Kana hat panische Angst vor allem. Wer kann helfen

[Fabienne]

Hallo,

wir haben seit Sonntag 04.12.11 eine Hündin aus Serbien. Sie ist ein Mischling und ca. 1 - 2 Jahre alt.
Sie ist total verängstigt und eingeschüchtert.
Sonntag saß sie unter der Toilette.... Da musste sie aber weg, sonst konnte man nicht auf Klo gehen.
Sie flüchtete dann in die Küche. Dort saß sie in der letzten Ecke unter der Heizung.
Wir haben sie in Ruhe gelassen. Wasser und Futter hingestellt. Sie entspannte sich dann ein wenig. Nachts aß sie und trank. (zum Glück...!!!)
Morgens lag sie dann in ihrer Transportbox (diese hatten wir vor der Nacht noch in die Küche gestellt).
Montag haben wir sie dann für sich alleine gelassen (ca. 5 Stunden). Wir sollten das so machen, damit sie für sich sie Wohnung erkunden kann.
Als wie wiederkam lag sie im Wohnzimmer unterm Tisch.
Und es war eine Pfütze mitten im Wohnzimmer... (nicht schlimm, damit war zu rechnen, da wir nicht mit ihr rausgehen können).
Anfassen duldet sie immer besser, sie hat zwar anfänglicht tierische Angst, aber wenn man ganz langsam und ruhig an sich ranrobbt, dann kann man sie streicheln.
Das habe ich gestern 3 Stunden gemacht, sie entspannte zeitweise auch gut (Augen zu beim kraulen und entspanntes liegen).
Gestern ließ sie sich sogar ein Geschirr anlegen. Auch mit viiiiiel Geduld. Das habe ich bis heute morgen dran gelassen, es aber wieder abgemacht, nicht das sie sich irgendwo verfängt während wir weg sind.
Die Schleppleine war gestern auch schon dran, mitkommen tut sie jedoch nicht, an sich bewegt sie sich sehr sehr wenig....
Wir müssen ja nun aber irgendwann mal mit ihr raus... irgendwie...
Wie sollen wir das machen? Sollen wir uns noch Zeit lassen? Und erstmal abwarten bis sie uns vertraut?
Oder sollen wir versuchen sie einfach rauszubekommen? Wenn ja wie und womit? Geschirr? Geschirr uns Halsband? Schleppleine, lange Leine?
Wir wollen es nur richtig machen, so dass die kleine nicht noch mehr Ängste entwickelt.
Mir tut unsere Kana tierisch leid... so viel Angst, so viel schlechte Erfahrungen mit Menschen... Abends geben wir ihr derzeit Notfall Tabletten für Hunde (die gibt man sonst auch silvester, homöopatisch), damit sie mehr entspannt und auch schlafen kann.
Gibt es Tipps?
Wer kennt sich mir sehr ängstlichen Hunden aus?

PS.: Tragen ging übrigens nicht, dann würde sie beißen, nicht doll aber sie schnappt dann aus angst zu und wird noch panischer.

LG

[Tenni]

also so wie sich das anhört hat sie eher weniger schlechte erfahrung gemacht sondern vielmehr keine erfahrung was Hunde nicht kennen macht ihnen angst

ich würd da echt kein trara rum machen, geschirr anlegen und ein halsband (doppelsicherung), leine ran und raus
wen ihr noch auf die ängste eingeht hat sie ja auch noch bestätigung
setzt ruhig und mit geduld euer ding durch und zeigt ihr souverän was ihr wollt

[Geena]

ich les grad ein Buch "Das andere Ende der Leine" kann ich euch nur ans Herz legen (über amazon bestellt, kommt in 2 Tagen, unter 10€ plus Versand)- ihr werdet viel lernen wie man sich einem verängstigtem Hund nähert... soviel kann ich schon mal sagen - nicht mit den Händen nach ihr greifen wollen und nicht direkt in die Augen sehen. Das empfinden Hunde als Bedrohung. Wir Menschen neigen leider viel zu oft auf dieses "ich will aber unbedingt anfassen" Schema. Versucht es mal mit links liegen lassen. Lasst sie einfach in ihrer Schutzecke und geht zu eurem Tagesablauf über. Dazu gehört auch der Staubsauger und der Fernseher. Irgendwann kommt sie von alleine an.
Wir hatten im letzten Jahr einige Auslandshunde als Pflegestelle, meist hat es einige Tage gedauert bis sie aus ihren Ecken kamen aber letztlich kamen sie alle und sie wurden auch stubenrein, man konnte sie anleinen und mit ihnen spazieren gehen. Sie wurden alle erfolgreich vermittelt und haben sich in ihren Familien super eingelebt.

[Fritz]

Unbegreiflich ,immer der selbe Blödsinn !

Warum müssen solche Hunde unbedingt eingefangen, aus ihrem Umfeld verschleppt
und gezähmt werden ?

Ich würde so eine scheues Tier wider dahin bringen, wo es herkommt .

Manchmal erscheinen mir solche Tiervermittlungen sehr grenzwertig und erfüllen wohl häufig schon den Tatbestand der Tierquälerei .

Es gibt bestimmt auch hier zu Lande genug Hunde mit denen ein Zusammenleben nicht so problematisch ist und die dankbar für ein schönes neues Zuhause wären .

Last doch diese Hundeimporteure selber für solche Hunde sorgen und ihr Leben mit ihnen verbringen .
Die Verantwortung und und die Arbeit anderen unwissenden und Hunde unerfahrenen Menschen zu übertragen ist unverantwortlich .

Wichtiger wie bei den Listen- Hunden
ist hier wohl ein Befähigungsnachweis, oder eine andere Kontrolle angebracht ,
bevor jemand so einen Hund übernehmen darf ,oder unbedarft übergeben bekommt

Fritz.

[Pudelfan]

Oh ja, nur das solche Hunde dann meistens in Tötungssstationen landen oder auf offener Straße getötet werden . Super Fritz!!! Nur weiter den Kopf in den Sand stecken und die Augen zu machen. Natürlich git´s hier auch Hunde, die ein neues Zuhause suchen, aber die sind nicht solchen Repressalien ausgesetzt, wie Serbien oder Spanien oder sonst wo in diesen Gegenden. Ich denke, es gibt im Moment genug Berichte, was mit diesen Tieren passiert, weil man sie vor der Fußbal EM von der Straße haben will.
@ Fabienne

Ich denke, du mußt einfach Geduld haben. Der Kleine ist gerade erst bei dir. Ich würde ihn nicht so sehr bedrängen mit Anfassen und dgl. Rausgehen würd ich allerdings mit ihm ohne großes Theater drum zu machen. Leine dran und fertig. Ansonsten würd ich ab und an versuchen ihn mit Leckerlis zu locken oder ihn damit zu belohnen, wenn er von selbst kommt. Der wird halt noch eine Zeit lang brauchen, ehe er richtig Vertrauen fast.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

[Fabienne]

Hallo,

@Tenni: Also einfach anleinen und rauszerren würden wir niemals tun. Wir bestätigen da keine Angst, denken wir. Sie kennt es wahrscheinlich nicht, in Serbien sind die Hunde meistens nur im Zwinger. Wir handeln da frei nach Rütter dogs, ohne Zwang. Sie kann, muss aber nicht. Und niemals strafen!!!

@Geena: Das Buch klingt interessant. Also "unbedingt anfassen" müssen wir sie nicht . Wir machen ganz normal unsere Dinge im Haushalt. Saugen, Wäsche waschen, staub wischen etc. Sie liegt dann immer ganz entspannt in ihrer Ecke. Direkt angucken tun wir sie NIE. Genauso wie das wir niemals direkt von vorne kommen und uns vorbeugen (Drohgebärde). Wir legen uns einfach in ihre nähe und halten ihr unsere Hand mit Futter hin. Sie frisst mittlerweile auch schon gut aus unseren Händen. So fängt sie an uns Menschen mit etwas Positivem zu verbinden. Leider hat sie mit Menschen nur schlechte Erfahrungen gemacht... Sie wurde leider in Serbien selbst von drei Männern in dieTransportbox gezwungen... ich hätte da wohl auch erstmal ein Trauma...

@Fritz: Vielleicht solltest du erstmal ein wenig mehr hinterfragen bevor du um die schießt. 1. Wir sind eine gute Pflegestelle. Mit meinem Post ging es mir einfach nur darum, mal zu sehen, wie andere Hundebesitzer/Pflegestellen solche Hunde handhaben.
Kana wurde NICHT eingefangen und war auch kein Straßenhund! Sie wurde in einem Wald gefunden, angebunden an einen Baum!!! Kana kam dann ins Tierheim und wurde dort täglich von den anderen Hunden malträtiert. Es gibt dort nur 1 oder 2 x die Woche Essensreste für die Hunde. Der Winter in Serbien ist verdammt hart, die Hunde haben keinen Schutz, keine Decken - NICHTS, einfach nur der nackte Betonboden. Die meisten sterben am Winter, und wer dann noch über ist WIRD LEBENDIG IN EIN TIEFES LOCH GEWORFEN UND LEBENDIG BEGRABEN!!!
Wir sind nicht unerfahren und unwissend! Sonst hätten wir diesen Hund nicht zu uns genommen! Denn wir wollen dem Hund helfen! NICHT SCHADEN!
Ich kann deine Kritik durchaus verstehen, aber du solltest dich mehr mit einer Sache befassen, bevor du so etwas von dir gibst! Denn du kennst weder uns direkt noch den Hund noch den Tierschutzverein. Sicher wird auch viel Mist gebaut, und viele haben keine Ahnung. Aber das sind nun mal nicht alle. Wir haben mir Kana schon sehr sehr viele Fortschritte gemacht. Weil sie es so wollte! Und sobald diese Hündin ihre Ängste und Zweifel am und vor dem Menschen verloren hat, wird sie ein traumhafter Hund sein. Und dann, erst DANN, wird sie in eine Endstelle vermittelt!

@Pudelfan: Geduld haben wir ganz ganz viel. Bedrängen tun wir sie nie. Sie bekommt ihr Fressen aus unserer Hand, damit sie mehr und mehr Bezug zu uns bekommt. Und anfassen genießt sie bereits. Sie schließt die Augen und ist entspannt. Entspannt ist sie jedoch nicht, wenn man Geschirr und Halsband anlegt + Leine. Deswegen zwingen wir sie nicht raus. wir üben jeden Tag mit dem Geschirr. Sie lässt es sich wirlklich gut anziehen. Dann kommt die Leine dran und wird hingelegt. Dann lassen wir sie in Ruhe und machen unser Ding. Wenn sie entspannt gibt es was Feines und die Leine kommt wieder ab. Leider ist sie noch nicht soweit, dass sie sich mit Leckereien locken lässt. Aber das ist ok für uns.
Sie ist ja auch erst ein paar Tage hier. Und dafür macht sie echt große Schritte.

Wir bei vielen Hunden aus einem deutschen Tierheim, weiß man leider oft nie, was vorher mit dem Hund gemacht wurde. Heute Nacht kam ein neues Problem hinzu (kein Problem für uns, aber für die Nachbarn ) - Kana jault. Ich weiß noch nicht recht, was ihr nicht passt, aber das finden wir schon noch raus.

Wir haben viel Zeit und Geduld für die Kleine, denn sie hat es verdient gezeigt zu bekommen, dass Menschen etwas tolles sind.

[ShortysFrauchen]

Wir haben viel Zeit und Geduld für die Kleine, denn sie hat es verdient gezeigt zu bekommen, dass Menschen etwas tolles sind.

Toll das ihr das macht

[Sophia]

@Fabienne: Gut gebrüllt, Löwe...

Ich würde mich auch Tenni anschließen, ich würde sie einfach an die Leine (das Gehen an der Leine vorher in der Wohnung trainieren) nehmen und raus gehen. NICHT gänzlich rücksichtslos hinterherzerren, aber ruhig und gelassen erstmal kleine Runden spazieren gehen. Damit sie merkt, dass dabei nix passiert und ihr alles unter Kontrolle habt. Ich würde am Anfang auch nicht erwarten, dass sie sich draußen löst. Sondern wie bei allem anderen auch, einfach Stück für Stück vorarbeiten. Denn sie lernt die Welt da draußen ja nur durch draußen-sein kennen. Mit übermäßigem Lob wäre ich auch sparsam (soll ja alles selbstvrständlich sein), leise ist ok, aber nicht rumjubeln etc. wenn sie draußen pinkelt etc.

[Tenni]

ich hab nie gesagt dass du sie rauszerren sollst aber ruhig raus gehen, gelassen dabei sein

Saya war auch ml so ein scheißerle, hat den ganzen tag anfangs unter dem bett gehockt, zum gassi gehen hab ich sie da rausgeholt, an die schleppe und raus, sie hat anfangs die vollen 10 meter abstand gerne ausgenutzt und nur langsam die nähe gesucht, aber sie wurd rausgebracht
heute würd man übrigens nicht mehr glauben dass sie so ein scheißerle war.

ich halte nicht viel von rütters methode

[Isabel]

[quote="Sophia] NICHT gänzlich rücksichtslos hinterherzerren, aber ruhig und gelassen erstmal kleine Runden spazieren gehen. [/quote]

Es gibt Hunde, die müsstest du hinterher zerren, weil sie sich einfach kein Stück mehr bewegen wollen. Ich habe in Spanien einige sehr ängstliche Hunde kennengelernt, die sich einfach komplett versteifen und KEINEN Schritt gehen, sobald sie ein Geschirr um haben, an der Leine sind oder oder oder... da MUSST du viel kleinschrittiger anfangen!