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von geise » Sa 20. Mär 2010 04:40
Hallo. "Freuen des Hundes abtrainieren" klingt jetzt vielleicht für manche grausam, aber wenn ein Doggen-Junghund Rüde mit 9 Monaten voll loslegt, dann macht das Sinn, schließlich soll er gesellschaftstauglich leben. Schlimm ist, das sich unser Kleiner von der einen Tochter meiner Frau regelrecht manipulieren lässt und wir dann nicht mehr Herr über ihn werden. Das will die Tochter so, Minderwertigkeitskomplex oder so. Da kommt sie immer voller Freude um die Ecke, spricht gleich unsern Hund mit hoher Stimme an, wie ein Kleinkind das Weihnachtsgeschenke bekommt und unser Hund dreht völlig durch. Heute habe ich ihn so gewaltig zurückgezogen und auf den boden gedrücken, das er kurz angst vor mir hatte und das dann auch gelassen hat. ABER das geht ja nicht immer, das geht meiner meinung nach hinten los. Auch so will er gern mal jemand fremden anspringen.. und eine dogge bei einer oma auf den schultern macht sich nicht gut. ...bei der tochter ist es aber extrem ausgeprägt und denke zeigt das problem. Meine Frau und ich sind 24h mit unserem Hund zusammen. Wir waren auch damals zum Welpenkurs mit ihm, wo er schon aus der Reihe tanzte und keinen Befehl mehr kannte, obwohl er Heim sicherlich mehr kannte und ausführte als seine Mitschüler. Der Hundetrainer fand das nicht schlimm und meinte, seine würden das erst nach 3 Jahren perfekt können...aber die anderen Welpen hörten einfach deutlich besser..ok, molosser sind nicht die schnellsten bei befehlen, aber das hat ja nix damit zu tuen, dass Unserer bei Ablenkung garnicht hört ...bzw. sich sofort einnehmen lässt. selbst käse, sein lieblingsleckerlie stört ihn dann nur und wird sogar ausgespuckt wenn man ihns in den mund steckt. Was kann man da machen? Ps. er ist übrigens auch der totale angsthase, z.b. seit vor 3 monaten mal ein besen neben ihm ungefallen ist, seit dem rennt er sofort in sein bettchen wenn man einen in die hand nimmt. da ist er beim kauf gegenüber seinen geschwistern schon aufgefallen, alle haben rumgespielt, nur er hat sich hinter brettern verkrochen... vielleicht gibts da auch einen zusammenhang.
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geise
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von Gudrun » Sa 20. Mär 2010 07:38
Hallo auch,
da muss sich was ändern, ganz klar. Da es sich bei diesem Hund offenbar um ein sehr sensibles Tier handelt, sollte man der Unart mit Konsequenz und Geduld entgegenwirken und auf so harte Einwirkungen wie das Runterdrücken verzichten. Ein Angstbeißer könnte sich sonst entwickeln. Also lieber rechtzeitig wegdrehen und durch Ignorieren im Trieb runterholen. Wenn das wirklich nicht reich, um sich druchzusetzen, vielleicht auch ein scharfes "Nein!" dazu einsetzen und wegschubsen. Wichtig ist, dass die Tochter den Ernst der Lage begreift. Eine nach hinten umgestürzte Oma mit Schädelbasisbruch wäre das Ende dieser Hundehaltung und hätte wahrscheinlich sogar strafrechtliche Konsequenzen. ALLE müssen das jetzt durchziehen und auch jeder, der zu Besuch kommt. Auf jeden Fall solltet Ihr mit diesem Hund weiter zur Hundeschule gehen und die Begleithundprüfung anvisieren. Bis dahin sollte jeder, der einen großen Hund hält, an seinem Tier arbeiten!
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von Jay » Sa 20. Mär 2010 11:53
Hallo und Glückwunsch zu eurem Riesenbaby,
die wichtigste Baustelle, die du auch als erstes angehen solltest, ist die Tochter deiner Frau. Du schreibst jetzt nicht, wie alt sie ist und wie weit man an ihr Verständnis appellieren kann, aber sie MUSS begreifen, dass dieses Verhalten bei einer Dogge nicht in Ordnung ist. Wenn sie da nicht mitzieht, wird es nahezu unmöglich sein, dem Hund das Verhalten abzugewöhnen, da sie es ja immer wieder fördert. Wie soll euer Kleiner dann wissen, was richtig und was falsch ist?
Nun zu der Angstgeschichte. Ihr müsst eurem Hund jetzt in jeder Situation Ruhe und Sicherheit vermitteln. Wichtig ist, das Tier jetzt nicht auch noch in seiner Angst zu bestärken, indem ihr ihn tröstet oder betüddelt, wenn er Angstverhalten zeigt. Es gibt keinen Grund zur Angst, also muss der Rudelführer darauf auch nicht reagieren. Wie wäre es, wenn ihr versucht, auf einer Wiese jemanden mit Besen zu postieren und dann mit dem Hund ganz ruhig und gelassen an diesem Besen vorbei geht? Erst in großem Bogen, dann macht den Bogen immer kleiner. Ihr selbst beachtet diesen Besen am besten mit keinem Blick . Es ist selbstverständlich, dass ihr da lang geht, es gibt keinen Grund zur Aufregung, es ist alles in Ordnung. Der Hund muss eure Souveränität bei jedem Schritt spüren, dann begreift er auch mit der Zeit, dass Besen nichts Böses bedeuten. Endziel sollte es sein, dass ihr euch mit der Person mit dem Besen unterhalten könnt und der Hund sitzt brav neben euch. Erwartet keine Wunder, aber traut dem Kleinen ruhig zu, dass er lernfähig ist. Mit seinen neun Monaten ist er als Dogge noch ein Baby und wird noch ganz viel von euch lernen, wenn ihr ihm Gelegenheit gebt. Doggen sind halt etwas langsamer als andere Hunderassen. Während andere Hunderassen auf Befehl sofort im Sitz sind, fragt eine Dogge erstmal mit ihrem Blick "muss ich wirklich?" Das ist einfach so.
Also immer mit der Ruhe bei eurem Angsthasen. Kein Betütern mehr dabei, kein Mitleid zeigen in solchen Situationen, denn das braucht es nicht. In einem Hunderudel kommt der Alpharüde auch nicht angerannt, wenn sich einer seiner Hunde erschrocken hat. Er beachtet ihn dabei nicht einmal, denn er hat wichtigeres zu tun. Je cooler ihr also seid, desto cooler wird auch euer Hund mit der Zeit.
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von Lennox » Sa 20. Mär 2010 11:57
geise hat geschrieben:...bei der tochter ist es aber extrem ausgeprägt und denke zeigt das problem.
Die Antwort gibst Du Dir doch schon selbst. Wie soll der Hund wissen, dass er es nicht darf, wenn "Eure" Tochter es andererseits provoziert. Ihr seit 24 Stunden mit dem Hund zusammen, da muss es aus meiner Sicht doch möglich sein einheitlich mit dem Hund umzugehen. Wenn nicht, würde ich zunächst mal einen Erziehungskurs mit "Eurer" Tochter vorschlagen, dann klappt es auch sicher mit Eurem Hund  .
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von ilkanator » Sa 20. Mär 2010 13:11
ich kann lennox nur zustimmen. unsere freya hat das früher auch immer gemacht. bei jedem und allen. sie hat sich immer so gefreut und alle abknutschen wollen. der unterschied ist nur, dass unsere freya damals höchstens 15 bis 16 kg hatte. das erfolgsrezept heißt liebevolle konsequenz. ALLE müssen an einem strang ziehen, sonst könnt ihr einen erfolg vergessen. immer wieder runter und klar machen, dass dieses verhalten unerwünscht ist. und wenn du einen eher ängstlichen hund hast liegt die betonung auch auf LIEBEVOLLE konsequenz. anschreien oder runterdrücken bewirkt nicht das, was ihr wollt. lg ilka
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von Babsi » Sa 20. Mär 2010 14:34
Hallo,
was auch ganz wichtig ist, dem Hund im Ansatz unterbrechen also z.B mit nein. Nicht erst wenn er schon an der Person ,,Männchen macht", sondern eben im sprung, also er gerade hochspringen wil. Und wenn er es ncith tut ganz stark loben. MFg Babsi
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von Sanchez » Sa 20. Mär 2010 15:16
Hallo, wir haben das auch so trainiert dass wir den Hund, so lange er wild ist und springt etc. absolut gar nicht beachtet haben, Rücken zudrehen und weglaufen. Kein Ansprechen, kein rumgefuchtel, gar nichts. Sobald er sich entspannt hat und ruhig war wurde er gelobt. Klappt super...und ging echt schnell dass er das verstanden hatte. Was mich noch interessiert ist, ob er ohne Probleme alleine bleibt? Wir begrüßen mittlerweile nämlich auch nicht mehr überschwenglich wenn wir heim kommen sondern er wird ignoriert bis ich alles abgelegt habe, dann sage ich kurz hallo und fertig. Bei Besuch versuchen wir es auch so zu handhaben dass erst wir Menschen uns begrüßen und der Hund warten muss bis er "an der Reihe ist". Dann darf er kurz hallo sagen und dann ist aber auch wieder ruhe. Es sollte für den Hund nichts aufregendes sein wenn ihr oder Besuch nach hause kommt, sondern es ist selbstverständlich.
LG Dani
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von Kiara » Sa 20. Mär 2010 15:30
Bei einem Hund in diesem Format ignoriere ich Anspringen nicht mehr, sondern korrigiere denn Hund. Pflück ihn mit einem bestimmten Nein herunter. Wenn er dann unten ist und bleibt, ist alles auch wieder gut. Zu der Tochter: Egal, wie alt sie ist - wenn sie sich nicht an eure Hunderegeln haltet, darf sie an den Hund nicht mehr ran. Gar nicht. Ich lass mir doch meine mühsame Erziehung nicht durch so jemanden kaputt machen. Zum Besen: Ihr könnt auch einen alten Besen oder einen mit einem abwaschbaren Stiel nehmen und diesen am Stiel mit etwas Leckerem einschmieren - Quark, Joghurt, etwas Honig, Leberwurst. Nach Lust und Laune und Geschmack des Hundes. Den legt ihr dann in eine Ecke, wo er für den Hund nicht bedrohlich ist (also nicht direkt neben das Körbchen :  ). Dann heißt es abwarten und viel Geduld haben.
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von Sanchez » Sa 20. Mär 2010 17:51
Ich habe gelernt, dass runterpflücken und Nein sagen auch aufmerksamkeit ist die der hund bekommt. und es soll hunde geben(meiner gehört dazu) denen eine negative aufmerksamkeit lieber ist als gar keine. hauptsache aufmerksamkeit.
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von geise » Sa 20. Mär 2010 20:20
Tja, dann müssen wir der Tochter wohl den Hund entziehen, auch wenn sie beleidigt sein wird.. Das schlimme ist, die Tochter ist 30.  Sie empfindet es so, dass der Hund sie am Liebsten hat...aber wir sind schlichtweg der Meinung das sie ihn mit ihrer Kleinkind-Weihnachtsfreude manipuliert. Zumal unser Kleiner vielleicht alle 2 Tage für 15 minuten mit ihr zu tuen hat, wärend er uns ständig um sich hat. Frauchen ist gerad im Krankenhaus und gestern hatte ich ihn mit im Park.. Also über das Frauchen freute er sich im Gegensatz zur Tochter kaum. Traurig irgendwie, aber wahr. Sie blödelt eben nur mit ihm rum und springt selbst wie ein Hund durch den Garten, er natürlich mit, alles mit 0% Erziehung. Aber ich will mich jetzt nicht weiter über die Tochter auffregen, so ist sie in Ordnung, aber den Hund versaut sie nunmal ohne jeglicher Einsicht. Mit der Angst das ist so eine Sache. Es ist nicht nur der Besen. Den einen Tag hatte ich z.b. den Schlüssel für so eine Stahlgittertür vergessen und hab sie ausgehangen um trotzdem in unsere Etage zu kommen. Es war wirklich sehr viel Platz um durchzukommen, locker 2 Doggenbreiten. Keine Chance. Unser Kleiner hatte einfach kein vertrauen, um mir zu folgen. Da zieht er seinen Schwanz ein und fängt an zu fiepsen. Da konnte ich nur noch nachgeben und ihn von der Leine abmachen. Der hätte sich ehr erhängt, bevor er dort durch gegangen wäre. Die Sache ist die, je mehr ich ihn mit "nah los komm" motivierte, desto mehr Angst hat er bekommen. Aber nein, er ist keinesfalls ein Dummer. Er apportiert perfekt, holt selbst sein Spielzeug auf Befehl aus einem anderen Raum ohne zuvor damit gespielt zu haben. Bloß dieses blinde Vertrauen und Freude + gekasper gegenüber Anderen ist ein Problem...bzw könnte zu einem ernsten Problem werden. Noch ist ja theoretisch alles möglich. Auf jeden Fall danke für eure vielen Antworten.
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