Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon Gudrun » Mi 9. Dez 2009 22:19

Hallo auch,

mein Collie Aron (35 kg) hat sowas vor etwa 13-einhalb Jahren auch ausprobiert und von mir einige Male den "Alphawurf" als Antwort bekommen. Zu Weihnachten wird er 15 und er geht noch immer jeden Tag über 1 Stunde mit mir völlig frei durch die Berge. Ich bin wirklich froh, dass ich das damals so regeln konnte.

Ich praktiziere das Hinlegen etwas anders: Ich greife mir das entferntere Beinpaar unter dem Bauch durch und ziehe es ruckartig zu mir, um den Hund plötzlich auf die Seite gelegt zu bekommen und greife dann sofort nach dem hals, den es am Boden zu fixieren gilt. Bei leichteren Rudelmitgliedern reicht es, sie an der Mähne anzuheben und dann mit Schwung auf die Seite zu werfen.

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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon bellina » Mi 9. Dez 2009 22:25

naja, wenn ihr das alles so haargenau im richtigen moment und perfekt hinkriegt, ist ja okay..........., aber soll ich meinen hund dann hinwerfen, wenn er pöbelt, wenn uns ein andrer hund entgegenkommt????

und er pöbelt, weil er unsicher ist????????????????????????

na, ich weiss nicht, ob ich ihn da nicht noch unsicherer mache...............................

also meinen 2 hat's echt geholfen, langsam und immer!!! positiv auf fremde hunde zuzugehen,
seit dieser zeit kann ich -fast- ICH SAG GANZ BEWUSST FAST jeder hu-begegnung relaxt entgegen-gehen.

nie frontal, sondern immer!!!! seitlich langsam aufeinander zu, egal ob mit oder ohne leine und NIE HEKTISCH......

MEINE beherrschen das, sie rennen nie einfach nur so einfach hektisch auf den anderen hund zu, unser übel ist es, dass sooooooooooooooooooooooooo viele leute spazierengehen, die ihre hunde immer einfach machen lassen.
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon bellina » Mi 9. Dez 2009 22:39

soooo, jetzt noch was zum alpha-wurf; jenni: du wirst jetzt sicher sauer, aber solche deppen auf deutsch gesagt gibt es auch:

sanfter alpha-wurf, bitte trailer starten!

für mich hat dieser ar.................... sich nur den unsichersten hund aus der gruppe rausgesucht und der hat sich dann -unsicher u. unterwürfig wie er ist abgelegt und wirklich unterworfen............

www.ferdility.de/products/DVD-Video/Hei ... f-DVD.html

bitte trailer starten................. UND DANN NUR NOCH WUNDERN!
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon Jenni » Mi 9. Dez 2009 23:37

*lach*

Ne Bellina, da werde ich nicht sauer!!

Natürlich gibts Deppen auf beiden Seiten! Und DAS auf dem Trailer ist genauso großer Quatsch!!

Der Hund ist ja total unsicher und weiß offensichtlich ja was auf ihn zukommt, warum der da auf die Seite "gerollt" wird, ist mir nicht klar!
Ich sage ja auch, dass das auf die Seite legen, die letzte Möglichkeit sein sollte und einen Grund haben muss. EINFACH so, weil ichs mal eben will, ist willkürlich, unberechenbar und somit nicht hündisch!

LG

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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon shiny_sky » Do 10. Dez 2009 08:01

Interessant, was ich da für eine Diskussion ausgelöst habe *lach* Ich wusste gar nicht, dass das auf den Rücken drehen so angefeindet wird.

Ich hatte mal ein einschneidendes Erlebnis, da ist meine "Kleine" als sie knapp zwei Jahre alt war vor einer Bäckerei mit einem kompletten Fahrradständer abgehauen. So nem Teil, wo vier Räder reinpassen. Hatte sich vor irgendwas erschreckt, ich weiß bis heute nicht, was es war. Anfängerfehler von mir, weil ich nie gedacht hätte, dass sie mit dem Teil lossprinten könnte, wenn sie erschrickt. Jedenfalls ist sie dann in Panik geraten, hat auch nicht mehr auf mich reagiert und entschwand über eine Hauptstraße und ich dachte, den Hund seh ich nur tot wieder...Gott sei Dank ist sie aber heil in den angrenzenden Park gelangt, hat auf dem Weg dahin auch den Fahrradständer verloren, weil sich der Karabiner der Leine löste. Dort wurde sie von einem Hausmeister "gestellt", der auch gleich die Polizei rief. Dann umstellte man - so wurde mir berichtet - zu dritt den Hund und kreiste ihn ein. Klar, dass sie voller Paniok bellte. Ich weiß das, weil glücklicherweise ein Freund von mir des Weges kam, den Hund erkannte, mich auf dem Handy benachrichtigte und die Beamten davon überzeugen konnte, dass der Hund zwar schwarz und groß ist - mehr aber auch nicht.

In der Folge knurrte sie aber JEDEN Mann an, den wir trafen. So richtig mit Bürste von vorne bis hinten und Zähnefletschen und ließ sich davon kaum abbringen. Also "Aus" half nix. Rempeln half nix...Es war nahezu unmöglich, mit ihr irgendwo lang zu gehen. Daraufhin bin ich total verzweifelt zu einer Hundetrainerin, immerhin waren wir davor ein duftes Team gewesen. Dachte ich...
Die hat uns ne Weile zugeschaut, hat dann MICH auf den Topf gesetzt, weil ich keine eindeutigen Anweisungen gab, zu inkonsequent war und mir der Hund im Nahbereich nicht gehorchte. Und dann ging der preußische Drill los, wie ich es nenne. Sie hat damals zu mir gesagt, dass es Hunde gibt, die eine starke Führung brauchen, sonst übernehmen sie das selber. Und wir hatten seinerzeit die Situation der Rangumkehr, weil sie festgestellt hatte, dass ich sie nicht ausreichend schützen konnte.

Ich hab mehrere Wochen gebraucht, bis wir uns darauf geeinigt hatten, dass sie nicht andere Leute anknurrt, sondern Bei-Fuß-kommt, wenn sie unsicher ist, und dass sie aufs Wort gehorcht, wenn ich etwas sage: EINMAl sagen, dann Hund knuffen und wenns dann nicht klappt handgreiflich werden, also den Befehl durchsetzen. Und notfalls lag sie dann eben auch mal unten und ich oben drauf und das auch notfalls mitten im Gespräch mit anderen Hundehaltern oder im strömenden Regen im Matsch. Ich wollte ja unbedingt einen Hund haben...;-)

War nicht schön, aber hat geklappt. Und nachdem ich dann wusste wie es geht, konnte ich auch den zwei Jahre alten, überhaupt nicht erzogenen Eurasier meines Freundes norden, nachdem wir zusammen gezogen waren.

Keiner der Hunde ist duckmäuserisch, handscheu oder sonst irgendwas in der Hinsicht. Sind eben zwei selbstbewusste Tierchen mit andalusischen Eseln unter den Vorfahren :mrgreen:

Nur mal zur Erklärung, weil ich hier keinen falschen Eindruck hinterlassen möchte...

Liebe Grüße
Sibylle
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon Cab + Becks » Do 10. Dez 2009 10:21

bellina hat geschrieben:ich bin wirklich total!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! gegen diesen alpha-wurf...


Das unterschreib ich einfach mal so, denn ich bin ebenfalls gegen den Alpha-Wurf - nein, gegen jede!!! Gewalt in der Hundeerziehung!
Wer Gewalt anwedet, weiss einfach keinen anderen Ausweg mehr & du, Jenni, erzählst, dass Hunde keine Sprache verstehen? Wie bitte gibst du deinen Wuffs denn Befehle? Meine verstehen mich sehr wohl - und das ohne Gewalt & Alpha-Wurf (für mich ist dieser Gewalt)!

Jedem seine Erziehungsmethode, aber für mich ist die von Jenni nichts (vllt hatte ich auch noch keinen wirklich schwierigen Hund, das mag auch sein). ;)
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon bellina » Do 10. Dez 2009 10:59

ich komm da auch noch mal drauf zurück:

also ehrlich, ich bin mit vielen hunde-ladys zusammen und treffe viele viele hunde, kann auch viele hunde im gegenseitigen miteinander beobachten;

ich hab noch nie gesehen, dass ein Hund einen alpha-wurf bei seinem gegenüber anwendet.

die hunde, die irgendwann auf dem boden liegen schmeissen sich irgendwie da selber hin.........

allerdings ist es soooo, dass ich schon konsequente "kommandos" geb, wenn's mir dann mal zuviel wird...........

so ne mischung aus verschiedenen erziehungs-stilen betreib ich, halt irgendwie meinen eigenen,

er klappt nicht immer, das geb ich zu, aber immer öfter
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon Fuzzy » Do 10. Dez 2009 12:05

Hallo Zusammen

Jenni, ich unterschreibe dir deine Beiträge.

Zu den Gegnern dieser Maßnahme.
Natürlich sollte diese das letzte aller Mittel sein, um sich den Respekt seines oder eines Hundes zu "erarbeiten". Und tatsächlich ist diese Maßnahme bei nur sehr wenigen Hunden erforderlich. Und wenn, dann nur mit entsprechender Kompensation. Ein guter Trainer weiß Hunde entsprechend einzuschätzen. Jenni gehört meines Erachtens dazu.
Jedoch gibt es Hunde die vom Wesen her seinen Menschen und dessen Führungsqualitäten auf Biegen und Brechen ausdauernd in Frage stellen und dies speziell über massives Leinenpöbeln äußern. Hinterfragt man das Miteinander dieser Duos dann, kristallisieren sich oft noch, vom HH nicht erkannte "Problemchen" heraus.

Ich führe z.B. zwei Leonberger. Einen der beiden, 2 Jahre 57 kg, könnte man als explusives Bündel beschreiben. Er ist ein Hund der mir (noch)ganz klar und immer wieder zeigt, dass er auch ohne mich zurecht kommen würde. Der sich von keinem Rüden etwas sagen läßt. Der weder auf Spielobjekte noch auf Supermegaleckerlis steht. (Das ist alles nur 2.Wahl für ihn)Der sich n u r über klare, zu keinem Zweifel anlassgebende Ansage führen lässt.
Ihn so umzuwerfen, dass es bei ihm als Unterwerfung ankäme, ist schier unmöglich. Also kann es für mich pers. nicht das Mittel der Wahl sein. Aber auch für mich gab es Möglichkeiten, die ich anwenden konnte um ihm zu zeigen dass ich es a b s o l u t nicht dulde, dass er Artgenossen über leinepöbeln mitteilt :ich kann dich nicht ausstehen. Dann gab es eben mit dem linken Knie einen Kinnhaken. Einen, den er gespürt hat! Dazu stehe ich ohne schlechtes Gewissen. Das ganze musste ich dreimal durchexerzieren und gut wars.
Heute geht er, zwar mit langem Hals, aber friedlich an allen Hunden vorbei.
Grüßle
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon Fuzzy » Do 10. Dez 2009 12:16

Hier mal eine interessante Anschauung

http://www.hovawart-info.de/aggression.htm

Grüßle
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Re: Leinenpöbler - Ratlosigkeit - Problemhund?

Beitragvon shiny_sky » Do 10. Dez 2009 12:33

bellina hat geschrieben:ich hab noch nie gesehen, dass ein Hund einen alpha-wurf bei seinem gegenüber anwendet.
die hunde, die irgendwann auf dem boden liegen schmeissen sich irgendwie da selber hin.........


Dann lade ich dich mal herzlich ein, mit mir hier im Hudneauslauf spazieren zu gehen. Ich hab mir die Technik bei meiner Hündin abgeschaut...die macht das mit der rechten Schulter: rammt den anderen Hund, springt gleichzeitig leicht hoch und schwups liegt der andere. Macht sie aber nur, wenn Weggehen, Kopfwegdrehen, Knurren, Schnappen und Scheinattacke laufen nichts gebracht haben.
Dann steht sie knurrend über dem anderen Hund und wenn der dann Ruhe gibt ist die Situation aufgelöst.

Freiwillig auf den Rücken legen tut sie sich im Spiel bei kleineren Hunden, damit die auch mal rankommen ;-) Ist immer total süß - das eine ist eine Yorkshirterrier-Hündin, die dann total stolz an ihrer Kehle herumzupft...

Wie Fuzzy und Jenni schon sagen: Gibt eben sone und solche Hunde und kein allgemein gültiges Mittelchen, wie man sie erreicht.

Lieben Gruß
Sibylle
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