reizangeltraining - wirklich schlecht?

reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Roma0606 » Sa 6. Feb 2010 19:11

liebes forum, nun habe ich auch mal eine frage. ich habe einen "wanderpokal" seit drei wochen. american bulldog, fast ein jahr. mister heißt er. nun meine frage. mister ist nun bei mir in vierter hand. seinen vorbesitzern war er zu nett. will nicht an den arm. ein wirklich netter. da er trotzdem sehr aufmerksam und offensichtlich jagdlich ambitioniert ist dachte ich mir ich arbeite mit der reizangel.

habe meine trainerin angesproche,die total doof reagiert hat. meinte reizangeltraining wäre schlecht und die hunde würden damit das hetzenlernen und gar nicht kontrollierbar sein.

ich würde gerne wisen hat einer hier erfahrung mit der reizangel? stimmt das was die trainierin sagt oder ist das eine trainingssache. ich hatte mir vorgestellt daß es darauf ankommt wie man es aufbaut.

also was ich wissen möchte:
arbeitet einer von euch mit der reizangel?
konntet ihr schon feststellen daß eure hunde dann mehr jagen als vorher?
sind sie seitdem schwerer zu kontrolliern?
könnt ihr mir sagen, wie ihr das aufgebaut habt?

ich habe mich heute schon nach anderen trainern umgesehen, weil ichdie abfuhr nicht so schön fand. also die art und weise. aber ich habe noch nie mit der reizangel gearbeitet kann gute von schlechter arbeit gar nicht unterscheiden. das wäre mir schon wichtig, damit ichauch beurteilen kann, ob der trainer obtimal arbeitet, denn schlimmer werden soll seine jagerei natürlich nicht. er soll ja auch irgenwann mal ohne leine laufen. momentan geht er noch an der leine.

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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Gudrun » Sa 6. Feb 2010 20:17

Hallo Roma,

für mich ist die Reizangel das Instrument, um dem Hund das Beutestreiten-Spiel, also Zergeln, Tauziehen um ein geeignetes Spielzeug, nahezubringen. Dieses Spiel kann dann statt Leckerlis als Motivation eingesetzt werden. Ließ mal was von Ekard Lind. Dann wirst Du schnell sehen, was ich meine. Ich kenne aber auch Trainer, die meinen, dass bei Staffis, Am. Bulldogs, Dogo Argentinos und ein paar anderen Rassen der Trieb dadurch zu hoch gepuscht wird, so dass sie dadurch gefährlich würden.

VG Gudrun
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Sanchez » Sa 6. Feb 2010 22:03

Hallo,

also, ich weiß ja nicht ob ich das falsch sehe, aber für mich ist Reizangeltraining irgendwie das selbe wie wenn ich das Spielzeug in der Hand hab und mit meinem Hund spiel indem ich wedel, weg renn etc. nur dass die Angel sozusagen mein verlängerter Arm ist.... :?: :?: :?:
Laut deiner Trainerin dürfte man dann ja so gut wie gar nichts mit seinem Hund spielen, das irgendwie mit Beuteverhalten zu tun hat.

LG Dani
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Roma0606 » Sa 6. Feb 2010 22:24

also der trainierin ging es nicht wirlich um gefährlichkeit, sondern wohl ehr daraum, dass alle hunde die sie bislang gesehen hat die mit reizangel gearbeitet wurden das hetzen erst so richtig gelernt haben zum teil sogar richtige jagd- und hetzlaute von sich gegeben haben.
dadurch das da tempo reinkommt meinte sie, dass die hunde dann draußen richtige jäger werden.

ich dachte eigentlichi ch könnte mister so dazu bringen, dass ich ihm z.b. ein abbruchsignal oder so gut antrainieren könnte. weil ich glaube dass er schon jagen würde.

von denen die mit der reizangel arbeiten, wie habt ihr das denn angefangen? muss ich erst ein stopsignal einfügen oder ist das dann zu frustirerend? mister is ja noch nicht lange da und ich kann verstehen, dass er nicht an den arm gegangen is der is echt sensibel. und bevor ich einen trainer "ausprobiere" möchte ich gerne wissen, worauf ich achten muss.

wer hat das denn hier schon wie aufgebaut und damit gute erfahrungen gemacht. ich bin leider kein leser von daher kommt buch kaufen nicht wirklich in frage, aber danke für den tip.
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Isabel » So 7. Feb 2010 11:01

Roma was meinst du mit diesem Satz?
"mister is ja noch nicht lange da und ich kann verstehen, dass er nicht an den arm gegangen is der is echt sensibel"
Also Mister ist noch nicht lange bei dir und er ist sensibel. Okay, das verstehe ich noch, aber der mittlere Teil... was meinst du damit?
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Roma0606 » So 7. Feb 2010 11:09

hallo isabel, wie ich oben schon schrieb bin ich misters vierte besitzerin. die anderen also zwei von denen auf jeden falll wollten ihn scharf machen bzw wohl ich glaube vpg heißt das mit ihm arbeiten also so schutzhundearbeit. kenn mich da nicht so aus. ich weiß nur dass er den arm nicht packen wollte sobald der an einem menschen war. also diesen beutearm selbst mit dem spielt er und den beutelt er auch aber wenn man den überstreift haut er ab udn verkriecht sich. leider weiß ich nicht genau, was das so passiert ist.
das war halt eine meiner gedaneken weil er eben so einen schiss hat wenn ma nden anzieht wäre ja vielelicht reizangel ganz gut für ihn, weil dann is er weiter von mir weg und muss nicht so nah bei mir spielen und ich kann ihn nach und nach nähr an mich ran holen weil er generell noch keine spiele macht die körperbezogen sind. da haut er sofort ab.
streicheln läßt er sich zwar aber ich glaube auch dabei ist ihm nicht wohl entspannt wirkt er zumindest nicht. wir füttern ihn momentan aus der hand denn ich würde ihn schon fast als handscheu bezeichnen. er läuft auch mit ner hausleine rum, weil er sofort wegläuft, wenn man so nach ihm greif als wollte man ihn anleinen. mit der hausleine gehts ganz gut.
ich möchte aber irgendwas finden was ihm richtig spaß macht udn was er mit mir zusammen macht und ich glaube sowas wie die reizangel oder vielleicht auch longieren wäre bestimmt nicht schlecht.

deshalb. macht das hier echt keiner... also reizangel?
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Sanchez » So 7. Feb 2010 15:54

Also, ich denke wenn dein Hund so verstört auf Körperkontakt reagiert, solltest du vielleicht lieber eine ruhigere Variante wählen um ihm näher zu kommen. Da ist eine Hetzjagd mit der Reizangel glaub ich nicht der richtige weg um vertrauen aufzubauen.
Dass du aus der Hand fütterst ist auf jeden Fall schon mal sehr gut, wie verhälst du dich denn sonst ihm gegenüber?
Ich bin zwar kein Experte, aber ich würde ihn keinesfalls in irgendeiner Weise drängen sich mit dir zu beschäftigen, oder ihm gut zu reden wenn er Angst hat, das verunsichert ihn nur noch mehr und du würdest ihn in seinem verhalten vestärken. tu einfach so als sei er nicht da und warte ob er von sich aus kommt. Setz dich z.b. mal mit nem tollen Spielzeug(vielleicht ein Quietschi) auf den Boden und spiel ausgelassen mit dir selbst, vielleicht wird er neugierig und will mitspielen, dann ist er natürlich herzlich willkommen...aber wie gesagt ich bin kein Experte und das ist sozusagen meine Laienmeinung...
LG Dani
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon wilma » So 7. Feb 2010 16:06

Hallo Roma,

ich denke genau wie Sanchez das du erstmal eine ansatzweise gefestigte Bindung zu dem Hund aufbauen solltest. Also nicht betüdeln sondern ignorieren, damit er auf dich zukommt. Das wird ganz von alleine kommen denke ich. Wie du ja schreibst, ist er erst seid drei Wochen bei dir und hatte vorher schon so einige Menschen, die sein ursprüngliches Vertrauen nicht wert waren. Auch die Ausbildungsversuche im Schutzdienst werden nicht grade Vertrauensfördern gewesen sein. Leider kenne ich so einigen von den gängigen Methoden und glaub mir, als Hund würde ich danach auch keinem Menschen mehr sofort vertrauen.
Ich bin keine Trainerin und kann dir daher auch nur einen Tipp aus dem Bauch heraus geben.
Als erstes brauchst du für die Reizangel einmal einen Hund der auf die Grundsignale wie Sitz, Bleib, Los, Bring, und aus reagiert.
Wenn er die Beute die an der Angel ist hat, dann musst du sie ihm ja auch abnehmen können.
Was nun die Reizangel an sich betrifft, so kann ich dir dazu nur folgendes sagen:
Bei einem Vortrag von einem sehr bekannten Hundetrainer kam diese auch zu Sprache. Er meinte dazu, das gerade Hunde mit einem Jagdtrieb dazu geeignet wären und das durch das mit der Reizangel antrainierte Abbruchsignal das jagen in freier Wildbahn viel besser zu kontrollieren sei.
Also du brauchst ein Gelände mit viel Platz und wenig äusseren Reizen. Dann brauchst du einen langen Stock (sollte nicht zu schwer sein, sonst hälst du nicht lange durch) und ein festes Band. Wenn dein Hund sehr verfressen ist, dann kannst du ihm einen Futterbeutel an das andere Ende machen. Das hat den Vorteil, das er dann auch gleich dadurch lernt, das er nur etwas zu fressen bekommt, wenn er zu dir kommt. (das würde dem derzeitigen Füttern mit der Hand ja auch sehr entgegenkommen)
Also wenn du anfängst, dann solltest du dem Hund am Anfang ziemlich schnell Erfolgserlebnisse gönnen. Soll heissen, das er die Beute schnell bekommt. Die Abstände kannst du dann mit der Zeit langsam verlängern. Auch sollten die ersten mal nicht länger als ein paar Minuten geübt werden, da der Hund sich sehr schnell hoch putscht. Das bezieht sich sowohl auf Herz-Kreislauf, als auch auf Gelenke und Hirntätigkeit/Konzentration.
Also nicht sofort überfordern.
Wenn er dann verstanden hat, was von ihm erwartet wird, dann kannst du weiter aufbauen. Sitzen lassen, die Angel losziehen und dann mit dem Kommando lauf oder änlichem los schicken. Dann das Kommando Stopp oder so einbauen, um ihm den Abbruch zu lernen.
Das ist nicht einfach und erfordert viel Zeit und Geduld, aber auf dem Video was ich damal bei dem Vortrag gesehen habe, konnte man sehr deutlich erkennen, wie viel Spaß sowohl Hund als auch Halter bei der ganzen sachen hatten.
Was das jagen an sich angeht, so denke ich, das der Hund durch die Reizangel sehr wohl lernen kann, das jagen mit dir gemeinsam viel besser ist, als alleine durchzustarten.
Ich hoffe ich konnte dir einwenig weiterhelfen. Aber vieleicht melden sich ja noch andere, die mehr eErfahrung mit der Angel haben und dazu mehr sagen können.
wilma
 
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Re: reizangeltraining - wirklich schlecht?

Beitragvon Roma0606 » So 7. Feb 2010 18:04

hallo sanchez, vielen dank für die tips. es ist nicht so dass er generell ängstlich ist. im gegenteil, er sucht sogar kontakt. aber beim streicheln wird er eben unsicher oder besser ausgedrückt er kann es nicht wirklich genießen. so siehts aus. keine sorge er wird von uns nicht bedauert. hunde leben im hier und jetzt und unser zweiter hund bedauert ihn auch nicht. dem ist egal wie seine vergangenheit war. so machen wir es auch. wir behandeln ihn ganz normal, drängen uns aber nicht auf oder so. ich bin auch nicht der klassische betüddler :lol: . das macht meine freundin. wir haben noch ne bordeauxdogge. spiel ist für mich ein wichtiges medium um vertrauen und bindung aufzubauen und er will ja spielen. wir können schon zerr- und beutespiele machen so ist das nicht aber man muss eben auf die intensität achten. nicht weil er dann überreagiert naja schon aber ehr gegenteilig also unsicher und abhaut. er guckt sich aber auch viel von unserem anderen rüden ab der ja total ungezwungen mit uns umgeht. na wird schon.

danke wilma das hört sich schon mal gut an. hat noch wer schon mit der reizangel gearbeitet und kann mir sagen, wie er angefangen hat? für eine gruppe binich schon angemeldet die fängt aber erst mitte märz an. kann ich bis dahin wohl schon ein bißchen anfangen mit einfachsachen? wie macht man das denn mit demnotstop?
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