Du sagst er macht das, wenn er unbeobachtet ist. Heißt das nur, dass Ihr zwar da seid, aber nicht in dem Raum seid oder seid Ihr gar nicht in der Wohnung?

Geht er dann quasie weg? Also seid ihr da irgendwo in einem Raum zusammen und er geht dann und macht aufs Bett?

Wo sind denn die anderen Stellen, wo er hinmacht? Auch z. B. aufs Sofa oder auf höhere Kissen? Oder so??

Darf er mit aufs Sofa oder aufs Bett??

LG

Jenni

Hallo Jenny,

danke für die Nachfragen. Ich antworte mal:

Du sagst er macht das, wenn er unbeobachtet ist. Heißt das nur, dass Ihr zwar da seid, aber nicht in dem Raum seid oder seid Ihr gar nicht in der Wohnung?
Beides kommt vor. Das erste Mal ist es passiert, als wir ihn das erste Mal für einige Zeit (ca. halbe Stunde) alleine gelassen haben. Danach ist es aber auch schon öfter passiert, dass ich z.B. im Keller Wäsche mache, er zuerst mitgeht und sich dann "heimlich" nach oben ins Dachgeschoss verkrümelt und mir aufs Bett macht

Geht er dann quasie weg? Also seid ihr da irgendwo in einem Raum zusammen und er geht dann und macht aufs Bett?
Ja, siehe oben. Oder eben, wenn wir ihn alleine im haus lassen (noch nie länger als 2 Stunden) dann kann man eigentlich sicher sein, irgendwo seine Hinterlassenschaften zu finden.

Wo sind denn die anderen Stellen, wo er hinmacht? Auch z. B. aufs Sofa oder auf höhere Kissen? Oder so??
Auf einen Teppich im Flur, unser Ehebett, die Betten meiner Kinder, hinter dem gelben Sack in der Küche (dort ist ein Lappen ausgelegt). Also erhöht sind die Stellen nicht alle, aber jetzt, wo Du es sagst, ist immer irgendeine Unterlage vorhanden. Allerdings hat er ein Körbchen, das er sehr gut akzeptiert und auch als "Ruheinsel" nutzt.

Darf er mit aufs Sofa oder aufs Bett??
Also aufs Sofa darf er, da hat er aber noch nie hingepieselt. In die Betten darf er nicht.

Und auf Franks zweites Posting kann ich auch antworten und zwar dass ich mir kaum vorstellen kann, dass er, wenn wir unterwegs sind zu wenig Zeit findet, sich zu lösen, denn er piselt beim Gassigehen sehr oft und macht auch mindestens 2-3x täglich einen Haufen draußen.

Danke euch, dass ihr euch mit unserem Problem beschäftigt. Ich möchte aber auch noch einmal betonen, dass ich wirklich hoffe, dass wir eine Lösung finden, dass wir wegen diesem Problem unseren Hundemann nicht weniger ins Herz gefasst haben. Er ist wirklich ein toller Kerl und ich denke, er muss einfach noch lernen - schließlich hat er schon viel mitgemacht in seinem Leben.

Grüße
Nicole