Hundeforum.de

Hallo liebe Mitglieder,

ich habe ein Problem mit meinem 8 Jahre alten Labradorrüden und hoffe, hier kann mir jemand weiter helfen.
Ich habe den Hund seit er 10 Wochen alt ist. Er hat einen offenen, freundlichen und sensiblen Charakter, so dass ich ihn immer überall mitnehmen konnte. In Zeiten, wo ich ihn nicht zur Arbeit mitnehmen kann, bleibt er brav zuhause. Alles in Allem ist er ein feiner Hund. Das Umfeld lobt, wie gut er erzogen ist usw.
Nun gibt es aber ein Problem, was mich verzweifeln läßt.
In nur ihm bekannten Situationsemotionskombinationen pinkelt er in die Wohnung.
Ein paar Beispiele, manche kann ich eher nachvollziehen, andere eben gar nicht.
Ich bin bei einer Freundin zu Besuch, die auch einen Hund hat. Mein Hund spielt mit einem Ball, der allerdings nicht als Hundespielzeug gedacht ist. Ich nehme ihm den Ball weg und lege ihn auf ein Regal. Der Ball rollt runter und der Hund meiner Freundin stürzt sich drauf... Noch bevor ich oder meine Freundin ihrem Hund den Ball abnehmen konnten, hockt sich mein Hund hin und entleert seine Blase komplett.
Andere Situation. Gleicher Anfang, Ergenbisse variieren. Ich komme mit meinem Hund aus dem Park: 1.er geht in mein Bett und pinkelt rein, 2.er klettert auf das Sofa meines damaligen Freundes und pinkelt drauf,3. ich gehe duschen und er pisst in meine Küche.
Wenn er sich freut und man ihn streichelt entleert er seine Blase manchmal komplett... Wenn Gäste kommen, oder man irgendwo zu Besuch ist, versucht man ihn bei der Begrüßung kaum zu beachten, damit das nicht passiert. Wenn man mal mit ihm schimpft, pinkelt er auch.
Ich habe mal mit meiner Mutter ihr Wohnzimmer umgeräumt, um Fotos zu machen, da geht er in ihre Küche und pinkelt.
Gestern war ich lange mit ihm spazieren, dann kommt mein Freund nach Hause... der Hund begrüßt ihn an der Tür und läuft ins Wohnzimmer um sein Spielzeug zu holen (Apportierhund;-)) Mein Freund kommt zu mir in die Küche und begrüßt mich. Irgendwann stellt er die Frage, wo ist denn der Hund? Er geht im Wohnzimmer nachsehen, da hat er dann den kompletten Teppich vollgepinkelt.
Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll. Mal kommt diese Geschichte ein Jahr nicht vor, manchmal mehrmals die Woche.... Beim Tierarzt war ich auch schon. Organisch ist alles in Ordnung.

Ich bin wirklich verzweifelt, denn das ist ja auch immer eine riesenmenge Urin. Unabhängig davon, ob man gerade vor 15 Minuten draußen war, oder vor 2 Stunden.
Wenn ich das nochmal so durchlese, hört sich das wie Dominanzverhalten an.. Aber vom Typ her ist er eher gar nicht dominant. Er ist manchmal etwas ungestüm in seiner Freude, so dass man ihn ermahnen muss... also ich bin schon recht streng mit ihm.... aber oft reicht auch nur ein Blick und besonders laut muss man mit ihm nicht sein.
Wie gesagt, im Umgang ist er immer sehr pflegeleicht. Keine Aggressionen gegen andere Rüden, Bahnfahren, Menschenmassen, Kinder, alles kein Problem... immer freundlich, ruhig und ausgeglichen.
Was mache ich falsch? Was kann ich tun? Würde kastrieren helfen?
Oh man.
Vielen Dank
mokie

Nochmal zum klaren Verständnis, dies geschieht also NICHT jeden Tag, sondern mehrmals die Woche und dann kann es auch sein das es ein Jahr lang nicht mehr passiert und plötzlich geht es wieder los???

lg

Hallo,
genau, es passiert scheinbar "willkürlich" eben Situationsbedingt.... Mal gehäuft, kam auch schonmal 2 mal am Tag vor.... oder eben 1 Jahr gar nicht... auch wenn die alltäglichen Situationen konstant bleiben. Natürlich "passt" man sich auch etwas an... Ich erkenne seine Blick z.B. wenn man ihn streichelt und das könnte dann ein"ich pinkel gleich Blick" sein, hört man eben sofort auf und ignoriert ihn, oder geht mit ihm schnell raus, oder was auch immer.

Hallo Mokie!
Ich habe mehrfach gehört,
das ein stubenreiner Hund,der MUSS,
sich gerne mal auf Sofa oder ins Bett entleert.

Wenn es große Mengen Urin sind
und er draußen schon ordentlich die Blase entleeren konnte,
würde ICH eine zweite TA-Meinung einholen.
Er ist ja auch nicht mehr der Jüngste!

Hallo Shortys Frauchen,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe schon mehrere Tierärzte durch, mit ihm ist organisch alles in Ordnung. Das hat er ja auch schon mit 6 Monaten, mit 2 Jahren und IMMER SCHON gemacht. Das ist irgendwas psychisches, nichts physisches!
Wenn ich 3 Stunden mit ihm im Wald war und er dann in mein Bett geht um hinein zu pinkeln, dann kann man sicher nicht sagen, der MUSSTE.
LG mokie

Hallo auch,

vielleicht eine Mischung aus welpenhaftem Unterwürfigkeits-Pinkeln (eben gerade wegen der strengen Erziehung) und Aufmerksamkeit haben wollen, bzw. mal das eine, mal das andere?

Ich würde ihn drinnen auf seinen Platz schicken und auch in anderer Leute Wohnung ihm einen festen Platz (auf am besten gut wischbarem Fußboden) türnah zuweisen und ihn dort auch gar nicht weiter beachten. Gespielt und gepinkelt wird draußen!

VG Gudrun

mokie hat geschrieben:Wenn ich 3 Stunden mit ihm im Wald war und er dann in mein Bett geht um hinein zu pinkeln, dann kann man sicher nicht sagen, der MUSSTE.

Kommt auf die Urinmenge an
Hat er evtl zum Schluß vergessen zu machen?

Oder du mußt auf Anfang gehen!
So wie du mit einem Welpen raus gehen würdest,
damit er lernt NUR draußen zu machen!

was sagt denn dein Tierarzt zu Variante kastrieren lassen? ich hab echt keine Ahnung ob es dann besser wird aber ich würde das mit dem TA nochmal abklären und eventl. erstmal so eine chem. Kastration machen... dann kann mans einfach testen - wirds dadurch besser dann ist die Entscheidung gefallen wenn nicht, tja keine Ahnung - Windel (ok war jetzt kontraproduktiv)

Geena hat geschrieben: eventl. erstmal so eine chem. Kastration machen...

Sehr gute Idee,hat mein Shorty auch!

Im Yorkie Forum haben wir einen "Erfahrungsaustausch-Thread",
weil erst NACH dem Chip entschieden wird,
ob kastriert wird oder nicht!

Danke, für die Antworten:-)
Bisher hat eigentlich kein Tierarzt gesagt, dass er mir eine kastration empfehlen würde, da er kein aggressives Verhalten zeigt und dies ja schon sehr in den Charakter des Hundes eingreift.

Das Problem mit der chemischen Kastration sehe ich darin, dass dieses Verhalten "willkürlich" auftritt und ich dann nicht abschätzen kann, ob das Mittel denn nun hilft, oder er einfach nicht diese Phase hat.

Den Ansatz mit der Welpenunterwürfigkeit und dem Aufmerksamkeitsverhalten finde ich allerdings sehr gut. Das fühlt sich irgendwie passend an. Nun stellt sich mir natürlich die Frage, was kann ich tun, damit sich etwas ändert?

Vielleicht hat hierzu noch jemand gute Ideen.
Liebe Grüße mokie