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von Gudrun » Di 16. Feb 2010 23:17
Hallo Jenni,
diese 70 % durch meinen Einfluss zu formen, so auszugestalten, wie ich es mir erträume, macht ja auch einen Riesenspaß! Wenn der Spaß am eigenen Hund Frust und Hassgefühlen weicht, ist schon viel schief gelaufen. Kenne ich von mir und meinen Hunden gar nicht. Selbst die RR-Hündin, die damals von Braunschweig aus ins Tierheim abgeschoben werden sollte, weil sie mit ihrer Dominanz und Bissigkeit zu einer ernsten Gefahr für ihre Familie und deren Freunde geworden war, die ich daraufhin mit in mein Rudel geschleppt habe, um sie in Ruhe bei uns einzuordnen und später weiter zu vermitteln, selbst diese Hündin hatte eine wundervolle Persönlichkeit und mir von Anfang an Spaß gemacht. Erst mehr als Herausforderung, dann als Familienmitglied. Auch der Abschied von ihr viel mir schließlich richtig schwer.
@Adrienne, es macht im großen und ganzen doch noch Spaß, Günni zu haben, oder? Was und wie spielt Ihr eigentlich? Auch im hundepsychologisch richtig ausgestalteten Spiel kann man seine eigene Dominanz beweisen.
VG Gudrun
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von Jenni » Di 16. Feb 2010 23:24
Liebe Gudrun,
das sehe ich ganz genauso!
Nayas Kläfferei bringt mich manchmal echt zur Weißglut und ich habe schon lange keine Idee mehr, wie ich sie dazu bringen könnte, dass sie das läßt (ich brauch nen Hundetrainer *lach*). Das Doofe, ich weiß, dass es an mir liegt... andererseits kann sie noch so aufgeregt sein und noch so sehr bellen und kläffen... liegt sie ab auf Kommando liegt sie und darauf bin ich sehr stolz!!
Ich habe jeden Tag Freude an meinen Hunden und mir wurde erst letzte Woche wieder gaaaaanz doll bewußt, was ich für supertolle Hunde habe... Und wie wenig sie mir abverlangen...
Liebe Adrienne... das ist nunmal die Pubertät... lass den Kopf nicht hängen! Augen zu und durch!! Definiere Deine Wünsche an Günni... schreib sie zur Not auf einen Zettel und häng sie an den Kühlschrank und diese Wünsche setzt Du durch. DU musst einen Weg finden, wie Du sie durchsetzen kannst. Dafür muss Dir aber erstmal klar sein, was Du willst!! (nicht, was Du nicht willst)
LG Jenni
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von bellina » Mi 17. Feb 2010 07:46
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von Klein Günthi » Mi 17. Feb 2010 08:49
Hallo!
So, ich versuche jetzt mal, meine Gedanken zu sortieren und alles aufzuschreiben, wozu ich gefragt worden bin:
1. Ich liebe meinen Günni!!! Natürlich will ich ihn noch und ich will dranbleiben, dass wir die Probleme, die wir im Moment mit ihm haben, in den Griff bekommen. 2. Um das "Wollen" verschiedener Maßnahmen geht es nur bedingt. Einfaches Abwerfen nützt bei ihm nichts, weil er darauf nicht reagiert. So sehr abwerfen, dass er dabei ernsthaft verletzt wird, das will ich wirklich nicht (wer garantiert mir, dass ich TATSÄCHLICH immer da treffe wo ich will, und nicht im Gesicht? Da hilft alle Übung nicht, ich bin kein Biathlet, und auch die treffen bekanntlich nicht immer). Befehle auf Distanz geben funktioniert bisher sehr gut. Jetzt aber nicht mehr. Er scheint manchmal einfach taub zu sein. Mich von der Schleppleine abhängig machen will ich natürlich genauso wenig. 3. Zum "was und wie spielen": in der Wohnung machen wir oft Suchspiele - ich verstecke etwas, Günther sucht es (meist Leckerlie). Oder, da wir einen langen Flur haben, werfe ich sein Spielzeug und er holt und bringt es mir zurück. Seltener zergeln wir, das beende ich dann immer per "Aus", worauf er in der Wohnung auch gut reagiert. Draußen "spielen" wir im Moment sehr oft Schneebälle werfen und finden - ich werfe einen ins Feld, er rennt hinterher, bezeichnet nur kurzes Buddeln die Stelle wo der Schneeball hingefallen ist und kommt dann zu mir zurück. Ansonsten spele ich mit ihm draußen auch gern "rennen und Richtung wechseln", wir rennen gemeinsam und ich wechsle plötzlich die Richtung, woraufhin er mir folgt. Auch Suchspiele haben wir draußen schon gemacht, aber da die Leckeries im Schnee immer sehr kalt werden und er diesen empfindlichen Magen hat, werd ich das erst wieder im Frühling machen. 4. Ja, ich empfinde gerade sehr oft wie Lotte diese Zerrissenheit zwischen "ich liebe meinen Hund, habe sehr viel Spaß mit ihm" und "das blöde Viech kotzt mich einfach nur noch an". 5. Mir wurde, bevor ich mich für einen Labbi entschieden habe, genau das Gegenteil über deren Erziehung gesagt: sie seien unglaublich leicht erziehbar, weil sie diesen "will to please" haben und dem Menschen einfach nur gefallen wollten und deshalb alles tun was er von ihnen will. Kann man in diversen Hunderatgebern nachlesen. Gerade Labbis und Goldies werden immer wieder als Anfängerhunde empfohlen. Mehr als informieren und mich als blutiger Anfänger auf solche (voneinander unabhängig gleich lautenden) Infos verlassen kann ich leider nicht. 6. Ja, ich habe mich durchaus schon gefragt, ob meine Entscheidung für die Hundehaltung richtig war. Und ich habe sehr oft Tage und Momente, an denen ich diese Frage einfach nicht beantworten kann. 7. Ich weiß sehr wohl, was der Unterschied zwischen Dressur und Respekt ist. Für einen Anfänger, und darauf muss ich mich wohl oder übel festnageln lassen, ist diese Unterscheidung in der Praxis aber alles andere als leicht. Hier gibt es sehr viele Experten (im Sinne von Erfahrene) in der Hundehaltung, oft unterscheiden sich auch deren Meinungen und Ansichten und Erfahrungen, und sicher möchtet Ihr uns Anfängern helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Leider ist es aber oftmals auch verwirrend, dem Ganzen zu folgen und es umzusetzen, denn jeder Hund ist anders. Natürlich ist ein Hund kein Kind, aber auch ein Hund hat, meiner Meinung nach, Gefühle, kann frustriert sein, traurig sein, sich verlassen fühlen, Schmerzen empfinden und artikulieren, sich freuen oder verzweifeln. ICH bin der Meinung, das man als Mensch auch das respektieren sollte. Wer das anders sieht, sieht es anders, was natürlich auch in Ordnung ist, aber ICH möchte Respekt möglichst beidseitig. Versteht Ihr meinen Zwiespalt? Das meine ich auch mit "Brechen des Hundes" - mir ist das gesagt worden, als er noch ein Welpe war und ich nicht wusste, wie streng man mit ihm sein soll/darf/muss, und für ich was das sehr nachvollziehbar. Strenge muss sein, KOnsequenz auch, aber ich finde, dass bestimmte Grenzen durchaus da sind und man das Vertrauen seines Hundes unter Umständen auch verlieren kann. Sicher gibt es geschlagene oder anderweitig malträtierte Hunde, die ihre Schlägerbesitzer immer noch heiß und innig lieben, genauso gibt es aber auch sehr sensible Hunde, die schon bei nichtkörperlicher Strenge zurückschrecken. Ich habe eben diese Angst, dass ich diese Grenze bei Günther irgendwann nicht mehr sehen könnte und dann mehr kaputt mache als dass ich ihm und mir, uns, helfe.
So, ich hoffe, ich habe jetzt erstmal alles erfasst was ich sagen/schreiben wollte...
Lg und mal wieder lieben Dank für Eure Hilfe!! Adrienne
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von Gudrun » Mi 17. Feb 2010 09:14
Hallo Adrienne,
Dein Zwiespalt ist gut beschrieben und durchaus verständlich.
Zu den Hunderatgebern möchte ich erwähnen, dass sie fast immer von Züchtern der jeweiligen Rasse verfasst sind, die natürlich auch Werbung für ihre Tiere da mit rein bringen und alles über ihre Lieblinge noch etwas geschönt darstellen. Auch lernt man als Hundler erst allmählich, zwischen den Zeilen zu lesen und Andeutungen von Nachteilen und evtl. auftretenden Problemen zu finden und sehr ernst zu nehmen.
Zurück zu Dir und Günni. Lerne beobachten. Jeder Hund ist anders. Das stimmt. Du kennst Deinen am besten! Such die Wirkungsschwellen. Das gilt ganz allgemein, nicht nur für spezielle Einwirkungen wie das Abtreffen. Im Moment gewinnt Günni an Selbstvertrauen und Dominanz, während eben dieses beides bei Dir schwindet. Diesem Ungleichgewicht musst Du unbedingt entgegenwirken. Der Mittelweg zwischen "Angst machen" und "dominant werden lassen" heißt "Respekt aufbauen". Genau da musst Du hin, damit Eure nächsten 12-15 Jahre erfreuliche werden! Dass Du ihn als Hund respektierst und achtest ist schön und sollte unter modernen Hundlern eigentlich selbstverständlich sein. Dass er Dich als Hundeführer respektiert, sehe ich im Moment nicht so ganz. Ich denke, Du solltest all das, was schon mal rein positiv funktioniert hat, jetzt mit Nachdruck einfordern. Reduzier die Leckerli-basierten Spielchen zugunsten von solchen, bei denen Du Dich selbst mehr einbringst, wie z. B. Tauziehen. Damit machst Du Dich als Spielpartner wichtig und verkommst nicht zum Leckerli-Automaten. Lies dazu mal was von Ekard Lind.
Ich hoffe, Du kannst mit meinen Ausführungen etwas anfangen.
Viel Erfolg!
Gudrun
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von Kromi » Mi 17. Feb 2010 11:05
Hallo Gudrun das hast Du wirklich toll beschrieben ( auch wenn wir nicht eine Meinung sind was die Wurfkette angeht  vielleicht auch weil ich das bei unserem Charly nie gebraucht habe ) ich finde es genauso das man sich selbst mehr einbringt ,Tauziehen und überhaupt spielen mit dem Hund finde ich persönlich ganz wichtig ,nur Leckerlie ziehen z.b.bei unserem Charly überhaupt nicht , da bevorzugt er das Tauziehen oder an einem alten Handtuch vor , auch selbst gebaute Hindernisse überspringen etc. da ist er mit voller Begeisterung dabei und das födert auch die Mensch-Hund Beziehung . LG Heike & Charly Gudrun : nur nebenbei - sag mal kennst du die Colliezucht " Heatherland "
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von Gudrun » Mi 17. Feb 2010 13:33
Hallo Heike,
ja, kenne ich. Wieso?
Neugierige Grüße
Gudrun
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von Kromi » Mi 17. Feb 2010 18:41
Hallo Gudrun da du ja auch Collies züchtest habe ich mir gedacht vielleicht kennst du unsere Züchterin unser Charly stammt aus der Zucht - Heatherland . LG Heike & Charly
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von bellina » Mi 17. Feb 2010 18:46
wie jetzt heike??????????????????????????????????????????? ich dachte charly ist ein kromi???????????????????????????????????????????????????? 
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von Kromi » Mi 17. Feb 2010 19:10
Ha, Ha, Ha,.................. Ingrid er ist ein Kromi- Collie ,das hast Du bestimmt noch nicht gewußt LG Heike & Charly
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