Hundeforum.de

Hallo,

ich bin neu hier und komme gleich mit einem großen Problem:

wir haben seit Mitte Februar eine Hündin (ca. 6 Monate) aus dem Tierheim.
Sie war dort ca. eine Woche ursprünglich stammt sie aus Rumänien.

Sie ist sehr sehr ängstlich, hat mich aber nach kurze Zeit als Bezugsperson akzeptiert. Unsere Kinder 5 und 17 Jahre kommen auch sehr gut mit ihr zurecht. Auch mit unseren zwei Katzen ist es kein Problem. Das knurrt sie nur mal kurz, wenn der Kater an ihren Freßnapf will.

Nur mit meinem Mann hat sie Probleme. Sie hat furchtbare Angst vor ihm, obwohl er ihr nie etwas gemacht hat. Er hat ihr dann das Futter gegeben, besondere Leckerli usw. Aber es wird nicht besser. Sie bellt und knurrt ihn an und hat auch schon nach ihm geschnappt. Natürlich schimpfe ich mit ihr, wenn sie das tut.
Heute ist sie an ihm vorbei die Treppe runter und hat auf dem ganzen Weg nach draußen Häufchen gemacht. Sonst ist sie stubenrein. Das war sie nicht als sie zu uns kam, war aber innerhalb drei Tagen kein Problem mehr.

Mein Mann schaut sie nicht mehr an, ignoriert sie völlig. Er versucht auch nicht sie anzufassen.
Wenn ich da bin ist es etwas entspannter. Allerdings kann ich ja nicht immer da sein.

Wir wissen einfach nicht mehr was wir noch machen sollen.

Ich bin auch mit ihr in einer Hundeschule und die sagen mir, wir sollen Geduld haben.
Allerdings habe ich das Gefühl es wird immer schlimmer, statt bessser.
Bald wollen wir mit ihr in Urlaub fahren, wie soll das dann werden?
Ich bin am verzweifeln.

Vlt. kann mir jemand ein paar Ratschläge geben.

VG
Heike

liebe heike,

deine hundeschule hat recht, das dauert, ihr müsst da geduld haben, es gibt leider keine schnell-lösung weil der hund vielleicht halt mal mit männern schlechte erfahrung gemacht hat.

ich denke zu hause und wenn dein mann viel geduld hat und immer halt einfach nett zu ihr ist, aber sie sonst nicht beachtet, bzw. fordert, dann klappt das schon.

mein corlie ist scheinbar leider 2 jahre ihres lebens von einem mann geschlagen worden, oder die familie, das habe ich nicht so rausbekommen, aber sie war mit männern, so nett sie waren extrem ängstlich und hat auch wenn jemand ruckartig jacke ausgezogen hat oder sonst hektisch war, sofort gebellt und leider auch in manchen situationen fast schon geschnappt, nach menschen, aber nur aus angst...sie hat nie aber war fast kurz davor

es hat 4 jahre gedauert, bis meine suesse richtig vertrauen gehabt hat und heute freut sie sich auch bei männern, aber wie gesagt, muss nicht, aber bei mir hat es sehr lange gedauert bis hund wirlich vertrauen hatte.

hilft nicht viel, aber wollte einfach sagen, es kann auch lange dauern, aber es lohnt sich
heute ist mein hund ein sehr sicherer hund männern gegenüber und lässt sich sogar gerne beschmusen von jedem, den sie nett findet, einfach keine angst mehr

man muss halt einfach mit rechnen, verstörter hundi, dauert immer ein bisserl zeit, dann muss man urlaub vielleicht mal verschieben, oder halt die erste zeit aufpassen und ganz ganz viel geduld

aber geht alles

elo und mein supi corlie

Auch ich schließe mich diesen Meinungen an , Geduld ist in dieser Situation wichtig ,
doch bin ich der Ansicht ,wenn dein Mann den Hund ständig nur ignoriert ,wird eine Änderung seines Verhalten besonders lange auf sich warten lassen .

Ich glaube eine Konfrontation mit seinen Ängsten ,wird den Hund schneller von dieser befreien .
Natürlich sollte so etwas vorsichtig ,mit viel Einfühlungsvermögen geschehen .
Wenn Dein Mann mit dem Hund regelmäßig spazieren geht ,ihn ,wenn er hungrig ist ,
aus der Hand Futter anbietet und sich ihm langsam immer weiter nähert ,
kann es bestimmt wesentlich schneller zu einem größeren Vertrauensverhältnis kommen .

Fritz.

Hallo,
ich wage mich auch etwas zu sagen.

Der Hund kommt aus einem Tierheim bzw. Rumänien es ist daher nicht überraschend, dass es ein Problemhund ist - ich nehme an damit habt ihr aúch gerechnet. Der Hund ist aber noch sehr jung, mit VIEL Geduld werdet ihr es sicher schaffen.

Ich würde auf keinen Fall schimpfen wenn der Hund aus Angst in der Wohnung eine Lacke oder ein Häufchen macht! Das macht ihn nur noch Ängstlicher.

Ich finde es ist OK wenn dein Mann den Hund ignoriert bzw. sich neutral verhält, um den Hund nicht zu überfordern. Irgendwann überzeugt er sich dass Herrchen doch ungefährlich ist. Erst danach kann eine Beziehung zwischen den zwei entstehen.

Dein Mann könnte aber, z.B. den vollen Futternapf hinstellen (dann aber gleich weg gehen), so dass er gleich mit etwas Positivem in Verbindung gebracht wird. Er könnte mitgehen bei den Gassirunden, ein Spielzeug anbieten (zur Verfügung stellen) und sich gleich zurückziehen. Oder etwas zu knabbern ins Körbchen geben und gleich verschwinden. Irgendwann wird sich der Hund für ihn interessieren.

Ihr habt den Hund seit erst wenigen Wochen - ihr musst monatelange (jahrelange?) geduld haben - leider haben viele Tierheim Hunde schreckliche Erfahrungen gemacht, deswegen sind sie so schwierig. Ihr habt das aber sicher auch vorher gewusst.

LG, Anna

hallo heike,

ich nochmal, dachte das war jetzt doch etwas unfair zu schreiben, das hat so lange gedauert, weil mein corlie war ja schon 3 jahre alt und hat 2 jahre bei einer familie gelebt, wo es halt scheinbar nicht gut war.

mir haben da wahnsinnig meine 2 anderen hundis, der tolstoi und lishi geholfen bei der angst vor männern, bei corlie, sie waren immer total begeistert, wenn jemand da ist oder sie beschmust, ohne irgendwelche ängste, sie hat sich da glaub ich sehr viel abgeschaut und auch sicherheit gefunden, aber auch freunde helfen da halt viel, in dem sie einfach nicht direkt auf sie zugegangen sind, sondern haben alle hundis begruesst, aber wenn cora halt meinte sie mag das nicht und auch wenn sie geknottert hat, dann ist ja lishi meisstens hin und hat sie beschwichtigt, dann lag sie halt bei mir und die anderen hatten ihren spass mit dem anderen geschlecht.

hast du vielleicht freunde mit hund, lasse sie kommen, damit dein hund auch sieht, ohhh der mann im haus, beschmust sie und ist o.k.

schimpfen ist nicht gut, ich glaube das bestärkt nur, ruhig bleiben, streicheln, sicherheit geben, denk das ist das richtige, klar ist blöde wenn hund erstmal nur bei dir oder kindern liegt, aber ich denke das kommt schon.

also, geduld haben, 6 monate, da ist noch alles drin, auch wenn nicht ganz schnell ergebnisse kommen, aber bestimmt wenn man daran arbeitet und alle einverstanden sind das jetzt mal durchzustehen.

dein hund muss jetzt lernen, auch der mann gehört zur familie und ist auch ein rudelführer und man kann vertrauen.

wuensche dem hundi und euch alles gute, das wird, glaube mir und wird bei 6 monats hund auch keine vier jahre dauern, aber das es ein bisserl dauert, sollte klar sein.

lasse deinen mann mal mit hund in hundeschule gehen, guter trainer sieht doch wo das problem dann liegt und dann bekommt ihr das hin.

elo

Hallo,

ich kann alles, was lico und ABN sagen nur voll unterstreichen. Ich würde auf gar keinen Fall, wie es Fritz rät, deinen Mann auf Konfrontationskurs zum Hund gehen lassen oder den Hund zwingen mit deinem Mann Gassi zu gehen. Der Hund hat offenbar viel durch Männer erleiden müssen du da finde ich, es ist das Beste, das zu tun was ABN rät. Ich muß ehrlich sagen, ich würd auch jetzt so bald noch nicht mit ihm in de Urlaub fahren und ihm schon wieder was Neues zumuten. Er muß erst mal richtig Vertrauen gefaßt haben und dann später, kann man an Urlaub denken.

Gruß Uta und Rudel

Hallo .

Es ist immer gut wenn es hier im Forum verschiedene Meinungen gibt ,
doch was nützt eine Vorstellung ,wenn man diese nicht begründen kann
und die Lösung ,wie ängstliche Hunde von ihrer Angst befreit werden können
nur nach einem Gefühl oder einem Mythos bewertet wird .

Ängste ,ob bei Mensch oder Tier, verschwinden nicht von alleine ,
es ist immer nötig daran aktiv zu arbeiten um diese zu überwinden .
Ängste ,die ignoriert werden ,können sich sogar noch verstärken .

Hunde sind aber nicht in der Lage ,sich von alleine ihren Ängsten zu stellen ,
darum muß man ihnen dabei helfen .

Egal wovor Hunde Angst haben , sie müssen damit konfrontiert werden
und ihre Angst aushalten , nur so können sie ein anderes angstfreies Verhalten erlernen.

Dabei ist es gut ,immer möglichst weit an die Angst machende
und noch akzeptable Grenze eines Hundes zu gehen ,
damit eine allmähliche ,immer fortschreitende Desensibilisierung bei ihm erfolgen kann .
Dieses erfordert allerdings ein gutes Einfühlungsvermögen bei dem Trainer.

Dabei hilft es dem Hund ,wenn er hier eine Unterstützung bekommt .
Es kann eine Belohnung sein , die es dem Hund erstrebenswert erscheinen läßt
sich der Angst zu stellen , er kann durch Spiel oder eine Aufgaben abgelenkt werden ,
oder er bekommt Trost und Halt durch vertraute Menschen oder andere Hunde ,
die beruhigend auf den ängstlichen Hund wirken können .

Es kann manchmal auch vorteilhaft sein , besonders in diesem Fall ,
das Selbstbewusstsein des Hundes zu stärken .
Wenn man ihn z.B. beim Spielen gewinnen läßt und ihm zeigt was er für ein toller Kerl ist .

Also es ist auf jeden Fall wichtig ,diesen Hund ,der vor Männern Angst hat
regelmäßig mit Männern zu konfrontieren .
Wie ich schon empfohlen habe ,sollte der Hund Futter und Zuwendung
von dem Mann in seinem neuen Rudel bekommen und
auf keinen Fall nur ignoriert werden .

Im Internet gibt es auch unterschiedliche Meinungen ,
ich glaube aber ,
es ist ein Mythos in der Hundeerziehung: Angst zu ignorieren .

http://www.hunde-weise.net/wissenswertes/25-angst

Fritz.

Ja, aber was ist, wenn die Angst sich eher verstärkt, wenn man ihn damit konfrontiert, wenn er die nicht aushalten kann? Dann hat man nichts gewonnen. im Gegenteil, dann hat man alles verloren. Geduld ist in solchen Fällen viel wichtiger. Ich finde es viel wichtiger dem Hund Zeit zu geben.

Gruß Uta und Rudel

hi ihr lieben,

mir tut das ja leid, das ist kein älterer hund, sondern ein 6 monats hund, das hatte ich erst überlesen, sorry...da muss noch alles drin sein, klar die können auch verstört sein, aber nicht so extrem.

weil wieso, das er vielleicht in tödungsstation ist, checkt er nicht, scheinbar kam er auch schon viel früher hierher und hat nur gemerkt, hallo ich tierheim, wenn ich nett bin, nimmt mich jemand und dann werde ich schon zeigen

ich denk wenn da ein hundetrainer gut ist, dann sieht er schon was das ist, weil die gefährlichkeit besteht ja auch, das einfach und ich finde das ist noch ein WELPE sozusagen, er sich angewöhnt ich kann da machen was ich will, wen ich nicht mag, den mag ich nicht und mache terror, dann ist das doch vielleicht einfach nur , ich zeige schon wer chef ist....also der hund.

wäre interessant zu wissen, sie haben doch sicher im tierheim den hund zusammen ausgesucht, sind erstmal spazieren gegangen und da war wohl mann auch dabei, war das dann auch schon so ??? man holt sich ja heutzutage keinen hund mehr einfach so.

aber naja, hoffe mal nicht wurde gleich wieder abgegeben, weil halt nicht passt, wäre interessant zu erfahren, weil junghunde erfahrung muss man immer mal mitmachen und 6 monats hund, beisst nach besitzer, naja ehrlich, das kann nicht aus tiefgründiger angst herkommen, sondern ist vielleicht einfach so und das ist doch sozusagen ein 24 monats welpe, manche züchter verkaufen die hier sogar so.

klar sind die dann lieb, aber gibt halt welche, die sind nicht so ganz o.k. am anfang, aber das ist normal von tierheim, der oder die versucht ja erstmal auszuprobieren....nur ich glaube nicht das ein hund ein dem alter schon einen echten schaden hat, wenn, dann kann man das mit liebervoller und auch grenzen setzender erziehung bestimmt hinbekommen.

elo

Pudelfan hat geschrieben:Ja, aber was ist, wenn die Angst sich eher verstärkt, wenn man ihn damit konfrontiert, wenn er die nicht aushalten kann? Dann hat man nichts gewonnen. im Gegenteil, dann hat man alles verloren. Geduld ist in solchen Fällen viel wichtiger. Ich finde es viel wichtiger dem Hund Zeit zu geben.

Gruß Uta und Rudel

Hallo Uta,
offenbar habe ich mich noch immer nicht verständlich genug ausdrücken können .

Die Kunst besteht darin ,
bei der Dosierung mit der Angst immer darauf zu achten ,
dem Hund nicht zu viel zu zumuten ,
also den Angstlevel immer in einem erträglichen Rahmen zu belassen ,
aber allmählich versuchen eine Steigerung zu erreichen .

In diesem Fall , sollte sich der Mann vorsichtig immer weiter dem Hunde nähern,
um vorsichtig sein Vertrauen zu gewinnen .

Es ist aber hilfreich dabei den Raum für den Hund
in einem noch erträglichen Rahmen zu begrenzen , damit er nicht zu weit ausweichen kann .
Der Effekt der Gewöhnung ,kann nur voran gehen ,wenn der Hund in einer
noch erträglichen Nähe des Mannes verbleibt,
und der Abstand wird dabei langsam immer weiter verringert ,
so weit der Hund dieses zulassen kann .

Natürlich besteht auch die Gefahr ,daß es zu Rückschlägen kommt ,
besonders wenn der Hund überfordert wird ,
aber dann muß man wieder ein paar Schritte zurück gehen
und etwas behutsamer und langsamer voran gehen .

Fritz.