Nervositätspinkeln bei Rüden?

Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon ralf-fennig » Do 27. Mär 2008 22:28

Eigentlich war ich mir mit Lou einig das er nicht mehr in die Wohnung pinkelt. Er weiß das wir mindestens zweimal am Tag mindestens 45 Minuten spazieren gehen - er ist seit Samstag hier und war seit Montag "trocken".
Heute war mein Pfadfindertreffen hier. Lou hat sich über jeden gefreut, der hier war - war aber durch die ungewohnt vielen Menschen sichtlich auch nervös und hibbelig.
Und dann isses passiert: Obwohl der letzte Spaziergang erst gut zwei Stunden her war stand Lou auf einmal mitten in der Wohnung und ließ es einfach laufen...

Kann das an dem Kulturschock "so viele Menschen auf einmal - die alle irgendwas machen!" liegen - oder ist das ein Zeichen dafür das er eigentlich eben doch nicht "stubenrein" ist und die trockenen Tage nur Zufall waren?
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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon MacHovi » Do 27. Mär 2008 22:35

Pinkeln ist erstens Lösung eines körperlichen Drucks und zweitens Markierung. Ich schließe nicht aus, dass Lou sein neues Revier auch gern markiert, um deutlich zu machen, dass es jetzt seins ist.
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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon Gudrun » Fr 28. Mär 2008 01:07

Hallo,

es kann auch Protestpinkeln sein, so als Rache, dass er gerade nicht Mittelpunkt war.

Definiere einen Befehl wie "Hier Pippi machen!" (draußen üben *grins*) und schicke ihn nochmal was ablassen, bevor Du das nächste Mal Besuch empfängst. Verhält er sich dann drinnen wieder so, schick ihn vorübergehend weg auf eine einsame Ablage. Er darf damit nicht Aufmerksamkeit erpressen! Dieses Verhalten darf sich für ihn nicht lohnen.

Viel Erfolg!

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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon Truffe » Sa 29. Mär 2008 09:27

Hallo!

Wie alt ist den dein Lou?
Mein Sam hat das im "Kindesalter" auch noch gemacht als bei uns das mit dem Nicht-in-die-Wohnung-pinkeln eigentlich schon klar war, wenn viel Aufregung geherrscht hat.
habe damals beim TA nachgefragt und habe mir sagen lassen, dass Hunde wohl unterschiedlich lange brauchen um das richtig zu kontrollieren.
Vor kurzem hatte ich einen zweiten Rüden in Pflege (bis zur Vermittlung), und dann gabs die erste Zeit beim Begrüßen von Gästen oder in großer Runde auch mal eine kleine Pfütze - ich weiß jetzt nicht mehr genau wie lange/oft das war, aber es hat sich nach kurzer Zeit gelegt.
Vielleicht braucht er einfach noch ein bißchen um sich einzugewöhnen, wenn du ihn noch nicht so lange bei dir hast. Nach dem was ich weiß würde ich es als Überreaktion/Stresssymptom/... werten und nicht allzu streng mit ihm sein. Klar, er muss wissen wo er hinpinkeln darf und wo nicht, aber wenn er innerlich so "hochgefahren" hat, erregt/verunsichert (je nach Alter und Charakter) man ihn durch zu barsches eingreifen - meiner Meinung nach- nur nochmehr.
Das Lou damit protestieren wollte, denke ich - deiner Beschreibung nach - auch nicht, weil ich darin meine eigenen Erfahrungen wiedererkenne.
Trotzdem ist die Idee, Lou ein bißchen rauszunehmen aus dem Troubel, sicherlich nicht schlecht. Dann kann er innerlich etwas zur Ruhe kommen.
Ich hoffe dir ist damit geholfen.
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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon ralf-fennig » Mo 31. Mär 2008 23:44

Geschätztes Alter ist 10 Jahre - und er war ein Jahr im Tierheim.
Wie und wo er vorher gelebt hat weiß niemand so genau.

Nach drei "trockenen Tagen" hat er mit seiner Aktion am Donnerstag drei "nasse Tage" eingeleitet. Freitag und Samstag hat er das dann nochmal (allein bei mir) wiederholt. Sonntag und heute ging es dann wieder (allerdings muss man sagen: Samstag nach der letzten "Pinkel-Orgie" (er hat wirklich mein ganzes Bad unter Wasser gesetzt - durch den Aufnehmer, der da in der Wäsche liegt, stinkt es dort immer noch) waren wir EXTREM lang draußen (im Ganzen sieben Stunden)).
Sonntag und heute gab es wieder keine Probleme...

Naja - ungemütlich werde ich nur beim Thema "Stubenreinheit" - da schimpfe ich dann auch schonmal (immer direkt - heimlich pinkeln kann er hier ja nicht, dafür isser zu groß und es plätschert zu laut). Langsam werde ich auch strenger mit dem "nicht den Tisch leer räumen" (er hat kein Problem meinen ganzen Wohnzimmertisch zu nutzen).
Aber 95 % der Zeit (mindestens) verstehen wir uns immer noch bestens. Und mehr und mehr zeigt er auch das ihm doch nicht alles egal ist. Beim Spazierengehen schaut er sich schonmal nach mir um (anfangs war's ihm wirklich egal wer ihn da rumführt), beim Füttern (Handfütterung) wedelt er ununterbrochen, Treppenmäßig vertraut er mir auch schon, es geht also voran.
Obwohl ihn das ewige Knuddeln scheinbar doch noch manchmal nervt (außer das Guten-Morgen-Knuddeln - das fordert er schwanzwedelnd ein).
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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon MacHovi » Di 1. Apr 2008 00:51

Hallo Ralf,

das hört sich ja alles super an! Dein Lou ist doch bindungsfähig, und wie mir scheint, machst auch du große Fortschritte. Mit der Stubenreinheit muss er sich eben noch umgewöhnen. Ein Jahr lang in die Zelle pinkeln dürfen, prägt ganz schön!
Das mit dem Knuddeln würde ich vielleicht noch etwas dezenter gestalten, auch wenn die Hand juckt. Schau doch mal bei Linda Tellington-Jones "T-Touch".
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Re: Nervositätspinkeln bei Rüden?

Beitragvon Kiara » Di 1. Apr 2008 10:43

Hallo Ralf,

vielleicht wäre es jetzt am Anfang auch gar nicht schlecht, ihm etwas öfter die Gelegenheit zu geben, sich lösen zu können. Denn wie MacHovi schreibt, konnte er in den letzten Monaten wo und wann er wollte einfach Pipi machen. Leg zwischen den großen Spaziergänge noch ein paar kleine Pipirunden ein, z.B. alle drei Stunden. Es reicht, wenn die bis zum nächstgelegenen Grünstück führen. Natürlich viel loben und dann direkt wieder ins Haus.
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