Mein hund rennt hinter Autos her

Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Akira » Do 22. Jan 2009 20:52

Hallo Jenni
schreib mal den Link rein bitte . Bin ja doch immer neugierig . ;)

Lg Akira und Heidi
Akira
 
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Jenni » Do 22. Jan 2009 22:23

Ne Schatzi, DOGS is ne Zeitung! Eine Hundezeitung!!

Es geht im Großen und Ganzen darum, dass so Leute wie G. Bloch, Dr. U. Gansloßer, Dr. U. Feddersen-Petersen, M. Grewe und eine S. Fischer, die ihr Diplomarbeit zu dem Thema geschrieben hat sagen, dass es zwei total unglückliche Entwicklungen in der Hundeszene gab: Einmal die Hardliner, also typisch "alter Schäferhundplatz", mit Drill, Stachel, Anschreien usw. quasie die Gegenseite war dann irgendwann die Wattebäuschchen-Fraktion: Wir beschwichtigen unsere Hunde den ganzen Tag, sagen kein böses Wort mehr, fassen sie nicht an, um sie zu korrigieren usw. usw.
Nun haben diese o. g. Leute in einer längeren Studie eben untersucht, wie Hunde und Wölfe das untereinander handhaben und welche Auswirkungen es auf das Rudel oder das einzelne Mitglied hat. Erstmal hat man eben sehr wohl "rausgefunden", dass Hunde und Wölfe sich (nun kann man das nennen, wie man möchte) korrigieren, disziplinieren, Abbruchsignale setzen und zwar schon bei den Jüngsten im Rudel. Diese Signale werden gesetzt, sobald einer ein Fehlverhalten zeigt, welches: ihn selbst, die Gruppe, einzelne Mitglieder der Gruppe oder z. B. eine Situation gefährden (misslungene Jagd z. B. weil einer aus der Reihe tanzt). Diese Abbruchsignale (also zu deutsch SCHLUSS JETZT in Hundesprache) können Drohgesten sein, wie: Knurren, Lefzen ziehen, strenger Blick usw. oder auch körperlich betone Abbruchsignale wie: anrempeln, Schnauzengriff, Wegschubsen, Weg abschneiden, Trennen von Streithähnen durch Dazwischenrennen, Drohschnappen, Zwicken bis hin zum Umwerfen (was dann auch als Alphawurf gedeutet wird).
Ganz wichtig dabei, danach gehen Hunde und Wölfe sofort wieder zur Tagesordnung über und machen dort weiter, wo man vor dem "ernsthaften Gespräch" aufgehört hat. Also wird z. B. das ignorieren in gesteigertem Maß (also alles was über 7 - 10 Min. hinausgeht) als tierschutzrelevant angesehen, weils das unter Caniden so nicht gibt.
Welche Folgen hatte das im Rudel: Sicherheit, mehr Ruhe, Verhinderung von ernsthaften Auseinandersetzungen, Grenzen wurden schneller eingehalten, Vertrauen, stärkere Bindung etc. Niemals wurden eingeschüchterte bis ängstliche Caniden gesehen oder ähnliches!

Was z. B. M. Grewe zur positiven Verstärkung sagt ist, dass man durch sie am meisten erreichen kann. Also positives Verhalten durch Anerkennung verschiedener Art zu bestärken. Doch Caniden lernen auch über Versuch und Irrtum - da braucht man in gefährlichen oder absolut verbotenen Situationen eine klare, unter Umständen auch körperliche Begrenzung, die ggf. auch auf die heutige Hundehaltung angepaßt werden sollte. Auch sagt er, dass wenn wir einen Hund z. B. mit NEIN unterbrechen und die Grenzüberschreitung trotzdem stattfindet, dass man SOFORT aktiv werden sollte und zwar genauso wie es auch ein Artgenosse tun würde z. B. mit zwicken, anrempeln, auf die Seite drehen oder ähnlichem. Richtig gemacht, so sagt er, hat der Hund schnell unsere negative Reaktion mit seiner Fehlhandlung verknüpft und die Grenzsetzung verstanden.
Er sagt auch, dass man unterscheiden muss. Der eine Hund verträgt oder braucht sogar mehr Körpereinsatz und Begrenzung, der andere eben weniger. Man muss individuell entscheiden und handeln. Man darf als Mensch dann aber auf keinen Fall ein Friedensangebot vom Hund ignorieren! Bei wenig sozialisierten Hunden empfiehlt er einen Fachmann zu konsultieren.

Da ich davon ausgehe, dass alle diese Menschen sich im heutigen Jahrhundert befinden und genau das unterstützen, was auch meine Meinung ist, finde ich, ist das eine gute Orientierung.

Mich wundert es nicht, dass es immer mehr "verkorste" Hunde gibt, die eine Grenzüberschreitung nach der anderen begehen, weil es auch immer mehr oder noch immer Hundetrainer gibt, die nicht unterscheiden können zwischen "Gewalt" zwischen Menschen, die sich verbal verständigen können und zwischen Mensch und Hund, die das eben nur sehr, sehr begrenzt können. Oft sind das ja genau die Trainer, die z. B. keine oder nur wenig Gruppen anbieten und schon gar nicht sowas wie Freilaufgruppen, weil sie eben immer Ärger in solchen Gruppen haben, weil sie sich nicht behaupten können.

Eine liebe Kollegin von mir hatte da auch immer Probleme mit, z. B. bei Ärger auf dem Platz mal dazwischen zu gehen. Irgendwann hat sie mal eine Rütteldose geschmissen, weil sie einen riesen Stänkerer auf dem Platz hatte und siehe da, von dem Moment an war Ruhe. Und nicht nur das, der Hund hat kurze Zeit später sogar gespielt, warum? Weil man ihm seinen Job abgenommen hat und NICHTS, was der Mensch im vorher gesagt hat, bei ihm angekommen ist. Es war für ihn einfach nicht verständlich!

Ich arbeite auch viel über positive Bestätigung, aber ein Fehlverhalten muss erstmal unterbrochen werden. Und zwar konsequent auf den jeweiligen Hund angepaßt!

Nun war ich natürlich mal wieder volle Breitseite OT... ich hoffe liebe Threadstellerin, Du nimmst mir das nicht allzu übel...

Ach und übrigens, ich habe keine Angst vor Fehlverknüpfungen, weil mein Timing genauso präzise ist, wie das eines Hundes und weil ich die Fähigkeit habe, dem dazugehörigen Menschen dieses Timing beizubringen und ggf. ein Training aufzubauen, welches für ihn umsetzbar ist!
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Akira » Do 22. Jan 2009 23:15

Hallo Jenni
Ist das eine aktuelle Ausgabe ? Wie ist die Zeitschrift sonst ? Auf jeden Fall interressanter Beitrag.

Wenn ich das richtig verstanden habe , sind Hunde viel einfacher gestrickt .Als wir uns das vorstellen.
Naja , klar man lernt immer was dazu . Vielleicht müssen wir einfach etwas mehr "Hündisch " denken.
:mrgreen:

LG Akira und Heidi
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Whoopsy » Do 22. Jan 2009 23:38

Hallo Akira,

hierzu mal einen super Link von der guten (alten hätt ich jetzt fast gesagt) Doris

http://www.spass-mit-hund.de/seiten/meh ... /index.htm

Find ich genial und kann vieles bei meinen Hundis beobachten (so man mal drauf hingewiesen wird)

Grüssle Marion
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Akira » Fr 23. Jan 2009 00:07

Hallo Marion
hab ich gerade Favorisiert( :mrgreen: ). ähm abgeheftet :mrgreen:

LG Akira und Heidi

PS Ist das schon in der Linksammlung ?
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Whoopsy » Fr 23. Jan 2009 00:15

Akira hat geschrieben:PS Ist das schon in der Linksammlung ?


Bin mir nicht sicher aber auch wenn es doppelt ist... immer wieder wert, darin zu lesen (find ich).

LG Marion
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Jenni » Fr 23. Jan 2009 19:32

Hallo Heidi,

das ist die Ausgabe 5/2008 September - Oktober!

Ich finde die eigentlich ganz gut. Bis auf ein paar Kleinigkeit. Aber ansonsten sehr fundiert.
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon implantati » Fr 23. Jan 2009 19:48

Hallo liebe Hundefreunde!!! Ich danke erstmal für die gute Unterhaltung ;) jetzt habe ich Tips ohne Ende und probiere.Ich finde es gut,wenn man sich untereinander so austauscht.Klar gibt es verschiedene Meinungen...und das ist auch gut so!!!Ich habe mir erstmal eine Büffelhornpfeife zugelegt. Der Trillerton soll meinen Hund das Signal Platz geben (vielleicht kann mir jemand da noch einen Tipp geben ,wie ich ihm das verständlich mache :oops: ) und der normale Pfeifton heisst sofort zu mir Vorsitz (das klappt auch eigendlich sehr gut)...jedenfalls hört er auf diese Pfeife besser,als auf die Hochfriquenzpfeife. :) das ist ja schon ein Anfang. Bei der SL muss ich tatsächlich sagen,das mein Hund und ich nicht viel Gewichtsunterschied haben. liebe Grüsse Sunny
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Re: Mein hund rennt hinter Autos her

Beitragvon Gudrun » Fr 23. Jan 2009 21:46

Hallo Sunny,

wenn Du als Schleppleine ein geflochtenes Gummi nimmst, was Du Deinem Hund an eine feststehende Halskette anhakst und Dir einen Hüftgurt anziehst mit dem anderen Ende, kannst Du gefahrlos arbeiten. Ich wiege selbst auch nur 50 kg und bin bei den unterschiedlichsten großen Hunden immer gut damit klargekommen.

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